Ab 2023 sollen neue Regelungen für die vom Bund und den teilnehmenden Herstellern gemeinsam finanzierte Elektroauto-Kaufprämie „Umweltbonus“ gelten. Die novellierte Förderrichtlinie dazu wird laut dem zuständigen Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) am 9. Dezember im Bundesanzeiger veröffentlicht und dann in Kraft treten.
Der genaue Inhalt der Richtlinie dürfte damit in Kürze feststehen. Schon im Sommer hat das Wirtschaftsministerium konkretisiert, was zu erwarten ist. Die Förderung wird demnach ab dem nächsten Jahr auf batterie- und brennstoffzellenbetriebene Fahrzeuge konzentriert. Die Höhe der staatlichen Prämie schrumpft deutlich: von derzeit bis zu 6000 auf 4500 Euro. Plug-in-Hybridfahrzeuge werden ab 2023 gar nicht mehr bezuschusst.
Eine weitere erwartete Neuerung beim Umweltbonus: Die Mindesthaltedauer erhöht sich auf zwölf Monate, womit der schnelle Weiterverkauf geförderter Neuwagen ins Ausland unterbunden werden soll. Laut dem Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) wird es gegenüber den bisher bekannten Details wohl nur eine Änderung geben.
„Was sich hingegen ändern wird, ist die Förderung ab dem 1. September 2023. Bislang war vorgesehen, dass ab dem September 2023 ausschließlich Privatpersonen und gemeinnützige Vereine gefördert werden. Nach der nunmehr bekannten Richtlinie werden nur noch Privatpersonen weiterhin vom Umweltbonus profitieren. Gemeinnützige Organisationen finden wie Gewerbetreibende inklusive Kleingewerbebetriebe keine Berücksichtigung mehr“, so Marcus Weller vom ZDK.
Bundesanteil weiter erst nach Zulassung
Dem Verband liegt die aktuelle Fassung der Förderrichtlinie vor, daher hat der ZDK seine Mitglieder in einem Rundschreiben informiert. Aus diesem Schreiben zitiert unter anderem das Portal kfz-betrieb.de. Demnach hat es die wiederholte Forderung, anstatt des Zulassungsdatums das Bestelldatum als Förderkriterium heranzuziehen, nicht in die finale Fassung geschafft. Nur die Hersteller gewähren damit ihren Ein-Drittel-Anteil am Umweltbonus weiter direkt als Nettorabatt beim Erwerb. Der Rest wird wie bisher erst nach Zulassung des Fahrzeugs vom Staat ausgezahlt.
Die derzeit mitunter sehr langen Lieferzeiten für Neuwagen machen es für die Kunden schwierig, die genauen Fahrzeugkosten zu kalkulieren. Während Unternehmen und gemeinnützige Organisationen ein E-Auto bis 1. September 2023 in Empfang nehmen und zulassen müssen, um noch vom Umweltbonus zu profitieren, kommt auf private Käufer 2024 eine weitere Reduktion des staatlichen Zuschusses auf 3000 Euro zu. Berichten zufolge könnte schon davor der Fördertopf für den Umweltbonus aufgebraucht sein.
„Dies ist und bleibt eine kundenunfreundliche Lösung“, so Weller mit Blick auf die staatliche Förderung erst nach Zulassung. Aufgrund der langen Lieferzeiten wisse weder der Kunde noch der Händler, welche Förderung der Kunde tatsächlich erhalte.
Dr.dressler meint
Hallo wir fahren in der firma seit 1 jahr 2 plugin fahrzeuge.sie werden k
In der firma oder privat geladen.das reicht auch wenn im winter nur 35 km moeglich sind
Da die fahrten zu 90 % im stadtbereich sind.als leasingfahrzeug waren sie fuer die firma und im privaten bereich ausserst guenstig.Da nun die foerderung fuer die phev entfaellt und voll elektro auch im leasing wesentlich teurer wird und die Strompreise steigen.macht es keinen sinn die naechsten jahre bei elektro zu bleiben( fehlende ladestationen auch im nahen ausland) werden wir benziner im leasing nehmen. Das ist leider fuer uns nur eine Frage der Kosten
Hans-Georg Michna meint
Wenn die Haltedauer tatsächlich verlängert würde, wäre das ein grüner Geniestreich, mit dem gleichzeitig die Staatskasse und das Klima geschädigt wird.
