Mit Rekuperation lässt sich mit dem E-Motor als Generator ansonsten beim Verzögern oder Bremsen verloren gehende Energie zurückgewinnen. Die Zeitschrift Auto Motor und Sport hat die Leistung von zwei Elektroautos in diesem Bereich untersucht. Dazu ließ sie einen Porsche Taycan und einen Fiat 500e die Silvretta Hochalpenstraße in Österreich befahren: 20 Kilometer und 1000 Höhenmeter hinauf und 20 Kilometer wieder bergab.
Der Test wurde fünfmal durchgeführt, um verlässliche Daten zu erhalten. Das Ergebnis: Der Porsche gewann bergab 31 Prozent der Energie zurück, die er für die Bergfahrt benötigte. Beim Fiat waren es 21 Prozent.
Der Taycan, der inklusive zwei Personen 2,5 Tonnen wiegt, brauchte für den Anstieg 12,1 kWh aus dem Akkupaket, was einem Verbrauch von 62 kWh/100 km entspricht. Beim Fiat, der mit zwei Personen auf 1,5 Tonnen Gewicht kommt, waren es es 7,1 kWh für die Fahrt nach oben, umgerechnet 36,3 kWh/100 km.
Bei den Fahrten bergab spielte der Porsche laut Auto Motor und Sport seine überlegene Technik aus: „Bei den fünf Passfahrten ist es möglich, das Auto allein per Rekuperationsbremse ins Tal zu fahren, ohne die mechanischen Stopper einzuschalten. So gelingt es dem Porsche, 3,7 kWh Strom auf den 20 Kilometern Fahrt ins Tal zu erzeugen. Das entspricht 31 % der bergan benötigten Energie.“
Beim Fiat dagegen sei bergab die Rekuperation zum Abbremsen nicht immer ausreichend gewesen. Zusätzlich habe auch die mechanische Bremse genutzt werden müssen. So habe der Fiat 1,9 kWh bergab wieder zurückgewinnen können, was 21 Prozent der Energie für die Bergfahrt entspreche.
DIBU meint
Für mich zeigt der Test folgendes: Das immer wieder gebrachte Argument, man müsste dem Motor viel Leistung spendieren, damit er auch dann mehr rekuperieren kann wird durch diesen Test widerlegt. Selbst mit der ca. 4-fachen Rekuperationsleistung schafft der Porsche nur das doppelte an Gesamt-Rekuperationmenge als der Fiat. Und das trotz eines viel höheren Gewicht des Porsche.
Gut, dass das mal bewiesen wurde.
M. meint
Die 4-fache Rekuperationsleistung, die der Porsche hat, kam hier nicht zum Tragen, da die Fahrzeuge dazu schlicht nicht schnell genug waren.
Zur wirklichen Nutzung muss der Porsche schon aus 200 km/h abbremsen – dann liegen kurzzeitig die 290 kW an.
Das ist ein ebenso beindruckender Wert wie „0-100 in 2,x sek.“ – und ähnlich nutzlos im Alltag.
Die wenigen Bremsungen, die im Alltag über 150 kW Leistung liegen, kann man dann tatsächlich über die Bremsanlage erledigen und sich den großen Antrieb sparen.
Bernhard meint
Ich wohne am Rande des Schwarzwaldes und kann aus meiner persönlichen Erfahrung nur eines feststellen. Im Schnitt spielt das Gebirge beim Verbrauch keine Rolle. Schliesslich geht es da wo es rauf geht auch irgendwann wieder runter. Und was ein BEV aufwärts mehr verbraucht gleicht er beim rekuperieren bergab wieder aus. Das ist geradezu gleich wie das Fahren auf ebenem Gelände. Diese Erfahrung habe ich mit drei verschiedenen BEV´s von drei verschiedenen Herstellern gemacht. Dafür braucht man keinen Test. Ist eigentlich völlig normal.
Henning meint
Wer auch immer sich die Zahlen ausgedacht hat…er hat sich verrechnet.
Porsche Verbrauch: 21.5 kWh/100 km
Fiat 500e Verbrauch: 13.3 kWh/100 km
Andi EE meint
Da gibt es doch nichts loben, wenn ich bergauf fast doppelt so viel verbrauche.😄 Die unfassbare Ineffizienz bergauf, lässt doch die Rekuperation bergab so toll aussehen. Bin ja nicht der Pysiker, aber wahrscheinlich erklärt sich das primär durch das deutlich höhere Gewicht … eben der Porsche durchs Mehrgewicht quasi nie Energie zur Vorwärtsbewegung benötigt.
