Elektrobusse wenden laut einer Auswertung des Ladeinfrastruktur-Anbieters ChargePoint rund 18 Prozent ihrer Energie im Leerlauf auf. „Die Ergebnisse belegen, dass der Einsatz von Technologie zur Flottenüberwachung essenziell ist, um das Fahrverhalten besser zu analysieren und zu planen, den Betrieb zu optimieren und den Energie- und Dieselverbrauch im Leerlauf zu reduzieren“, so das Unternehmen.
ChargePoint hat 2020 die Daten von mehr als 8,5 Millionen Leerlaufvorgängen von Elektrobussen und 3,4 Millionen Leerlaufvorgängen von Dieselbussen verarbeitet. Datengrundlage waren weltweit über 5000 Diesel- und Elektrobusse. Mithilfe eines Telematiksystems wurden die Zeit, die Fahrzeuge im Leerlauf verbringen, und die Leerlaufvorgänge im Laufe des Tages gemessen.
Die Untersuchung ergab, dass ein Dieselbus im Laufe eines Jahres durchschnittlich 1123 Liter Kraftstoff im Leerlauf verbraucht, 4,2 Prozent davon im Leerlauf außerhalb des Betriebs. Der Treibstoffverbrauch im Leerlauf entspricht demnach 7,28 Prozent des Gesamttreibstoffverbrauchs. Im gleichen Zeitraum verbraucht ein Elektrobus laut ChargePoint im Leerlauf durchschnittlich 3536 Kilowattstunde (kWh), davon 58 Prozent im Leerlauf außerhalb des Betriebs. Das entspricht 18,1 Prozent der gesamten vom Fahrzeug benötigten Energie.
Vom Treibstoffaufwand im Leerlauf verbraucht ein Dieselbus der Auswertung zufolge 460 Liter pro Jahr für den Leerlauf außerhalb des Betriebs. Bei einem Dieselpreis von 1,1 Euro fallen dadurch Kosten von mehr als 50.000 Euro pro Jahr für eine Flotte von 100 Dieselbussen an. Auf ähnliche Weise verbraucht ein Elektrobus 2057 kWh der jährlichen Gesamtenergie, wenn er im Leerlauf außerhalb des Betriebs läuft. Bei einem Strompreis von 0,05 Euro/kWh ergeben sich daraus für eine Flotte von 100 E-Bussen Gesamtkosten von 10.000 Euro pro Jahr.
„Obwohl der Leerlauf ein unvermeidlicher Teil des Busbetriebs ist, kann ein erheblicher Anteil durch verbessertes Fahrverhalten und Planung reduziert werden“, sagt Rich Mohr von ChargePoint. „Es ist wichtig, dass Flottenbetreiber einen genaueren und kritischeren Blick auf ihre Leerlaufpolitik werfen, um die Reichweite und den Verbrauch ihrer Busse weiter zu verbessern und damit ihren Betrieb zu optimieren. Dies spart Kosten und trägt zu einer saubereren Zukunft des Verkehrs bei.“
Clemens Helm meint
Macht natürlich Sinn, wenn man darüber nachdenkt. Da elektrische Busse im Fahrbetrieb effizienter sind, z.B. durch Rekuperation, haben sie einen entsprechend höheren anteiligen Verbrauch im „Leerlauf”, das wird vor allem die Heizung sein.
C-Zero meint
So ähnlich seh‘ ich das auch: Im Leerlauf schlagen Heizung, Klima, Beleuchtung etc. zu Buche. Der Artikel und dessen Zahlen sind aber recht merkwürdig und schlampig, wenn nicht sogar falsch dargestellt. Wo gibt es eine kWh zu 5 Cent? (wenn der Liter Diesel gleichzeitig mit 1,1 € angesetzt wird). Bei realistischen 0,30 bis 0,35 € pro kWh sind die Leerlaufkosten für einen eBus 6 bis 7mal so hoch wie im Artikel dargestellt, und damit teurer als die eines Dieselbusses.
Ich weiß nicht recht, was der Artikel mir sagen will. Eine einfache Botschaft wäre gewesen: Im Vergleich zu einem Dieselbus verbraucht ein eBus im Leerlauf ungefähr 2einhalb mal so viel Prozent der Gesamtenergie. Weil er zwar sparsamer fährt, aber im Stand alles aus der Batterie ziehen muss.
eFahrer meint
schade, dass ihr für solch tendenziöse Artikel und Grafiken eine Plattform seid. Wo ist Euere journalistische Ausbildung und Euer Kodex hierbei verblieben?
eBiker meint
Wo bitte bekommt den der Bussbetreiber noch Industriestrom für 5 cent her?
Im April war der Strom am Spotmark ja mal wieder „billig“.
