Die Autovermietung Hertz stellt sich neu auf. Das Ziel sei, ein wesentlicher Teil des modernen Mobilitäts-Ökosystems zu werden, sagte Deutschlandchef Jan-Peter Ellerbrock im Gespräch mit Portal Deutsche Unternehmer Plattform. Konkret würden Führungspositionen bei Elektrifizierung, geteilter Mobilität und dem digitalen Kundenerlebnis angestrebt.
Kurzfristig fokussiere sich das Management auf fünf Schwerpunkte: „Exzellenz bei der Umsetzung der Grunderfordernisse, Customer-first- Mentalität, fortwährende Innovation, eine führende Rolle bei der Einführung von Elektrofahrzeugen und Investitionen in unsere Zukunft“, erklärte Ellerbrock.
Das Investment, eine der größten Elektrofahrzeugflotten der Welt anzubieten, sei ein entscheidender Schritt im Rahmen der neuen Strategie. E-Fahrzeuge würden sich zunehmend etablieren, der Anstieg der globalen Nachfrage und des Interesses stünden gerade erst am Anfang, glaubt man bei dem Unternehmen. Hertz konzentriere sich gleichermaßen auf Innovation, Wachstum und Neugestaltung der Kundenerfahrung, um seinen Kunden das beste Mieterlebnis bieten zu können.
„2022 wird das Jahr der Elektromobilität in der Mietwagenbranche“, erwartet Ellerbrock. Dies werde sich an weiteren Stromer-Modellen in der Hertz-Flotte widerspiegeln und in dem beschleunigten Engagement, „die Zukunft der Mobilität und des Reisens anzuführen“. Die größte Herausforderung – das gelte für die Elektromobilität insgesamt – sei die Schaffung einer bedarfsgerechten Ladeinfrastruktur. Hertz beteilige sich daran aktiv.
Der Wechsel in der Antriebstechnik sei nur ein Aspekt der Transformation, Hertz konzentriere sich ebenso auf das Thema Konnektivität, sagte Ellerbrock. Die digitale Transformation werde neben der Elektrifizierung das Reisen und die Mobilitätsbranche im nächsten Jahrzehnt bestimmen. Die Vernetzung der Flotte werde es Hertz ermöglichen, neue Produkte zu entwickeln und das Mieterlebnis der Kunden zu verbessern.
Hertz hatte im Oktober vergangenen Jahres erklärt, seinen Kunden die größte Elektrofahrzeug-Mietflotte in Nordamerika und eine der größten weltweit anbieten zu wollen. Dazu wurden zunächst bei Tesla 100.000 Elektroautos bestellt. Diesen Monat wurde dann mitgeteilt, dass weitere 65.000 E-Pkw von der Volvo-Schwestermarke Polestar eingeflottet werden sollen. Die neuen E-Fahrzeuge werden nicht nur Geschäfts- und Privatkunden zur Verfügung gestellt, sondern auch Mitfahrdiensten angeboten.
Peter meint
Dafür, dass nix bekannt ist, wird schon wieder ganz schön viel gejammert, warum das alles doof ist.
Fitz Carraldo meint
Ich freue mich schon auf so seltsame Nebenkosten wie „Wagen nicht voll geladen zurückgegeben, da berechnen wir 3.90 EUR pro kwH“.
Was bei Abgabe eines Verbrenners kein Thema ist, nämlich das Volltanken vor Rückgabe, wird beim BEV die neue Cashcow. Da werden sich noch viele Kunden die Augen reiben, denn der Vermieter will den Karren sicher voll geladen retour, was meist nicht möglich ist (weil es zu lange dauert) und wird sich somit jede Kilowattsekunde fürstlich bezahlen lassen, genauso wie die Zeit, welches das Auto zum Laden benötigt und auf dem Hof steht, anstatt vermietet zu fahren.
Stefan meint
Wieso soll es nicht möglich sein, sich kurz vor Abgabe nochmal ca. 30 Min an den nächsten Schnellader zu stellen? Weil der Ausleihende die Abgabezeit falsch kalkuliert hat? Es ist auch nicht sinnvoll, ein E-Auto Vollgeladen mehrere Wochen auf dem Hof stehen zu haben. Aber fast leer macht es eben auch Aufwand für den Vermieter.
Franz Mueller meint
Wie soll der Kunde denn mit den ganzen komischen Ladetarifen umgehen? Bekommt er da eine Ladekarte mit günstigen Tarifen? Muss er sich selbst drum kümmern oder Ad-Hoc Laden? Das wird dann ein teurer Spaß.
Cupra meint
Zum einen gut, zum anderen für den Privatkäufer endgültig der Genickbruch wenn man jetzt schon die Lieferzeiten sieht.