Renault hatte Ende März einen Bestellstopp für alle Elektroautos der Marken Renault und Dacia verfügt. Der Grund dafür war laut einem internen Schreiben an die deutschen Händler die „aktuelle Zulieferer-Situation“. Damit dürfte insbesondere der weltweite Mangel an Computerchips und Kabelbäumen gemeint sein. Zumindest das neue Renault-Elektroauto Mégane E-Tech Electric kann seit Mitte April wieder bestellt werden, berichtet das Portal Edison.
Der Mégane E-Tech Electric ist das neue Stromer-Flaggschiff der Franzosen, er kommt hierzulande offiziell im Juni auf den Markt. Wann die weiteren Elektroautos wieder bestellt werden können, ist offen. Renaults aktuelles E-Programm besteht noch aus dem Kleinstwagen Twingo Electric, dem Kleinwagen ZOE, dem Transporter Master Z.E. sowie Plug-in-Versionen des Mégane und des Kompakt-SUV Captur. Die Tochter Dacia hat das kleine SUV Spring im Angebot.
Dass Renault die Aufträge für seine Stromer drosselt, hat laut Edison auch mit Logistik-Herausforderungen und Preisschwankungen bei Rohstoffen zu tun. Ein weiterer Faktor sei die ungeklärte Förderung von Elektrofahrzeugen in Deutschland.
Die Bundesregierung zahlt derzeit im Rahmen des „Umweltbonus“ beim Kauf eines neuen Elektroautos bis zu 6000 Euro Zuschuss, die an der Fördermaßnahme teilnehmenden Hersteller geben bis 3000 Euro Netto-Rabatt hinzu. Der staatliche Anteil soll ab 2023 reduziert werden. Für bisher mit bis 6750 Euro geförderte Plug-in-Hybride soll es gar keine Subvention mehr geben.
Entscheidend für die Förderung ist das Zulassungsdatum. Wegen der langen Lieferzeiten vieler Modelle wissen Kaufinteressenten nicht, mit wie viel Unterstützung genau sie rechnen können. Einzelne Hersteller geben Kunden eine Liefergarantie für dieses Jahr. Auch Renault hatte das angeboten, allerdings nur für Bestellungen vor dem 23. März.
Die Auslieferungen des Mégane E-Tech Electric in diesem Jahr könnten trotz jetzt wieder geöffneten Orderbüchern deutlich geringer als von Renault erhofft ausfallen. Laut dem französischen Autoportal Automobile Propere ist die Produktion des Modells am nordfranzösischen Standort Douai vor wenigen Tagen wegen fehlender Komponenten pausiert worden. Vorerst soll dies auf die Zeit vom 14. bis 25. April begrenzt sein.