Für die Nutzung von Elektroauto-Ladesäulen gibt es zahlreiche Apps. Eine zentrale Aufgabe dabei noch vor dem Zugang und der Abrechnung ist, dass der Standort der Säule und deren Leistungsfähigkeit sowie Verfügbarkeit zuverlässig angezeigt werden. Stiftung Warentest hat untersucht, welche Apps derzeit am besten funktionieren.
Die Tester haben zehn Anbieter verglichen und dabei recht große Unterschiede festgestellt. Für die Auswertung wurden Testfahrten in der Stadt, auf dem Land, auf Autobahnen und Landstraßen durchgeführt. Mit den besten Apps lassen sich demnach die Ladestationen der verschiedenen Betreiber leicht finden und das Elektroauto problemlos laden. Andere hätten dagegen Probleme damit, freie E-Tankstellen zuverlässig anzuzeigen.
Drei Angebote erreichten sowohl im Android-Betriebssystem als auch bei Apple iOS das Qualitätsurteil gut: EnBW Mobility+, Nextcharge und eCharge+. Sie alle böten praktische Filter zur Suche einer geeigneten Ladesäule und lieferten zuverlässige Angaben, etwa zur Verfügbarkeit. EnBW mobility+ gehe zudem besonders fair mit Nutzerdaten um. Zu eCharge+ wird angemerkt, dass die App in einigen Regionen nur wenige Ladepunkte anzeige. Bei Nextcharge sei die Android-Version recht unübersichtlich und dadurch wenig bedienfreundlich.
Nur mit der Note „Ausreichend“ wurden die Anbieter Plugshare und Ionity bewertet. Mit Plugshare lassen sich demnach Ladestationen lediglich suchen, aber nicht starten. Ionity, der von Autobauern gegründete europäische Schnellladeanbieter, zeigt nur die eigenen Standorte an, bietet also kein „Roaming“ für den Zugriff auf Säulen anderer Anbieter. Bei allen Apps ist es nicht möglich, einen Ladepunkt zu reservieren.
Für eine Kilowattstunde rufen die App-Anbieter unterschiedliche Preise auf. Mit Blick auf die Kosten bemängeln die Tester, dass nicht alle Apps die fälligen Gebühren anzeigen. Der Anbieter Chargemap runde zudem auf die nächste volle Kilowattstunde (kWh) auf. Shell Recharge präsentierte die Kosten ohne Mehrwertsteuer und etwaige Transaktionsgebühr.
Stiftung Warentest empfiehlt Elektroauto-Fahrern, zusätzlich zur App eine Ladekarte zu nutzen. Mit der Plastikkarte lasse sich eine Säule auch bei leerem Handyakku oder im Funkloch starten und bezahlen. Sechs der beleuchteten Anbieter stellten eine Karte im Scheckkartenformat zur Verfügung.
Tommi meint
Äpfel mit Birnen verglichen.
Es gibt Apps, mit denen man Ladesäulen suchen kann und auch eine Routenplanung mit Ladeplanung machen kann. Die sind in der Regel unabhängig von Ladestromanbietern. Dass da bemängelt wird, dass sie keine Preise anbieten ist merkwürdig. Die Preise sind von meinem Ladetarif abhängig. Daher können die Apps keine Tarife anzeigen. Es stimmt eben nicht, dass die App-Anbieter unterschiedliche Preise aufrufen. Es sind die Ladestromanbieter.
Dann gibt es Apps von Ladestromanbietern, die ihren Strom anbieten. Ionity bietet kein Roaming sondern eben nur das Laden an ihren eigenen Ladesäulen an. Sie zeigen folgerichtig keine anderen Ladesäulen an.
Kasch meint
Genau so ist es, aber woher soll das Stiftung Warentest schon wissen ?
Mit AirElektrik z.B. weiß ich auf einen Blick welche Anschlüsse, Leistung, welcher Anschluss im Moment frei oder belegt ist, welche meiner 8 RFID-Karten funktionieren, gelistet nach Preis mit exakter Preisangabe, nach einem Klick hab ich alle akzeptierten Karten, … Und das in Hinterdupfing, irgendwo in Spanien, oder sonst wo auf der Welt. Selbst die nächste öffentliche Toilette kann ich mir anzeigen lassen, bebilderte Umgebung, etc. Wüsste nicht, welche Information mir zum Laden noch fehlen könnte.
EV6 Fahrer meint
Stimmt nicht. Unterschiedliche Apps haben sehr oft unterschiedliche Preise beim gleichen Energieanbieter.
Kasch meint
Konnte ich nie festellen. Dass unterschiedliche Roamingpartner unterschiedliche Preise zahlen, ist klar. Deswegen nutze ich ja eine unabhängige App. Eine SW München ruft z.B. an Aral-Pulse-Ladestationen je nach Standort unterschiedliche Preise auf. Updates unabhängiger Apps unverzüglich installieren, ist natürlich Pflicht.
