Honda hat zuletzt bekannt gegeben, mit Sony und General Motors Elektroautos zu bauen. Nun veröffentlichten die Japaner ein weiteres Update zu ihren Plänen im Bereich der Elektromobilität.
Das Unternehmen will in den kommenden Jahren Milliarden in die Entwicklung von Elektroautos investieren. Bislang hat die Marke neben mehreren Hybriden nur den Batterie-Kleinwagen Honda e im Programm. Zur Mitte des Jahrhunderts will Honda komplett CO2-neutral sein. Konzernchef Toshihiro Mibe betonte aber auch, dass der Ausbau der E-Auto-Flotte nicht das Ende von Hybridautos bedeute. „Wir werden unsere aktuellen Hybride weiterentwickeln und sie als Waffe in unserem Geschäft einsetzen“, so Mibe.
„Honda ist der Ansicht, dass ein vielseitiger und mehrdimensionaler Ansatz erforderlich ist und nicht nur der Austausch von Motoren durch Batterien“, heißt es in einer Mitteilung. „Einschließlich der Nutzung von austauschbaren Batterien und Wasserstoff sowie der Elektrifizierung von Automobilen wird Honda eine Vielzahl von Lösungen für alle seine Mobilitätsprodukte anbieten, je nachdem, wie seine Kunden die Produkte in verschiedenen Ländern und Regionen nutzen.“
Bei Batterien will Honda seine Forschung und Entwicklung von Produkten der nächsten Generation beschleunigen. Für die in Entwicklung befindlichen Festkörperbatterien wird eine Demonstrationsanlage gebaut, die im Frühjahr 2024 in Betrieb genommen werden soll. In das Projekt investiere Honda umgerechnet rund 315 Millionen Euro.
E-Autos für den Weltmarkt erst später
Zu neuen Elektroautos sagten die Japaner, dass diese bis zur Mitte des Jahrzehnts speziell nach den Anforderungen der jeweiligen Märkte ausgelegt werden. Die Pläne reichen von günstigen Mini-Stromern für den Heimatmarkt bis zu großen SUV für die USA. Setzen sich Elektroautos in den nächsten Jahren durch, will Honda ab 2026 für den Weltmarkt konzipierte Modelle einführen. Dazu ist die Hard- und Software-Plattform Honda e:Architecture geplant. Die mit General Motors vorangetriebenen günstigen E-Autos sollen ab 2027 starten, zuerst in Nordamerika.
Zu Modellen für Europa hieß es bereits im März, das drei neue Stromer vorgesehen sind. Zu den Neuzugängen gehören 2023 ein vollelektrisches SUV im B-Segment, der e:Ny1, ein Vollhybrid-SUV im C-Segment, und der neue CR-V, der in Europa sowohl mit Vollhybrid- als auch mit Plug-in-Hybrid-Antrieb erhältlich sein wird. Der e:Ny1 soll im Mittelpunkt der zukünftigen Modellpalette der Marke stehen und eine „einzigartige Mischung aus Dynamik, Technologie und Design“ bieten. Darüber hinaus könnten einige für China geplante E-Modelle auch in Europa angeboten werden.
Unter dem Strich plant Honda, bis 2030 weltweit 30 Elektroauto-Modelle auf den Markt zu bringen – „mit einer kompletten Palette von Mini-Elektrofahrzeugen für den kommerziellen Einsatz bis hin zu Modellen der Flaggschiffklasse“. Für das anvisierte Produktionsvolumen von über zwei Millionen Einheiten pro Jahr sollen eine neue Elektroauto-Fabrik in China und spezielle Fertigungslinien in Nordamerika errichtet werden.
Honda betonte in einer jüngsten Mitteilung, den Kunden auch im Zeitalter der Elektrifizierung „Spaß“ bieten zu wollen. Freude am Fahren sollen insbesondere zwei neue Sportmodelle bringen, die weltweit verkauft werden. Dabei werde es sich um ein „Spezial“- und ein Flaggschiffmodell handeln.
Martin meint
Bisher war Honda vorsichtig, bot aber mehr Qualität als andere hochwertige japanische Marken wie Mazda oder Toyota. Da wo bei Toyota ein peinlicher Aygo Cross 3 zylinder im Kleinwagensegment hinzuckeln wird, oder ein Yaris die Enge im Fahrzeug als sportlich verkauft, da bietet der Honda Jazz ein hochwertiges Vollhybridauto im Kleinwagensegment mit reichlich mehr Platz und trotzdem sportlichen Fahrmöglichkeiten (auch wenn er nicht so aussieht). Hoffentlich wird die Kooperation mit GM und China nicht an der Qualität Hondas kratzen. Ein bisschen mehr Mut im Elektro oder Wasserstoff und weitere Fahrzeuge im Kleinwagenbereich und unsere heimischen Marken wie VW können einpacken, die Qualität bietet Honda jedenfalls.
Egon Meier meint
Bislang hat sich Honda nicht mit Ruhm bekleckert: der e-honda ist zwar ein Hingucker aber technisch ist er ein teures Trauerspiel.
Für die Zukunft hat sich der Konzern GM als Partner ausersehen. Das ist genau so ein Nichtskönner wie Honda. Die haben in der letzten Zeit große Ankündigungen gemacht aber nichts auf die Bänder oder zum Kunden gebracht.
Das sieht aus wie ein riesiges Trauerspiel auf großer Bühne.
NiLa meint
Na hoffentlich kommt mal ein elektrischer S2000 Nachfolger. Klassisches Roadster-Design, nur das gesetzlich vorgeschriebene (und abschaltbare) Minimum an Assistenzsystemen zu einem Preis <50k.
Jörg meint
Na dann: gute Nacht, Honda!