Bei Dacia stieg im ersten Halbjahr 2022 der Absatz mit 24.759 Pkw-Neuzulassungen in Deutschland um 45 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Damit war Renaults Günstig-Marke eine Ausnahme in einem um 11 Prozent rückgängigen Gesamtmarkt. Der Marktanteil von Dacia legte um 0,8 Prozentpunkte von 1,2 auf 2,0 Prozent zu – dazu trug auch das erste Elektroauto der Rumänen bei.
Im ersten Halbjahr 2022 legte jede Dacia-Baureihe beim Absatz zu. Das am stärksten nachgefragte Modell mit 37 Prozent des Gesamtvolumens blieb der Sandero. Insgesamt verkaufte die Marke 9186 Einheiten des Kleinwagens (1. Hj 2021: 8.088 Einheiten), gefolgt vom Kompakt-SUV Duster mit 7104 Fahrzeugen (1. Hj 2021: 5.953 Einheiten).
Vom neuen Crossover Jogger setzte Dacia zwischen März und Juni 2022 3268 Einheiten ab. Vom rein elektrischen kleinen SUV Spring, das im Herbst 2021 debütierte, wechselten bis Ende Juni 3215 Fahrzeuge in Kundenhand. Kunden, die im Juli einen Kaufvertrag abschließen, sollen „aller Voraussicht nach“ noch von der aktuellen, ab 2023 sinkenden aktuellen Elektroauto-Kaufprämie „Umweltbonus“ von 9000 Euro profitieren, da Dacia mit kürzeren Lieferzeiten als andere Hersteller rechnet. Vom Familienvan Lodgy, den der Jogger ablöste, setzte die Marke im ersten Halbjahr 2022 noch 1607 Einheiten ab, ein Plus von 464 Fahrzeugen.
Da Dacia aktuell einen Kaufantragsbestand „in Rekordhöhe“ vorweisen kann, erwartet die Marke weiterwachsende Absatzzahlen und bis Jahresende einen Anstieg des Marktanteils über die Zwei-Prozent-Marke hinaus.
Auch international wuchs Dacia im ersten Halbjahr 2022 und steigerte mit 277.885 zugelassenen Fahrzeugen den Absatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 5,9 Prozent
Aktuell befindet sich Dacia in einer Phase der Neuausrichtung hin zu einem „ausgeprägten Outdoor-Charakter“, wie ihn besonders der Jogger und der Duster verkörpern sollen. „Die Neupositionierung findet ihren Ausdruck auch in einem Wandel der visuellen Markenidentität mit einem neuen Logo, einem neuen Schriftzug sowie einer neuen, von der Natur inspirierten Farbpalette“, so das Unternehmen.
Wasco meint
In Europa und China wo der Spring (EX1) heißt wurden in H1 ca. 50k verkauft.
Insgesamt schon gut 100k.
Tommi meint
Mich wundern die doch recht geringen Zulassungszahlen des Autos. Viele beschweren sich, dass es keine günstigen Elektroautos gibt. Es gibt aber den Spring, aber der ist dann offensichtlich doch nicht gut genug. Es ist ein Auto und es fährt. Es ist schwach und langsam und hat keine hohe Reichweite, aber für den Alltag ok.
ID.alist meint
Dacia(Verbrenner) hat in Deutschland auch keinen so großen Marktanteil, wieso soll es bei BEVs anders sein?
Ja, ein paar Menschen fahren Dacia in Deutschland, aber ich habe den Eindruck, dass die Meisten sich für das Geld einen Gebrauchten kaufen.
Dagobert meint
Wer ein Auto in der Preisklasse sucht braucht ein Auto für alle Lebenslagen. Was soll man da mit dem Spring? Lifestyle-Karren à la Fiat 500e kann sich die Oberschicht als Zweit- oder Drittwagen leisten um damit auf einen Cappuccino in die Innenstadt zu fahren. Meine Nachbarn haben einen, weil Ihn die Frau „soooo knuffig“ fand und sich direkt in ihn verliebt hat. Aber eben auch einen A6 Avant 3.0 TDI Quattro und einen SL 500.
Ob der Drittwagen für das Kaffeekränzchen nun der Umwelt zuträglich ist mag jeder für sich selbst entscheiden.
Tommi meint
Das muss nicht sein. Gerade als Zweitwagen ist der gut zu gebrauchen. Und Zweitwagen sind nicht für die Superreichen sondern sind in Deutschland durchaus üblich. Gerade mit einem Zweitwagen fährt man eben nicht in den Urlaub. Da ist die Ladeleistung am Schnelllader egal.
Kasch meint
Na ja, 45% Wachstum wärend der Gesamtmarkt 11% schrumpft, sagt eigentlich alles.
