Der Aufsichtsrat der Volkswagen AG hat Oliver Blume zum neuen Vorstandsvorsitzenden des Konzerns ernannt. Er wird diese Position zum 1. September 2022 in Personalunion zu seiner Tätigkeit als Vorstandsvorsitzender der Porsche AG übernehmen. Der bisherige Konzernchef Herbert Diess scheide „im gegenseitigen Einvernehmen“ als Vorstandsvorsitzender aus, so die Wolfsburger zu der überraschenden Personalentscheidung.
„Herbert Diess hat sowohl in seiner Zeit als Vorstandsvorsitzender der Marke Volkswagen als auch des Konzerns die Transformation des Unternehmens maßgeblich vorangetrieben“, sagte der Aufsichtsratsvorsitzende Hans Dieter Pötsch. „Der Konzern und seine Marken sind zukunftsfähig aufgestellt, die Innovations- und Ertragskraft gestärkt. Herr Diess hat eindrucksvoll bewiesen, mit welchem Tempo und mit welcher Konsequenz er tiefgreifende Transformationsprozesse umsetzen kann. Dabei hat er das Unternehmen nicht nur durch extrem schwieriges Fahrwasser gesteuert, sondern auch strategisch grundlegend neu ausgerichtet.“
Diess habe aus Sicht des Aufsichtsrates vor allem zahlreiche Produktimpulse gesetzt, Produktportfolios neu ausgerichtet und die klare Ausrichtung auf Elektromobilität auf den Weg gebracht. Hier seien „wegweisende Technologie-Plattform-Konzepte“ wie zuletzt bei der Batteriezelle ebenso initiiert worden wie für Mobilitäts-Dienstleistungen. Die organisatorische Neuausrichtung des Konzerns mit selbständigeren Regionen, die Einführung von Markengruppen und Baureihen sei ihm ebenso zuzuschreiben wie die personelle Neuausrichtung des Top-Managements und der Markenvorstände. Zudem seien die Kapitalmarktausrichtung des Konzerns vorangetrieben und die Zukunftsfähigkeit zentraler Standorte des Konzerns gesichert worden.
Diess war 2015 zunächst Chef der Marke VW geworden, 2018 wurde er dann Chef des gesamten Konzerns. Der frühere BMW-Manager trug immer wieder öffentlich Konflikte mit dem bei Europas größtem Autohersteller besonders mächtigen Betriebsrat aus. Auch sein konfrontativer Stil gefiel vielen nicht. Diess galt schon vorher als angezählt, konnte sich aber wegen der Unterstützung der Großinvestoren der Familien Piëch und Porsche an der Spitze halten – bis jetzt. Der zentrale Grund für die Abberufung dürfte sein, dass die von Diess initiierte Softwaretochter Cariad nicht wie gewünscht vorankommt und für Verspätungen wichtiger Modelle sowie hohe Mehrkosten sorgt.
Der Aufsichtsrat hat weiter beschlossen, dass Konzern-Finanzvorstand Arno Antlitz zusätzlich die Funktion des Chief Operating Officer (COO) bei Volkswagen ausüben und damit Blume im operativen Tagesgeschäft unterstützen wird. Blume trat 1994 in den Volkswagen-Konzern ein und war seitdem in führenden Funktionen der Marken Audi, Seat, Volkswagen und Porsche tätig. Seit 2015 ist er Vorstandsvorsitzender bei Porsche und seit 2018 Mitglied des Konzernvorstands.
„Führungskultur mit Teamgedanken im Mittelpunkt“
„Oliver Blume hat in verschiedenen Funktionen im Konzern und mehreren Marken seine operativen und strategischen Fähigkeiten unter Beweis gestellt und führt die Porsche AG seit sieben Jahren wirtschaftlich, technologisch und kulturell mit großem Erfolg. Er ist aus Sicht des gesamten Aufsichtsrates jetzt die richtige Person an der Spitze, um die Kundenorientierung sowie die Positionierung der Marken und Produkte weiter zu schärfen“, erklärte Pötsch. Blume solle zudem mit dem gesamten Vorstand die Transformation weiter vorantreiben – „mit einer Führungskultur, die den Teamgedanken in den Mittelpunkt stellt“, so Volkswagen wohl als Seitenhieb in Richtung Diess.
