Der Volkswagen-Konzern hat im abgelaufenen Jahr in der EU inklusive Norwegen und Island 472.300 E-Fahrzeuge ausgeliefert, 64 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Anteil der batterieelektrischen Fahrzeuge (BEV) und Plug-In-Hybride (PHEV) an den Gesamtauslieferungen stieg auf 17,2 Prozent (2020: 10,1 Prozent). Damit sei man im BEV-Segment in Europa klarer Marktführer mit einem Marktanteil von rund 25 Prozent, so der Konzern. Das wirkt sich positiv auf die CO2-Emissionen der Gruppe aus.
Nach vorläufigen Zahlen hat der Volkswagen-Konzern 2021 einen Durchschnittswert der CO2-Emissionen seiner Pkw-Neuwagenflotte in der EU von 118,5 g/km erzielt und liegt damit rund zwei Prozent unter seinem gesetzlichen Ziel. Die finale Bestätigung durch die EU-Kommission steht noch aus. Die Luxustöchter Bentley und Lamborghini werden einzeln bewertet und sind deshalb nicht berücksichtigt.
„Unsere konzernweite Elektro-Offensive hat letztes Jahr mit zahlreichen attraktiven neuen Modellen weiter deutlich an Fahrt gewonnen. Fast jedes fünfte in Europa ausgelieferte Fahrzeug hatte einen Stecker, mehr als die Hälfte davon fährt vollelektrisch. Damit haben wir die CO2-Flottenemissionen weiter reduziert und erfüllen das Ziel der EU“, sagt Konzern-Vertriebsleiter Christian Dahlheim. „Außerdem konnten wir viele neuen Kunden für die Elektromobilität begeistern. Im Rahmen unserer New Auto Strategie werden wir die Elektrifizierung unseres Portfolios in den kommenden Jahren weiter konsequent vorantreiben. In 2030 planen wir in Europa einen Anteil vollelektrischer Fahrzeuge von 60 Prozent.“
2020 hatte der Volkswagen-Konzern einen CO2-Flottendurchschnittswert von 99,9 g/km in der EU inklusive Großbritannien, Norwegen und Island erzielt. Dieser wurde auf Basis des Neuen Europäischen Fahrzyklus (NEFZ) ermittelt. Seit 2021 ist die gesetzliche Grundlage die Worldwide harmonized Light vehicles Test Procedure (WLTP). Der zugrundeliegende Testzyklus ist realitätsnäher als beim NEFZ, unter anderem wird eine höhere Spitzengeschwindigkeit gefahren. „Daraus resultieren in der Regel höhere CO2-Emissionen, weswegen auch die CO2-Flottenzielwerte entsprechend auf WLTP umgerechnet wurden“, erklärt Volkswagen. Die erzielten Flottenwerte der Jahre 2020 und 2021 seien aus diesem Grund nicht vergleichbar, zudem sei Großbritannien 2021 aufgrund des EU-Austritts nicht mehr enthalten.
Volkswagen bekräftigte das Ziel, bis 2025 weltweit führender Elektro-Anbieter zu werden. Im Zeitraum 2022 bis 2026 plane der Konzern dazu Investitionen in Höhe von rund 52 Milliarden Euro in die E-Mobilität und weitere rund 8 Milliarden Euro für die Hybridisierung des Angebots.
Marke Volkswagen Pkw
Auch die Marke Volkswagen Pkw hat auf Basis vorläufiger Zahlen die europäischen CO2-Flottenziele für das Jahr 2021 übererfüllt und rund 5,5 Millionen Gramm CO2 weniger verursacht als gesetzlich vorgegeben. Die Pkw-Neuwagenflotte in der Europäischen Union erreichte einen Durchschnittswert der CO2-Emissionen von 113 g/km, das gesetzliche CO2-Ziel lag für die Marke bei 119 g/km. Volkswagen hatte auch 2020 die Ziele übererfüllt.
Im zurückliegenden Jahr lieferte die Marke Volkswagen Pkw über 369.000 Stromer aus (+73 % versus 2020), davon rund 106.000 PHEV (+33 %) sowie 263.000 vollelektrische Fahrzeuge (+97 %). Damit verdoppelte das Unternehmen die BEV-Auslieferungen gegenüber dem Vorjahr.
Bis spätestens 2050 will die Marke Volkswagen Pkw bilanziell klimaneutral sein. Als Zwischenziel sollen die CO2-Emissionen pro Fahrzeug in Europa bis 2030 um 40 Prozent gegenüber 2018 sinken. Auch die Herstellung einschließlich der Lieferketten sowie der Betrieb von E-Autos sollen bilanziell klimaneutral gemacht werden.