Es würden weniger Elektroautos gekauft; also schlecht fürs Klima. Und, da die Förderung niedriger ist als u.a. die Mehrwertsteuer, nimmt auch der Staat weniger Geld ein. Was soll man da noch sagen?
Freddy K meint
Wieso sollten weniger BEV gekauft werden? Nur weil manche keinen Dänen-Move mehr machen können?
Nicht wirklich…..
Toto meint
Im Gegenteil, damit wird nur verhindert, dass Einwohner anderer EU Staaten von Förderungsmitteln aus Deutschland profitieren. Ich hätte sogar eine Haltedauer von 2 Jahren begrüßt.
Marco meint
Ich habe mein Auto Ende Mai bestellt. Hier war noch keine Rede von einer Reduktion. Ansonsten hätte ich das Auto nicht bestellt. Es kann nun sein, das ich insgesamt auf einem finanziellen Schaden von fast 10 000 Euro sitzen bleibe. Ich habe deshalb kommende Woche einen Termin beim Anwalt. Eventuell können wir eine Schadensersatzklage gegen den Bund einleiten. Mal sehen. Ich hoffe dass sich eine Sammelklage daraus machen lässt.
nQ meint
Wie werden aus 1500 Euro weniger Förderung denn auf einmal 10000 Euro Schaden?
Stefan meint
Bei den Gewinnen die die Auto Konzerne einfahren braucht es auch keine große Förderung mehr. Da sind ja die Rabatte beim Verbrenner größer als der Zuschuss den die Autohersteller zum E-Auto dazu geben. Förderung sollte es nur noch für kleine Autos unter 25000 Euro geben. Das sind die Autos die in der Stadt gebraucht werden.
Gunter Neumann meint
Und in Berlin wird schön weiter alles verpennt. Erst werden diese Pseudo E- Auto Hybriden jahrelang gefördert, die eine volle Mogelpackung sind. Und jetzt schafft man die Förderung so nach und nach ab. Somit ist der Anreiz, ein volles E-Auto anzuschaffen, immer geringer. Gerade das müsste unsere mitgrüne Regierung viel mehr fördern bzw. die Prämien sogar erhöhen, wollen sie ihr CO2 Reduzierungs Versprechen auch wirklich einhalten wollen.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
„Plug-in-Hybridfahrzeuge werden ab 2023 gar nicht mehr bezuschusst.“
Das ist für mich der entscheidende Satz, denn jetzt fällt es dem VDA-Club viel leichter, sich von seinem bislang sehr ertragsstarken Verbrenner-Gewurstel zu verabschieden. Das ist die Zündung der zweiten Stufe der Transformation hin zu BEV. Und: Die Veränderungsgeschwindigkeit nimmt gnadenlos zu.
Fromm meint
Lol, fahre einen Plug in mit 86 Anteil elektrisch.
Mit Anhänger 1.6 t in den Urlaub mit Benzin.
Perfekt für mich.
Ohne Förderung sind die Dinger viel zu teuer. Da wird mein nächster wieder ein reiner Verbrenner, ein guter Gebrauchter der keine neuen Recurcen für die Entstehung verbraucht. Um die 20.000.
Der perfekte Weg um die, die möchten aber mit der unzulänglichen Technik nicht auskommen auch den Kompromiss zu nehmen. Gut gemacht.
