Die Elektroauto-Kaufprämie „Umweltbonus“ soll die Elektrifizierung der deutschen Pkw-Flotte forcieren, einige nutzen die Förderung aber auch für gewinnbringenden Autohandel. Das ist schon länger bekannt, konnte bisher aber nicht unterbunden werden.
Mit nur wenig Aufwand können E-Auto-Käufer die staatlichen Fördergelder von derzeit 6000 Euro einstreichen und die damit erworbenen Stromer rasch mit Gewinn wieder abstoßen. Die Fahrzeuge werden oft in die Nachbarländer der Bundesrepublik verkauft, berichtet der Spiegel unter Bezug auf das Institut Schmidt Automotive Research.
„Der Verlierer ist der deutsche Steuerzahler, der indirekt saubere Luft in Städten außerhalb Deutschlands subventioniert und nicht in Deutschland selbst“, sagte Marktanalyst Matthias Schmidt dem Spiegel. Ein staatlich gefördertes Elektroauto muss derzeit sechs Monate selbst gehalten werden, anschließend kann man es verkaufen. Genau das tun offenbar viele, nicht selten mit Unterstützung von dafür werbenden Autohändlern.
Schmidts Institut beruft sich auf Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA). Demnach wurden zwischen Januar 2012 und Juli 2022 890.000 vollelektrische Pkw in Deutschland zugelassen. Der aktuelle Pkw-Gesamtbestand lag zum 1. Juli aber nur bei 756.517 Fahrzeugen. Mehr als 100.000 Autos hätten die deutschen Straßen also wieder verlassen, so Schmidt. Das KBA bezeichnete dies als Mutmaßung. Die nicht mehr in den Zulassungsstatistiken aufgeführten Fahrzeuge müssten nicht exportiert, sondern könnten außer Betrieb gesetzt oder verunfallt sein, erklärte ein Sprecher dem Spiegel.
„Legale Tricks“ kosten den Steuerzahler
Wer ein Elektroauto kauft, erhält insgesamt bis zu 9000 Euro Förderung – zwei Drittel überweist der Staat, den Rest gewähren die teilnehmenden Hersteller als Netto-Rabatt. Dass einige der bezuschussten Fahrzeuge nach Ablauf der Haltefrist ins Ausland verkauft werden, berichtete auch das Center of Automotive Management (CAM). Diese „legalen Tricks“ kosteten die Steuerzahler dreistellige Millionenbeträge. Ähnliche „Verlagerungen“ von Elektroautos seien auch aus der Schweiz gemeldet worden, sagte CAM-Direktor Stefan Bratzel dem Spiegel. „Die Praktiken führen europaweit zu einer Verzerrung, und möglicherweise gibt es eine höhere Dunkelziffer.“ Einige Händler hätten sich sogar auf den Export junger elektrischer Gebrauchtwagen spezialisiert, um Mitnahmeeffekte zu erzielen.
Elektroautos sind nicht nur in Deutschland aufgrund der teils sehr langen Lieferzeiten und ab 2023 geringer ausfallenden Förderung sehr begehrt. Steuerliche Unterschiede zwischen einzelnen Staaten machen den Verkauf über die Grenze besonders attraktiv. Sehr gefragt sind nach Recherchen von Schmidt Automotive Research junge gebrauchte Tesla aus Deutschland. Demzufolge könnte fast jedes vierte Fahrzeuge der Marke, das hierzulande erstmals zugelassen wurde, das Land wieder verlassen haben. Das Geschäft mit den bezuschussten Autos betreffe aber auch andere Hersteller, etwa Porsche.
Um die Trickserei mit den Fördergeldern zu erschweren, ist schon länger eine Verlängerung der Mindesthaltedauer im Gespräch, etwa auf ein Jahr. Dann sei der Restwert der Fahrzeuge so weit gesunken, dass es sich wahrscheinlich nicht mehr so rentiert, diese ins Ausland zu verkaufen, sagte VCD-Verkehrsexperte Michael Müller-Görnert dem Spiegel. Umgesetzt wurde dies bisher nicht, wird aber laut dem Bundeswirtschaftsministerium für kommendes Jahr geprüft.
sensai meint
In Österreich beträgt die staatliche Förderung für Private 3.500€
Die Behaltefrist beträgt 4 Jahre.
