Die Bundesregierung hat den Entwurf der neuen Richtlinie für den „Umweltbonus“, die die Kaufprämie für Elektroautos regelt, abgestimmt. Demnach soll die vom Staat und den teilnehmenden Herstellern finanzierte Förderung ab 2023 gekürzt werden. Plug-in-Hybride fallen komplett aus der Förderung heraus. Eine kundenfreundliche Möglichkeit zur Reservierung der Prämie schon beim Kauf solle es weiterhin nicht geben, moniert der Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK).
VDIK-Präsident Reinhard Zirpel warnt davor, die Änderungen wie geplant umzusetzen. „Der Staat fördert Elektroautos, damit auch der Verkehrssektor die anspruchsvollen, vom Deutschen Bundestag beschlossen Klimaziele erreichen kann. Mit den geplanten Kürzungen riskiert die Bundesregierung, dass der Elektroautomarkt in den kommenden Monaten und Jahren wieder an Dynamik verliert.“
Die Bundesregierung will darüber hinaus die restliche Fördersumme auf 3,4 Milliarden Euro deckeln und das bis vor wenigen Jahren übliche zweistufige Antragsverfahren nicht wieder einführen. Der Kunde wisse daher zum Zeitpunkt des Kaufs nicht, ob er die Förderung erhalten wird, erklärt der VDIK.
„Es entsteht eine Förderung nach dem Windhundprinzip, die das Gegenteil von Planungssicherheit bedeutet. Wir befürchten, dass viele Käufer auf diese Unsicherheit reagieren und auf den Kauf eines Null-Emissions-Fahrzeugs verzichten werden“, so Zirpel. „Die Koalitionspartner sollten ihre Entscheidung überdenken und wenigstens ein für den Kunden berechenbares Antragsverfahren einführen.“
Der Umweltbonus wird zu zwei Dritteln vom Staat und zu einem Drittel von den Herstellern finanziert. Der Bundesanteil wird anders als die Herstellerprämie erst nach Zulassung gewährt. In diesem Jahr gibt es für neue rein batterie- oder brennstoffzellenbetriebene Modelle bis zu 9000 Euro Umweltbonus, für neue Plug-in-Hybride bis 6750 Euro. Ab Januar 2023 beträgt der staatliche Zuschuss je nach Kaufpreis nur noch 3000 bis 4500 statt 6000 Euro. 2024 entfällt der Umweltbonus für E-Autos über 45.000 Euro Nettolistenpreisvollständig. 2025 soll die Förderung dann ganz eingestellt werden.
DerMond meint
Hier fordert wohl jemand eher eine herstellerfreundliche Lösung damit Kunden bei zu langer Wartezeit nicht abspringen.