Mercedes-Benz beteiligt sich am europäischen Batteriezellenhersteller Automotive Cells Company (ACC), „um die Entwicklung und Produktion von Hochleistungsbatteriezellen und -modulen der nächsten Generation voranzutreiben“. Die Marke beschleunigt ihre Elektrifizierung und benötigt dafür bis zum Ende des Jahrzehnts Kapazitäten von insgesamt mehr als 200 Gigawattstunden (GWh). Dafür planen die Schwaben, gemeinsam mit Partnern weltweit acht Zellfabriken zu errichten, vier davon in Europa.
„Mercedes-Benz verfolgt eine äußerst ambitionierte Transformationsstrategie. Die Beteiligung ist ein strategischer Meilenstein auf unserem Weg zur CO2-Neutralität. Gemeinsam mit ACC werden wir Batteriezellen und -module in Europa entwickeln und effizient produzieren – maßgeschneidert auf die spezifischen Anforderungen von Mercedes-Benz“, sagte der Chef des Daimler-Konzerns Ola Källenius. „Durch die Partnerschaft sichern wir uns die Lieferumfänge, nutzen Skaleneffekte und können unseren Kundinnen und Kunden überlegene Batterietechnologie bieten. Außerdem leisten wir einen Beitrag dazu, dass Europa ein Zentrum der Automobilindustrie bleibt – auch im Zeitalter der Elektromobilität.“
Im Zuge der neuen Kooperation will ACC die Kapazität seiner europäischen Werke mehr als verdoppeln. Die Gesamtinvestition von Mercedes-Benz in ACC umfasst ein Volumen von mehr als sieben Milliarden Euro – in einer Kombination aus Eigenkapital, Fremdkapital und öffentlicher Förderung –, um bis Ende des Jahrzehnts Kapazitäten von mindestens 120 GWh in Europa zu erreichen. Der Autobauer werde im kommenden Jahr einen mittleren dreistelligen Millionen-Euro-Betrag investieren. In Summe blieben die Investitionen unter einer Milliarde Euro.
Gleichberechtigte Anteilseigner
„Mercedes-Benz beteiligt sich mit 33 Prozent an ACC. Als gleichberechtigter Anteilseigner neben TotalEnergies und Stellantis erhalten wir damit zwei von insgesamt sechs Sitzen im Aufsichtsrat von ACC“, erklärte Daimler-Forschungsvorstand Markus Schäfer. „Wir werden unsere EQ-Modelle weiterhin nur mit den fortschrittlichsten und nachhaltigsten Batteriezellen ausstatten. Dafür bringen wir uns mit Technologie und Produktions-Know-how bei ACC ein. Mercedes-Benz wird die High-End-Zellentwicklung ab 2023 mit seinem neu geplanten Pilotwerk ‚Mercedes-Benz Drive-Systems Campus’ in Stuttgart ergänzen.“ ACC soll Mercedes-Benz ab Mitte der Dekade mit Batteriezellen und -modulen aus seinen Produktionsstandorten beliefern. Der Batteriezellenhersteller prüft derzeit den Ausbau seines Produktionsnetzwerks um weitere Standorte in Europa.
Man verfolge weitreichende Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten im Bereich der Batterietechnologie, betonte Mercedes-Benz. Das Unternehmen bringe sein Know-how in das Joint Venture mit ein und unterstütze den Ausbau des Produktionsnetzwerks von ACC. Mit Saft, einer Tochtergesellschaft von TotalEnergies, verfüge Mercedes-Benz über einen Partner mit über 100 Jahren Erfahrung im Bereich langlebiger Batteriesysteme sowie Elektro- und Hybridantriebe. Stellantis bringe durch seine Markenvielfalt, Größe und globale Präsenz Industrialisierungskompetenz in das Gemeinschaftsunternehmen ein.
ACC wurde 2020 gegründet und will europäischer Marktführer für Batteriezellen und -module werden. Ein Forschungs- und Entwicklungszentrum im französischen Bordeaux wurde bereits in Betrieb genommen. Der Pilotstandort in Nersac wird Ende dieses Jahres die Produktion aufnehmen. Im nächsten Schritt sollen zwei große Fabriken realisiert werden, je eine in Frankreich (Douvrin) und Deutschland (Kaiserslautern). Bei letzterem Standort arbeitet Saft mit Opel zusammen, das seit der Fusion des Mutterkonzerns PSA mit Fiat Chrysler in diesem Jahr Teil des neuen Autoriesen Stellantis ist.
Als „Important Project of Common European Interest“ (IPCEI) der EU erhält ACC staatliche Fördergelder, allein Deutschland und Frankreich wollen 1,3 Milliarden Euro beisteuern. Das gesamte Investitionsvolumen liegt nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums bei fast fünf Milliarden Euro. Rund zwei Milliarden davon sind für den Standort Kaiserslautern eingeplant.
Egon Meier meint
Vor einigen jahren hat sich Mercedes mit Renault zusammengetan und die Zoe-Technik übernommen. Schon das war ein Trauerspiel und dementsprechend technisch belanglos war der e-smart. Dann hat man Dieselmotoren von Renault eingebaut – die nox-Monster schlechthin. Dann gibt es gemeinsame Modelle (auch mit Nissan), die den technischen Ruf von Mercedes schwer beschädigten.
JETZT kommt nicht die die Lehre aus dem Desaster – indem man sich einen kompetenten Partner sucht – sondern der ultimative Absturz: PSA/Stellantis – der technische Minderleister schlechthin: Eine alle Vorstellungen sprengende Vorstellung mit e-208/e-corsa und Geschwister.
Ein Konzern, der ganz alleine davon lebt, dass der US-Part füchterliche c02-Monster in den USA erfolgreich vermarktet.
Geht es noch trauriger?
Matthias meint
Daimler hatte bis 2015 in Kamenz/Sachsen mit der Firma Litec eine eigene Zellproduktion, die für die Smart Electric Drive hochwertige Zellen baute. Hat man dichtgemacht und verscherbelt anstatt dass man noch ein paar Jahre durchhält und die Früchte des Vorsprungs erntet.