Der neue Volkswagen-Boss dürfte wie sein Vorgänger die Elektroauto-Offensive des Konzerns und seiner diversen Marken energisch vorantreiben. Bei Porsche hat er die Umstellung auf die E-Mobilität bereits sehr erfolgreich auf den Weg gebracht. Ein wesentlicher Unterschied zur Strategie von Diess ist, dass Blume bei Porsche auch synthetische Kraftstoffe vorantreibt. Die sogenannten E-Fuels sind im Vergleich zu Strom sehr ineffizient und teuer herzustellen, was Diess immer wieder betont hat. Blume sieht E-Fuels dennoch als wichtig für die Verbrenner-Bestandsflotte sowie einzelne Modelle wie die Sportwagenikone 911 an.
Ob und wie sich die Volkswagen-Strategie unter Blume ändern wird, wird sich zeigen. Einige vermuten, dass es vor allem bei der Software einen neuen Ansatz geben wird – Porsche und auch Audi hatten hier wohl zuletzt andere Ansichten als Diess mit dem Gesamtkonzern. Die Ausrichtung auf die Marktführerschaft bei E-Autos dürfte Blume wie bisher forcieren.
W. Wibelius meint
Diess zog ja im Laufe der letzten Jahre eine ganze Riege weiterer Manager von BMW zum VW-Konzern nach: Duesmann, Wortmann, Hilgenfeld, weitere.
Bin gespannt, was da also nun noch „in Bewegung“ gerät nach Ausscheiden von Diess.
Ines Birger meint
Hilgenberg, aber ansonsten korrekt.
caber meint
Was weiter geschieht? „E-fuels“ und „Soundgeneratoren“ im E-Auto.
Frank meint
Ob das für VW gut ist, dass die Schlüsselfigur der „E-Fuel-FDP-Gate-Affäre“ das Steuer übernimmt ist fraglich.
Für das Klima ist es schlecht, da die Diess sche Klarheit weg ist und der eine oder andere (wenig informierte) Autokäufer mehr auf Verunsicherung wegen der aufploppenden Technologieoffenheit einen Verbrenner kaufen wird.
Für den Verbrennerkäufer wird es dann auch schlecht, da die Kilometerkosten viel viel höher sein werden als bei dem BEV, für das pro Kilometer nur ein sechstel der Energie gebraucht wird.
Für die Energiewende ist es auch schlecht, da für diese das Hauptproblem die Arbeitskraftknappheit darstellt und der schnelle Wandel zur E-Mobilität eine Chance sein würde, dass die Verbrennerzulieferindustrie auf Energiewendeprodukte und Dienstleistungen umschwenken könnte.
Kai Zerbst meint
In einigen Presseorganen klingt mehr oder weniger deutlich Genugtuung an im Zusammenhang mit der Demissionierung von H. Diess. Etwa Handelsblatt, FAZ, Focus, ntv, WELT.. sind im Grunde ohnehin BEV-skeptisch, um nicht zu sagen -ablehnend. Deren Leserschaft ebenso zu (un)gutem Teil. Sie hoffen auf mögliche Abkehr oder wesentliche Überarbeitung von VWs BEV-Strategie, nun nachdem H. Diess nicht mehr am Ruder sein wird.
Hmm…….
elbflorenz meint
Da haben Sie einen sehr wichtigen Punkt angesprochen. Auch das – sagen wir Mal etwas zweifelhafte – plötzliche Mitgefühl von FAZ, Fokus oder WELT mit dem Betriebsrat und der IG Metall ist die Scheinheiligkeit im Quadrat.
Persönlich interessiert mich das zukünftige Verhalten von Herrn Brandstätter und von anderen Managern – wie dem relativ neuen China-Chef. Mal sehen, ob es da noch Veränderungen gibt.
