Die EU hat beschlossen, dass ab 2035 in der Region nur noch emissionslose Pkw neu zugelassen werden dürfen. Das kommt einem Verbrenner-Verbot und der Anordnung des Umstiegs auf Elektroautos gleich. Allerdings wurde festgelegt, dass die Pläne in wenigen Jahren noch einmal überprüft werden. Nach den Worten eines EU-Politikers könnte das die Umstellung auf E-Mobilität bremsen.
EU-Binnenmarktkommissar Thierry Breton erklärte in einem Interview mit dem Portal Politico, dass das kürzlich vereinbarte Gesetz für 2035 im Jahr 2026 geändert werden könnte, um das Ausstiegdatum zu verschieben und der Autoindustrie mehr Zeit für den Hochlauf der E-Fahrzeug-Produktion zu geben. „Ich habe gesagt, dass es sehr wichtig ist, dass wir eine Überprüfungsklausel haben, so zeitnah wie möglich, damit wir die Zeit haben, zu reagieren, wenn es notwendig ist, denn wir sprechen hier offensichtlich über eine gigantische Umstellung eines ganzen Industriesektors im weitesten Sinne“, so Breton.
Dass die weitreichende Entscheidung noch einmal überprüft wird, hatten insbesondere die Autoländer Frankreich und Deutschland gefordert. Während Frankreich gerne Plug-in-Hybride auch nach 2035 noch als Neuwagen zulassen würde, setzen sich einige aus der deutschen Branche und Politik für eine Ausnahme für mit synthetischen Kraftstoffen („E-Fuels“) betriebene Verbrenner ein.
„Wir sollten den Überprüfungstermin im Jahr 2026 ohne Tabus angehen“, meine Breton im Gespräch mit Politico. Er verwies auf die mangelhafte Ladeinfrastruktur und Versorgungsengpässe bei Rohstoffen, die zur Herstellung von Batterien benötigt werden, als Hindernisse für eine breite Einführung von Elektrofahrzeugen.
Die europäischen Autohersteller haben sich nach anfänglichem Sträuben mittlerweile damit abgefunden, dass die Branche auf Elektroantrieb umstellen muss. Marken wie VW, Mercedes, Opel, Fiat oder Volvo haben bereits konkrete Zeitpläne, um in Europa komplett auf Stromer umzusteigen. Das BMW-Management und auch viele hiesige Zulieferer wehren sich dagegen noch gegen die staatlich forcierte Abkehr von der Verbrenner-Technik.
Breton betonte, dass er dem Ziel der Umstellung auf lokal emissionsfreie E-Autos „voll und ganz“ stimme, verlangte aber „Realismus“. „Etwa 600.000 Arbeitsplätze“ würden in diesem Prozess vernichtet. „Wir sprechen nicht nur von den großen Autoherstellern, die es sicherlich schaffen werden, sondern von dem gesamten Ökosystem und der Stromerzeugung.“ Es gebe zudem enormen Bedarf an Rohstoffen wie Lithium, Kobalt, Grafit und Nickel, was man genau prüfen müsse.
Der französische Binnenmarktkommissar sagte, dass sein Team Kriterien ausarbeiten werde, um zu beurteilen, ob der Markt für saubere Fahrzeuge in Schwung kommt. Diese dürften dann bei der Überprüfung der EU-Pläne für das Verbrenner-Aus im Jahr 2026 herangezogen werden. Breton wies auch darauf hin, dass in anderen Ländern noch lange Verbrennerfahrzeuge eingesetzt werden würden. Diese könnten auch mit europäischer Technik fahren. „Ich ermutige die Unternehmen in der EU, weiterhin Verbrennungsmotoren zu produzieren, wenn sie dies wünschen“, sagte er.
DIGITAL meint
Warum muss man da warnen?
Seid doch froh, dass sich noch was tut, ansonsten könnten wir auch einfach die Dreeeeckskisten, die wir schon haben für die nächsten 100 Jahre bauen und nur hier und a etwas verbessern, dann können wir genauso 50% der Belegschaft entlassen, weil einfach nicht mehr nötig. Fahren tun die Autos von heute auch schon, da brauchts nicht jedes jahr was neues.
one.second meint
Auf einem toten Planeten gibt es übrigens keine Arbeitsplätzchen.
Dirk meint
Irgendeine Schnarchnase gibt es immer, die bei veränderungen angst bekommt.
