Carlos Tavares führt den im letzten Jahr aus Fiat Chrysler und der PSA-Gruppe (Citroën, DS, Opel, Peugeot) entstandenen neuen Konzern Stellantis. Der frühere PSA-Chef richtet die 14 Marken des weltweit viertgrößten Autoherstellers trotz Skepsis mit Milliardeninvestitionen auf Elektromobilität aus. Tavares hat vor, zum aktuellen Elektroauto-Branchenprimus Tesla aufzuschließen.
„Ich bin sehr zuversichtlich, ich will nicht arrogant sein, aber ich bin zuversichtlich, dass wir in den nächsten Jahren zu Tesla aufschließen werden, und es wird ein sehr gesunder Wettbewerb sein“, sagte der Stellantis-Chef während einer Fragerunde mit Reportern. „Das ist übrigens sehr gut für den Verbraucher“, fügte er hinzu. Tavares forderte laut der Nachrichtenagentur Reuters auch mehr Investitionen in Ladenetze in Europa und den USA, um Autofahrer zum Umstieg auf Elektrofahrzeuge zu bewegen.
Stellantis hat im März seine Strategie für die kommenden Jahre vorgestellt. Im Fokus steht neben der Wertschöpfung der Gruppe und der Kundenzufriedenheit der Kampf gegen den Klimawandel. Der Konzern hat vor, seine CO2-Emissionen bis 2030 um 50 Prozent zu reduzieren und bis 2038 Netto-Null-Emissionen zu erzielen. Dazu soll neben einer Kreislaufwirtschaft insbesondere bis Ende des Jahrzehnts der Absatz in Europa komplett und in den USA zur Hälfte aus Batterie-Fahrzeugen bestehen. Bis 2030 sollen über 75 rein elektrische Fahrzeuge auf den Markt gebracht werden und der weltweite Absatz dieser Antriebsart jährlich fünf Millionen Fahrzeuge erreichen.
Die Basis für die Elektroauto-Offensive stellen vier modernen Plattformen mit Batterie-Fokus. Stellantis wird in Zukunft auch eigene Batteriezellen produzieren, dazu kooperiert es in dem Joint Venture ACC mit Saft, einer Tochtergesellschaft von TotalEnergies, und Mercedes-Benz. Neben Hybridautos als Übergangstechnologie und reinen Stromern setzt der Konzern weiter auch auf Wasserstoff-Elektromobilität. Das Engagement bei wasserstoffbetriebener Brennstoffzellen-Elektrotechnik soll zukünftig von Kleintransportern auf große Lieferwagen und Lkw erweitert werden.
Stellantis wolle die Übergangsphase zur Elektrifizierung bewältigen und gleichzeitig hohe Margen liefern und den Unternehmenswert maximieren, betonte Tavares Anfang des Monats. Der Nettoumsatz solle sich bis 2030 auf 300 Milliarden Euro verdoppeln. Dazu setzt Stellantis auch auf Partnerschaften mit Foxconn, Waymo und BMW und plant, bis zum Ende des Jahrzehnts etwa 20 Milliarden Euro an zusätzlichen Einnahmen durch Software-Funktionen in seinen Fahrzeugen zu erzielen. „Wir bewegen uns, und zwar schnell, um ein Mobility-Tech-Unternehmen zu werden“, so Tavares.
Futureman meint
Wann kommt denn die erste Opel Powerwall? Ab da ist dann ein weiter Weg bis zum Anschluss an Tesla…
Das immer noch viele Tesla nur als Autohersteller sehen wird sich noch als Fehleinschätzung zeigen.
Olli meint
oh jeh… fragen sie mal bei Installateuren nach der Tesla Powerwall…
Robert Zottmann meint
Warum, ist doch kein Problem, selber bestellen, Installateur baut sie ein, wenn er das nicht will, was natürlich bei dem ein oder anderen passieren kann. Wenn der Elektriker meines Vertrauens aber sonst alles macht, sollte das dann auch kein Problem sein, denn am meisten verdient er mit Installation und nicht mit einer Wallbox
Bo meint
Ich fahre ja den Corsa-e und finde das Auto super. Die App hingegen ist eine nackte Katastrophe und eigentlich unbrauchbar. Der Vergleich mit Tesla ist doch weit hergeholt.
Freddy K meint
Schön das immer mehr auf E-Mobilität setzen. Finde dies sehr gut. Weiter so.