Wenn ein Auto vor dieser Frist verkauft wird reduziert sich anteilig die Förderung beim Nachfolger oder muss anteilig zurückbezahlt werden.
Just meint
Kenne auch jemanden hat sich nun den2. Tesla gekauft u.möchte in nach einem halben Jahr wieder verkaufen.Also wird damit gut Geld verdient.Dazu kommt er kann sich auch ohne Förderung Tesla kaufen.Ein weiterer Benziner steht auch als Reseve bereit.Der Steuerzahler kommt ja auf.
FahrradSchieber meint
Golem schrieb am 03.09.2022:
„Mindesthaltedauer bei Kaufprämie wird verdoppelt“
Na mal sehen, was da ab 2023 so kommt…
Tim meint
Alle die das befürworten sollten einfach GANZ STILL sein bei den typischen Stammtischparolen über den bösen Staat der nur betrügt usw. Ihr seid genau die die auf andere mit dem Finger zeigen und Betrüger rufen, aber selbst jedes Jahr bei der Steuer beschei*en…
Wer ohne konkrete Not Steuerhinterziehung als Form der persönlichen Bereicherung schon immer als völlig legitim erachtet hat sollte einfach beim nächsten Fingerzeigen auf andere erstmal vor der eigenen Haustür kehren.
Viele sollten sich mal die Definition vom Wort Integrität anschauen! Überall wird jedes Schlupfloch genutzt, egal ob beim Coronatestcenter, bei der Steuer oder eben hier.
FahrradSchieber meint
Es ist wichtig, legale Handlungen (selbst wenn man sie persönlich nicht gut findet) und illegale Handlungen zu unterscheiden.
hu.ms meint
Es ist kein missbrauch, sondern verhalten nach geltender rechtslage !
Der fehler und eine „schuld“ liegt klar beim Gesetzgeber !
Völlig unverständlich, dass bei der festlegung der neuen förderbeträge ab 1.1.2023 die mindesthaltefrist nicht gleich mit verlängert wurde. Z.b auf 24 monate.
Werner Mauss meint
Man wollte hat Unternehmern wieder ungearbeitet wie immer Geld zuschanzen. Konnte ja keiner wissen dass sich die sonst korrekten und solidarischen Untertanen jetzt plötzlich auch so verhalten.
FahrradSchieber meint
„Völlig unverständlich, dass … die mindesthaltefrist nicht gleich mit verlängert wurde“
Verstehe ich auch nicht.
Die Möglichkeit des Verkaufs mit Gewinn nach 6 Monaten war bekannt, dennoch wurde nichts geändert.
Es scheint also bewusst so entschieden worden zu sein.
Über die Gründe kann man nur spekulieren.
Vielleicht ja Entwicklungshilfe für Dänemark :-)
Zumindest ist deren Strommix CO2-ärmer, der Umwelt ist also gedient…
Tim Leiser meint
Das ist schon sehr entlarvend hier.
1. Hier wird geschrieben, als hätte der Staat nichts mit den Bürgern zu tun. Als würde der Staat den Bürgern das Geld einfach so weg nehmen. Aber er baut damit Schulen, hilft in Krisensituationen, baut Straßen und so weiter. Es ist nicht „Staat gegen Bürger“. In einer Demokratie sind WIR der Staat. Und wenn uns nicht gefällt, wie die gewählten Vertreter mit den Steuern umgehen, dann wählen wir sie ab oder gründen eine Partei.
