Der Absatz des neuen Renault-Elektroautos Mégane E-Tech Electric zeigt laut CEO Luca de Meo, dass der französische Automobilhersteller in einer Zeit wachsender Herausforderungen für die Branche auf dem richtigen Weg ist. Renault habe innerhalb von drei Monaten 25.000 Exemplare des Crossovers verkauft, sagte der Vorstandsvorsitzende dem Journal du Dimanche in einem Interview.
„Die Demokratisierung des Elektroautos wird in Europa stattfinden und umfasst Produkte zu erschwinglichen Preisen“, so De Meo gegenüber der französischen Zeitung. Jedoch stiegen die Kosten für die Materialien, die für Elektroauto-Batterien benötigt werden, und das bedeute, dass die „Gleichung schwierig ist“, sagte er.
Renault gehört unter den etablierten Autoherstellern zu den Stromer-Pionieren und will sein Angebot ausbauen, um auch in Zukunft im Markt bestehen zu können. Die Kernmarke soll in Europa ab 2030 nur noch E-Pkw anbieten. Eine Neuaufstellung der Gruppe könnte das beschleunigen: Die Franzosen planen, ihr Elektroauto-Geschäft auszugliedern. Das soll auch dann geschehen, wenn der japanische Partner Nissan nicht mitzieht. Die beiden Autohersteller arbeiten seit vielen Jahren zusammen, mit Mitsubishi ist aus der Kooperation 2016 die Renault-Nissan-Mitsubishi-Allianz geworden.
De Meo will im Herbst nach Gesprächen mit Nissan Einzelheiten des Umgestaltungsplans für sein Unternehmen bekannt geben. Im April hatte Renault erklärt, dass „alle Optionen auf dem Tisch“ seien, um das E-Mobilitäts-Geschäft des Konzerns auszugliedern. Dazu gehöre auch ein möglicher Börsengang in der zweiten Hälfte des kommenden Jahres.
Renault-Nissan-Mitsubishi hatte Anfang des Jahres erklärt, das Tempo in Sachen Elektro- und vernetzte Mobilität zu beschleunigen. In den nächsten fünf Jahren sollen 23 Milliarden Euro in die Elektro-Offensive der französisch-japanischen Kooperation fließen. Der Einsatz gemeinsamer Plattformen soll dabei stark ausgebaut werden. Auch bei Batterien wird die Zusammenarbeit verstärkt. Mit 35 neuen Elektroautos im Jahr 2030 möchte Renault-Nissan-Mitsubishi das weltweit größte Angebot an E-Autos haben.
Roland meint
Wenn Renault die chaotische Auslieferung des Megane e tech in den Griff bekommt, bin ich weiterhin mit Renault zufrieden. Im Moment werde ich und weitere e tech Besteller auf eine harte Probe gestellt. Das Auto ist gebaut, bei der Auslieferung gibt es Probleme.
Daniel meint
Mein Auto wurde am 23.7. fertiggestellt. Erst hiess es Auslieferung noch bis Mitte August. Vor 4 Tagen dann die Info, dass die Kinderkrankheiten aus der 1. Produktion bei den nun fertiggestellten Autos beseitigt werden sollen und sich die Auslieferung auf Ende August bis Anfangs September hinziehen. Hoffe das läuft so. Bin zurzeit ohne Auto.
Daniel meint
So, habe eben die Info bekommen vom Händler. Mein Auto wird am 15.9.22 ausgeliefert. Das waren rückblickend nicht ganz 6 Monate seit Vertragsunterzeichnung.
Mario Andretti meint
Renault war einmal der Vorreiter bei den Elektroautos in Europa.
Der Zoe ein super Erfolg!
Doch dann hat Renault zu lange gewartet und nichts neues geliefert.
Der Megane denke ich kommt zu spät und zu teuer.
Wasco meint
Spät aber nicht zu spät.
Mit dem Spring (über 100k Zulassungen) hat Renault auch schon Erfolg.
Der Kangoo EV (60k) und Twizzy (30k) waren ja nur mäßig erfolgreich.
Der Zoe ist bei 370k.
Wasco meint
Diese 25k sind aber noch keine Zulassungen?
Bis Juni waren es 4,5k.
Im Juli dann 2k in FR und 750 in DE usw.
Thorsten meint
Demokratisierung???