Ausserdem übersehen viele die chancen, die so ein wechsel mit sich bringt. Viele altlasten können abgestossen werden.. die karten werden neu gemischt und es tun sich neue wirtschaftszweige auf wie akkuentwicklung und lejstungselektronik, auto-Software, ladetechnik, völlig neues fahrzeugdesign ist möglich, due vielfalt steigt enorm.
Nils P. meint
Man sollte langsam anfangen auch in Afrika eine Entwicklung der E-Mobilität voran zu treiben. Das könnte sich lohnen weil man eventuell ein paar Entwicklungen überspringen kann die nicht so erfolgreich waren.
Heinz Staller meint
Wer soll das machen in Afrika, wir sicher nicht, die Kolonialzeiten sind vorbei. Aber China steckt in weiten Teilen Afrikas ganz dick drin, da geht es aber um Ausbeutung der Rohstoffe. Die werden nenTeufel tun den Afrikanern zu Wohlstand und E Mobilität zu verhelfen, die Resourcen beansprucht China für sich.
MichaelEV meint
Die Ressourcen aus Afrika nehmen wir weiterhin gerne, ohne etwas dafür zu geben. Wenn nur etwas, was nicht nachhaltig ist und eher nur schadet.
China nimmt und gibt dafür auch ordentlich. Dinge, die nachhaltig lokal weiterhelfen und die Infrastruktur stärken.
Über ihr Urteil wird man in Afrika nur die Hände über den Kopf zusammenschlagen. „Wir“ sind sehr ungern gesehen und die Chinesen sehr gut gelitten.
Heinz Staller meint
China ist kein Mitglied des Pariser Clubs. Die afrikanischen Länder steuern auf eine gigantische Schuldenkrise zu, ua verursacht durch die “ Hilfe Chinas“. Dadurch steigen Preise für Nahrungsmittel, Energie und Rohstoffe stark an.
China möchte vor allem sein Geld in Sicherheit bringen. Übrigens liefert nur die EU Impfstoffe nach Afrika, China hat daran kein Interesse, denen sind die Menschen egal.
Sepp meint
Heinz Staller
Die Lieferung von Impfstoffen würde ich so nicht per se als menschenfreundlich sehen ;-)
Yoyo meint
Ich habe in der Presse gelesen, dass die PHEV-Verkäufe in Deutschland regelrecht eingebrochen sind. Wenn ab 2023 die vergleichweise geringen Prämien ganz wegfallen, ab von mir vermutet 2024 die Steuervorteile für PHEW gestrichen sind und die ersten PHEV-Käufer endlich mal verstanden haben, dass sie einen ganz normalen Verbrenner mit einer zusätzlichen gewichtigen Batterie, normal hohen Wartungskosten und höheren Spritkosten im Vergleich zum reinen Verbrenner gekauft haben und bezahlen müssen, fliegt der ganze Schwindel auf.
Und die Leasing-PHEVs will nach der Rückgabe keiner mehr haben.
Da werden sich einige Autohäuser schon mal auf eine Insolvenz vorbereiten können….
MAik Müller meint
@Yoyo das Juckt die Leasingangeber nicht die Bohne.
Der nächste Karren in Vollausstattung wartet schon.
Super doof wer so ein hybrid Kram privat gekauft hat.
South meint
Immer das gleiche sinnlose Argument. Wie kommt man darauf, dass Arbeitsplätze in einer Branche gleich bleiben müssen? Dann kann man ja gleich die Automatisierung/den Fortschritt verbieten. Was ist schlecht daran, wenn man mit weniger Arbeitsaufwand ein Auto produziert ? Mal davon abgesehen dauert die Umstellung noch über ein Jahrzehnt und wir haben Arbeitskräftemangel und Überalterung…
MichaelEV meint
Mal ist die Dystopie, dass mit dem Ausstieg der Boomer ein wesentlich Teil der bisherigen Arbeitskräfte fehlen wird und mal wird die sinnlose Arbeitsplatzverlust-Keule geschwungen.
Diese Entwicklungen sind die Chance den demografischen Wandel managen zu können. Wenn man diese Chance nicht wahrnimmt, kommen die richtig dicken Probleme. Wenn man nicht automatisiert und die Effizienz hochgetrieben hat und für die Arbeit keine Arbeitskräfte mehr findet, wird halt nicht mehr produziert. Oder nur sehr teuer, aber wer soll das bezahlen, wenn andere Konkurrenten diese Chancen wahrgenommen haben.