Bis 2030 sollen mindestens 70 Prozent des Volkswagen-Absatzes in Europa reine E-Autos sein, also deutlich über eine Million Fahrzeuge. In Nordamerika und China soll der E-Auto-Anteil mindestens 50 Prozent betragen.
Peter meint
„und rund 5,5 Millionen Gramm CO2 weniger verursacht als gesetzlich vorgegeben.“ finde ich sehr unglücklich formuliert. Gesetztlich „vorgegeben“ … es ist ja kein Mindestausstoß, sondern der vom VDA und Co. massiv weichgespülte, dann von der Politik tolerierte und als „akzeptabel“ definierte Maximalausstoß, bevor Strafen drohen.
Ansonsten:
Vielen hier in den Kommentaren empfehle ich derzeit ein Verkaufsgespräch für einen Kühlschrank oder einer Waschmaschine oder eines Wäschetrockner, der nicht im Laden sofort verfügbar parat steht. Man wird sich über die Lieferzeiten und die Begründungen wundern (kleiner Tipp: es ist die gleiche Begründung wie z.B. auch bei Grafikkarten, CPUs und zwischenzeitlich sogar iPhones).
Und wer über den Absatz in China jammert, sollte sich mal überlegen, wann dort wie viel MEB-Kapazitäten angelaufen sind und wie lange so ein Anlauf z.B in Zwickau gedauert hat.
Peter meint
Apropos. Gestern/Heute Erdbeben Stärke 6,6 in Japan, ChipFabrik von Toshiba runtergefahren, normaler Output dieser ChipFabrik: 60% Automotive-Markt.
Futureman meint
Gibt es schon Zahlen, wie hoch die Verkaufszahlen sein müssen um die diesjährigen CO2 -Werte zu erzielen?
Damit könnte man schon jetzt die genauen E-Auto Zahlen für dieses Jahr Vorhersagen (+/-2%)
Roma meint
Ist 2022 nicht wieder eine Bemessungsgrundlage für Folgejahre? Dann wird man eher wieder leicht darüber liegen wollen.
André meint
Bei uns wird alles auf die E- Mobilität umgekrempelt.
Ihr Kommentar ist dünn bis flüssig!
Werner Mauss meint
Boh, VW hatte genau so viele Chips das es auf den Punkt gereicht hat. So ein Zufall. ????Sie hätten natürlich viele Millionen mehr produzieren können, wenn…..????????Also wer jetzt die Strategie noch nicht kapiert hat… Für 2022 scheint es auch schon fast zu reichen, schiebt man halt ein paar Uraltups hinterher bis es passt, die wird man ja immer los. Ewig diese Eigenzulassungen geht ja auch nicht. Für 2022 prognostiziere ich auch wieder eine Punktlandung, für Gründe kann man ja noch 10 Monate überlegen.
Herbs meint
„Auch die Marke Volkswagen Pkw hat auf Basis vorläufiger Zahlen die europäischen CO2-Flottenziele für das Jahr 2021 übererfüllt und rund 5,5 Millionen Gramm CO2 weniger verursacht als gesetzlich vorgegeben.“
Das stimmt aber doch nur, wenn die Autos alle genau 1km letztes Jahr gefahren sind ????
Werner Mauss meint
Jetzt mal die Gramm in kg umrechnen und dann in Tonnen, wie andere rechnen. Schwurbel VAG
Herbs meint
Du hast meinen Kommentar nicht verstanden, oder?
Werner Mauss meint
Doch????Kommentar sitzt mal wieder an der falschen Stelle
Mäx meint
Bis November lag VW noch ca. 1% über dem Ziel (zusammen mit Renault-Mitsubishi), zumindest laut ICCT market monitor.
War also was den Anteil an Plug-Ins betrifft ein guter Dezember wenn es jetzt -2% sind.
„Beste“ deutsche Marke übrigens die BMW und Daimler (beide -5%), aber mit vielen PHEVs (18% und 24%).
Daimler hat direkt hinter Hyundai (13%) mit den höchsten BEV Anteil mit12%, aber eben auch einen hohen PHEV Anteil.
Hyundai hat den BEV Anteil nicht steigern können gegenüber 2020 wohingegen die meisten anderen Marken zwischen 50% und 100% Zuwachsraten hatten.
Gunarr meint
Bei 2% unter Soll würde ich nicht von Übererfüllung sprechen. Das ist eine Punktlandung. Beeindruckend, wie genau VW seinen Elektroanteil steuern kann. Wahrscheinlich hätten sie das auch ohne Umweltbonus geschafft.