Einige beschweren sich, dass es kein Missbrauch sei, weil es legal ist. Es ist auch legal, wenn ich mit einer Harley jeden Abend um 21:55 eine Runde durchs Wohngebiet tucker. Ist aber halt nicht so fein. Oder mit dem Hammer einen Nagel in die Wand ramme und dann wieder raus ziehe, während meine Nachbarin ihr Kind zum schlafen bringen will. Ist ja nicht illegal. Aber asozial. Der Sinn der Förderund ist es nicht, dass man kostenlos eAutos fährt (es gibt sogar Werbund mit „6 Monate kostenlos Tesla fahren“ – da wird dann alles aus einer Hand abgewickelt). Und so gibt es dann Leute, die sich auf Kosten der Steuerzahler kostenlos eAuto fahren. Und dann diese unerträglichen Rechtfertigungen: „die Umwelt kennt aber keine Grenzen“ – es ist aber nicht so, dass die Autos hier nicht los kommen würden. Dann muss jemand eben nicht ein Jahr auf seinen id4 warten weil Peter Pummel alle 6 Monate seinen neuen holt und dabei Gewinn macht. Und in Dänemark müssen die eben eigene Fördermittel locker machen.
Am Ende regen sich die gleichen Leute, die moral immer hinter Eigennutz stellen, darüber auf, dass es für alles Gesetze geben muss. Ja! Leider. Weil Regeln nicht befolgt werden.
Und zuletzt: der Gipfel ist, das diese Leute, die die Lücke ausnutzen, so wohlhabend sind, dass sie das Geld für ein teures Auto locker machen können. Meine Nachbarin arbeitet im Krankenhaus und geht vor die Hunde, während hier Leute finden, dass „der Staat“ ja genug hat und man doch alles total legal macht.
Werner Mauss meint
Du hast recht, aber das beeindruckt die übliche Betrügerschicht nicht, im Gegenteil, sie werfen dir dann sogar Nrid vor, Sozialneid natürlich. Deshalb mein Rat, mach es genauso und zwar in jedem Bereich und besonders im wirtschaftlichen. Einfach bei denen nicht mehr kaufen, konsequent und jammern lassen.
jogi meint
Es ist Fake News wenn das hier als Missbrauch bezeichnet wird, was Gesetz bzw. Verordnung ist! Wie wird denn hier das bezeichnet, was ungesetzlich ist?
Tim Leiser meint
Ein Missbrauch ist es, wenn etwas entgegen seiner Bestimmung gebraucht wird. Und die Bestimmung der Förderung ist es nicht, dass du dir alle 6 Monate ein neues Auto kaufst und dank Steuergelder mit Gewinn wieder abtrittst.
Mir wird langsam klar, warum in Deutschland alles so hochgradig bürokratisch zugehen muss. Ganz einfach: wenn es eine Lücke gibt, wird sie „ganz legal“ missbraucht.
FahrradSchieber meint
„Ein Missbrauch ist es, wenn etwas entgegen seiner Bestimmung gebraucht wird.“
Korrekt. Allerdings habe ich gerade nochmal in die Förderbedingungen geschaut:
„Bestimmung der Förderung ist es nicht, dass du dir alle 6 Monate ein neues Auto kaufst und dank Steuergelder mit Gewinn wieder abtrittst“ ist darin nicht zu finden.
Bedingung ist eine Haltedauer von 6 Monaten. Mehr nicht.
Auch nach der Überarbeitung der Förderbedingungen hat man es bei 6 Monaten belassen. Es ist politisch also bewusst so gewollt. Kann man gut oder schlecht finden, ist aber so.
„so hochgradig bürokratisch zugehen muss … Ganz einfach: wenn es eine Lücke gibt, wird sie „ganz legal“ missbraucht.“
Was Sie „bürokratisch“ nennen bedeutet „präzise“.
Wenn ein Gesetz nur funktionieren würde, wenn sich alle „moralisch richtig“ verhalten würden, dann wird das Gesetz scheitern, schon weil jeder unter „moralisch richtig“ was anderes versteht. Sieht man schon hier im Forum.
Deshalb müssen Gesetze präzise sein.