Franz Mueller meint
Ende des Jahres und Beginn des nächsten Jahres wird es zu einer starken Auslieferung von BEVs kommen. Der Fördertopf für 2023 ist auf jeden Fall im ersten Halbjahr 2023 leer. Danach ist fraglich, ob es überhaupt noch eine Förderung gibt (oder ob es erst 2024 für ein oder 2 Monate weiter geht).
Förderung ist eh vollkommen unsinnig. BEVs sind was für Besserverdiener mit PV Anlage, egal in welcher Preisklasse. So gut wie kein Mieter ohne Wallbox kauft sich bei den aktuellen Kauf- und Strompreisen noch ein BEV.
Sven meint
Doch, hier ist einer (aber Leasing) … es ist möglich, auch ohne WB und PV ein eAuto komfortable zu betreiben und zu nutzen.
hu.ms meint
Kann ich nur zustimmen. Gehöre zu den ca. 30% auf die es passt.
Für den rest ist es teuer (ladesäulenstrom) und zeitaufwändig (an der ladesäule)..
L.F meint
Was machen dann die restlichen 70%, weiterhin Stinker fahren, weil BEV zu teuer und zu Zeitintensiv im Unterhalt?
Yogi meint
2 Jahre warten, bis die Supermarkt/Baumarkt/Gartencenter/Parkhaus Schnelladeinfrastruktur vollflächig wird (in meiner Stadt eigentlich bereits vorhanden, Dehner gerade mit 10 CCS eröffnet), und 5 bis 10 Jahre bis im nichtasiatischen Raum vielleicht auch der 600kW Lader mit Fahzeug für 5min 10% bis 80% erfunden wurde…..
Frank von Thun meint
Schnarchladen mit 11Kw, Einkaufen und später Voll oder fast Voll wieder nach Hause. Zur Vermeidung von Zwangspausen halte ich mein Auto immer über 80% und zwar an der Steckdose mit 10A.
Moritz meint
ich muss hier widersprechen. ich fahre BEV (als dienstwagen) lade ausschließlich öffentlich und unterm strich habe ich unter betrachtung aller kosten (leasing, steuer, wartung, energie) das günstigste fahrzeug im fuhrpark. das bleibt auch so, wenn die förderung weg fällt da der ladestrom selbst bei neuesten vielfahrertarifen für unter 40cent am hpc lader zu bekommen ist.
Fromm meint
Jo, enbw hat dann mal von 42 auf 60 CT erhöht.
Jetzt fahre ich mit Benzin wieder günstiger.
Freddy K meint
Ich bin Mieter und hab ne Wallbox. Lade aber nie da. War bisher nicht notwendig. Ging bisher beim Einkaufen, an der Tanke und unterwegs….
Die Ängste sitzen da viel zu tief. Welcher Mieter hat ne Zapfsäule zu Hause?
hu.ms meint
Hoffentlich auch mit mindeshaltedauer in D (egal welcher nutzer/eigentümer) von 24 monaten.
GhostRiderLion meint
So „schlau“ sind unsere Politiker leider nicht ;-)))))
Franz Mueller meint
Schmarn. Nach 12 Monaten ist der Wertverfall groß genug, da lohnt sich kein Karusselgeschäft mehr.
Kasch meint
Nicht unbedingt – Beispiel Tesla M3: Wenn Tesla das Kultdesign des geplanten neuen M3 nicht sonderlich ändert, gehen weiterhin genügend Autos zu den Dänen, wärend Deutsche sicherlich gerne ein paar Zehner für Alugigacasting und weit bessere Zelltechnik drauflegen. Solange die Entwicklung derart schnell voranschreitet, sind Fördergelder für Hersteller, die entwicklungstechnisch voran gehen, nicht sonderlich kriegsentscheidend. Noch hat die gehobende Mittelschicht in Deutschland genügend finanzielle Reserven um sich an genialer neuer Technik zu erfreuen, insbesondere am Automobil.
Freddy K meint
Kultdesign…… 🤣
ymmd….