Justin Case meint
Sich in diesem Kontext anzuschauen, was Ulf Poschardt, Don Alfonso und weitere Springer-Größen so auf Twitter von sich geben, ist sehr erhellend und zeigt, dass wir nicht auf ein Trump-Amerika herabsehen können.
R. Santin meint
Bei der WELT und ihrer Leserschaft
schwerpunktmäßig in der Altersklasse 70+
kommt zumindest die biologische Lösung
zum Glück immer näher und näher ;) Man lese dort nur mal die Posts auf einschlägige Artikel, das ist schon weitgehend krass.
B. Ploter meint
Ganz toll ist auch, die Gratwanderung etwa mit anzusehen, die solch Thema für Medien wie die WELT bedeutet :)
Einerseits stehen sie hinter Diess wegen seiner kampflustigen Rolle gegen Gewerkschaften, Betriebsräte, niedersächsische Landesregierung – tougher Manager, ennndlich mal einer ;)
Andererseits contra Diess wegen seiner „electrified first“ Haltung, die einem typischen, 80jährigen WELT-Leser ohnehin nicht mehr nahezubringen wäre.
Würde ich also gerne mal Mäuschen in den Redaktionskonferenzen spielen :)
Werner Mauss meint
Ich wünsche VW auf ihrem weiteren technologieoffenen lobbyunterstützem Weg in die Vergangenheit alles Gute. Wer sich für neueste Technik interessiert ist bei anderen Herstellern besser aufgehoben.
Daniel meint
Ist ja toll, dass sie schon wissen, was VW in der Zukunft machen wird.
BEV meint
leider dürfte er damit nicht der Einzige sein, es gibt Faktoren, die auch eine Rolle spielen und der Glaube an das Unternehmen wird bei Investoren und (potentiellen) Mitarbeitern ähnlich wanken
Werner Mauss meint
So sieht für mich der bekundete Ausstieg jedenfalls nicht aus.
https://de.motor1.com/news/598891/volkswagen-15-tsi-evo2-daten/
Werner Mauss meint
@Daniel, das sieht doch nun wirklich der Bindeste. Warum wohl hat man beim Aufbau der Kapazitäten mit allen Mitteln und Ausreden gebremst. Da knallen jetzt intern die Korken. Ich habe es schon fast vermutet nachdem die Verschiebung vom Macan bekannt gegeben wurde. VW ist korrupt, wer das nicht begreift, dem ist nicht zu helfen.
hu.ms meint
Wo kann man nachlesen, dass gebremst wurde ?
Oder ist das wieder mal eine der Maussschen vermutungen?
Alle MEB-produktionsstätten sind plangemäß angelaufen.
Nur die stückzahlen werden mangels bestimmter teile dort nicht erreicht, sodass anstelle der geplanten rd. 1 mio. BEV in 2022 nur rd. 700K gebaut werden können.
Und ja, grossteils selbst verschuldet, da bei pandemiebeginn in 2020 halbleiter-lieferverträge überstürzt erheblich reduziert wurden.
Allerdings muss man sich jetzt schon fragen, ob unter Blume nicht von schnellstmöglichen BEV-hochlauf (Diess-plan) auf EU-co2-vorgaben notwendigen umgeschwenkt wird.
Werner Mauss meint
@hu.ms, es ist das was ich schon immer zu erklären versuche, es ist so offensichtlich, dass man es nur als völlig verblendeter VW Fan nicht sehen will. Es fehlen eben keine Teile und es wurde auch niemals was falsch bestellt. Man hat auch vor allem auf politischer Ebene darauf gewartet und tut es jetzt immer noch um die E Autos abzuwenden.
Ein völlig die Situation richtig beschreibendes Video dazu…..
https://youtu.be/atX98Z0LglE
hu.ms meint
Der heini in dem video stellt auch nur vermutungen an.
Was konkret widerlegt meine aussagen und bestätigt deine ?