MYP_2023 meint
das Argument „das gefährdet Arbeitsplätze“ zieht immer und dadurch lässt sich manche Entscheidung „schönreden“. Scharf beobachtet hier der Komiker Nico Semsrot – bei YT suchen via „das gefährdet Arbeitsplätze“
Ökoman meint
Die eigentliche Dystopie der Babyboomer-Generation ist doch, dass sie sich nochmal verändern müssten, bevor sie in Rente gehen. Daher immer schön so weiter. Der Mensch will sich nun mal nicht neu orientieren müssen und das halte ich für normal. Erst diese Woche wieder Kontakt zu einem Automobilisten gehabt, der von seinem tollen „krisensicheren“ Arbeitsplatz in der Dieselmotorenentwicklung geschwärmt hat. Verdrängung ist eben einfacher.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Gibt es immer noch Dieselmotorenentwicklungen? Werden bestimmt bald in GmbHs ausgegliedert und dann ausgeknipst.
Andi EE meint
Man könnte sich fragen, wieso in Asien begriffen wurde, dass man in Batterieproduktion investieren muss. In den USA ist es ausser Tesla mit seinen Partnern wo man unter einem Dach produziert, ja auch nicht der Fall gewesen.
In Asien erkennt man Trends mittlerweile schneller und im Fall von China ist man halt auch immer gleich mit der Geldspritze vor Ort. Was aber jetzt auch hier und in den USA begriffen wurde. Der faire Welthandel im Sinn der WTO kann man glaub vergessen. Es wird subventioniert bis zum Abwinken, denn Ziel ist es momentan, die Produktion wieder ins eigene Land zu holen. Die Abhängigkeiten sind einfach viel zu gross geworden. Ich bin skeptisch was die Weltwirtschaft betrifft. Wir haben so viele irrationalen Player auf dem Parket, die jetzt alle ihre Chance wittern und leider ist den meisten von denen, die Wirtschaft scheissegal. Viele von denen würden für ein Fleckchen Land oder ihr Renomee, die eigene Wirtschaft in die Tonne treten … das ist äusserst bedenklich und gefährlich.
M. meint
Ein offensichtlicher Grund:
In China (nicht in Asien) hat man nie erfolgreich Verbrennermodelle gebaut. Selbst Nach/Lizenzbauten mit Zukaufteilen wie Motoren wurden nie erfolgreich. Die Autoindustrie dort hat schlicht keine Historie oder einen Status, den sie zu verteidigen suchte. Für dieses Anbieter und für viele StartUps bot diese neue Technologie eine riesige Chance. Das ist ein neuer Markt, wo sich noch Felder aufzutun, die nicht schon besetzt sind.
Die „traditionellen“ Hersteller in Japan, USA, Europa waren mit den bisherigen Modellen erfolgreich. Das war etwas, was sie verstanden, gesellschaftlich und technologisch. Eine neue Technologie bietet da immer erstmal mehr Risiken als Chancen.
Was, wenn sich H2 durchgesetzt hätte? Oder eFuels – also wenn die Effizienz-Debatte nie gezündet hätte? Dann hätten sich vielleicht andere Technologien durchgesetzt.
Für Tesla und chinesische Startups war das keine Überlegung: dieser Ansatz, oder keiner, Erfolg mit BEVs oder Konkurs. Andere CEOs wären von ihren Aktionären einen Kopf kürzer gemacht worden, wenn sie „ohne Not“ (jeweils) 20 Mrd. $ in den Satz gesetzt hätten.
Bei KEINER Firma – auch nicht bei Tesla – geht es um Ökologie, egal was erzählt wird – das ist ein Nebenprodukt. Es geht um GELD, das tut es immer.
Das Rennen ist inzwischen natürlich gelaufen. Die Mutigen – die ohne Plan B – sind jetzt natürlich ein paar Schritte voraus, die alten Dampfer müssen jetzt den richtigen Kurs einschlagen und „volle Fahrt voraus“ geben.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
@ M.: Ja, genau so ist die Geschichte. Und viele in Deutschland haben es immer noch nicht verstanden, welche Veränderungen hier laufen. Erst war alles in Zeitlupe, so vor 10 Jahren, aber jetzt wird der Prozess immer dynamischer bis hin zu einer Explosion.
Tommi meint
Danke für den Kommentar.
Man bedenke, dass die Autos an sich Arbeitsplätze vernichten. Man stelle sich einmal vor, die Menschen würden statt mit dem Pferd mit einem Automobil zur Arbeit fahren. Was sollen die Stallburschen dann machen? Die werden arbeitslos. Und Heu wird auch nicht mehr in der Menge benötigt.
Fortschritt sollte man nicht mit solchen Argumenten aufhalten.