Powerwall Thorsten meint
Oft ist so ein Zweit oder Drittwagen aber der Türöffner für einen kompletten Umstieg auf die Elektromobilität
Time will tell
Tommi meint
Genau.
Ich habe 2019 einen Nissan Leaf als Zweitwagen gekauft. Und weil es so gut ist sind wir letztes Jahr komplett auf Elektro umgestiegen – mit einem Polestar 2. Und selbst unser Sohn hat inzwischen einen Dacia Spring;-).
Ein wenig Erfahrung mit dem Zweitwagen sammeln ist sehr empfehlenswert. Wobei die Langstrecke mit dem Leaf eher abschreckend war. Eigentlich bin ich überrascht, wie viel die größere Batterie und Ladeleistung beim Polestar 2 ausmachen. Damit ist Langstrecke kein Problem mehr.
Und ein weiterer Multiplikator ist die eigene Erfahrung, die man mit anderen teilt. Ich versuche es nicht zum Glaubenskrieg ausarten zu lassen sondern sachlich zu reagieren. Und ich habe schon mehrere zur Elektromobilität verholfen. Ich möchte eben nicht sagen: „überredet“.
Swissli meint
Bei der Beschleunigung müsste Dacia mal etwas nachlegen. So wie jetzt ist das in manchen Situationen fast gefährlich oder zumindest ein Verkehrshindernis. Also etwas stärkeren Motor reinbauen, würde das Auto wenige 100 Euro teurer machen.
Christian meint
Stimmt! Neulich an der Kreiselausfahrt bin ich dem Spring (der Name ist leider überhaupt nicht Programm) fast aufgefahren und die 60 PS Stinker Kleinwagen vor ihm sind weggezogen wie Porsche. Also Elektroautofeeling kann da nicht aufkommen, kann ich mir nicht vorstellen.
ID.alist meint
Motor mit mehr Leistung für ein paar 100€ + Leistungselektronik die die mehr Leistung liefern kann für weitere 100 € Scheine + eine Batterie die die zusätzliche Leistung bringen kann ohne gleich ein paar Zellen zu verlieren.für weiteres Geld.
Wenn ein Elektroauto mit so wenig Leistung konzipiert worden ist, ist es nicht günstig einfach die Leistung zu erhöhen.
Meiner_Einer meint
Für den Alltag ok? Wer definiert was für meinen Alltag ok ist? Sie? Ich denke das darf doch jeder für sich selbst entscheiden was für seinen Alltag ok ist…
wambo13 meint
Für mich hat er ein großes Problem, das gleiche wie der e-up.
Ich bekomme auf die Rücksitzbank keine Kindersitze, ohne das ich den Kindern die Beine anschrauben muss.
Sonst wären es ideale Autos.
Thomas Claus meint
Die Marke wird sich in naher Zukunft prächtig entwickeln. Die Autos kann man sich wenigstens noch leisten. Mal sehen ob man beim Spring noch mal etwas nachschieben wird. Etwas größer und etwas mehr Leistung.
Egon Meier meint
Sobald das Segment: Billigst-Karre größer wird werden den anderen OEM eine passende Tochtermarke rausbringen.
Die werden dann irgendwo im Senegal zusammengetacvkert und werden den Dacias die Silberne TÜV-Zitrone entreißen. Die SpareFrohs jubeln und wundern sich, dass ihre IG-Metall-gepamperten Arbeitsplätze den Bach runter gehen.
Jedes Ding hat mindestens 2 Seiten.
Wieviel Milliarden steht Renault im Minus und wie war das mit den französischen Staatsbürgschaften?
Cadrick Bauer meint
Der Spring ist ein umgelabelter Renault City-K.Ze, und das ist ein auf E umgebauter Renault Kwid.
Das sind eigentlich rein für den chinesischen bzw. indischen Markt gebaute Autos, Renault wollte den Spring nie nach Europa bringen. Nur durch den Druck des Marktes hat Renault nachgegeben, aber Dacia (gegen deren Willen) dazu verdonnert, diese Billig-Winzkarre in EU zu vermarkten. Für „Renault“ ist der in Europa einfach nicht ausreichend.
Da dieses Auto also ein „fertiges“ Modell für Fernost ist, wird da gar nichts grundlegendes für Europa dran geändert. Geringfügig mehr Leistung und Top-Speed wurden in der Software programmiert und die ununmgänglichsten Sicherheitsmerkmale angepasst.
Dacia kann an diesem Auto gar nichts machen, weil die den gar nicht bauen (oder entwickeln) – das macht Renault China bzw. Indien.
Gunnar meint
Gelten die im Titel genannten Zulassungszahlen für Deutschland oder weltweit? Das ist mir nicht ganz klar.
ecomento.de meint
In Deutschland, darauf verweisen wir gleich im ersten Satz.
VG | ecomento.de
ID.alist meint
Ist mMn trotzdem etwas verwirrend.