165 Euro mWH – wie man den dann mit 5 cent berechnen will….
Jensen meint
… nicht zu vergessen auch die kalkulatorisch angesetzten 1,1 Euro pro Liter Diesel.
An diesem Artikel könnte man schon einen Rotstift leeren.
Sven Schumacher meint
Die Preise für Diesel und Strom kommen aus welchem Universums?!
ID.alist meint
Die Rede ist von weltweit vor 2020 erhobene Daten. Wieso sollten Deutsche Diesel oder Strompreise in 2022 für diese Untersuchung maßgebend sein ??
Matthias meint
Leerlauf? Das ist wie Gaspedal und Tanken ein Begriff der nicht zur Elektromobilität passt. Der Artikel verwendet Begriffe wie „Leerlaufvorgänge“ und „Leerlauf außerhalb des Betriebs“ ohne zu erklären was das sein soll.
Ein Linienbus steht viel an Haltestellen und Ampeln, da fährt er nicht, also kein Fahrbetrieb, ist aber im Standbetrieb für die Fahrgäste, mit Lüftung, Licht, Türen betätigen usw.
Was „Leerlauf außerhalb des Betriebs“ sein soll ist fraglich. Vorklimatisieren vor dem Einsatz?
Egal meint
Erhaltungsladung, Temperierung der Batterien, Aufrechterhaltung der Kommunikation. Steht ein E-Bus einen Tag hat er je nach Modell bis zu 100% seiner Kapazität für nichts verbraucht.
Joe Blue meint
Wahrscheinlich Leerfahrten
Meiner_Einer meint
Ich verstehe Leerlauf außerhalb des Betriebs so, dass sich der BUS von A nach B bewegt ohne Fahrgäste und ohne Fahrauftrag. Quasi eine Leerfahrt.
Vanellus meint
Die Begriffe sind tatsächlich nicht geklärt. Bei meinem BEV gibt es keinen Leerlauf und ich kenne kein BEV, bei dem es anders wäre. Wenn der Wagen steht, steht auch der E-Motor. Anders beim Verbrenner (es sei denn Stopp und Start oder wie heißt das?). Es gibt beim BEV sicher einen Standverbrauch, wenn Heizung/Klima, Gebläse, Licht usw. laufen. „Leerlauf außerhalb des Betriebs“ ist ebenfalls unklar. Vielleicht das, was Matthias meint.
Werner Mauss meint
Nicht nur Busse, alle Verbrenner ohne Abschaltung. Wenn man sich alleine den Stop and go Verbrauch anschaut, gibt es zur Elektromobilität keine Alternativen.
Daniel S meint
1123 Liter Diesel x Brennwert 9.8kWh/l = 11005kwh Energie im Leerlauf für Dieselbusse. 3 x mehr als die 3536kWh Leerlaufverbrauch von eBussen.
Iwan Titall meint
Danke, dass wäre exakt meine Antwort auch gewesen. Schade, dass hier der Text einfach übernommen wurde, ohne diese Rechnung aufzuzeigen. Das gleiche Irritierende wird dann in der irreführenden Grafik vertieft.
Schade.
Fitz Carraldo meint
Vielleicht hätte man im Artikel auch noch Schreiben können, WOFÜR die Leerlaufenergie verwendet wird. Bestimmt nicht mit Rumstehen vom einem eBus.
Ok, beim Verbrenner läuft der Eimer die ganze Zeit. Der eBus müsste doch aber genau 0 Energie verbrauchen.
Ich nehme daher an, es sind Nebenverbraucher für Heizung und Klima. Steht da aber nicht. Und da wird es dann wohl schwierig diesen Verbrauch zu senken, denn ich als Fahrgast muss es warm bzw kühl haben, sonst weine ich.
eric meint
Und auf die jeweiligen 100% hoch gerechnet ist sieht man noch besser wie schlecht es um den Diesel steht.
100% Diesel sind:
(1123×9,8)÷7,28×100 = 151173 kwh
100% Stromer sind:
3536÷18,1×100 = 19536 kwh
Somit müsste bei der Grafik, wenn sie Korrekt gemacht worden wäre, die 100% vom Stromer bei 13% des Busses erreicht sein.
Der Stromer kommt mit der Energie des Diesels 5 mal so weit. Dass dann „Anteilig“ die Standverbräuche größer sind zeigt nur noch einmal mehr wie effektiv ein Stromer im Fahrbetrieb ist.
Leider werden hier erst mal Äpfel mir Birnen verglichen und ein irreführender Maßstab verwendet um das Gegenteil von dem zu suggerieren was die Daten eigentlich zeigen.
Eine sehr schlechte Arbeit!
C-Zero meint
So ist es! Grottenschlecht!