Mike meint
Wenn Missbrauch nicht mehr als Missbrauch bezeichnet werden darf, dann sind wir schon sehr weit. Ja, die Gesetzeslage lässt das zu, aber muss man das wirklich ausnutzen? Es sagt viel über den Charakter aus.
David meint
Hier werden die falschen Schuldigen genannt. Es ist nämlich kein Trick oder eine Lücke. Es läuft nicht einmal entgegen dem erkennbarem Gestaltungswillen des Gesetzgebers. Denn das Thema Haltedauer ist im Gesetz erkannt, angesprochen und explizit geregelt worden. Mit sehr kurzen Haltefristen. Was ist da der Gestaltungswille? Offenbar, dass man kurze Haltefristen gut findet.
Wenn das nachträglich nicht gewollt wäre, hätte man das Thema schnell und vollständig flicken können. Drei Jahre Haltefrist bei Leasing und Kauf. Hat man aber nicht gemacht. Entweder also wollte man gar nicht wirklich beim Thema Haltefristen nachhaltig sein oder man war aus anderen Zwängen nicht in der Lage, mit Steuerzahlers Geld achtsam umzugehen.
Egal, was es war: Jemand, der das Gesetz einfach nur vollständig beachtet, kann nicht zum Täter gemacht werden, um von eigener Unfähigkeit abzulenken.
Ola meint
Liebe Redaktion, das ist alles Legal und kein Betrug oder Missbrauch. Da wird gezielt Stimmung gegen Elektromobilität gemacht und ihr macht mit. Wer die Förderung zu seinem Vorteil nutzt macht das LEGAL.
ZastaCrocket meint
Das ist vielleicht legal, aber unsoziales Verhalten. Außerdem zutiefst unanständig. Einfach mal darüber nachdenken, ob die „Ich ich ich“ Mentalität uns hier in diesem Land weiterbringt. Es ist immer interessant wie gut meine Mitmenschen über ihre Rechte informiert sind aber ihre Pflichten nicht kennen!
Mememe meint
Es ist alles nur nicht asozial! Der Klimawandel findet weltweit statt, dass Ziel ist es also und muss sein, möglichst ALLE Autos weltweit schnell auf Elektro umzustellen. Somit spielt es überhaupt keine Rolle, ob die Autos nur in Deutschland weiter verkauft werden oder anderswo in Europa. Wir müssen endlich begreifen, dass Klimaschutz nur global funktioniert und nicht an der Grenze halt macht.
Ola meint
Nichts daran ist unanständig! Es ist sogar moralisch richtig und wichtig Elektroautos in Umlauf zu bringen! Egal wo auf der Welt! Die ichichich Mentalität trifft wohl eher auf Sie zu. Das ist engstirnig und eine Neiddebatte!
Robert meint
Ola, wenn dir das so wichtig ist, warum kaufst du dann nicht einfach Elektroautos, verzichtest auf die Förderung, und verschenkst die Autos in andere Länder?! Damit tust du was gutes für die Umwelt, ganz ohne den Steuerzahler zu belasten. Es bleibt genug Geld im Fördertechnik für Kunden denen es wirklich ernst mit dem Klimaschutz ist, und nicht nur als Vorwand dient um sich an der Allgemeinheit zu bereichern.
Tim Leiser meint
Wenn es ein Nachfrageproblem in Deutschland gäbe, wäre das ein Argument. Solange man hierzulande aber 12+ Monate auf ein Auto warten muss, ist es rein egoistisch. Alle eAutos, die gebaut werden, werden verkauft. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass es nur ein Scheinargument derer ist, die eigentlich wissen, dass es unmoralisch ist, sich auf Kosten aller zu bereichern. Ich finde das mehr als verwerflich. Ich habe mein Model Y gekauft und werde es NICHT gewinnbringend verkaufen. Auch wenn der Händler, der meinen alten gekauft hat schon ein Angebot gemacht hat.
Andreas meint
Missbrauch einer Förderung. Legal, illegal, sch*egal.
