Das US-amerikanische Start-up Faraday Future arbeitet weiter daran, sein Erstlingswerk FF 91 auf den Markt zu bringen. Eigentlich sollte der vollelektrische SUV-Crossover schon längst verfügbar sein, der Start verzögerte sich aber insbesondere wegen Finanzproblemen. Mit 2021 an der Börse eingesammeltem frischen Kapital soll die Einführung in diesem Jahr endlich gelingen. Einige konkrete Kaufinteressenten gibt es schon.
Faraday wird mittlerweile von dem deutschen Automanager Carsten Breitfeld geleitet. Das Konzept des FF 91 hat er nicht geändert, vor drei Monaten wurde die serienreife Version des „ultra-luxuriösen“ Elektroautos vorgestellt. Das 5,25 Meter lange Fahrzeug soll mit seinem 772 kW (1050 PS) starken Elektro-Allradantrieb in nur 2,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h sprinten. Die Reichweite wird mit 600 Kilometer gemäß der realitätsnahen US-Norm EPA angegeben. Im Innenraum verspricht Faraday einen mobilen, vernetzten und luxuriösen „dritten Lebensraum im Internet“ mit einem „revolutionären“ Benutzererlebnis.
Was der FF 91 kostet, wurde bisher nicht verraten. Einige hat das nicht von einer Reservierung des Elektroautos abgehalten: 401 Vorbestellungen sind bisher eingegangen, teilte Faraday im Mai mit. Andere Marken haben für ihre Stromer mehr Reservierungen erhalten, der FF 91 soll aber das höchste, dementsprechend kostspielige Segment erobern.
Faraday bietet zum Start die Ausführungen FF 91 Futurist Alliance Edition und FF 91 Futurist an, die zunächst für den Verkauf an Kunden in den USA und China verfügbar sind. Dafür wird eine Anzahlung von 5000 beziehungsweise 1500 Dollar erhoben. Die Vorbestellungen sind unverbindlich und jederzeit rückzahlbar, sichere Verkäufe stellen sie also nicht dar. Später will Faraday auch nach Europa kommen, einen offiziellen Zeitplan gibt es dafür bisher nicht.
„Wir haben im ersten Quartal weitere Fortschritte in unserer Produktionsstätte in Hanford gemacht, wo die Installation der mechanischen Systeme und Anlagen zur Vorbereitung der FF 91-Produktion im Gange ist“, erklärte CEO Breitfeld. „Wir sind zuversichtlich, dass Faraday Future den Stand der Technik im Bereich der intelligenten, elektrifizierten Mobilität neu definieren wird, wenn wir den FF 91 im dritten Quartal 2022 auf den Markt bringen.“
Nach dem ursprünglich für 2019 angekündigten FF 91 soll 2024 mit einem Jahr Verspätung ein erschwinglicheres Modell das Angebot erweitern. Die Fertigung soll der in Südkorea ansässige Automobilhersteller Myoung Shin übernehmen. Beim FF 81 handelt es sich laut Faraday um ein luxuriöses Massenmarkt-Elektroauto mit fortschrittlicher Konnektivität und einem massentauglicheren Benutzererlebnis als beim FF 91.