Gunarr meint
Baut doch mal eine Alternative zum Model 3. Von mir aus ohne den Selbstfahrschnickschnack, dafür mit ordentlichem Fahrwerk und großer Kofferraumklappe. Aber die Aerodynamik muss stimmen, die wird von den meisten Herstellern sträflich vernachlässigt.
Mike meint
+1 Auf diverse Qualitätsmängel könnte man auch verzichten. Die größte Herausforderung dürfte die Software sein. Da hatten bisher PSA-Modelle jetzt nicht so geglänzt (nicht einmal Ladestrom oder Ladelimits sind einstellbar, Bedienung teils sehr umständlich).
Jörg2 meint
Der gute Mann spricht nur von Autos, oder?
Bjoern Rauhut meint
Tesla baut ja auch nur Autos … (und PowerWalls & Batterieproduktionen, wie Tavares auch plant.)
David meint
Muss mich auch wundern, weil die bisherigen Produkte eher so aussehen als ob man pro forma Elektroantrieb anbietet. Der Fiat 500e ist noch das beste Produkt, aber gnadenlos zu teuer. Der Mokka-e ist extrem ineffizient, aber wenigstens schön. Die Transporter mit 75 kWh Akku könnte man im Preis/Rate deutlich senken, dann wären sie für den Nahbereich gut einsetzbar. Aber sonst ist das nichts und technisch ist man mehr oder weniger erste Generation.
Tom meint
Ob der Gute Herr Tavares weiss von was er redet?
Ich würde ihm zumindest raten eine Woche lang mal eine Corsa-e zu fahren, und dann zur abwechslung einen Tesla.
Ok, die Fahrzeuge miteinander zu vergleichen ist überzogen, trotzdem wird er schnell merken das eine längere Reise ohne irgendwelche zusätzliche App unmöglich ist.
Ladeplanung im Navi? Fehlanzeige!
Ja es gibt einen Free2Move Service, Eine App mit der ich gegen Bezahlung meine Route planen kann und die auch Lademöglichkeiten einplant, kostet stolze 4,99€ im Monat.
Hiermit verbunden ist eine Ladekarte, mit der ich Laut Internetz zu völlig überzogenen Preisen Laden. Genaue Preise kenn ich nicht, um mir diese anzeigen zu lassen müsste ich das Abo abschliessen.
Eine Ladepass wie VW, Hyundai usw? – Fehlanzeige
Opel-App: Katastrophe. Fahrzeug vorheizen, Akkustand ablesen usw Funktioniert mehr schlecht wie recht, dafür werden mir alle Daten wie Verbrauch in Litern angegeben. Insgesamt eine der miesesten Apps auf meinem Handy.
Also, bevor ihr mit Tesla gleichziehen wollt gebt euren Software-Entwicklern mal für einen gewissen Zeitraum ein Tesla, und dann nochmal über solche Aussagen nachdenken.
Autos bauen könnt ihr ja, bin zumindest mit den Corsa sehr zufrieden!
Michael S. meint
Die Aussage von Tavares ist ja ganz offensichtlich auf die Zukunft bezogen, nicht auf den aktuellen Stand. Sollte jedem klar sein, dass man nicht von heute auf morgen einen Schalter umlegt und alles perfekt funktioniert. Da bringen die etablierten Hersteller einfach zu viel Verbrenner-Erbe mit, was man eigentlich nur mit einer komplett eigenen Plattform wie bei VW ablegen kann.
Insofern ist es ja positiv zu bewerten, wenn man sich Tesla als Maßstab wählt und die Produkte in dieser Richtung verbessern will.
Tom meint
Ja klar, Keine Frage, es sollte nur ein Denkanstoß werden.
Es ist Trotzdem Fraglich wieso Stellantis, PSA oder wer auch immer nach ca. 2 Jahren keine Vernünftige App bzw. Software rausbringt oder verbessert, die Rezensionen zur App selbst und die Kommentare in Foren Sprechen ja für sich.
Z.b. Ist es Heute immernoch nicht möglich eine Akku-Ladelimit einzustellen…
Jakob Sperling meint
Eine gute Reise-, bzw. Ladeplanung nachzuliefern ist deutlich einfacher als mechanisch gute Autos zu bauen. Das wird man in den nächsten Monaten sehen. Im Unterschied zum physischen Teil der Autos hat Software sozusagen keine Grenzkosten. Die richtigen und mächtigen SW-Partner dazu hat sich Stellantis schon gesichert.
stdwanze meint
Ich finde es ja erstaunlich wie innerhalb von nicht einmal 1,5 Jahren die Branche sich gedreht hat (zumindest in der Aussenkommunikation). Erst wurde Tesla noch nichtmal erwähnt. Nun wollen alle mit Ihnen gleichziehen, nicht überholen oder verdrängen, nein mal will gerade mal gleichziehen. Als wären sie das StartUp und nicht der incumbent.
