Audi hat im Oktober in einem Video gezeigt, wie der Kooperationspartner und US-Driftkünstler Ken Block mit einem Elektroauto durch Las Vegas jagt. Für das Projekt „Electrikhana“ kam der vollelektrische Prototyp Audi S1 Hoonitron zum Einsatz. Der Bolide wurde bei Audi Sport in Neckarsulm entwickelt und aufgebaut. Kürzlich haben die Ingolstädter mehr zur Technik des Fahrzeugs verraten.
Die Gewichtsverteilung zwischen Vorder- und Hinterachse ist mit 52:48 fast gleich.
Der Radstand beträgt weniger als 2,4 Meter und fällt damit noch einmal deutlich geringer aus als beispielsweise die 2563 Millimeter von Audis Einstiegsmodell A1 Sportback. Dadurch steige die Agilität bei Kurvenfahrt, denn der kurze Radstand begünstige das Giermoment, also das Eindrehen um die Hochachse, was bei den Electrikhana-Stunts sehr erwünscht sei, so die Entwickler.
Die Radaufhängung mit McPherson-Federbeinen an Vorder- und Hinterachse und mehr als 200 Millimeter Federweg sei auf extreme Anforderungen bis hin zu Sprungkuppen ausgelegt, heißt es weiter. Mit diesem Grundkonzept besitze der Audi S1 e-tron quattro Hoonitron ideale Eigenschaften zum Driften und für Stunts auf unterschiedlichem Gelände.
Der Allradantrieb des Drift-Boliden ist vollelektrisch. Jeweils eine Motor-Generator-Einheit (MGU) aus dem Rennsport treibt die Vorder- und die Hinterachse an. Jede dieser Einheiten wiegt laut Audi nur 55 Kilogramm inklusive Getriebe. Vier Hochvoltbatterien aus einem serienmäßigen Plug-in-Hybrid-Modell von Audi mit je 14,4 kWh Kapazität – in Summe 57,6 kWh – speisen das Antriebssystem und arbeiten mit 800 Volt Spannung.
Die elektrische Kraftverteilung zwischen Vorder- und Hinterachse ist beim S1 Hoonitron vollvariabel. „Sie lässt sich perfekt den Wünschen des Fahrers anpassen und kann das Eigenlenkverhalten besonders präzise beeinflussen“, so die Entwickler. Jede MGU entwickelt 250 kW (340 PS) Leistung und 320 Nm Drehmoment. Daraus ergibt sich eine Gesamtleistung von 500 kW (680 PS) und ein Moment von 640 Nm.
Da die E-Maschinen Höchstdrehzahlen von 28.000 U/min erreichen, hat das Ingenieursteam für die Drifts eine Getriebeuntersetzung von etwa 12:1 definiert. Unter Einberechnung der Verluste ergeben sich daraus rund 3000 Nm Drehmoment an jeder Achse, also 6000 Nm insgesamt. „Dank dieser extremen Momente ist es Ken Block möglich, spektakuläre Drifts zu ziehen und dabei mehr als 200 km/h Radgeschwindigkeit zu erzielen“, erklärt Audi.
CarBodyDesigner meint
So viel Feinstaub wie für dieses Video erzeugt, erzeuge ich mit Kaminöfen und Dieselstinkern wohl in fünf Leben nicht;-) Die „letzte Generation“ klebt sich aus Angst auf Straßen fest und das Marketing von AUDI leistet sich sowas.
Schon krass!
brainDotExe meint
Ich glaube die „letzte Generation“ ist nicht die Zielgruppe von Audi, oder gar der Automobilindustrie ;)
David meint
Auch die sind Konsumenten. Z.B. vom Klebstoff. Das ist ja ein Produkt der chemischen Industrie.
libertador meint
Man kann es ja mal abschätzen:
Ein Kaminofen produziert ca. 2 kg Feinstaub im Jahr. (Aufgerundete Gesamtemissionen durch Kamine geteilt durch Anzahl der Kamine; aufgerundet da PM10-Angabe; Umweltbundesamt). Wenn dein Leben 80 Jahre zählt ;-), dann wären 5 Leben 800 kg Feinstaub alleine durch den Kamin. Da kommt die Fahrt im Video bei weitem nicht dran. Solch schwere Reifen wären etwas hinderlich zu fahren.
Beim Diesel ist Feinstaub nicht das Hauptproblem, aber wir schätzen mal ab. Euro 6 sind 4,5 mg/km, aber im realen Fahrbetrieb ist mehr erlaubt, Euro 6 das 1,45-fache, d.h. 6,525 mg/km. In 5 Leben (ich rechne mal 50-Fahrer-Jahre) je 15.000 km sind das 23 kg alleine durch die Abgase (Reifen und Bremse kommt noch drauf). Auch da habe ich Zweifel, dass das Driftevent da herankommt, aber es ist nicht so eindeutig.
Ganz interessant an der Rechenübung ist, dass klar wird, dass Feinstab ganz wesentlich ein Kaminproblem ist.
Längsdenker meint
Gratulation an AUDI ! So etwas braucht die Menschheit.
Randy meint
Die Menscheit nicht, aber einer von den 8 Milliarden, nämlich Ken Block, der das Fahrzeug von Audi nach seinen Vorstellungen hat bauen lassen.