Radfahrer meint
Das ganze App-Gedöns gehört in das Betriebssystem des Autos. Ladestationsuche, Zugang und Abrechnung. Alles andere ist doch „von hinten durch die Brust ins Auge“
Da geht es schließlich um elementare Funktionen, ohne die ein E-Auto nicht, oder nur eingeschränkt, nutzbar ist:
– Das Auto muss dem Nutzer zeigen, wo man laden kann
– Das Auto muss wissen, wann geladen werden soll, um den Akku zu temperieren
– Das Auto ist schlau genug, um die Authentifizierung und Abrechnung für den Nutzer zu übernehmen
– Das Auto könnte sogar vorab „anmelden“ wann und wie viel Strom an der Ladestation entnommen wird um das Stromnetz zu entlasten
Es ist schön, dass es die Apps gibt, um den aktuellen Missstand bei der Software der Autos auszugleichen, aber mehr als eine Übergangslösung darf das nicht sein.
elektromat meint
also so bequem wies beim Verbrenner auch läuft ???*
also ich wies wo die Tankstelle ist, wieviel das dort kostet, ob grad offen ist, der Tank noch was für mich hat und ich ruf vorher an und sag Bescheid das ich komme damit für mich noch Sprit da ist oder rechtzeitig der LKW zum Nachfüllen kommt..
*kann spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten
DerMond meint
Auch bei gewöhlichen Tankstellen muss man schauen ob sie geöffnet haben. Wissen vielleicht nur Leute die auch nachts tanken.
Zudem wird sich die Ladesäulendichte stetig erhöhen, viele Planungsfunktionen wird der Ottonormallader dann nicht mehr brauchen.
Ben meint
Das Thema mit den Ladesäulen und der Ladeplanung ist nur so ein Anfangsding und wird mit der Zeit genau so natürlich wie das alte tanken gehen. Ich fahre erst seit 2 Jahren und kümmer mich gar nicht wirklich um Ladeplanung auf der Langstrecke.
OMG meint
Bei Tesla läuft das genau so. Und das meine ich jetzt weder ironisch noch sarkastisch.
Mein Auto weiß immer:
– wo die Supercharger sind
– was der Strom dort jeweils kostet
– wieviele Plätze noch frei sind
Ich fahr dort hin, die Batterie wird vortemperiert für ideale Ladekurven und die Abrechnung erfolg automatisch.
Ich brauche dafür keine Ladekarten, RFID Chips, oder sonstwas.
Stecker rein, aufladen, Stecker raus. Fertig.
Ist so, aber daß es so einfach sein kann, versteht nicht jeder.
Yogi meint
Mein ID4 aus dem letzten Jahrtausend kennt oft nicht alle Ionities, plant irgendwelche exotischen Ladeanbieter ein, die ich gar nicht freischalten kann (weil weder Ladekartenauswahl noch bevorzugte Säulenauswahl möglich). Weiss nicht wie lange ich minimal laden müsste, um wieder zur nächsten Säule zu kommen. In Frankreich und Spanien liebt er dann auch 4h Ladepausen an der 22kW einzuplanen….
Hans-Walter Rievers meint
Hallo elektromat hat deine Tankstelle feste Preise über 24 Stunden? Ich sehe leider öfters, das beim Auffahren der Preis des Benzin um 4 Cent höher geht! Es geht aber auch mal nach unten obwohl ich das als weniger oft bemerke, aber das wird auch nur Einbildung sein! Aber bei den Ladekarten der E-Autos kannst du durch eine andere Karte auch noch einen anderen Preis bekommen, versuche das mal mit deiner EC-Karte an deiner Tankstelle das wird wohl nicht klappen!
Tobias meint
Ist doch z.B. bei Mercedes schon so:
Übersicht über aller Ladesäulen, deren Leistung, Öffnungszeiten, Preise und auch direkt die Abrechnung alles in MBUX integriert – inkl. Start des Ladevorgangs für Säulen, die noch kein Plug & Charge unterstützen.
Ganz ohne App.
McGybrush meint
Der Vorteil für Entwickler:
Programmiere ich 2 Apps für Android und iOS oder Programmiere ich +200 (nicht online) updatefähige Apps für sämtliche Automarken?
Auch immer eine Frage wie viel Aufwand Lösung A vs. B macht.
GrußausSachsen meint
Stiftung Warentest. Die Konifere für alle Produkte und Dienstleistungen.
Und jetzt auch bei Apps mit Tipps und Bewertungen.
Existenzberechtigung nachgewiesen. Inhalt übersichtlich.
Ergebnis zumindest hinterfragenswert, wie die Kommentare hier zeigen.
Nichts neues also von der SW.
Flo meint
Tipp: Erstmal den Test und die Testkriterien lesen und dann schreiben.
GrußausSachsen meint
Hab ich vorher. Mach ich immer. Manchmal zahl ich sogar für den Bericht. Ändert nichts.
Christian meint
Deutschland, das Land der Studien und Untersuchungen. Wo ist das andere Deutschland, das der Macher geblieben?
Kasch meint
Ist leider der natürliche Lebenslauf aller Demokratien. Sobald ein hoher Grad an Wohlstand und kostenfreier Sozialsicherung erreicht ist, erstickt sich das Konstrukt selbst in eigenem Korruptionssumpf. 80 bis 100 Jahre, älter wird eine Demokratie gewöhnlich nicht. Die USA ist älter, hat sich aber von klassischer Demokratie schon weit entfernt.
Christian meint
@Kasch: eher im eigenen Bürokratiesumpf
Randy meint
Naja, was soll er als China Verehrer denn anderes schreiben, als dass ihm ein Überwachungskapitalismus und daraus folgende Dystopie lieber sind, als unsere freie Demokratie und Soziale Marktwirtschaft.