Mercedes-Benz und die Deutsche Bahn haben im Februar das „Automotive Logistics Center“ in direkter Nähe zum Mercedes-Werk Bremen offiziell eröffnet. Das Zentrum für Batterielogistik ist Dreh- und Angelpunkt des klimaneutralen Logistikkonzepts für die Batteriesysteme der kommenden Elektro-Limousine EQE.
DB Cargo transportiere die Systeme ab diesem Jahr CO2-neutral vom Werk Hedelfingen in Stuttgart über rund 650 Kilometer nach Bremen und liefere sie bedarfsgerecht und CO2-neutral bis ans Band des Bremer Werks, erklärt Mercedes. Das Logistikzentrum ermögliche es der DB Cargo, Züge in direkte Nähe der Werkshallen zu rangieren und dort abzuladen. Die Lithium-Ionen-Batterien werden dabei in einem Traileryard sowie einer Batteriehalle zwischengelagert und für die Anlieferung ans Montageband vorbereitet. Die Abwicklung erfolgt mit elektrischen Zugmaschinen.
„Die konsequente Reduktion von CO2 in der gesamten Wertschöpfungskette ist der Anspruch, den wir mit der Ambition 2039 formuliert haben“, so der Supply-Chain-Vorstand von Mercedes Jörg Burzer. „Die CO2-neutrale Transportlogistik ist ein wichtiger Schritt auf unserem Weg zu einer klimaneutralen Fahrzeugflotte und deren Herstellung. Für unser weltweites Produktionsnetzwerk setzen wir dabei auf einen nachhaltigen und umweltfreundlichen Transportmix. Die intelligente Kombination nachhaltiger Transportmedien, wie im Bremer Batterielogistikzentrum, ist dabei maßgebliche Voraussetzung.“
Ein Güterzug könne die Fracht von bis zu 52 Lkw befördern und spare automatisch 80 bis 100 Prozent des CO2-Ausstoßes ein im Vergleich zum reinen Straßentransport, erläutert Sigrid Nikutta, DB-Vorständin für Güterverkehr. „Wir sind stolz, dass Mercedes-Benz uns nicht nur die Auslieferung von Neufahrzeuge in alle europäischen Länder anvertraut, sondern auch die Versorgung der Werke mit dem neuen Herzstück der E-Autos – die Antriebsbatterien. Batterien sind nicht gerade leicht, sensibel im Handling und müssen sorgsam transportiert werden, bis sie am Fließband sind. Da ist ein DB-Cargo-Zug ganz natürlich das klimafreundliche Transportmittel der Wahl!“
Der Transport von Lithium-Ionen-Batterien stelle spezielle Anforderungen. Auch die Vorbereitung der Bauteile für die Montage am Fließband bringe neue Aufgaben für DB Cargo. Dabei müsse sich die Bahnlogistik verlässlich auf den Produktionstakt der Automobilindustrie anpassen.
Der direkte Gleisanschluss vieler Werke bilde schon seit Jahren das Rückgrat der klimafreundlichen Automobillogistik, betont Mercedes. Man setze vollständig auf klimaneutrale Schienenlogistik. Das gelte sowohl für die Anlieferung von allen Fahrzeugteilen per Schiene in die Werke wie auch für die Auslieferung von fabrikneuen Fahrzeugen.
Markus meint
…und davor wurde sie sicher aus China importiert nehme ich an…
Schöner Greenwashing Artikel der davon ablenken will das man selber wieder die Expertise noch den Willen hat endlich selber den wichtigsten Teil eines E-Autos zu bauen.
150kW meint
Ich finde die Batterie schon wichtiger als die Zelle. Bei der Batterie gibt es wesentlich mehr Unterscheidungsmerkmale als bei der Zelle.
Jörg2 meint
Sicherlich historisch so gewachsen: 650km Transportweg.
Schöner wäre natürlich eine „integrierte“ Fabrik mit sehr kurzen Wegen zwischen Zell-, Akku- und Finalproduktion.
Mäx meint
Ich schätze das lässt sich ab einer gewissen Größe nicht mehr verhindern, vor allem im dichtbesiedelten Deutschland.
Es lässt sich ja nicht jedes Werk beliebig um eine Batteriefabrik (Egal ob Zellen oder nur Komponenten) erweitern.
Die Batteriesystem des einen Standortes beliefern oder sollen irgendwann bestimmt auch mal andere Standorte beliefern.
Dann hast du einen Standort, der eben auch Batteriesysteme spezialisiert, mit hoher Auslastung etc.
Das ist dann irgendwann besser als viele kleine Standorte zu haben.
René H. meint
Ohne Beweis, dass der Bahnstrom zu 100% aus dedizierten Wind- und Solaranlagen kommt und nicht aus dem Stromnetz oder aus DB-eignen Kohle- und Gaskraftwerken und dann per norwegischen oder österreichischen Wasserkraftzertifikaten „vergrünt“ wird, halte ich das bestenfalls für bilanziell CO2-neutral.
Laut DB-Geschäftsbericht 2020 stammt nur etwas über 61% des Bahnstroms aus erneuerbaren Energien (18% Kohle, 12% AKW, 8% Gas).
Mäx meint
Und was wenn diese dedizierten Wind- und Solaranlagen gerade keinen Strom liefern?
Dann darf der Zug nicht fahren oder wie genau stellst du dir das vor?
Flo meint
Ein weiterer Greenwashing-Artikel. Ein Diesel-LKW mit neuer Beplanung.
Mäx meint
Artikel nicht gelesen?
Traileryard mit elektrischen Zugmaschinen und die Verbindung zwischen den Traileryards (Bremen – Hedelfingen) per Zug.
Nix Diesel LKW
Flo meint
Foto nicht angeschaut?
Mäx meint
Was sehe ich denn auf dem Foto genau?
elbflorenz meint
@Mäx: den wahren Olaf Scholz und eine durchaus attraktive Mitarbeiterin von ihm …
Randy meint
Vielleicht meint er den Verladekran. Das ist aber kein Diesel, sondern ein Electric Reachstacker von Kalmar.