Tesla hat im April den Preis für das Model 3 in Deutschland um satte 7000 Euro erhöht. Bereits zuvor war die beliebte Mittelklasselimousine in zwei Schritten um insgesamt 3000 Euro verteuert worden. Aber nicht nur Tesla hat jüngst die Preise deutlich erhöht, auch das Elektroauto-Flaggschiff von Ford kostet mittlerweile viel mehr.
Das Batterie-SUV Mustang Mach-E ist Ende 2020 in den USA und Anfang 2021 in Deutschland gestartet. Hierzulande kostete das Modell zunächst ab 46.900 Euro. Seit wenigen Tagen zeigt der Online-Konfigurator als Basispreis 56.500 Euro an. Damit ist das E-SUV nun fast 10.000 Euro teurer als zum Zeitpunkt der Einführung. Hinzu kommt, dass der Nettolistenpreis jetzt nicht mehr unter 40.000 Euro liegt. Damit gibt es im Rahmen des vom Bund und den Herstellern finanzierten „Umweltbonus“ nur noch insgesamt 7500 statt zuvor 9000 Euro netto E-Auto-Förderung.
Eine Begründung für die Preiserhöhung oder eine offizielle Meldung dazu gab es von Ford wie bei Tesla nicht. Die Autobranche hat wegen der Corona-Pandemie aber schon seit einiger Zeit mit Schwierigkeiten in der Lieferkette und steigenden Kosten für Rohstoffe und Bauteile zu kämpfen. Der Angriff Russlands auf die Ukraine und die Inflation erschweren das Geschäft weiter. Der höhere Aufwand wird nun zunehmend auf die Verbraucher abgewälzt, auch bei anderen Antriebsarten.
Während es bei Tesla seit Ende 2021 immerhin etwas mehr Reichweite für das Model 3 gibt, haben sich die technischen Daten des Mustang Mach-E seit der Preiserhöhung nicht verändert. Das Grundmodell bietet weiter Heckantrieb mit einem 198 kW (269 PS) starken Elektromotor. Die Energie kommt von einer Batterie mit 75,7 kWh Speicherkapazität, das ermöglicht gemäß WLTP-Norm eine Reichweite von 440 Kilometern. Das Laden an AC-Geräten gelingt mit bis zu 11 kW dreiphasig in etwa fünfeinhalb Stunden. An schnellen DC-Ladesäulen kann mit bis 150 kW Strom gezogen werden, die Batterie füllt sich dann in etwa 40 Minuten von 10 bis 80 Prozent.
Veekay meint
Abgesehen von allen Nachfrage- und Lieferengpassproblemen gibt es bei Tesla und Ford noch ein anderes: Sie kalkulieren als US-Firmen in Dollar, nicht in Dollar und in Krisenzeiten steigt der Dollar nunmal regelmäßig als gefühlt (vermeintlich?) stabilere Währung an. Mal schauen ob sich das im Falle Tesla mit höheren Produktionszahlen in Grünheide relativiert.
Veekay meint
oops, im falschen Fenster gepostet – das war für die Preissteigerung bei Ford bestimmt🙈
Kasch meint
Wenn ich als Hersteller heute verbindliche Preise für Produkte abgebe, die ich frühestens in einem Jahr liefern kann, muss ich womit rechnen ?
Mindestens 7% erhöhte Produktionskosten infolge Inflation.
Geschätzt 20% höhere Zellkosten 2023 für BEVs, infolge Rohstoffverfügbarkeit, -kosten für Nickel, Lithium und Kobalt (da gehts grad richtig ab).
Und speziell in Europa mit massiv steigenden Energiekosten – überhaupt noch nicht abschätzbar !
Je länger die Lieferzeiten, desto höher die Preise jetzt – da führt wohl für keinen Hersteller ein Weg vorbei, wenn er, speziell in Europa, die nächsten 5 Jahre überleben will.
Kasch meint
Eine Tonne Lithium in 2020: 6.700 Dollar,
aktuell 78.000 Dollar !
MichaelEV meint
Bekommen hier jetzt auch alle Schnappatmung?
Jürgen V meint
Sieht wohl so aus. Unbestritten ist, der Krieg verteuert einiges. Allerdings bin ich felsenfest der Meinung, daß es vor allem Mitnahmeeffekte sind, die wir gerade erleben. Und das in allen Bereichen.
AlBundy meint
Der Begriff „Kriegsgewinnler“ ist auch heute noch so aktuell wie eh und je
und gilt sicher nicht nur für die Autoindustrie.
AlBundy meint
Ergänzung: damit stimme ich Dir voll zu.
peterfunny meint
Da Ford mit Bestellungen überrannt wurde, probieren sie nun die Nachfrage über den Preis zu senken.
Ich denke dass auch Tesla ein ähnliches Ziel verfolgt. Die verkaufen nun lieber die Model Y aus Grünheide in Deutschland als ein Model 3 aus China importiert.
Das sind Preisanpassungen um Kunden für auf bzw. gegen Produkte entscheiden zu lassen.