Der VW-konzern baut von den etablierten mit abstand am meisten BEV und bei den zulassungszahlen in D und europa sind seine marktanteile grösser als bei der wertung aller fahrzeuge. Folglich sind sie beim umstellungsprozess auf BEV den konkurrenten voraus. Das sind fakten.
T. Pietsch meint
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
T. Pietsch meint
Mag sein war aber leider alles wahr.
Vielleicht mal nach Prora fahren und in das Museum gehen. Schlimm .
Dann sagt Diess Sätze wie Ebit macht frei. Fassungslos. Uiguren und Menschenrechte nie gehört. Schlimm.Das ist nur die Spitze des Eisberges…
elbflorenz meint
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
nilsbär meint
Mein Dank an Herrn Diess für sein kompromissloses Eintreten für die E-Mobilität, nach innen und außen. Der beste CEO, den VW jemals hatte.
GrußausSachsen meint
So ist es.
GrußausSachsen meint
Das Ende von Diess stand schon bei seinem Einstieg bei VW fest.
Hierzu ein Satz von Winterkorn, der wegen der Diesel-Krise zurücktrat,
als Diess gerade ein paar Tage im Konzern war:
„Du kannst alles ändern, Herbert, aber Wolfsburg nicht“
Beim ersten Treffen im Herbst 2015 in der VW-Design-Equipe:
„Zeigt mir mal eure E-Autos! Wie, es gibt keine?“
Die anderen Spaten hatten Betriebsrat, Eigentümer und das Land Niedersachsen stets parat.
Auch wenn er nicht alles richtig gemacht haben mag – wer macht das schon –
war er m.M.n. die treibende Kraft für einen Veränderungsversuch, der in so einem schwerfälligen Konzern sehr viel Gegenwind erzeugt.
die Kritiker sehen sich jetzt bestätigt und im schlimmsten Fall wird der Focus von BEV unscharf und verwässert… Schade drum.
Auch wenn manche irrigerweise glauben, es sei M. Müller gewesen. Der war nur zum wegräumen da und für eine paar Lacher.
Werner Mauss meint
@GAS, jetzt nicht so pathetisch, er lebt ja noch.😂
GrußausSachsen meint
Hast recht WM 😂
wenigstens ein winzig kleines büschen (biss-chen) Pathetik ist angesichts des pathologischen Zustandes der Unternehmung und in der Gesamtsituation, mit der ich im übrigen unzufrieden bin, schon erlaubt?! – oder? 😂 😂 😂
Werner Mauss meint
Natürlich 😂 der Herbert hat das schon richtig gemacht und ein bisschen Taschengeld gibt’s ja noch dazu. In dem Alter sich noch mit so einem Schmarrn wie VW rumzuärgern lohnt sich nun wirklich nicht. Was mit VW passiert, wir wissen es doch schon lange. 😉
Andi EE meint
Wenn’s nicht läuft muss der Trainer gehen. ;)
Flo meint
…aber in den seltensten Fällen hat ein Trainwechsel den Abstieg verhindert…:-)
Andi EE meint
Stimmt, das Team wechseln wäre effektiver. ;-)
Randy meint
Musk musste auch den Verwaltungsrat verlassen, danach lief es besser bei Tesla ;-)
BEV meint
naja er ist aber immer noch da, Herbert fährt in den Urlaub und bleibt dann im Urlaub oder geht zur Konkurrenz
GrußausSachsen meint
soweit den bisherigen Meldungen (z.B. mm) zu entnehmen erfüllt Diess seinen Vertrag bei VW als Berater bis 2025. Ich glaube (heißt nicht wissen) es dürfte schwer für ihn werden Diener eines anderen Unternehmens in der Branche zu werden und gleichzeitig auf der Gehaltsliste des Konzerns zu stehen und diesen zu beraten.
Wenn dem so ist, hat der Aufsichtsrat ihm einen goldene Zeit ohne Aufgaben beschert und ihn gleichzeitig „mundtot“ gemacht.