Flo meint
Ich würde sogar noch weiter gehen, denn diese Meldung macht doch klar was man schon lange weiss: Die Vorgaben der CO2-Quote sind erheblich zu lasch und dazu kommt noch on top dass die PHEV mit lächerlich geringen CO2-PapierWerten das Ganze noch greenwashen. Der Anteil reiner BEV bei VW ist immer noch winzig klein (ca. 6%).
Thomas Claus meint
Ich würde nicht von zu lasch reden. Man hat hier einfach auch Glück oder Pech gehabt. Je nachdem wie man es sieht. Wenn man genügend Chips gehabt hätte, dann hätte man auch deutlich mehr Autos verkaufen können. Diese wären dann hauptsächlich Verbrenner gewesen da die Kapazitäten für den Bau von e Autos ja ausgeschöpft waren und auch für dieses Jahr sind.
hu.ms meint
Ich glaube die kapazitäten für BEV waren 2021 im gesamtkonzern ca. 20 %
höher als produziert. z.b. in Zwickau 1200 statt 1500 täglich.
Durch den selbstverschuldeten chip-mangel hat man die vorhandenen auf die antriebsarten so verteilt, dass am jahresende die co2-vorgaben der eu möglichst genau erfüllt wurden.
Diese produktionsrückstände bei BEV im vergangenen und auch im laufenden jahr führen neben der hohen nachfrage z.b. beim ID.3 zu den extremen lieferzeiten von 10-12 monaten.
Jakob Sperling meint
Die ‚winzig kleine‘ Quote bedeutet für den VW-Konzern in Europa immerhin schon zweimal so viele BEV wie Tesla, die ja so riesige Mengen verkaufen.
Roma meint
VAG hat dafür auch über 10 verschiedene BEVs benötigt…
Aber ist ohnehin nur Cherrypicking mit solche regionale Momentaufnahmen, hauptsache es geht voran!
Yoshi84 meint
„übererfüllt“ (2,3%). Dass ich nicht lache. Das ist eine Punktlandung und damit genau das, was die meisten Foristen hier seit Langem vorhersagen.
LG
Ebi meint
Man wird den Eindruck nicht los, dass VW genauso viele BEV verkauft wie sie müssen und nicht mehr.
Tim meint
Ich glaube sie können Dank Chipmangel einfach nicht mehr bauen, man sieht ja den gigantischen Erfolg vom E-up der ja auch bald wieder bestellbar sein soll, die Nachfrage ist da.
Andi EE meint
Auf keinen Fall, Elektrofahrzeuge sind die Zukunft. Knapp erfüllen ist bei diesen Rieseninvestitionen eine grosse Enttäuschung. Aber ich kann verstehen, dass man sich an diesen Strohhalm im VW-Lager gerne klammert. Es schmerzt halt, wenn die neue Strategie noch nicht wie gewünscht durchschlägt. Alleine wenn man die Situation in China anschaut, wenn dort der 30-40% der Fahrzeuge verkauft werden und man das in Zukunft rechnet, wenn die Fahrzeuge nicht mehr ankommen würden (Opa-
Auto / mauer Absatz). Dann würde man dort alleine 3 Mio. Fahrzeuge pro Jahr, von den 9-10 Mio. verlieren. Muss nicht so kommen, wenn die Fahrzeuge aber nicht ankommen, ist das eine üble Situation die in Zukunft ein gewaltiges Abwärtspotenzial hat. Das ist nicht etwas was man schnell korrigieren kann.
Djebasch meint
Leider ist es genau das, eine Punktlandung…
Nicht mehr und nicht weniger…
Man muss nur die Mengen sich ansehen die als Verbrenner Produziert werden und die die als Elektroauto am gleichen Standort rausgehen, das sind meist nur 10% der Verbrenner…
Also bei Lieferzeiten von 12 und mehr Monaten könnte man schon erwarten das VW die Produktion deutlich anhebt … machen Sie aber nicht!
Und das hat nichts mit Teilen zu tun…
Thomas Claus meint
Natürlich hat es nix mit fehlenden Teilen wie Chips zu tun. Das haben die sich bei VW und dem Rest der Automobilindustrie nur ausgedacht. Dazu ist dann noch der Rest der weltweiten Industrie gekommen. Der Chipmangel ist also eine weltweite Verschwörung! Die Produktion kann man auch einfach weiter ausweiten. Die komplette Auslastung der MEB Fabriken ist nämlich auch nur eine Verschwörung. ????
