Der Volkswagen-Konzern will den CO2-Ausstoß bei der Autoproduktion in seinen Werken bis 2030 stärker senken als bisher geplant. Die entsprechenden Emissionen sollen bezogen auf das Niveau von 2018 um die Hälfte abnehmen. Zunächst hatten sich die Wolfsburger vorgenommen, innerhalb des laufenden Jahrzehnts eine um 30 Prozent geringere Menge des Treibhausgases in der eigenen Fertigung freizusetzen.
Ein ähnliches Ziel besteht für den CO2-Fußabdruck pro Fahrzeug über den gesamten Lebensabschnitt. Hier hatte Vorstandschef Herbert Diess zur Vorstellung der neuen Unternehmensstrategie Mitte vorigen Jahres erklärt, den Durchschnittswert gegenüber 2018 ebenfalls um 30 Prozent zu drücken. Von außen bezogener Strom für die Fabriken in EU-Ländern soll bis kommendes Jahr ganz aus erneuerbaren Quellen stammen.
Ein konkretes Auslaufdatum für Verbrenner ist für Volkswagen trotz bereits mehrfach angepasster Klima- und Umweltstandards und Elektroauto-Offensive weiter kein Thema. Das würde sich nach Ansicht des Managements nicht gut mit der konkreten Nachfrage in Märkten mit wenigen E-Autos vertragen. Gleichwohl treibt das Unternehmen mit den umfangreichsten Investitionen der Branche seine Elektrifizierung voran. Die Entwicklung und den Verkauf gänzlich neuer Plattformen und Modelle für reine Benzin- oder Dieseltechnik wollen mehreren Konzernmarken beenden.
Bis 2030 soll die Hälfte des Gesamtangebots von Volkswagen auf batteriebetriebene Autos umgestellt sein. Bis 2040 will Europas größter Autohersteller dann einen Anteil von fast 100 Prozent aller neuen Fahrzeuge in den wichtigen Märkten schaffen, die bilanziell klimaneutral unterwegs sind. Eine komplett ausgeglichene CO2-Bilanz wird spätestens für 2050 angestrebt. In den letzten Jahren war die Unternehmensgruppe bei Pkw für schätzungsweise mindestens ein Prozent aller globalen Emissionen des Treibhausgases verantwortlich.
Wie viele andere Firmen lässt sich VW von der Initiative „Science Based Targets“ beraten. Diese begutachtet Pläne zur mittelfristigen Klimaneutralität. Nach Darstellung des Konzerns gelten die Maßnahmen aus Sicht der externen Experten als geeignet, einen Beitrag zum Ziel zu leisten, die Erderwärmung auf höchstens 1,5 Grad zu begrenzen.
„Ob sich die Erde um 1,5 oder 2 Grad Celsius bis 2050 erwärmt, hat große Auswirkungen auf Entwicklungen wie das Artensterben, Dürren und den Anstieg des Meereswasserspiegels. Der Volkswagen Konzern nimmt seine Verantwortung wahr, um die Welt für nachkommende Generationen zu schützen“, sagt der Vorstandsvorsitzende des Konzerns Herbert Diess. „Deshalb schärfen wir unsere eigenen Ziele zur Emissionsminderung in der Produktion nach weniger als zwei Jahren nach.“
MichaelEV meint
„In den letzten Jahren war die Unternehmensgruppe für schätzungsweise mindestens ein Prozent aller globalen Emissionen des Treibhausgases verantwortlich.“
Ganz schön krass. Vor allem dafür, dass viele immer so getan haben, als ob Verbrenner klimaneutral vom Himmel fallen.
So löblich die Ziele auch klingen, das Ganze wird sowieso viel schneller gehen, als man sich das aktuell noch vorstellen kann. Grüner Wasserstoff ist mittlerweile günstiger als die Alternativen und löst massiv politische Abhängigkeiten (was im Zweifel den Unterschied machen kann, ob man produzieren kann oder die Bänder still stehen). Man vermarktet also hier nur etwas, was sowieso zwingend passieren muss.