Ob im Konzern dann überhaupt noch jemand von ihm beraten werden will oder darf …. wer weiß das schon.
e-fools will come
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
@GrußausSachsen:
Intern will solche „Berater“ keiner mehr haben, allein schon weil die meisten sich ja an ihrem neuen Chef orientieren und diesem gefallen möchten.
Ausserdem möchte man Diess, wenn er dann bald offiziell das Unternehmen verlässt, sicherlich nicht die neusten strategischen Überlegungen mit auf den Weg geben. Wenn es hoch kommt, darf er die Blumen (Achtung Wortspiel) auswählen, die im kommenden Herbst am Werkstor gepflanzt werden.
Gunarr meint
Mir ist herzlich egal, wie es bei VW weiter geht. Mich würde mehr interessieren, ob Herr Diess einen neuen Job gefunden hat. Weiß da jemand was?
hu.ms meint
Der ist 63 und bekommt bestimmt eine 8-stellige abgangs-verschönerung.
Arbeiten muss der sicher nicht mehr.
Und warum sich bei enem anderen OEM auf die gleichen struktur-probleme treffen?
BEV meint
müssen nicht, aber häufig können solche Leute nicht aufhören, er hätte auch nicht zu VW gehen müssen
elbflorenz meint
Mmhhh … eFuel-Olli, die alte FDP-Blume, soll es jetzt also richten.
Kann gut sein, dass sich der Konzernbetriebsrat in einigen Jahren noch wehmütig an Herbert Diess und seinen geplanten Personalabbau von 30k erinnert. Aber gut ….
Wird ja momentan heftig über die Zukunft von H.D. diskutiert. Sogar in Australien und China gibt’s rege „Wasserstandsmeldungen“ in den sozialen Medien. Die Mehrheit sagt TESLA, einige auch BYD.
Beides sehe ich persönlich eher nicht. Zumindest nicht als Manager. Berater ist was anderes.
Ich glaube – aber wissen kann ich es natürlich auch nicht – als verantwortlichen Manager wird H.D. nur bei einer kleinen Luxus-Marke übernehmen. Und die dann zu einer gewissen Größe führen. Elektrisch natürlich. Lotus oder Maserati wären Kandidaten …
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Als Berater: Er kennt die Strategie von VW natürlich aus dem FF, darüber klausuliert zu berichten, ist sicherlich für einige in der Branche höchst interessant – auch wenn es jetzt im schlimmsten Fall zu einem gschwindigkeitsreduzierten Transformationsprozess kommt.
Die Chancen für e-Fuels könnten mit Blume jedenfalls steigen, zu wessen Vorteil auch immer. Die FDP-Führung dürfte jedenfalls erstmal richtig tief durchatmen.
Klaus Schürmann meint
Dieser „neue Mann“ ist ein Lügner, wenn er von „sauberer Verbrennung von E-Fuels“ faselt ! Das ist gelogen, weil man auch wahnsinnig teuer hergestellte „Fuels“ verbrennt und dabei natürlich weiterhin die Luft nicht nur in den Städten verpestet ! (Meine Meinung)
JustMy2Cent meint
Das ist nicht nur „deine Meinung“ sonder auch Die der Physik.
BEV meint
Die Frage ist ja auch noch ob überhaupt eFuels im Porsche verbrannt werden sollen oder ob man nur mit Zertifikaten handelt um weiterhin den DRECK zu machen.
Dieser Unfug muss endlich aufhören. Klar macht es Spaß einen Porsche zu fahren, aber warum muss man dabei andere Menschen mit LÄRM und DRECK belästigen? Wenn Porsche keine anständigen BEVs baut, dann machen es eben andere. Mit Porsche können dann gleich noch paar andere Unternehmen untergehen.
eBiker meint
Was genau passt dir denn am Taycan nicht?
