Die FIA hat kürzlich das Motoren-Reglement für die Formel 1 ab dem Jahr 2026 vorgestellt. Der Elektro-Anteil der Hybridantriebe steigt demnach auf bis zu 50 Prozent. Die Verbrennungsmotoren müssen zudem zu 100 Prozent mit „nachhaltigem Kraftstoff“ betrieben werden. Die umweltfreundlichere Ausrichtung wurde insbesondere auf Betreiben von Audi und Porsche beschlossen, die dies zur Voraussetzung für einen potenziellen Einstieg in die Rennserie erklärt hatten.
Die Leistung des Hybrid-Systems „Energy Recovery System“ (ERS) wird von derzeit 120 kW (163 PS) mit den neuen Antriebseinheiten ab 2026 auf 350 kW (476 PS) steigen. Damit liegt die elektrische Leistung der Formel-1-Rennwagen in Zukunft auf dem Niveau der ab 2023 bei der Elektroauto-Rennserie Formel E eingesetzten „Gen3“-Autos.
Das Antriebssystem wird zudem vereinfacht. Die aufwändige Motor-Generator-Einheit MGU-H, die direkt am Turbolader des Verbrennungsmotors platziert ist, entfällt ab 2026. Somit gibt es künftig nur noch einen Elektromotor – die sogenannte MGU-K – zwischen Verbrenner und Getriebe. Bei dem Verbrenner-Teil des Hybridantriebs bleibt es bei einem 1,6 Liter großen V6-Benziner mit Turbolader. Die Leistung soll mit den synthetischen Kraftstoffen zwischen 350 und 400 kW (476-544 PS) liegen. Unter dem Strich ergibt sich eine Systemleistung von 750 kW (1020 PS).
Bei den Batteriezellen sollen die Teams mehr Freiheiten erhalten, zur Sicherheit und dem Recycling der Batteriematerialien gibt es Vorgaben. Auf der Rennstrecke dürfen pro Runde 9 Megajoule Energie in die Batterie eingespeist werden, bisher sind es nur 2 Megajoule. Damit soll die erhöhte Elektro-Power auch länger abgerufen werden können.
„Die Einführung fortschrittlicher PU-Technologie und synthetischer, nachhaltiger Kraftstoffe steht im Einklang mit unserem Ziel, den Nutzern von Straßenfahrzeugen Vorteile zu bieten und unser Ziel, bis 2030 kohlenstofffrei zu sein, zu erreichen“, so FIA-President Mohammed Ben Sulayem. „Die Formel 1 erfreut sich derzeit eines immensen Wachstums und wir sind zuversichtlich, dass dieses Reglement auf der Begeisterung aufbauen wird, die unsere Änderungen von 2022 ausgelöst haben.“
Audi hat bereits bestätigt, 2026 in die Formel 1 einzusteigen. Ob Porsche folgt, bleibt abzuwarten. Während Audi den Antrieb komplett selbst entwickeln und bauen will, ist Porsche laut Berichten an einer Beteiligung an Red Bull Powertrains interessiert.
e-biker meint
Dieser ganze Formel 1 Sport ist Schwachsinn mit Blick auf unseren Klimaschutz.
Wenn man sieht wer größter Sponsor ist ( ARAMCO ) dann sagt das doch alles.
Die wollen nur weiter Öl verkaufen und den Leuten damit zeigen, dass der Verbrenner der beste Motor ist und bleibt. 100 Liter Durchfluss pro Std. geht’s noch…
ID.alist meint
Es sind 100 kg/h, d.h. 133 l/h bei Vollgas.
Wenn die Spitzengeschwindigkeiten von 300 km/h fahren, verbrauchen die „nur“ ~ 45l/100km. Ja, es ist viel, aber der alte Veyron hat bei Nennleistung 400l/h verschlungen,d.h. bei 400 km/h waren es 1l/km (AMS hat damals getittelt, „Während alle nach dem 3l Auto forschen präsentiert VW den Veyron, das 1l Auto“ so ungefähr).
Und ab 2026 werden die maximal 3000MJ/h verbrauchen, was „nur“ um die 95l/h oder 70 kg/h bedeuten würde wenn die Leistung nur vom Verbrenner kämme, aber ein Teil davon wird aus der Batterie kommen.
Man sollte nicht alles so verteufeln, ich bin mir nicht sicher wer mehr Energie verbraucht über das Jahr, ein F1 Auto mit den 21 Rennen oder Otto Normal BEV-fahrer mit 20.000km
e-biker meint
Also für ein Rennwochenende mit Training und Qualifikation nehme ich 300 Liter Sprit für 1 Formel 1 Auto an, das sind dann bei 21 Rennen 300x10x21= 63.000kWh
Ein Normal BEV verbraucht auf 20.000 km bei 20 kWh auf 100km = 4.000kWh
Das sind 63.000 / 4.000 = 15,75 mal mehr Energie für Ihr Beispiel !
Andi EE meint
Für mich als grosser Formel1-Fan, eine grosse Enttäuschung, dass man weiter mit so einem perspektivlosen Krüppel-Hybrid-Konzept weiter wurschtelt. Aber war ja nicht anders zu erwarten, die Tradition ist eine einzige Katastrophe in der F1. Bis man zu diesen, im Zweikampf aerodynamisch so gut funktionierenden Rennwagen gekommen ist, hat man gefühlt 400x an diesen beschissenen Reifen rumgedockert, ohne dass sich nur ein bisschen was verbessert hätte.
