Die deutsche Werkstattkette ATU installiert seit 2017 schnelle Ladestationen an ihren Standorten. Vor drei Monaten wurde zusammen mit dem niederländischen Ladeinfrastruktur-Anbieter Allego die erste sogenannte High-Power-Charging-Ladesäule (HPC) in Betrieb genommen. Wie ATU jetzt bekannt gab, werden zahlreiche Stromtankstellen hinzukommen.
ATU und Allego haben einen Vertrag über die Ausrüstung von 400 weiteren ATU-Filial-Standorten mit Ladesäulen unterzeichnet. In diesem Jahr soll mit der schrittweisen Erweiterung des Ladenetzes für ganz Deutschland begonnen werden. „Zusammen mit unserem Partner Allego stellen wir uns mit einer leistungsfähigen Lade-Infrastruktur an über 400 Standorten den Herausforderungen der Energiewende. Zugleich bauen wir mit der Kooperation unsere herausragende Position als Service- und Zubehör-Partner für E-Mobilität weiter flächendeckend aus“, sagte Lars Heyne, Geschäftsführer für Transformation bei ATU.
Konkret sieht der Vertrag die Errichtung von Schnellladesäulen an weiteren 400 ATU-Filialen mit rund 900 Ladepunkten vor. Dafür investiert Allego einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag. ATU wird die Standorte für die Ladesäulen zur Verfügung stellen. Allego-Geschäftsführer Ulf Schulte: „Wir haben uns bei diesem Großprojekt ganz bewusst für ATU entschieden. Das starke Filialnetz mit attraktiven Standorten hat uns ebenso überzeugt wie die sehr erfolgreiche Zusammenarbeit an den bereits bestehenden 41 Standorten.“
Allego übernimmt den Aufbau und die Wartung der technischen Infrastruktur. Sie besteht aus HPC-Ladesäulen, also besonders schnellen Stromspendern. Mit einer Ladeleistung von mindestens 150 KW würden E-Autos in kurzer Zeit aufgeladen, verspricht ATU. „Derzeit sehen die Planungen vor, dass wir in enger Zusammenarbeit mit unserem Partner ATU bereits in diesem Jahr mit dem Ausbau des Ladenetzes an 85 Standorten beginnen werden. Zudem werden die bestehenden 41 Standorte noch vollständig auf 150 KW aufgerüstet“, erklärte Schulte.
Laut ATU-Manager Heyne soll der Netzausbau nach derzeitigem Stand schrittweise bis Ende 2024 umgesetzt werden. „Der Zeitplan hängt jedoch von Lieferzeiten und Genehmigungsverfahren ab und ist daher nicht exakt vorherzusagen.“ Da bereits 41 ATU-Standorte mit Ladestationen ausgestattet seien, werde das bundesweite Netz im Laufe der Zeit auf rund 440 Standorte anwachsen und damit gut 80 Prozent des gesamten Filialnetzes der Werkstattkette in Deutschland umfassen.
Der E-Mobilitäts-Service von ATU umfasse nicht nur Ladesäulen, betonte Heyne. Kunden könnten ihr Fahrzeug durch speziell ausgebildetes Fachpersonal für Elektroautos warten und reparieren lassen. Ein wachsendes Zubehörsortiment für E-Autos sei ebenfalls in den Filialen erhältlich. Im vergangenen Jahr habe man 140 Prozent mehr E-Autos repariert und gewartet als zuvor – „Tendenz weiter steigend“.