BEV meint
nichts, wenn das jeder so sehen würde, bräuchten wir keine eFuels,
dem ist aber scheinbar nicht so, man will weiterhin Verbrenner bauen
BEV meint
und übrigens, niemand sagt, dass der 911er hier dann wirklich mit eFules fahren soll:
„Laut Porsche-Chef Blume soll der größte Teil des erzeugten Sprits dort in den lokalen Markt gegeben werden. Statt Tankern kommen dann nur Zertifikate nach Deutschland.“
sepp meint
stimmt. das böse NOx gibts nun mal bei jeder Verbrennung.
Marco meint
Oje, wenn ich E-Fuels schon lese.
Für VW wird’s wieder schwerer werden.
150kW meint
Da geht es um Bestands-Fahrzeuge oder einen 911er.
LOL meint
es geht auch darum neue zuzulassen, also nicht nur Bestandsfahrzeuge
Peter meint
Wenn alles, was neu kommt, konsequent elektrisch ist, ist die Bestandsflotte (auch im Ausland) sehr schnell nicht mehr groß genug, damit sich notwendige Investitionen in eFuels jemals rentieren können. Ergo werden die „eFuels“ fossil bleiben. eFuels rechnen sich nur dann, wenn man möglichst lange auch Neufahrzeuge mit Verbrenner zulässt. Oder wenn sie extrem fett mit Steuergeld gepampert werden.
Und wenn es am Ende im Gesamt-Bestandsmarkt eben noch 3-5% Verbrenner gibt, die eben unbedingt Verbrennen wollen, macht das das Klima bei fossilem Betrieb auch nicht mehr schlechter, da braucht es die eFuels dann auch nicht mehr.
hu.ms meint
Zur e-fuels produktion ist mindestens das 6-fache an strom notwendig als für ein BEV auf 100km benötigt wird. Insofern werden zusätzlich unter berücksichtigung der zu erstellenden produktionskapazitäten e-fuels richtig teuer und entsprechend nur für wenige promille der bevölkerung (= Lindner co.) bezahlbar – genauso wie die prosche-autos.
Peter meint
Ich befürchte, diese Entscheidung wird sehr teuer für Europa insgesamt.
Kokopelli meint
Das ist aus meiner Sicht für Volkswagen ein schwerwiegender Verlust. Herbert Diess hat die richtigen Zeichen der Zeit erkannt und die Transformation des Volkswagen Konzerns nach dem Dieselskandal vorangetrieben. Dass er nun nicht mehr am Ruder sitzt, ist wirklich bedauerlich.
Die Zeit wird zeigen, wie erfolgreich es unter Oliver Blume weitergehen wird. Unfassbar, dass der Betriebsrat von Volkswagen so stark ist…
Anti-Brumm meint
Interessant wäre zu wissen, wer im VW-Management bzw. bei Cariad noch gehen muss. Kann ja nicht Diess‘ Schuld allein sein, was da alles schiefgelaufen ist.
Für mich persönlich hat Diess VW den entscheidenen richtigen Schritt gesetzt, um aus dem wortwörtlichen Dreck zu kommen. Andernfalls wäre VW für mich nach wie vor der größte Betrüger Europas.
hu.ms meint
Diess hatte die software-entwicklung zur chefsache erklärt, die erheblichen probelem dort und sein „ruppiger“ führungsstiel dürften die hauptpunkte für seinen abgang sein.
LOL meint
super jetzt setzt man einen hin, der eher nichts ändern will, das ist sicher eine tolle Lösung für die „Transformation“
BEV meint
Vielleicht ging das sogar noch nicht weit genug. Man müsste wohl VW Komplett aufspalten in die Fraktion der EWIGGESTRIGEN und die, die was Neues bewegen wollen.
CARIAD sollte jetzt nicht der Sündenbock dafür sein, dass der Konzern zu träge ist. Das führt am Ende noch dazu, dass man wieder zurück fällt, Porsche und Audi wieder ihr eigenes Ding machen wollen.
Vielleicht wollte man zu viel und ist damit gescheitert ja. Vielleicht scheitert man insg. wenn das nichts wird.