Wir sind zuhause Dinks mit etwa 4500 netto und ich kann mir keinen demokratischen „Volksstromer“ für ca 50000€ (mit Überführung/Zulassung/bissel Extras), mit dem ich nicht einmal zu Mutter und zurück (400 km) ohne 30min Nachladen komme. Oder 25% höherer Zeitaufwand.
Mein Nächster ist für Juli 2023 bestellt. Ein Dacia Jogger Extreme+ (Vollausstattung) ECO-G, 21000€.
Und freue mich auf 8l LPG Verbrauch zu aktuellen 93 Cent/l.
Yoyo meint
Das ist eine persönliche Entscheidung.
Für mich wäre das keine Alternative gewesen.
Michael meint
Was mich immer wieder überrascht ist wie schwer sich etablierte Hersteller damit tun, große Stückzahlen zu produzieren. Der ICE Megane wird doch sicher in zehnfacher Menge gebaut.
Yoyo meint
Noch werden nur 420 Stück pro Tag im Werk in Douai gefertigt.
Dort sollen dann später auch noch der R 5 electric gebaut werden.
Die Lieferfähigkeit von Battery-Packs ist eine weitere Engstelle.
Leider kann Renault derzeit nicht mit so viel Geld um sich werfen wie andere Unternehmen, weil ja auch noch Schulden abgebaut werden müssen.
Aber das wird schon, VW stand in der 70ern ja auch schon mal kurz vor der Pleite.
elbflorenz meint
Demokratisierung des Elektro-Auto.
Aha, soso, naja.
Der Megane kostet mit – überschaubaren – 60 kWh Akku und dem Google-System 47.000 vor Förderung. Nebenkosten wie Metallic-Lakierung, Winterräder, evtl eine Hängerkupplung und Zulassung/Überführung kommen noch on top.
Und Technikpakete für Level 2+ kosten dann nochmal fett zusätzlich.
50k für ein Kompaktauto vor Förderung (die ja auch magerer ausfällt, da Lieferung in 2022 unwahrscheinlich bei jetziger Bestellung)
nennt Renault „Demokratisierung“ … hallelujah …
Manchmal wünsche ich mir echt mein Anfängerauto zurück … R 19 GTS für einen damaligen Neupreis (1992) von 22.000 DM. Ich habe ihn – Mitte der 1990er – gebraucht gekauft für 11.000 DM … das klingt mehr nach „Demokratisierung“ …
ID.alist meint
Pech gehabt.
Neue Autos unterhalb von 15.000€ werden mit der Elektrifizierung verschwinden. Vielleicht, inflationsbereinigt, wird es die in der zweite Hälfte des nächsten Jahrzehnts oder in den Vierziger Jahren, aber momentan sehe ich schwarz.
Was auch dazu führt, dass gebrauchte unterhalb von 5000€ nur als alte Verbrenner geben wird oder als kleine Elektroautos mit fast keine Reichweite. Und was werden dann Familien wählen, ein alter e-UP! oder ein genauso alten Passat/Golf Kombi?
Deswegen bin ich weiterhin der Meinung, dass 2034 alles was geliefert werden kann und einen Verbrennermotor haben wird, wird man verkaufen können.
Sollte ich mich dabei irren, wäre es auch OK für mich.
Karsten meint
„Die Demokratisierung des Elektroautos wird in Europa stattfinden und umfasst Produkte zu erschwinglichen Preisen“
Wenn ich in die aktuelle Preisliste schaue frage ich mich schon … was schwaffelt der da?
Bernd meint
Dem Kommentar von Karsten kann ich nur zustimmen.
David meint
Demokratisierung heißt ja nur, dass jeder mitreden darf. Das darfst du. Z.B. hier. Also ist das erfüllt. Und wenn er sagt, es umfasse auch Produkte zum erschwinglichem Preis, mag das ja sein. Vielleicht ist damit ein Renault-Aufkleber gemeint. Nicht gemeint, ist jedenfalls der Megane. Der ist teuer und mittelmäßig.
Yoyo meint
Nicht jeder hat das Geld für einen Porsche….
Werner Mauss meint
Der MeganE ist genauso gut wie ein ID3/4, der Kofferraum ist größer und die Software um Welten besser, deshalb kostet er halt auch genau soviel. Teste ihn, also ich finde ihn schöner, vor allem innen. Vom Laden und Reichweite sind sie gleich. Einzig die niedrige Sitzposition stört mich etwas zu meinem Kona. Aber der neue Kona kostet auch ähnlich.