US-Elektroautobauer Lucid nimmt mit seiner Limousine Air den europäischen Markt ins Visier. Priorität hat für das Start-up Deutschland, aber auch Kunden in unter anderem Österreich und der Schweiz sollen zeitnah das Erstlingswerk der Marke erhalten. Hierzulande wird laut einem Bericht schon bald die erste Repräsentanz von Lucid eröffnet.
Mitte Mai werde Lucid am Odeonsplatz in München sein erstes Studio in Deutschland offiziell in Betrieb nehmen, wie die Automobilwoche unter Verweis auf Unternehmenskreise berichtet. Der Air solle dann auch bestellbar sein. Deutschland sei damit der erste Markt in Europa, in den Lucid einsteigt.
In den USA wird der Air bereits seit einigen Monaten an Kunden übergeben. Die Preise beginnen bei 77.400 Dollar vor Steuern (ca. 73.500 Euro). Die reichweitenstärkste Version Grand Touring mit 830 Kilometer pro Ladung nach der realitätsnahen EPA-Norm kostet 139.000 Dollar (ca. 132.000 Euro). Die erst im April angekündigte Variante mit der höchsten Leistung Grand Touring Performance hat 783 kW (1065 PS). Noch potenter war der bereits ausverkaufte Air Dream Edition, der ein 829 kW (1126 PS) starkes System hat. Wie hoch die Preise für den Air in Deutschland sein werden, ist aktuell nicht bekannt. Je nach Modell wird für die Reservierung eine Anzahlung bis zu 900 Euro fällig.
Audi, BMW & Mercedes im Visier
Der CEO und Technikchef von Lucid Peter Rawlinson war früher bei Tesla, als direkte Konkurrenz für den Air sieht er aber vor allem deutsche Premiummarken wie Audi, BMW oder Mercedes-Benz. Diesen soll das Start-up auch mit dem für 2024 geplanten Edel-SUV Gravity Kunden abspenstig machen.
Lucid sieht sich als Vorreiter bei besonders hochwertigen, leistungsstarken und alltagstauglichen, dabei aber effizienten Elektroautos. Das Unternehmen bietet derzeit die größte Reichweite am Markt, bei der Antriebsleistung können die Kalifornier ebenfalls die höchsten Zahlen nennen. Allerdings hapert es noch mit dem Hochlauf der Produktion in der dazu neu gebauten Fabrik im US-Bundesstaat Arizona. Für dieses Jahr wurden die Erwartungen bereits deutlich nach unten korrigiert: Statt 20.000 Fahrzeugen sollen 2022 nur noch 12.000 bis 14.000 Air produziert werden. Die Kapazität liegt in der ersten Ausbaustufe bei 30.000 Einheiten.
Als Grund für die schleppende Fertigung gibt Lucid Probleme in der Lieferkette an, mit denen aktuell auch viele andere Hersteller zu kämpfen haben. Nach Informationen der Automobilwoche soll es aber auch in der Produktion große Herausforderungen geben. Rawlinson betont immer wieder, dass ihm Qualität wichtiger als Quantität sei. Sein Hauptziel ist zunächst, Lucid als neue Premiummarke zu etablieren.
Lucid hat jüngst den Bau einer weiteren Fabrik in Saudi-Arabien für bis zu 150.000 Fahrzeuge pro Jahr angekündigt. Der saudi-arabische Staatsfonds PIF hat 2018 über eine Milliarde Dollar in das Start-up investiert. Kürzlich wurde eine Vereinbarung bekannt gegeben, nach der die saudische Regierung innerhalb von zehn Jahren bis zu 100.000 Fahrzeuge abnehmen will. 50.000 Einheiten sind bereits fest zugesagt, auf 50.000 weitere gibt es eine Option.
alupo meint
Weitere Wettbewerber die damit das Angebot am Markt vergrößern können für die Kunden nur von Vorteil sein.
Schlumpf7 meint
Ein Fahrzeug, das für den amerikanischen Markt konzipiert wurde, einfach mal
in Europa in den Verkauf zu bringen, halte ich für mutig. In Europa gelten andere
Maßstäbe in allen Belangen. Mercedes hat nicht ohne Grund den Maybach
„adaptiert“ und die S-Klasse in Langversion aus der Produktion genommen.
GE meint
Also von den Dimensionen her hat das Ding die Außmaße eines EQE. Was den Rest angeht hat Tesla ja gezeigt das man es trotzdem in Europa verkaufen kann und der Lucid schein Berichten wie bei Nextmove ja dann doch eher etwas klassischer daherzukommen.
Schlumpf7 meint
Wird aber ganz sicher kein Volumen-Produkt, so wie Tesla
GE meint
Stimmt kein Volumenprodukt. Tesla hat aber trotzdem für den US Markt konzipiert und es verkauft sich hier gut.
David meint
Richtig, das ist EQE-Format mit zwar etwas größerem Akku, aber auch mutigen Preisen. Wird kein Selbstläufer.
Meiner_Einer meint
Schlump7: Die S-Klasse in der Langversion ist selbstverständlich nicht aus der Produktion genommen worden und kann weiterhin konfiguriert und bestellt werden!
andi_nün meint
Geil, zwar nicht meine Gehaltsklasse, werds mir aber auf jeden Fall man anschauen gehen.
Vielleicht auch etwas für die Altherren-Bekanntschaften von hu.ms.