Hans Meier meint
Man sollte dringend schauen das die Autoindustrie in der Zukunft in der Gesamtwirtschaft eine weniger wichtige Rolle spielt, das ewige Gelabere der ganzen Industrie & Politiker um den heissen Brei nervt nur noch. Das Auto ist ein banales Ding, keine Rocketscience. Kümmert euch lieber drum das die Landwirtschaft & co in die Plöte kommt damits in Zukunft keine Hungersnöte gibt wenns bei uns wärmer wird.
Kasch meint
Läuft doch bereits, Euroland bewegt sich doch schon in Richtung Deindiustrialisierung (BASF, …..). Wers sich leisten kann, wird jedes technische Produkt aus dem Osten erwerben können. Und da man sich bei uns nur noch einen Bruchteil heutigen Lebensstandards leisten können wird, tut man gar noch der Umwelt was Gutes.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Ach ja die BASF; noch im Juli 2022 – da war das Gas schon sehr teuer – wurden die Unternehmensziele nach OBEN angepasst (siehe Presse). Immer dieses Gejammere. Ja, mit ihrer Beteiligung an Wintershall gibt es vielleicht Probleme, aber das ist nicht die gesamte BASF. Und ohnehin produziert die Firma auch heute schon in ihren Märkten weltweit. Also, nicht immer gleich erschrecken lassen.
alupo meint
Der Quartalsgewinn von BASF ist in Q3 dramatisch eingebrochen, auf nur noch 900 Mio. (Teslas Quartalsgewinn ist z.B. trotz temporären Abstellungen wegen einer Kapazitätserweiterung im Juli auf 3.300 Mio gestiegen). Das liegt aber nicht nur an der wichtigen Erdgas-Wertschöpfungskette (Russlands Krieg in der Ukraine), also der Folgestufen aus der Wasserstoff- (&Ammoniak-) und Acetylenproduktion etc., sondern…
Das eigentliche Problem der BASF sind ihre sehr alten (und daher teilweise sehr kleinen Anlagen in Europa, die unter den inzwischen jahrzehntelang andauernden Reparaturstaus leiden.
Hinzu kommt, dass BASF auch unter Martin Brudermüller vor allem in China überproportional stark investiert, was ich (für alle westlichen Unternehmen) als ein extrem hohes Risiko ansehe.
Trotz bisher immer guter Dividendenrenditen sehe ich die Aktie nach allem was ich höre inzwischen durchaus als eine Art Risikoaktie an.
Auch weil sie inzwischen mehr als nur 50% auf ihren ehemaligen Kurs-Bestwert verloren hat und sie definitiv keine Wachstumschancen von z.B. 50% p.a. hat. Um den maximal denkbaren Kursverlust daraus auf +/- 0 zu bringen reichen 10 fette Dividendenjahre bei weitem nicht aus.
MAik Müller meint
Huch wie plötzlich kommt das denn Bitte?
Ahja stimmt es sind ja nur volle 12 Jahre seit dem es KAUFBARE TeslaEakkuautos gibt :)
Der Umstieg kommt wirklich Urplötzlich.
Mark Müller meint
Zwischen 1888 und 1910 konnte man diverse BEV kaufen.
Ab ca. 1990 gab es diverse kaufbare BEV als Nischenprodukte, so auch den Tesla Roadster ab 2008 (2-Sitzer, < 100'000.-, max. 350km, insgesamt 2450 Stück bis 2012).
2009 war der Mitsubishi i-MiEV das erste Grossserien-BEV.
2010 gab es von GM den Chevi Volt, bzw. Opel Ampera
2010 startete auch der Nissan Leaf, der bis 2020 das meistverkaufte BEV war.
…
2012 gab es dann den Tesla S, auch nicht gerade das BEV für jedermann.
…
2017 kam das Tesla Model 3 auf den Markt
MAik Müller meint
@Mark Müller Na marky Müller haut wohl mit 2012 voll hin oder wie?
2012 gab es KAUFBARE >60kWh TeslaEautos.
Wichtig:
1. KAUFBAR nicht in Entwicklung
2. SINNVOLLER Akku für einen PKW mit > 60kWh (die anderen Emörhchen kannst vergessen :))
3. von Tesla
South meint
Haha. Ja, unser Akademiker is back. Kannst ja gleich mal reinschnuppern in die Welt der Wissenschaft. Also von z.B. deinem begrenzten Horizont auf eine Allgemeinerung zu setzen geht in der Wissenschaft so ganz und gar nicht.
Kleiner Tipp. Zweitautos … wär doch Quatsch nur Autos mit großen Accus zu bauen. …