GrußausSachsen meint
Gääääääähn.
Dann wäre zunächst mal ein Abschied von den langen Motorhauben mit Kühlergrill angesagt.
Qualität bei Stellantis – kann ich nichts zu sagen. Da sollte ein gleichziehen zu T nicht so schwer sein.
viel Erfolg beim Rest – Technik, Software, Fähigkeit zu begeistern
trabiRulez
Anti-Brumm meint
Als Vertreter der mitteleuropäischen Spießer, die praktische und kompakte Autos bevorzugen, bietet Tesla für mich absolut nichts. Da sind die Europäer wesentlich besser aufgestellt und ergreifen hoffentlich diese Chance.
Abgesehen vom reinen Antriebsstrang/Ladetechnik interessiert mich Tesla überhaupt nicht.
alupo meint
Das finde ich gut dass Du an Tesla nicht interessiert bist denn Teslas Produktion ist seit vielen Jahren immer ausverkauft. Der nächste Produktions- und Absatzrekord wird dann in ca. 2 Wochen verkündet.
Die bisher bekannten Zahlen in China, den USA und auch in Europa für die Mengen bis Februar sind wieder absolut hervorragend. Es gibt also mehr als genügend Leute die den technoligischen Vorsprung von Tesla sehen, angefangen von den knapp 30 Metern mit MEG/Wasser gefüllten Schläuchen des Temperaturmanagementsystems beim Mach-E im Vergleich zu den knapp 10 Metern im Tesla. Alleine die Folgen daraus sind vielfältig und jederzeit nachmessbar, falls man Sandy Munro nicht glauben will.
GrußausSachsen meint
Na dann kaufen Sie sich doch gern nur den Antriebsstrang und die Ladetechnik
und machen damit was Ihnen gerade so einfällt.
btw. was bitte ist ein mitteleuropäischer Spießer?
Habe bei der Suche nur folgendes gefunden, und mag nicht glauben, dass Sie sich als deren Vertreter sehen. Dazu schreiben Sie hier viel zu differenziert und wirken auf mich bisher auch nicht so (ist eher ein Kompliment, okay?!)
„Heute werden als „Spießer“ abwertend Menschen bezeichnet, die an kleinlichen oder engstirnigen Anschauungen festhalten. Sie sind geistig unbeweglich, alles soll so bleiben, wie es immer war. Spießer wehren sich gegen Veränderungen in ihrem gewohnten Umfeld und lehnen Neuerungen grundsätzlich ab.“
Anti-Brumm meint
Danke für das Kompliment :-)
Es war ein humorvoller Verweis auf einen Kundenkreis, der praktische Autos bevorzugt. Tesla liefert Limousinen (schlecht zu beladen) und (zu große) SUV.
Das sind Fahrzeuge für die Ober- und obere Mittelschicht. Abgesehen von der absoluten Inkompatibiltät deren Dimensionen mit zahlreichen europäischen Straßendimensionen.
Damit die Mobilitätswende in der breiten Masse stattfindet, müssen andere Angebote her, und da kommen andere Hersteller ins Spiel, die in dieser Kategorie erfolgreich sind. Model 2 ist nach wie vor ein reiner Mythos.
Gunnar meint
„Als Vertreter der mitteleuropäischen Spießer“
Ok, danach braucht man nicht mehr weiterlesen. Wer sich selber als Spießer bezeichnet, kann hier nicht ernst genommen werden.
elbflorenz meint
Ich glaube er meint „Spießer“ ned so wie die Meisten. Vielleicht wäre der Begriff „Traditionalist“ besser …
Und das sind die Wiener eigentlich fast alle :-)
Mike meint
Geht mir auch so. Tesla hat aktuell nichts, was mich anspricht. Die Fahrleistungen sind mir egal, der frugale Innenraum mit Touchbedienung ein no-go, die winzige Heckklappe unpraktisch. Aber auch die europäischen/asiatischen Alternativ-Modelle erfordern Kompromisse. Bei keinem Modell gibt es bisher die Kombination der besten Optionen.
Jakob Sperling meint
Genau.