Die BEV-Ziele dagegen finde ich ziemlich enttäuschend. Die werden sich in den nächsten Jahren regelmäßig von selbst revidieren, weil die Realität schneller Tatsachen schafft.
Nickyonline meint
„In den letzten Jahren war die Unternehmensgruppe für schätzungsweise mindestens ein Prozent aller globalen Emissionen des Treibhausgases verantwortlich.“
Wo lesen sie das?
Meiner_Einer meint
Steht im Text letzter Satz in 3. Absatz von unten….
Nickyonline meint
ok, hab´s überlesen…
Nickyonline meint
@ecomento:
Die Aussage im Text zum CO2-Ausstoß ist etwas irreführend.
1% bezieht sich auf den globalen PKW-Sektor. Hinzu kommt noch ein Prozent auf dem globalen LKW-Sektor.
Nachzulesen u.a. in der WiWo.
ecomento.de meint
Danke für den Hinweis, wir haben die Stelle aktualisiert!
VG | ecomento.de
Tesla-Fan meint
in dem Kleingedruckten unter der Überschrift.
Tim Leiser meint
😂
Mäx meint
Das muss ich mir merken :D
Mäx meint
Ist das wirklich so, dass grüner H2 jetzt schon günstiger ist? Gab es da zuletzt eine Studie zu die ich verpasst habe?
In welchen Ländern ist das so? Oder ist das auf Europa bezogen?
Kurz: Hast du da noch mehr Infos zu?
MichaelEV meint
Gibt mehrere Artikel, die man schnell findet. Links posten ist hier ja immer schwer.
Gilt für z.B. Afrika, weite Teile Europas, mittlerer Osten, China, aber wohl explizit bisher nicht für Deutschland. In Deutschland soll aber ein Hauptfaktor die Regulierung sein, dass angeblich Strom für H2 aus neuen EE-Erzeugern kommen muss (hab ich davor noch nie was von mitbekommen).
Der ökonomische Durchbruch von grünem Wasserstoff, den viele Experten in 5-10 Jahre erwartet haben, wurde damit auf heute vorgezogen.
Aber der andere Faktor ist halt, dass grüner Wasserstoff ein Weg ist, die Industrie vor einem Shutdown zu bewahren. Das wiegt noch sehr viel mehr als die Preise.
Mäx meint
Danke für die Info.
Ja stimmt Links sind immer schwierig aber man kann ja indirekt verlinken, in dem man den Titel der Studie oder Artikel schreibt und dann noch schreibt, wo das veröffentlicht wurde oder wer der Herausgeber ist.
Dann spricht man wenigstens immer von der selben Quelle und nicht eine die ich dann selber ergoogelt habe und die was ganz anderes sagt oder sonst was.
Auf jeden Fall interessant.
René H. meint
Das liegt wohl daran, dass die Alternativen (v.a. H2 aus Erdgas) im aktuellen Umfeld deutlich teurer geworden sind. Wäre schön, wenn im Gegenzug auch die Kosten grünen Wasserstoffs gesunken sein sollten.
MichaelEV meint
Die Kosten für grünen Wasserstoff sinken auch stetig. Aktuell machen aber natürlich die hohen Kosten für Erdgas den Unterschied. Ändert aber auch nichts. Unsere Abhängigkeit von russischem Gas ist so erheblich, weil russisches Gas immer deutlich am günstigsten war. Ohne russisches Gas bzw. auch mit russischem Gas aber erheblicher Diversifizierung, Gas wird für Deutschland/Europa nie wieder so günstig werden wie es mal war. Und grüner Wasserstoff lässt sich an jedem Ort mit EE-Angebot erzeugen. Ob außereuropäisch stark diversifizierter Bezug, innereuropäische Versorgung oder vollkommene Unabhängigkeit durch eigene Produktion, energiepolitisch führt kein Weg an grünem Wasserstoff mehr vorbei. Und mit einer möglichen Energie-Triage vor Augen werden auch Unternehmen Unabhängigkeit aufbauen, um den eigenen Betrieb vor externen Einflüssen zu schützen.
André meint
Aller Globalen CO2 Werte….
ein bisschen Pippi Langstrumpf.