THeRacer meint
… ist doch eine win-win-win… -Situation: „Wir steigern das Bruttosozialprodukt“, fast jeder und insbesondere diejenigen deutschen Steuerzahler die nominell ohnehin einen hohen Einkommens- oder Lohnsteueranteil leisten, können für sich kostenneutral die eMobiltät fördern, die Luftqualität im In- u. Ausland verbessern, was auch den deutschen Urlauber in Kopenhagen erfreuen dürfte, und global für uns alle die CO2-Bilanz verbessern … :-)
Lorenz Müller meint
Das günstigste Model 3 kostet 51000€, davon gehen 8000€ direkt an den deutschen Staat. Der Durchschnitt wird wohl sogar deutlich höher liegen, da kaum jemand das Model 3 „nackig“ bestellt. AHK, Farbe, Felgen usw. und leistungsstärkere Modelle sind sicherlich nicht die Ausnahme.
Es stehen also im Schnitt mindestens 10000€ MWSt. gegenüber von 6000€ Förderung. Zoll mal ganz abgesehen, der kommt sogar noch oben drauf, macht der Deutsche Staat somit an jedem Fahrzeug ein dickes Plus.
Gunarr meint
Die meisten Neuwagen werden doch an Gewerbetreibende verkauft. Die lassen sich die Mwst. erstatten. Beim Export wird dann Mwst. im Zielland fällig. Auf diese Art lässt sich die Sache für den deutschen Fiskus also nicht schönrechnen.
Snork der Dritte meint
Wobei IMHO die Gewerbe-/Flottenzulassungen mangels Rabatten bei Tesla nicht so hoch sind wie bei Audi, BMW und DB.
MfG Snork
Lorenz Müller meint
Aber ein Gewerbetreibender schreibt sein KFZ in der Regel 5 Jahre ab, somit für diese Debatte eher uninteressant. Gewinne beim Verkauf müssten zudem Versteuert werden. Wenn kein Fahrtenbuch geführt wurde kommen noch extra Zahlungen drauf.
elbflorenz meint
Die 5 Jahre gelten nur, wenn es einen normalen Wertverlust gibt. Den gibt’s hier aber nicht.
Und ja – Gewinne müssen versteuert werden. Aber es läuft ja oft so, dass der Exporthändler das ein- oder nur halbes Jahr alte Auto zum Original-Kaufpreis aufkauft. Plus ein kleines Handgeld :-)
Dann ist man 1 Jahr fast umsonst Auto gefahren: Kein Wertverlust und das Handgeld reicht schon für einige Vollladungen.
(Versicherungskosten fallen natürlich an)
Mike meint
Die Abschreibung auf 6 (!) Jahre spielt hier nur eine untergeordnete Rolle, da es ja um einen geringen Zeitraum geht. Es muss ja kein Gewinn sein, es reicht ja eine kostenneutrale Nutzung finanziert durch den Steuerzahler.
Lorenz Müller meint
@Mike @elbflorenz
So einfach ist das nicht. Wenn ich als Gewerbetreibender das Auto wieder verkaufe muss ich die MWSt. an den deutschen Staat abführen (somit ist der ganze Sinn hinter einem Gewerbekauf schon wieder dahin, wenn man das ganze vorher weiß…), die kann sich der Exporthändler zwar wieder holen, der MUSS aber zwingend beim Export Profit machen (Gewinnmaximierung), sonst klopft ganz schnell das Finanzamt an die Tür und auf diesen Profit zahlt dieser auch wieder Steuern.
Der Staat hat beim Import eines Model 3 auch noch Zoll abkassiert, ihr könnt euch also drauf verlassen: der Staat geht hier mit dickem Plus raus, daran ändern die 5 Gewerbetreibenden die sich den Aufwand antun das Auto ins Ausland zu verkaufen auch nichts.
Kurz zusammengefasst: Wenn ich weiß, dass ich das „BAFA Karussell“ ausnutzen will, mach ich das als Privatperson, da kann ich das Auto sogar problemlos mit Profit verkaufen und habe viel weniger Aufwand und der einzige Leidtragende ist der ausländische Staat.