Der Gewinner wird erst noch erkoren.
Flo meint
Nur Mut, in einigen Jahren werden alle Hersteller Touchbedienung haben, wenn sie die Software dazu haben. Das ist ein klares Kosteneinparpotential.
PerterLustig meint
Qualität ist gut. Qualitätsanmutung gerade im Innenraum für mein Gefühl besser als bei VW.
Lediglich die Software welche sie aktuell ausliefern (e-208 und e-2008) ist freundlich gesagt bescheiden.
Olli meint
Kein einziges vernünftiges BEV im Angebot (außer dem Fiat 500e, aber der war vor Stellantis) aber sich mit Tesla vergleichen… Größenwahn kommt vor dem Fall..
alupo meint
Ja, Stellantis und ihr Chef sind schon lustig, besonders im Hinblick was noch vor ein oder zwei Jahren groß hinausposaunt wurde.
Und jetzt wollen sie soger zu Tesla aufholen. Das Ziel finde ich gut denn jedes BEV ersetzt einen Verbrenner und kann im Gegensatz zu Verbrennern mit Wasser/Wind/PV angetrieben werden und macht uns daher ein klein wenig unabhängiger von den Schurkenstaaten, bremst das nicht mehr lösbare CO2-Problem und reduziert Auspuffgifte.
Insofern ist das gut wenn auch Stellantis môglichst viele BEVs verkauft. Wem deren Technoligie reicht dann ist es doch in Ordnung wenn er sie kauft. Das beste Preis-Leistungsverhältnis ist es beim kleinen Fiat zwar nicht, aber darauf kommt es doch gar nicht an.
alter_schwede meint
Ich denke, mit Tesla gleichziehen, zielt auf den Stückzahlen..
Und kein vernünftiges BEV im Angebot?
Vielleicht für dich nicht, aber ich schätze viele würden sich die STLA-palette vor Tesla ansehen, auf jedem Fall in Europa.
Heute haben die folgende Modelle im Angebot:
Citroën e-c4
Citroën e-berlingo
Citroën e-spacetourer
DS DS 3
Fiat 500
Fiat e-ulysse
Opel/Vauxhall rocks-e
Opel/Vauxhall Corsa-e
Opel/Vauxhall Combo-e
Opel/Vauxhall Zafira-e
Opel/Vauxhall movano-e
Opel/Vauxhall vivaro-e
Peugeot e-208
Peugeot e-2008
Peugeot e-rifter
Peugeot e-expert
Peugeot e-traveller
..Da sind nicht die Plugins genannt.. (PHEVs mag ich auch nicht, aber ist nen augenöffner für viele Richtung e-mobilität)
Dongfeng-peugeot-citroen Automobile sind auch in China beim Wachsen
In den nächsten Jahren kommen noch 300er-reihe-und-co auf nem e-platform + suv-derivate. Für die Amis kommen auch pick-ups und größere SUVs. Hoch gezielt, aber auf keinen Fall übertrieben unrealistisch, da Stellantis schon
Alter_Schwede meint
… fast 8mio Fahrzeuge in 2021 verkaufte…
Freddy K meint
Fehlt noch viel um mit Tesla gleichzuziehen. …..
elbflorenz meint
Und wie viele davon waren BEV’s? 4%? Oder doch bloß 3 …
Tesla wird dieses Jahr noch mit dem Bau von Shanghai 2 anfangen.
Das gleiche wird in 2 Jahren in Texas passieren.
Stellantis wird nach BEV-Stückzahlen NIE zu Tesla aufschließen können.
Mit Tesla quantitativ einigermaßen mithalten kann nur VW, BYD und SAIC …
Alter_Schwede meint
388k „elektrifizierte“, ja, auch PHEVs, aber dort sitzt auch ne E-maschine, nen Inverter und n Akku drin.
Also, „nur“ Richtung 5%, war aber ne Verdreifachung vom Vorjahr.
What is wrong with all the Tesla fanboys? The biggest reason NOT to buy a Tesla is that you don’t want to be associated with that crowd. Leute die vor Tesla überhaupt keine Ahnung von Autos hatten und blind den muskigen Coolaid trinken :-)
Ja, Tesla macht vieles richtig, aber anderen auch und Tesla sowie die anderen machen Mal Fehler..
Warum hier nicht fertig sein dass die überhaupt elektrifizieren?
Olli meint
alter_Schwede, Danke für die Aufzählung… Ich sagte ja nichts vernünftiges dabei.