Bergab bekomme ich selbstverständlich durch das Mehrgewicht erheblich mehr Energie zurück. Jetzt wird das aber prozentual zur bergauf verbrauchten Energie verrechnet. Da gibt es das optimale Gefälle je nach Wagengewicht, wo man prozentual am meisten zurückgewinnen kann. Eine flache Bergabpassage wäre als Beispiel für den 40 Tonner optimal, der würde selbst bei ganz wenig Gefälle sich permanent mit der nötigen Geschwindigkeit anschieben. Der leichte Fiat bräuchte eine steilere Bergabfahrt, damit die Prozentzahl zum Optimum tendieren würde und man nie Antrieb durch die Batterie benötigt.
Unter dem Strich ist halt wenn es bergauf geht, Speck nie gut, auch wenn man bergab mehr gewinnt. Je mehr Gewicht, desto schlechter die Energiebilanz. Wobei es da beim Porsche schon sehr schlecht aussieht, das weit überpropirtional zum Fahrzeuggewicht (Relation zu Fiat 500).
Mäx meint
Naja also der Fiat ist gerade mal 2,5% sparsamer auf das Gewicht gerechnet.
Dazu hat der Porsche dann aber vermutlich noch deutlich breitere Reifen als der Fiat.
Man hätte eben ähnliche Fahrzeug gebraucht, wenn man die Effizienz der einzelnen Fahrzeuge vergleichen möchte.
So bleibt nur der Vergleich dieser beiden Fahrzeuge auf dieser einen Strecke.
Mäx meint
Achso meine 2,5% bezogen sich natürlich auf den Verbrauch bergauf; logisch, aber nur zur Klarstellung.
MAik Müller meint
@Mäx Was schreibts du?
Transportiert werden die Insassen! Das wären bei beiden Fahrzeugen 2-4 Personen.
Der Tycan verbraucht halt EXTREM viel mehr und ist nicht schneller am Ziel.
Wichtig ist beim Tycan die Außendarstellung des Besitzers!
Mäx meint
Nö
MAik Müller meint
@Mäx Falschaussage !
Der Porsche braucht MEHR Energie!
Randy meint
Und wieder mal ein dilettantischer Versuch von Andi, den Taycan negativ zu bewerten.
Fällt halt (fast) niemand mehr auf den BS rein den er verzapft.
M. meint
Selten so viel…
Gewicht (richtiger: Masse) hat nichts mit (In)Effektivität zu tun. Da geht es alleine um kinetische Energie. Der Porsche wuchtet 2500 kg nach oben, dadurch „sammelt“ er ganz automatisch mehr kinetische Energie als der leichtere Fiat.
Bei der Bergabfahrt wird diese Energie wieder freigegeben. Dabei ist es ohne Belang, wie steil die Strecke ist. Die Idee, eine flachere Passage könne für ein schweres Fzg. (pauschal) besser sein, und ein leichteres bräuchte eine steilere, ist schlicht Unsinn. Die Strecke muss eben so steil sein, um genug kinetische Energie freizugeben, um die Fahrwiderstände zu überwinden (Rollwiderstand, Luftwiderstand, solche Dinge). Wie steil die Strecke sein muss, um mit welcher Geschwindigkeit talwärts zu rollen, kann man aus diesen Faktoren zusammenrechnen – aber keinesfalls abschätzen oder pauschal anhand eines einzelnen Faktors (der Masse) „festlegen“.
Beide Fahrzeuge werden schon bei minimalem Gefälle losrollen, aber ganz langsam – und so nichts rekuperieren können, da die (gesamte) kinetische Energie zum Überwinden der Fahrwiderstände gebraucht wird.
Wird das Gefälle steiler, wird mehr kin. Energie freigegeben, was – als zusätzlicher Fahrwiderstand – für die Rekuperation genutzt werden kann.
Und jetzt (!) kommt die Effektivität des Antriebsstranges zum Tragen:
wie viel kinetische Energie hat der Porsche/der Fiat auf dem Weg nach oben „gespeichert“, wie viel elektrische Energie hat er dazu aufgewendet? Hier kommt jetzt zu den bekannten Faktoren (siehe Fahrwiderstände) der Wirkungsgrad der E-Motoren, der DC/DC-Wandler, Leistungsverluste, Verluste innerhalb der Batterie.
Und bergab geht’s wieder genauso – für den Antriebsstrang halt dann rückwärts.