Der Motor würde ja genau für den neuen VW-Chef passen. 😆 Dass Porsche in die Formel1 mit RedBull kommt, ist so gut wie ausgeschlossen. So wie ich das aus diversen Quellen lese, hat man da keine gemeinsame Basis mehr. Es ist sogar die Rede von, dass Honda als Werksteam wieder den Motor stellen könnte. Grundsätzlich ist Porsche wahrscheinlich viel arrogant aufgetreten, denn RedBull ist momentan das Mass der Dinge in der Formel1 und für das weiterführen des Übernommenen Motorenprojekts von Honda, ist man auch sehr gut aufgestellt.
elbflorenz meint
Ja, Red Bull und Porsche wird nix.
Aber Porsche kann ja Mal bei Ferrari anfragen, ob sie dort Motorenlieferant werden dürfen …. :-)))
Aber im Ernst – es wird wohl auf McLaren oder Williams hinauslaufen …
ID.alist meint
Ich glaube bei RB und Porsche ist ziemlich viel Stolz aufeinander geprallt.
Wenn Honda zurück käme dann wäre es der größte Witz aller Zeiten. Die wollten F1 verlassen (Was die nicht wirklich gemacht haben) um das Geld in der Entwicklung von E-Fahrzeugen zu investieren. LOL
Andi EE meint
Stimmt, so wurde es zumindest kommuniziert, wirklich ein Witz dass sie wegen der E-Mobilität ausgestiegen sind und was,sie jetzt dort abliefern / kommunizieren.
RB hat sich schon damals wenig loyal gegenüber Motorenpartner Renault verhalten … wie hiess es jeweils so schön diplomatisch … eigentlich verlieren wir nur wegen euch. 😆 RB ist ein ganz schwieriger Partner. In der Formel1 ist die Aerodynamik wahrscheinlich Faktor 3-4 wichtiger als der Motor und das lassen sie die Motorenpartner auch wissen.
Mäx meint
Ich glaube auch dass RB ein schwieriger Partner ist.
Aber wie haben Sie so schön gesagt: Warum sollten wir uns mit Porsche die Bürokratie eines deutschen Herstellers ins Haus holen (paraphrasiert).
Dazu hat man sowieso schon damit gerechnet die PU selbst herzustellen und hat schon einen eigenen Versuchsmotor erstmals ans Laufen bekommen.
Man hätte nur zusätzliche Entwicklungskapazitäten und Know-How durch Porsche bekommen mit vielen Nachteilen die ein 50/50 Partner mitbringt.
So hat man alles selber in der Hand, kann schalten und walten wie man es beliebt und Know-How ist meistens nur eine Frage des Geldes.
Andi EE meint
@Mäx
„Warum sollten wir uns mit Porsche die Bürokratie eines deutschen Herstellers ins Haus holen“
Ja, der Charme und die Höflickeit von RB ist legendär. 😆
Von der technischen Seiten brauchen sie Porsche nicht, aber das Geld hätten sie sicher gerne genommen. Wobei das ja jetzt mit Budget Cap auch nicht mehr so simpel ist. Aber vielleicht kann man das besser verstecken, wenn man an zwei
Orten entwickelt. 😉 Respektive fixfertig aus dem Hause Porsche übernommen hätte, vielleicht wird es dann anders beim Budget Cap verrechnet.
EFan meint
Ich finde das mit dem „Elektroanteil“ von 50% ziemlich fraglich. Wenn ich das was öffentlich verfügbar ist richtig verstehe, sind es zwar in der Spitze ca. 50% der Leistung die elektrisch erzeugt werden können. Wenn ich dann aber lese, dass man beim Benzindurchfluss von 100 Liter auf 3.000 Megajoule pro Stunde wechselt (also 4.500 MJ so ca. bei einer Renndauer von 1,5 Stunden), aber dann auch lese, dass die Batteriespeicherkapazität bei 2 MJ beleibt, 9 MJ pro Runde max. durch Bremsenergie gewonnen werden darf und nur 4 MJ pro Runde variieren darf ist das Verhältnis doch irgendwie anderes oder. Also selbst bei 9 MJ und z.B. 50 Runden sind das 450 MJ und dass halt nur 10% elektrische Anteil an der Energiemenge des Rennens. Aber vielleicht liege ich ja auch falsch ?!?
Stefan meint
Die Batterie/der Akku ist (und bleibt) zu klein, um mehr Bremsenergie zurückzugewinnen. Wie bei vielen Hybriden in normalen Autos auch. Letztendlich kommt 100% der Energie indirekt vom Verbrenner, solange keine Aufladung des Akkus vor dem Rennen in der Box vorgesehen ist.
Ein größerer Akku würde das Auto deutlich schwerer machen.
ID.alist meint
Diese fast 50% Aussage bezieht sich auf die maximal Vorhandene Systemleistung von ~ 1000PS.
Was Energie angeht, 100% kommt aus dem getankten Kraftstoff, ein Teil davon wird aber 2 Mal benutzt in den man die Kinetische Energie vom Auto zurückgewinnt und diese dann den Elektromotor antriebt.