Die Preise für einige Elektroautos sind zuletzt deutlich gestiegen, weitere Verteuerungen werden erwartet. Zentraler Grund dafür sind gestiegene Rohstoffkosten, die sich laut einem Bericht des Beratungsunternehmens AlixPartners während der Coronavirus-Pandemie mehr als verdoppelt haben.
Die durchschnittlichen Rohstoffkosten für ein Elektroauto beliefen sich demnach im Mai auf 8255 US-Dollar pro Fahrzeug. Das stellte einen Anstieg um 144 Prozent gegenüber März 2020 dar, insbesondere durch die Preisentwicklung bei für elektrische Fahrzeuge essenziellen Materialien wie Kobalt, Nickel und Lithium.
Der Kostenanstieg ist laut den Analysten auch bei Rohstoffen für herkömmliche Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren zu beobachten: Hier habe es in den letzten zwei Jahre ebenfalls mehr als eine Verdopplung gegeben, und zwar auf 3662 US-Dollar pro Fahrzeug (+106 %). Dieser Anstieg sei vor allem auf die Preiserhöhungen bei Stahl und Aluminium zurückzuführen.
Mit Blick auf die Entwicklung der Elektromobilität prognostizieren die Branchenexperten, dass die Zahl der auf dem Weltmarkt erhältlichen E-Fahrzeug-Modelle von 80 im letzten Jahr auf mehr als 200 im Jahr 2024 ansteigen wird. AlixPartners geht aber auch davon aus, dass die höheren Kosten zu einer Verlangsamung der Markteinführung von Elektroautos führen werden, da die Hersteller das Tempo zurücknehmen und sich wieder auf Rentabilität konzentrieren.
Die steigenden Rohstoffkosten haben bereits dazu geführt, dass einige Elektroautos zuletzt teils deutlich teurer geworden sind. So hat etwa US-Branchenprimus Tesla die Preise seiner weltweit stark nachgefragten Mittelklasse-Modelle um mehrere Tausend Euro erhöht. Auch der Traditionskonzern Ford verteuerte sein elektrisches SUV Mustang Mach-E deutlich. Weitere Erhöhungen werden erwartet, demnächst unter anderem von Audi.