Tommi meint
Das ist ganz normales Marktverhalten. Der Krieg hat viele davon überzeugt, zukünftig ohne Benzin auskommen zu wollen. Die Nachfrage nach Elektroautos steigt deutlich. Die Hersteller können aber die Produktion gar nicht so schnell steigern. Also verkaufen sie an den Höchstbietenden, bzw. verteuern die Autos so weit, dass sie die reduzierte Nachfrage erfüllen können.
Zusätzlich kommen noch Lieferschwierigkeiten hinzu, wie wir sie alle erleben. Das verteuert die ganze Produktion.
Man kann es so auslegen, dass die Hersteller jetzt den großen Reibach machen. Wenn ich mein Auto verkaufen wollte, würde ich es auch möglichst teuer verkaufen. Bin ich deswegen unmoralisch? Nur weil eventuell die Gebrauchtwagenpreise wegen des Krieges anziehen und ich dadurch einen höheren Preis erziele.
Es ist gut, dass wir eine funktionierende Marktwirtschaft haben statt Planwirtschaft, bei dem die Produkte den Nachfragern zugewiesen werden. Wohin das führt, haben wir in der DDR gesehen.
Karsten meint
Eine funktionierende Marktwirtschaft im Bereich BEV/EE? Ich würde das leider eher komplett subventionsgeschwängert/verzerrt nennen.
Roma meint
Das sagen ja auch die Geschäftszahlen: die Absätze sind teilweise eingebrochen, die Gewinne sind bei einigen aber so hoch wie nie.
Wurde eben auch vom Steuerzahler Querfinanziert.
Randy meint
Alles wird teurer, ausser Strom natürlich! Der wird bei MichaEV immer billiger :-)
GrußausSachsen meint
Hi Troll. Mal wieder am dissen?
Schönen Tag noch.
MichaelEV meint
Der nächste Offenbarungseid. Für diese Preissteigerungen gibt es eine argumentative Grundlage (und der wesentliche Teil davon war schon lange absehbar).
Liefern sie jetzt bitte die argumentative Grundlage für Preissteigerungen beim Strom!
Und dabei muss es um langfristige Preissteigerungen gehen, die auch im wesentlichen den Ladestrom von BEVs prägen. Los, liefern sie!
Sie verstehen ja nicht mal, dass meine Aussagen sich auf die langfristige Perspektive beziehen. Nebenbei beinhaltete diese Aussage, dass der Preispeak sich bis zur Abwicklung des Atomausstiegs bildet (der bekanntlich noch nicht geschehen ist).
Elektroautos haben ein enormes Flexibilisierungspotential (ich weiß, auch das verstehen sie nicht). Für welchen Preis hätte man sein Auto in den letzten 2 Tagen laden können?
Fossile Energien werden immer teurer (was auch jetzt das Kernproblem ist). Erneuerbare Energien dagegen werden auf lange Sicht immer günstiger. Solche Leute wie sie, die unwissend oder mit voller Absicht solchen Unsinn verbreiten, tragen viel zum Schaden anderer bei.
MichaelEV meint
Nebenbei: Der Strom hat im „Atom-Musterland“ mal eben 3 €/kWh gekostet. Die französische Energiepolitik versagt. Und weil die Märkte miteinander verknüpft sind, strahlt das Desaster auf uns ab (was sich wiederum positiv auf die deutsche Handelsbilanz niederschlägt). Würde Deutschland aber nicht den Stromexportweltmeister in Europa spielen müssen, wäre unsere Lage aktuell wesentlich entspannter.
GrußausSachsen meint
jeder – wirklich jeder – Kommentar von R….. ist ein Offenbarungseid.
Einfach ein Troll. Argumente? was ist das? ErKennt er nicht mal.
Lohnt nicht sich damit auseinanderzusetzen.
MichaEV du denkst und schreibst – imho – schon in eine nachvollziehbare Richtung.
VG
Mäx meint
@MichaelEV
Hast du dich da nicht um eine 10er Potenz vertan?
Frankreich hat meistens so um die 300€/MWh und das ergibt dann 0,3€/kWh.
MichaelEV meint
@Mäx
Das ist schon richtig;-)
Hatte das selber zufällig in den Daten gesehen und es für einen Fehler gehalten. Gibt aber auch paar Berichte darüber. Links posten ist hier ja eine Qual. Googlen sie mal nach „2.987,78 Euro/MWh“.
Hatte schon im Dezember geschrieben, dass Frankreich vor einem Blackout steht und nur durch die Nachbarn gerettet wird. Jetzt wurde Frankreich wohl mit 11GW Importen über die Runden gebracht.
Die französische Atomkraft ist ein großer Teil der Energiekrise. Und Gleichzeitig reden manche immer noch von Frankreich als Retter, die unsere „Winterlücke“ schließen. Die gibt es bei uns aber gar nicht, in Frankreich aber umso mehr! Total verrückt!
Mäx meint
@Michael
Tatsächlich.
Für 1 Stunde war wohl akute Strom Not.
Grundsätzlich sehe ich das genau so wie du.
Hatte das nur nicht so mitbekommen mit den 3000€/MWh