BMW und Mercedes-Benz Mobility haben vor, ihr Gemeinschaftsunternehmen Share Now an den Stellantis-Konzern (u. a. Fiat, Chrysler, Citroën, Opel, Peugeot) zu veräußern. Eine entsprechende Vereinbarung haben die drei Unternehmen vor kurzem unterzeichnet und Stillschweigen über die Details der Transaktion vereinbart. Sie steht zudem unter dem Vorbehalt der Zustimmung der zuständigen Kartellbehörden.
Die Veräußerung der Carsharing-Tochter ist vor dem Hintergrund einer Neuausrichtung des Mobilitäts-Joint-Ventures geplant. Künftig wollen sich BMW und Mercedes auf zwei Geschäftsfelder konzentrieren: auf die digitale Multimobilität (Free Now) und auf digitale Dienstleistungen rund um das Laden von Elektrofahrzeugen (Charge Now).
„Wir sind stolz darauf, mit car2go das Segment des Free-floating Carsharing begründet zu haben. Auch wenn sich Mercedes-Benz künftig stärker auf das Kerngeschäft im Luxussegment konzentriert, bleibt Carsharing ein wichtiger Bestandteil der urbanen Mobilität und bei Free Now ein wesentliches Element im Mobilitätsangebot“, so Gero Götzenberger von Mercedes-Benz Mobility. „Mit Free Now und Charge Now fokussieren wir auf zwei Wachstumsfelder, die unseren Kunden auch in Zukunft die ganze Bandbreite an Mobilitätsdienstleistungen bieten und den Ausbau der Elektromobilität unterstützen.“
Rainer Feurer, Bereichsleiter Corporate Investments bei BMW: „Die Mobility-Joint Ventures haben in Europa Pionierarbeit geleistet – Free Now und Charge Now sind mit dem Ansatz, eine Software-Plattform für möglichst viele Player in ihrem jeweiligen Segment aufzubauen, sehr erfolgreich unterwegs. Unseren Kunden wollen wir so mit den Apps von Free Now und Charge Now ein umfassendes und möglichst vielfältiges Angebot an digitalen Dienstleistungen an die Hand geben. Die neue Ausrichtung ermöglicht uns die schnellere Skalierung unserer Aktivitäten und somit in kürzester Zeit weiteres, profitables Wachstum.“
Free Now bietet über sein Partner-Netzwerk laut BMW und Mercedes Zugriff auf knapp 180.000 Fahrzeuge in über 150 Städten in der Free-Now-App an. „Die größte Fahrzeugauswahl Europas, vom E-Scooter über E-Bike, E-Moped und Carsharing bis zum Taxi und Chauffeur-Fahrzeug, ist für den Nutzer mit einem Klick erreichbar. Damit entspricht Free Now dem zunehmenden Wunsch der Kunden, mit einer Mobilitäts-App den besten Weg von A nach B frei wählen zu können“, heißt es. Die zunehmende Einbindung des öffentlichen Personennahverkehrs sowie die Implementierung eines Mobilitäts-Budgets im vergangenen Jahr zeigten den künftigen Fokus der App auf.
Share Now ist 2019 durch die Verschmelzung der Carsharing-Angebote car2go (Mercedes) und DriveNow (BMW) etabliert worden. Share Now ist laut den Partnern heute Marktführer in Europa und bietet mittlerweile unter anderem auch Langzeit-Carsharing an. Die Stellantis-Mobilitätstochter Free2move bekäme mit dem Erwerb die Möglichkeit, ihr Carsharing in Europa weiter auszubauen.
Herbs meint
Ich finde es toll, dass es immer noch Optimisten gibt, die an CarSharing glauben und ihr Geld rein investieren.
Jörg2 meint
Sie haben es nicht zum Laufen bekommen (betriebswirtschaftlich).
Shullbit meint
Niemand bekommt das so wirklich zum Laufen und Carsharing ist heute ein ziemlich irrelevante Nische. Carsharing-Fahrzeuge machen nur 0,06% des Fahrzeugbestandes aus (30.000 von 48.500.000). Carsharing ist genau genommen nur ein Zwischenschritt. Richtig interessant wird der ganze Markt erst, wenn autonomes Fahren funktioniert. Erst dann funktioniert das in der Fläche und wird extrem flexibel, weil nicht irgendwo fest Fahrzeuge deponiert werden müssen. Genau genommen sprechen wir dann natürlich von MaaS und nicht von Carsharing.
Trotzdem ist Carsharing nicht ganz unwichtig. Man muss die Zeit jetzt nutzen, um die IT-Infrastruktur für Buchungssysteme, Flottenmanagement etc. aufzubauen, um Kundendaten zu sammeln, um Daten zum Nutzungsverhalten zu sammeln. All das braucht man, um gut positioniert zu sein, wann MaaS durch autonomes Fahren machbar wird. Auch bei Uber ist ja es ja nicht die Idee, Taxis durch private Dumpingtarife zu unterbieten. Damit machen die seit Jahren nur Verluste. Die wollen im MaaS-Gecshäft groß mitmischen und bauen jetzt Marke, Plattform, Kundenbeziehungen, etc. dafür.
Arqua meint
Dafür gibts ja dann noch Free Now.
Fritzchen meint
Und dann stellt sich beim autonomen Fahren die Haftungsfrage. Wer zahlt dann die Haftpflicht?
Wie viel soll denn dann eine Fahrt kosten?
Freddy K meint
Dir Fahrzeuge können gar nicht die ganze Zeit fahren. Und autonom? Die nächsten Jahre sowieso nicht. Und autonomes Taci wird auch so bleiben wie jetzt Taxis….
volsor meint
„BMW und Mercedes-Benz Mobility haben vor, ihr Gemeinschaftsunternehmen Share Now an den Stellantis-Konzern (u. a. Fiat, Chrysler, Citroën, Opel, Peugeot) zu veräußern.“
Sie haben das Thema Verkehrswende nicht verstanden.
BEV meint
ich denke mal für den Zweck interessiert es keinen ob es ein Mini, BMW oder sonst was ist, das Auto muss fahren und gut
Wenn ich CarSharing nutze, dann brauch ich einen Van zum Transportieren und da scheitert es bei ShareNow or Never.
Stellantis ist da besser geeignet.
BMW und Daimler, wenn sie denn überleben, werden bestenfalls nur noch teure Autos bauen für die Menschen dieser Welt, die es nötig haben. Kostenoptimierte gute Autos zu bauen, können diese Firmen einfach nicht.
elbflorenz meint
Das kann man so pauschal nicht sagen.
Als Premium-Auto-Produzent mit Einsteiger-Autos im Preissegment oberhalb von 35-40k ist Car-Sharing nie wirtschaftlich.
Für Car-Sharing sind Marken wie FIAT, Dacia oder SEAT geeignet.
Aber nicht MINI oder die neuen Smart von Geely.
Audi, BMW und Mercedes müssen sehen, dass sie bei den professionellen Autovermietungen elektrisch einsteigen.
Mit Schwerpunkt auf Flug/Zugreisende –
Geschäftskunden und „Premiumtouristen“.
BEV meint
…und da verlieren sie gerade, da sie nicht liefern
ElArmando meint
Exakt!
Arqaua meint
Vielleicht auch noch den Teil lesen, in dem vermerkt wird dass Free Now Teil von BMW und Daimler bleiben wird.