McGybrush meint
Da Klima keine Grenze kennt immer noch besser so die Steuern auf dem Kopf zu hauen als 100 Bezahlte Polizisten von der eigentlichen Arbeit abzuhalten weil ein Aktivist nicht weiss wie man mit Sekundenkleber verantwortungsvoll umgeht.
Beides kostet Geld. Dann lieber Autos Subventionieren.
FahrradSchieber meint
Ist legal und politisch so gewollt.
Wäre es nicht gewollt, hätte man das bei der Überarbeitung der Förderung auch mit angepasst.
Hat man aber nicht.
Jürgen W. meint
Wußte nicht, dass es einen legalen Mißbrauch gibt.
ID.alist meint
Ja es gibt legalen Missbrauch, und nicht nur bei Subventionen und auch nicht nur in Deutschland.
Meistens geht es um Gelder die nur große Firmen einstreichen können, und dann sind wir alle empört.
Aber egal, alles was zu meinem privaten Vorteil ist, ist gut, was anderes sind nur gierige Kapitalisten.
Spock meint
Es ist legal also für mich o.k.. in Deutschland meckert man ja gerne über alle und alles was nicht so läuft wie man es selbst sieht. Wer es nicht gut findet braucht es ja nicht zu tun, aber den erhobenen Zeigefinger bitte unten lassen und mehr Toleranz üben.
Tim Leiser meint
Cool. Ich fahr jetzt jeden Abend um 21:55 Uhr mit einer Harley vor deiner Tür auf und ab. Dabei habe ich eine Bluetooth-Box aus der „Rammstein“ brüllt. Ist ja legal. Wenn du es nicht magst, brauchst du es ja bei mir nicht machen. Toleranz und so.
Peter W meint
Missbrauch ist ein scharfes Wort für etwas das ganz offiziell erlaubt ist.
Die Übeschrift sollte besser lauten:
Die Dummheit des deutschen Staates erlaubt gewinnbingend Subventionen einzusteichen.
Eauto85 meint
Extrem schlecht recherchierter Artikel vom Spiegel.
Der deutsche Steuerzahler hat absolut keinen Grund sich zu beschweren – im Gegenteil. Die Einnahmen durch Mehrwertsteuer und Importzoll übersteigen bei weitem die Förderausgaben. Für den deutschen Staat/Steuerzahler ist es ein Gewinngeschäft.
Die „Verlierer“ dabei sind Dänemark und Finnland, welchen die Steuereinnahmen entgehen. Nicht Deutschland.
Im übrigen wird ein Großteil des „Gewinns“ durch die unterschiedlichen Neuwagenpreise in Deutschland und Dänemark/Finnland erzielt. Dort sind die Fahrzeuge schlichtweg deutlich teurer.
Eauto85 meint
Kurze Rechnung, Beispiel Model 3, Kaufpreis 50.000€ Brutto.
Netto: Ca. 42.000€ => ca. 8000€ Mehrwertsteuer
10% Importsteuer => ca. 4200€
Summe: 12.200€ Einnahmen für den Staat.
Für das Fahrzeug bezahlt der Staat eine Förderung in Höhe von 6000€. Wenn das Fahrzeug nun nach 6 Monaten ins Ausland verkauft wird verbleiben 6200€ für den deutschen Staat.
Es gibt keinen Subventionsbetrug auf Kosten der deutschen Steuerzahler. Viel mehr verdient sich der deutsche Staat damit ebenfalls eine goldene Nase.
alupo meint
Richtig.
Ich frage mich nur, warum das so viele Deutsche nicht verstehen (können).
Die Deutschen schneiden bekanntlich seit vielen Jahren immer schlecht in der PISA Studie ab. Und das zeigt sich nun eben auch in der Interpretation dieser Daten.
Der Staat sollte froh sein über jedes zusätzlich verkaufte, subventionierte BEV, denn er verdient daran immer noch gut.