Hatte ja ernsthaft überlegt ob CARIAD interessant sein könnte um dort zu arbeiten. Mittlerweile sag ich eher nein und würde die Deutschen Automobilbranche komplett meiden.
bs meint
Steige mal aus einem Tesla aus und steige in einem Audi, VW oder Porsche ein. Habe es vor 3 Monate getan. Das weiss man wie recht H.D. hatte mit komplett neue SW aufzuziehen.
Muss aber dazu sagen, dafür braucht man keine 10.000 Entwickler mit mittelmäßige Fähigkeiten sondern vielleicht 1000 von den allerbesten.
David meint
Wenn du mal im Internet nach schaust, wirst du feststellen, dass die Elektrooffensive 2017 von VW Chef Müller, der übrigens auch von Porsche kam, verkündet wurde. Die Milliardendeals mit LG und CATL, die VW jetzt Zellen sichern, sind von Müller 2018 geschlossen worden.
Die Leistung von Diess ist eher seine große Sichtbarkeit nach außen, die er nutzte, das Elektroauto als alternativlos darzustellen und diese Sicht Politik und Branche diktierte, andere OEM mitzog. Auch die quasi Männerfreundschaft mit dem anderen Propagandisten des Elektroautos, Musk, ist so einzuordnen.
Mit Blume kommt eine bessere Kommunikation und Führung intern. Einen Umschwung kann es gar nicht geben, die Investitionen weisen den Weg. Auch die eFuels kommen nicht. An die glaubt er ja selber nicht, er muss das nur sagen, bis Walter Röhrl und Co. endlich keine neuen 911 mehr fahren können.
hu.ms meint
„Einen Umschwung kann es gar nicht geben“
Zurück zu allen stinker-versionen sicher nicht, aber das umstellungstempo auf BEV und der langfristig für den konzern entscheidenden punkt: CARAID (= vollständig eigenentwickelte software-plattform) hängt jetzt in der luft. Will man das mit viel kapitaleinsatz durchziehen oder sich wie die anderen OEM von zulieferern bzw. den grossen software-konzernen abhängig machen.
Auch der Diess-ansatz zukünfig wieder mehr – bisher zugelieferte – hardware selbst zu produzieren (z.b. e-antriebseinheiten und der umfang der akkuzellen-eigneproduktion – auch um AP zu sichern) ist fraglich.
Daniel meint
Wieso soll das alles fraglich sein?
Ohne den Segen vom Aufsichtsrat konnte auch Herr Diess nichts verändern.
Ich gehe davon aus, dass diese Linie immer noch gilt. Bei Weichware könnte ich mir vorstellen, dass man zumindest mal darüber nachdenkt, nicht alles selber zu entwickeln – was ich schade fände, da neue Abhängigkeit.
Jetzt warten wir doch erst mal ab.
Klaus Schürmann meint
Lieber Herr David, auch wenn der genannte Kurzzeitvwchef Müller etwas Nützliches in die Wege geleitet haben sollte, hat er dennoch mit einer Rede bei einer Aktionärsversammlung so etwa gesagt, er könne keine unternehmerische Fehlleistung darin sehen, dass VW in USA ca 25 Millarden € „Strafe“ für den „Abgasbetrug“ gezahlt habe und bereits im Jahr danach wieder 10 Milliarden € Gewinn erwirtschaften konnte ! Kurz nach dieser Rede wurde er „entfernt“ ! Ungern erinnere ich auch noch daran, dass ein Audi Mann in USA ( ein Herr Stadler ? )
der die alleinige Verantwortung für die Cleandiesel Betrügereien auf sich genommen hatte, noch immer im „Knast“ ist ! Elektromobilität auf Basis erneuerbarer Energie in Deutschland ist alternativlos, wenn wir nicht unseren Planeten weiter „verheizen“ wollen !
D. Dawer meint
Der frühere Audi-Chef Rupert Stadler sitzt aktuell nicht (mehr) in der JVA, schon seit einiger Zeit nicht mehr.
Ben meint
Entfernt. Bitte verfassen Sie konstruktive Kommentare. Danke, die Redaktion.