Mit dem Ford Pro Electric SuperVan feiert beim Goodwood Festival of Speed 2022 ein elektrisches „Ultra-Hochleistungs-Nutzfahrzeug“ seine Weltpremiere. An der Entwicklung waren das globale Ford Performance Team, die Rallye- und Rennfahrzeugspezialisten STARD in Österreich und Fords Design-Team in Köln beteiligt. Das laut Ford rennstreckentaugliche Chassis basiert auf der Architektur des Transporters im 1-Tonnen-Nutzlastbereich E-Transit Custom.
„Der brachiale Ford Pro Electric SuperVan reizt das Potenzial der batterieelektrischen Antriebstechnologie und der erweiterten Konnektivität weit aus. Damit setzt der Demonstrator neue Maßstäbe für die Leistungsfähigkeit der Ford Transit Transporter-Baureihen und unterstreicht das umfangreiche Bekenntnis der Marke zur Elektrifizierung seiner Nutzfahrzeuge“, so Ford.
„Mit einer batterieelektrischen Leistung von 2.000 PS bietet der Ford Pro Electric SuperVan Fahrspaß ohne Ende und vereint dies mit einem unverwechselbaren Design, das der neue E-Transit Custom inspiriert hat. Auf diese Weise transportieren wir die SuperVan-Idee ins 21. Jahrhundert“, sagt Mark Rushbrook von Ford Performance Motorsport, „Dabei geht es keineswegs nur um schiere Antriebskraft. Die Systeme des Electric SuperVan haben eine enorme Rechnerleistung, so dass die Ingenieure seine Performance auf der Rundstrecke in Echtzeit optimieren konnten – so wie bei einem hochentwickelten Rennfahrzeug.“
Der Aufbau des Electric SuperVan erinnert an den eines Rennwagens. Er vereint die Bodengruppe des E-Transit Custom mit einem Stahlrahmen und Karosserie-Komponenten aus gewichtsoptimierten Verbundwerkstoffen. Das speziell konstruierte, flüssigkeitsgekühlte 50-kWh-Akkupack sitzt tief und zentral im Chassis. So wirkt es sich positiv auf die Gewichtsverteilung und auf den Schwerpunkt des Fahrzeugs aus. An einer üblichen Schnellladestation füllt der Electric SuperVan seine Batterie laut Ford in rund 45 Minuten vollständig auf.
Unterhalb der Karosserie entspricht das stark modifizierte Fahrwerk mit asymmetrisch langen Doppelquerlenkern, speziellen Federbeinen, aus dem Motorsport übernommenen Zusatzrahmen an der Vorder- und Hinterachse sowie verstärkten Bremsen dem immens gestiegenen Dynamik-Potenzial. Zusammen leisten die vier Elektromotoren des Electric SuperVan mehr als 1471 kW (2000 PS) und verteilen sie an alle vier Räder. Dies ermöglicht eine Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in weniger als zwei Sekunden.
Im Innenraum wartet der Ford Pro Electric SuperVan mit einem Rennsport-Sicherheitspaket nach FIA-Norm auf, zu dem außer Schalensitzen auch ein Überrollkäfig gehören. Hinzu kommt ein groß dimensionierter Touchscreen. Er stammt aus Serienmodellen des Automobilherstellers und ermöglicht die Bedienung der Konnektivitäts- und Informationssysteme. Ebenfalls über den Touchscreen stehen fünf Fahrprogramme zur Wahl. Sie definieren jeweils eine andere Drehmomentverteilung an die vier angetriebenen Räder und beeinflussen die Bremsenergie-Rückgewinnung.
Bei geringem Tempo hält ein ECO-Modus die Elektromaschinen im effizientesten Bereich, stellt die Rekuperation auf höchstes Level und schaltet den Hinterradantrieb ab. Für optimalen Schub ruft ein „E-Boost“-Schalter per Fingerdruck und zeitlich begrenzt zusätzliche Leistung ab. „Einzigartig ist auch der ‚Tyre Cleaning‘-Modus des Electric SuperVan. Dank dieser neuen Funktion lässt sich die Antriebskraft entweder nur der Vorder- oder der Hinterachse für Burn-outs zuteilen, um die Reifen vor dem Wettbewerbseinsatz gezielt zu säubern und aufzuwärmen“, so Ford.
Der Electric SuperVan ist laut Ford mehr als nur ein Leistungsnachweis für die Kompetenz in Sachen Elektromobilität und Konnektivität. Er diene dem Unternehmen als Hochgeschwindigkeits-Versuchslabor, das die Grenzen des technisch Machbaren auslotet und verschiebt. Die gewonnenen Erfahrungen lasse man in die Entwicklung von künftigen Serien- und Rennfahrzeugen sowie von Software-Lösungen und Dienstleistungsangeboten einfließen.
Timberwood meint
Ich dachte auf den ersten Blick es wäre eine neue Version des Espace F1 aus den 90ern.
Das wäre mal eine richtig geile Geschichte!
Peter W meint
Mit so einer Rakete müsste man sich ja noch mehr über die 70-Schleicher im Spritsparmodus ärgern die derzeit die Landstraßen blockieren und lange Auoschlangen hinter sich her ziehen.
xdaswarsx meint
Ich frag mich nur, wie man aus einem 50 kWh (mit h) Akku, so viel Leistung herausquetschen will, und wie lange diese verfügbar ist?!
Schafft man damit z.B. eine ganze Runde auf der Nordschleife mit voll Stoff?
MAik Müller meint
Die volle Leistung kann für
50/1471*60 = 2,03 min abgerufen werden.
Das geht aber nicht weil man schon nach 5s über 200 kmh fährt und dann nur noch 200kW braucht :)
daniel meint
ich vermute das ist ein Schreibfehler der Redaktion.
Tommi meint
Solche Fahrzeuge sind wichtig, damit BEVs spannend werden. Da bekommen so manche Petrolheads auch Lust darauf, elektrisch zu fahren.
Ecomento: Was ist eigentlich ein 50-kW-Akkupack? Kann der nur 50 kW Leistung abgeben? Interessant wäre, wie viel Kapazität der hat.
ecomento.de meint
kWh sollte es heißen – korrigiert!
VG | ecomento.de
JustMy2Cent meint
Heisse Karre. Da hat FORD mit einem Schlag gezeigt, daß Verbrennungsmotoren mausetot sind. Die Herstellung dieses Autos hat bestimmt nur einen Bruchteil dessen gekostet, was ein vergleichbarer Verbrenner gekostet hätte, oder noch besser, einer mit Brennstoffzelle.
Nicht, daß man jetzt so ein Ding im Alltag bräuchte ;-)
T. Pietsch meint
Wenn man schnell mal einen Elektriker braucht…..
Für Handwerker mit Bltzdienst …..
Gunarr meint
Hoffentlich kauft Dhl ein paar von denen. Dann muss ich nicht so lange auf meine Pakete warten.
Yoshi84 meint
*facepalm*