McGybrush meint
Selbst mit Wertverfall macht es manchmal sinn ein „Obolus“ drauf zu packen um dann sein Auto nochmal durch zu tauschen.
Der neue hat dann Lenkradheizung, grösseren Akku, läd schneller, Scheibenheizubg…
Es gibt Ausstattungen die man nun doch haben möchte oder damals nie gab. Ich würde mein Auto ja selber gerne tauschen. Aber keine Lust das mit der Bank durchzuexezzieren da die ja den Brief haben.
brainDotExe meint
Kommt auf das Modell und die Nachfrage an.
Einen BMW i4, den man letztes Jahr mit 15-20% Rabatt auf den Listenpreis gekauft hat, kann man jetzt für 10% über Listenpreis verkaufen.
voll geladen meint
Mein e-Golf ist 25 Monate alt. Privatfahrzeug mit finanziertem Geld gekauft. Heute würde ich aktuell locker 6.000 Euro mehr dafür bekommen nach ca. 20.000 km problemlosen ganzjährigem Fahreinsatz. So macht BEV Spaß. Keine Steuern, günstige Versicherung, tw. kostenlos parken, wenig Verschleiß (bis auf 2 Reifen = einmal Nagel, später ne Schraube), usw.
David meint
Das Karussellgeschäft ist eh kaputt. Da braucht man nicht mehr überzuregulieren.
hu.ms meint
Wieso überregulieren ? Innerhalb D kann man ja weiterverkaufen.
Nur die ersten 24 monate nicht ins ausland. Die förderung aus D soll in D bleiben.
Lorenz Müller meint
Wie hier schon oft genug angemerkt wurde:
Der Deutsche Staat verdient am BAFA-Karussell. Ein Model 3 was für 50000€ verkauft wird spült 9500€ an Umsatzsteuer in die Staatskasse. Zwar gehen 6000€ davon wieder an den Käufer, macht aber immer noch ein Plus von 3500€.
Ohne dieser Förderung wäre dieses Model 3, was nach 6 Monaten ins Ausland geht, niemals in Deutschland verkauft worden, dem Staat wären somit 3500€ entgangen. Der einzige Verlierer an diesem Konzept ist der ausländische Staat.
Freddy K meint
Es geht dich nicht um die Kohle…..
Es sollen auf Deutschlands Straßen die BEV fahren. Wegen den nicht vorhandenen lokalen Emmissionen und den DE zuzurechnenden CO2-Emmissionen. Angenommen „Alle“ BEV mit Förderung würden ins Ausland gehen wär das Quatsch denn
Ohne Förderung verbleibt mehr USt in DE
Gewerbliche Verkäufe kennen keine VSt…
In DE würden in den Städten nur Stinker rumfahren während in DK saubere Luft vorherrscht.
DK hätte weniger CO2-Emmissionen und somit weniger zu zahlen.
Daher ist dieses „Aber es bleibt ja noch was“ totaler Quark.
Der Dreck soll hauptsächlich lokal von den Straßen. Die Lungenkranken in DK freuen sich während die Lungenkranken in DE kranker werden weil DE die saubere Luft in DK fördert….
Hurra Hurra…..
Lorenz Müller meint
@Freddy K
Jetzt wird es ja immer abenteuerlicher. Was denkst du macht denn der Deutsche nachdem er das Fahrzeug ins Ausland verkauft hat? Wieder Verbrenner fahren? Wie gesagt, die Fahrzeuge die ins Ausland verkauft wurden, wären ja gar nicht erst in Deutschland verkauft worden.
Durch die Gewinne von den BEV die ins Ausland geht kann Deutschland genau genommen die Förderung für deutsche Bürger Querfinanzieren und länger aufrechterhalten.
Als damals während Corona die MWSt. gesenkt wurde, hat der Handel im Grenzgebiet überdurchschnittlich viel verkauft und teilweise mehr MWSt. entrichtet als in einem normalen Geschäftsjahr, ähnlich verhält es sich hier.