Andi EE meint
@ Djebasch
„Also bei Lieferzeiten von 12 und mehr Monaten könnte man schon erwarten das VW die Produktion deutlich anhebt … machen Sie aber nicht!
Und das hat nichts mit Teilen zu tun…“
Ja, jetzt kann man sich fragen wieso das so ist. In China gibt es das Problem, dass die neuen E-Autos zu wenig gut ankommen. Respektive halt die Chinesen auch patriotisch ihre eigenen Produkte kaufen, wenn Qualität vorhanden ist. Man hätte dort genügend freie Produktionskapazität, diese Ausrede funktioniert einfach nicht, in China ist es ein Nachfrageproblem.
Wieso ist es in Europa so, dass man nicht eine höhere Produktionskapazität aufgebaut hat, hier gäbe es ja genügend Nachfrage. Entweder hat man unterschätzt, wie schnell z.B. Tesla die Produktion von E-Fahrzeugen hochfahren kann und sie eben schnell die Nachfrage bedienen können … oder man will diese Produktionsverfahren nicht vervielfältigen, solang die Arbeitsstunden an einem Fahrzeug nicht runterkommen. So wie ich gelesen habe, bleibt kaum was an Marge übrig, bei Fahrzeugen die hier in Europa produziert werden. Nicht zuletzt deshalb wollte Diess in China ausbauen. Geht aber nicht wegen Gewerkschaften, Anteilseigener Bundesland … alle Widerstände die halt da sind. Unabhängig davon sehe ich aber auch die grossen Produktionsvorteile die Tesla mit ihren neuen Verfahren hat. Wie will man diese Nachteile ausgleichen, wenn man nicht auch die Produktion neu durchdenkt und erst dann diese Verbesserungen hochskaliert. Vervielfältige ich jetzt Produktionsverfahren die mir nicht genügend Marge generieren können, laufe ich doch mit Anlauf in ein unlösbares Problem.
Ich glaube der Rückstand von VW ist viel grösser als noch vor einem Jahr. Man hat jetzt bei den Fahrzeugen stark aufgeholt, ist aber bei der Produktion und Marge soweit ins Hintertreffen geraten, dass das Jahre dauert, bis man da nur halbwegs aufschliessen kann. Die Marge ist Allerwichtigste, sobald bei Chinesischen Autobauern und Tesla die Produuktionskspazität wieder stark ansteigt, gewinnt der der die Preise mehr senken kann (oder wegen Teuerung nicht erhöhen muss) die Marktanteile.
Andi EE meint
@Thomas Claus
Man könnte sich mal fragen, wie wahrscheinlich es ist, dass man 2019 oder 2020 nicht genügend Chips für die BEV bestellt hat. Ich frag mich wie wahrscheinlich das ist, wenn man jetzt etwas mehr als 300’000 BEV produziert hat, aber Tesla in diesem Jahr überholen wollte. Also mit 600’000 Stück musste man doch 2021 rechnen, wenn man das Ziel des Überholens wirklich verfolgt hätte. Wie ist es dann möglich, dass man 2019/2020 zuwenig Chips für diese BEVs bestellt. Das sind ja wahrscheinlich nicht mal dieselben Chips wie bei den Verbrennern. Für mich ergibt das keinen Sinn, nur der grösste Vollpfosten, kann doch nicht mal die Hälfte von dem bestellen, was in etwa angesagt gewesen wäre. Für mich hört sich das eher wie ein Strauss absurder Ausreden an. Das ergibt insgesamt keine stimmige Logik, es überall, es sind verschiedene Baustellen, für die Anleger/Börse/Presse holt man das raus, was für den Kurs am gnädigsten klingt.
Werner Mauss meint
Andi EE, genauso ist es wie du schreibst. Die VW Jünger oder besser gesagt die Schreiber hier tun natürlich alles um das zu entkräften. Es wird nichts nützen, die Zahlen zeigen es. Wer nicht völlig vernebelt ist sieht das auch.
Kasch meint
Da hat sich Nichts drann geändert. Vorsorglich kommen jetzt nochmal 9000 e-ups, damit das auch für 2022 sicher klappen wird. Der CO2-Coin-Kauf für Verbrennerabsatz in China ist vermutlich teuer genug. Hat schon Jemand Zahlen vom chinesischen Coin-Handel für 2021 ?
Werner Mauss meint
Die brauchen sie dringend wenn der Buzz sich „verspätet “ bzw. nicht läuft. 10k wird der sicher nicht in 2022 erreichen.