Ford tritt mit dem überarbeiteten vollelektrischen „SuperVan 4.2“ bei der 101. Ausgabe des Bergrennens Pikes Peak International Hill Climb (PPIHC) im US-Bundesstaat Colorado an. Am Steuer des Demonstrators sitzt der französische Rennfahrer Romain Dumas, von dem sich Ford einen neuen Rekord für E-Fahrzeuge erhofft.
Der SuperVan 4.2 für den PPIHC basiert auf dem SuperVan 4 und der wiederum auf dem vollelektrischen E-Transit. Der SuperVan 4 feierte im vergangenen Jahr beim britischen Goodwood Festival of Speed seine Weltpremiere. Das Team von Ford Performance und die Rallye- und Rennfahrzeugspezialisten Stard aus Österreich haben den SuperVan 4 für das Pikes Peak- Bergrennen modifiziert und weiterentwickelt. Herausgekommen ist der SuperVan 4.2.
„Dieser Prototyp soll demonstrieren, wie leistungsfähig Elektrofahrzeuge auch im Motorsport sein können“, heißt es. Die Pikes Peak-Version des SuperVan 4.2 tritt mit einem neuen Aerodynamik-Paket an. Trotz der dünnen Höhenluft soll die Karosserie bei Tempo 240 km/h fast zwei Tonnen Abtrieb erzeugen. Dafür zeichnen sich insbesondere ein „superleichter“ Heckflügel aus Kohlefaser und der Frontsplitter verantwortlich. Beide Elemente sollen dafür sorgen, dass der SuperVan 4.2 die Kurvenhatz mit bestmöglicher Bodenhaftung bewältigt.
Das Fahrzeug selbst wurde gewichtsoptimiert. Leichtere Fahrwerkskomponenten verbessern darüber hinaus die Balance des Elektro-Rennwagens. Mit geschmiedeten Magnesiumrädern mit Rennreifen vom Typ Pirelli P Zero, verstärkten Antriebswellen, einer Frontscheibe aus Plexiglas und einem minimalistischen Rennsport-Interieur sparten die Entwickler zusätzlich Gewicht ein.
Weitere Optimierungen betreffen den Antriebsstrang: Statt vier sind nun drei 6-Phasen-Hochleistungs-Elektromotoren von Stard verbaut. Ihre Energie beziehen sie aus ebenfalls von den Österreichern entwickelten „Ultra-Hochleistungs-Batterien“ aus Lithium-Polymer in NMC-Technik (Nickel-Kobalt-Mangan) mit Pouch-Zellen. „In dieser Konfiguration erzielt der SuperVan 4.2 ein herausragendes Leistungsgewicht“, so die Entwickler. Den Allradantrieb behielten sie bei: Ein Motor treibt die Vorderachse, zwei die Hinterachse an. Das ergibt eine Systemleistung von mehr als 1050 kW (1400 PS).
Die auf eine Leistung von 600 kW ausgelegte Energie-Rückgewinnung optimiert im Rennen den Energiehaushalt. Da die Verzögerung am Pikes Peak ebenfalls eine wichtige Rolle spielt, statteten die Entwickler den SuperVan 4.2 mit einem modifizierten Bremssystem aus, das sich unter anderem durch Carbon-Keramik-Bremsscheiben auszeichnet.
„Gemeinsam mit unseren Stard-Partnern haben wir den vollelektrische Transit SuperVan 4.2 zu einem wirklich konkurrenzfähigen Renngerät entwickelt“, sagt Mark Rushbrook, Direktor von Ford Performance Motorsports. „Der Pikes Peak International Hill Climb bietet uns die perfekte Bühne, um die Elektroantriebs-Technologie von Ford in den Mittelpunkt zu rücken und die Leistungsfähigkeit dieses Antriebs unter sehr extremen Bedingungen zu demonstrieren.“
Der diesjährige Pikes-Peak-Renntag ist Sonntag, 25. Juni 2023. Der Startpunkt in den Rocky Mountains liegt bereits auf 2862 Metern Höhe. Auf einer Renndistanz von 19,99 Kilometern müssen die Piloten 156 Kurven und einen Höhenunterschied von 1440 Metern bewältigen. Die Ziel-Linie auf dem Granit-Gipfel befindet sich auf 4302 Meter.
David meint
Bergrennen sind jetzt schon nur noch elektrisch zu gewinnen. Denn Verbrenner haben neben den üblichen Prinzipnachteilen wie schlechterer Beschleunigung noch bergspezifische Probleme mit dem wechselnden und geringer werdenden Sauerstoffgehalt.