Volvos Schwestermarke Polestar hat ehrgeizige Pläne. Die künftig nur noch Elektroautos verkaufenden Schweden wollen sich als Alternative zu etablierten Anbietern hochwertiger sportlicher Autos wie Porsche positionieren. In einem Interview mit Automotive News sprach Firmenchef Thomas Ingenlath über die künftige Ausrichtung.
Aktuell hat Polestar das demnächst auslaufende Hybrid-Coupe Polestar 1 und die vollelektrische Limousine Polestar 2 im Programm. In den nächsten Jahren sollen drei neue Elektroautos kommen: das besonders dynamische SUV Polestar 3, das Mittelklasse-SUV Polestar 4 sowie die Sportlimousine Polestar 5.
Das Ziel des Modellangebots sei, sportlicher zu sein und den Fahrer stärker in den Mittelpunkt zu stellen, erklärte Ingenlath. Auch wenn es sich um einen SUV wie den Polestar 3 handele, werde er eine schnittige Silhouette haben. Man lege also weniger Wert auf den Laderaum und mehr auf den Antrieb. Der Polestar 3 werde auch ein gewagteres Design als die bisherigen Fahrzeuge der Marke haben.
„Ich habe immer gesagt, dass ein Volvo die Menschen nicht provozieren sollte. Er sollte eine sehr hohe Akzeptanz bei jedem einzelnen Kundenprofil haben“, so Ingenlath, der früher das Volvo-Design leitete. „Ein Polestar wird progressiver und avantgardistischer sein. Deshalb wird er nicht von allen geliebt werden, aber er wird seine Fans ansprechen.“
Ansonsten sprach der Polestar-Chef über die Vertriebsausrichtug des Unternehmens. Die schwedische Marke wickelt ihre Verkäufe exklusiv online ab. Kunden können sich die angebotenen Autos in physischen Verkaufspunkten – den Polestar Spaces oder den Polestar Destinations – ansehen und Probefahrten unternehmen, der Erwerb findet aber stets digital statt. Ingenlath berichtete, dass das Konzept gut angenommen werde. Die meisten hätten kein Problem damit, die Finanzierung oder andere Aspekte des Kaufprozesses auf einem Mobilgerät abzuwickeln. Es komme nur sehr selten vor, dass ein Kunde alles in einer Polestar-Niederlassung erledigt, einschließlich des Kaufs oder Leasings des Fahrzeugs dort.
In diesem Jahr will Polestar seinen Absatz auf 65.000 Fahrzeuge steigern, 2021 waren es 29.000. Für 2025 peilt die Marke dann schon 290.000 Verkäufe an. Dazu müsse man in den nächsten Jahren sehr viel tun, räumte Ingenlath ein. Dazu gehöre die Expansion in weitere Märkte und der Ausbau der Produktpalette. „Die Umstellung von Verbrennungsmotoren auf Elektrifizierung wird uns dabei helfen. Ich kann mir vorstellen, dass dies weiter zunehmen und einen Schneeballeffekt auslösen wird“, so der Polestar-Chef. Je mehr E-Fahrzeuge unterwegs seien, desto mehr Menschen würden mit ihnen in Berührung kommen und desto mehr werde die Infrastruktur wachsen. Ingenlaht erwartet „eine schöne Dynamik“ in diesem Bereich.
DoubleU meint
Der Online Bestellprozess wird gut angenommen? Meiner war vom ersten Tag an eine einzige Katastrophe. Angefangen von Personalausweiskopien, die per ungesicherter Mail versendet werden mussten. Bestellbestätigung per Post ID Verfahren, bei dem Polestar veraltete Formulare versendet hatte. Kurz vor dem Ausliefertermin war das Fahrzeug verschwunden. Als es wieder aufgetaucht ist, war die Zulassung unauffindbar. Und als dann mit 2 Wochen Verzug (zu dem von Polestarselber definierten Termin) das Auto mir übergeben wurde, hatte es einen Lackschaden. Das das Auto selber richtig super ist, gerät fast zur Nebensache. Aber eins stimmt. Besonders sparsam ist es nicht. Ich fahre sehr defensiv, aber unter 23 KW ist aktuell nichts zu machen.
AK swiss meint
„…nicht von allen geliebt…“
Ziel erreicht! Volltreffer!
Egon Meier meint
Im Moment profitiert Polestar noch von seiner maskulinen Optik. Auf Dauer wird sich idmmer mehr herumsprechen, dass die Fzg ganz banale Verbrennerumbauten mit wenig Platz und sehr hohem Verbrauch bei durchschnittlichen Fahrleistungen sind.
Ob man ernsthaft mit diesen Daten im Porsche-Segment Erfolg haben kann wage ich zu bezweifeln. – Nur wenn man gewaltige preislich Zugeständnisse macht.
Das ist wieder ein anderes Segement – eher was für die Goldkettchen-Franktion und ängstliche Mädels … die brauchen fetten Kühlergrill und lange Haube.
elbflorenz meint
Natürlich … mit Verbrennerumbastelkisten wird’s nix.
Aber GEELY hat ja eine 800V Plattform.
Siehe ZEEKR 001 …
Tommi meint
Das aktuelle Modell Polestar 2 ist ein banaler Verbrennerumbau. Die kommenden Modell nicht mehr. Vielleicht wird sich das auch noch herum sprechen.
Und vielleicht wird sich auch noch herum sprechen, dass der Polestar 2 doch keinen sehr hohen Verbrauch hat. Gerade der Single Motor wurde sogar vom ADAC mit 18,5 kWh/100km getestet. Das liegt ein wenig höher als beispielsweise beim Smart Forfour EQ passion mit 18,4 kWh/100km.
Der Dual Motor wurde vom ADAC mit 29,2 kWh/100km getestet. Das ist schon extrem. Aber ich habe selbst einen und weiß nicht, wie man damit so viel verbrauchen kann. Ich fahre im Sommer mit 21 und im Winter mit 26 kWh/100km. Da hat der ADAC Mist gemessen. Und ich bin nicht der einzige in der Polestar Community, der sich darüber wundert.
Oliver meint
Sagt der kluge Herr Meier der noch nie eine gefahren ist…. anders sind kommentare wie durchschnittliche Fahrleistungen und hinweise auf hohen Verbrauch wohl nicht anders, als von der Verbrennerfraktion publizierten Fehlinformationen zu erklären. schade wenn mein keine Ahnung hat und doch an die öffentlichkeit geht….
mit freundlichen Grüßen,
en sehr zufriedener Polestar 2 Fahrer 0-100 4.4sec. 0-200 >9 sec. durchnittlicher Verbrauch 18kw
elbflorenz meint
Die Verschiebung in Richtung Porsche – also in Richtung sehr sportliches Premiumsegment – macht durchaus Sinn.
Denn der Konzern hat mit Volvo und ZEEKR ja schon 2 Marken im klassischen Premium-Bereich. Lynk&Co gibt es obendrein noch.
Ob allerdings die Absatzzahlen für 2025 realisiert werden können? Bin da sehr skeptisch.
Egon Meier meint
bei Premium wird es dann doch sehr eng ..,
mal sehen wer von den Tigern, die zum Sprung ansetzen, wenigstens Bettvorleger werden.
Markige Wettbewerbssprüche gewährleisten keinen Markterfolg.
Franz mueller meint
Gefällt mir auch nicht.
Priusfahrer meint
Was gefällt nicht?
Die weiße Decke oder die Umrisse des vermuteten Fzgs. darunter?
Selbst die hübscheste Frau kann man unter einer Decke wohl kaum als solche
erkennen.
:-)