Heinz Staller meint
Warum verwundert es nicht, dass es hauptsächlich Tesla Fans sind, die es moralisch nicht verwerflich finden sich an der Allgemeinheit zu bereichern!
Tim Leiser meint
Und was macht „der Staat“ mit dem Geld? Er gibt es aus für:
Bildung, Straßen, Verteidigung, Gesundheitswesen, … kurz: er gibt es für die Bürger aus. Er ist keine Firma, die „Gewinne“ erwirtschaftet oder „an uns verdient“. Was ist das bitte für eine kranke Denkeweise?
Andi EE meint
@Eauto85
Danke für deine Zusammenfassung.👍
Aber mit deiner Rechnung lässt sich natürlich weniger gut Stimmung gegen Tesla machen. Um das geht es ja primär, dass die US-Marke überproportional stark von dieser Subvention profitiert.
Was aber auch stimmt, nur die Hälfte der Subvention bleibt dann als Steurgeld an einem Autoverkauf in DE. Oder ist das auch falsch, weil im Fall von Tesla soviel Importzoll in die Kassen von DE gespült wird. Blöder wirds natürlich, wenn immer mehr Teslas aus Grünheide stammen, weil dann ja der Importsteuer wegfällt.
Vince meint
Dafür nützt es dann den Arbeitsplätzen in Grünheide – neben Zuffenhausen oder Zwickau.
Und da nimmt der Staat wiederum Einkommensteuer ein usw.
Andreas meint
Die Zahlen kann man nur Annehmen, wenn sonst kein alternatives Auto gekauft worden wäre. Das geht eben langfristig nicht. Die Anzahl der verkauften Autos sinkt, sprich es sind auch keine zusätzlichen Käufe.
Fritzchen meint
Die Masse aller Autos wird von Gewerbetreibenden gekauft. Diese erhalten die Vorsteuer zurück.
Bei hochpreisigen Fahrzeugen sind es oft 100 Prozent Verkäufe an Vorsteuerberechtigte.
P.S.: Mehrwertsteuer ist ein Sammelbegriff für Umsatzsteuer (Einnahmen) und Vorsteuer (Ausgaben).
Auch bei Strom und Gas erhalten Unternehmen die gezahlte Vorsteuer mit der monatlichen Umsatzsteuer-Anmeldung zurück.
Benachteiligt ist der private Endkunde.
Dieses System war immer gut, warum der Geschäftswagen für 200.000 Euro allerdings immer noch steuerlich subventioniert ist, ist eigentlich nicht mehr zeitgemäß.
Claudiu meint
Danke @Eauto85 für die Zusammenfassung! Einige stellen den Staat als Dumm da weil es 6 Monate als Haltedauer aufgenommen hat. Vielleicht ist es gewollt damit nach 6 Monate der Gebrauchtwagen Markt für eAutos schnell bedient werden kann. Es gibt genug Menschen in Deutschland die sich keine neue Elektroautos leisten können aber eins haben möchten. Das derzeit viele Autos nach Dänemark gehen liegt an Dänemark und nicht an Deutschland. Dort sollte man etwas ändern und nicht hier.
elbflorenz meint
Nach Auswertung/Abgleichung der Bafa-Daten und der Zulassungsstatistik kam man zu dem Ergebnis, dass mehr als jeder 5. in D zugelassen und geförderte Tesla nach einem Jahr nicht mehr in D zugelassen ist.
Guten Morgen …
Spock meint
Und was soll uns das jetzt sagen?
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
„Um die Trickserei mit den Fördergeldern zu erschweren, ist schon länger eine Verlängerung der Mindesthaltedauer im Gespräch, etwa auf ein Jahr.“
Ist schon länger im Gespräch. Das kommt dann irgendwann mal ab 2024, wenn es dann keine Förderung mehr gibt. Ein Hoch auf die Trägheit in den deutschen Beamtenstuben.
Herbs meint
Ist das nicht schon Teil der Änderungen nächstes Jahr?
Sureface meint
Nein noch nicht beschlossen.