Das Ergebnis kann man oben ablesen.
Du bist kein Physiker? Darauf wäre ich nie gekommen.
three e's meint
Es ist zwar klar, was du mit der Gewichtsmasse aufdrücken willst, aber du verwechselst kinetische mit potentieller Energie!
Die kinetische Energie ist die Bewegungsenergie, die man einer Masse beim positiven oder negativen Beschleunigen mitgibt oder entzieht.
Hier kommt aber die potentielle Energie zum Tragen, die man der Masse beim Hochheben (also beim Bergauffahren) mitgibt.
Wie im Wort schon integriert: potenziell kommt vom Potential.
>klugscheiss off<
Christian meint
Interessant wäre noch gewesen wie schnell bergauf und bergab gefahren wurde. Wer bergab auch in den Geraden recht langsam fährt braucht in den Kehren nicht soviel zusätzliche Reku. Und es wird auch nicht so viel Energie über den Fahrtwind „vernichtet“.
Das gleiche Szenario bin ich vor ein paar Jahren am Mont Ventoux mit dem i3 gefahren. Bin mit 40 km/h hoch, schneller ging nicht weil da sehr viele Radfahrer unterwegs waren und auch mit 40 km/h wieder auf der steileren Seite runter. Verbrauch insgesamt als wäre ich das in der Ebene gefahren. Und da der Fiat sehr nah am i3 ist bei Batterieeigenschaften und Gewicht sollte das vergleichbar sein. Nur wird der Fiat schneller unterwegs gewesen sein.
Henning meint
Geschwindigkeit während der Abfahrt (durchschnittlich): 100 km/h
Ansonsten wundere mich, wie oft man sich verrechnen kann. Absicht?
Die Zahlen passen nicht zusammen, teilweise lassen sich die „ca. 20 km“ reparieren auf etwa 19.5 km, aber richtig gerechnet verbraucht der Porsche eigentlich: 21.5 kWh/100 km (etwas mehr) und der 500e: 13.3 kWh/100km (deutlich weniger als angegeben). Über diesen niedrigen Verbrauch freut sich jeder Kunde jeden Tag. Prozentuale Rekuperationsleistung interessiert erstmal genau niemanden.
Randy meint
Auch wieder einer der es nicht kapiert hat.
Mike meint
Umso enttäuschender, dass der Porsche trotzdem DEUTLICH mehr Verbrauch in der Gesamtbilanz hat als der Fiat. Warum wird darauf nicht eingegangen?
Patrick meint
Was soll denn daran enttäuschend sein? Der Taycan hat die 6fache Leistung, ein Vergleich des Gesamtverbrauchs wäre schlicht und ergreifend unseriös.
three e's meint
er hat aber nicht die 6-fache Leistung abgerufen!
Vermutlich sind auch beide in etwa gleich schnell bergauf und bergab gefahren.
Die potenzielle Energie am Gipfel ist aufgrund der Gewichtsmasse unterschiedlich.
Dafür rekuperiert der Porsche auch mehr bzw. kann mehr rekuperieren.
Von dem her ist es schon etwas verwunderlich, dass die Gesamtenergieverbräuche so weit auseinanderklaffen.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Ich finde positiv, dass der Porsche im Echtbetrieb weniger verbraucht hat als vom Werk angegeben.
Finde den Test mal ganz interessant.
Thomas meint
Eventuell weil ein Deutsches Sportwagenmagazin einen Deutschen Sportwagen gegen einen Italienischen Stadtwagen testet?
Ich finde es armselig, dass AMS in einer Effizienz Disziplin den Porsche implizit als Sieger hinstellt obwohl ihre eigenen Zahlen genau das Gegenteil sagen. Dass der Porsche eine höhere Rekuperationsleistung hat, dafür hätte es keinen Test gebraucht…
Aber das interessiert den AMS Leser wenig ;-).
Anonomos meint
Kommt darauf an was oder wie man bewertet ( ich habe den AMS Artikel nicht gelesen), Effizienz misst sich nicht am absoluten Verbrauch.
Ein LKW kann hocheffizient sein ( sind sie meistens auch ), obwohl er viel Verbraucht. Wenn der Porsche relativ zu Größe, Gewicht, Leistung weniger Verbraucht als der FIAT, dann ist er effizienter, auch wenn er mehr verbraucht.
Andi EE meint
Aber der Porsche ist nicht effizient. Wenn du gegen das Model 3 Performance mit ähnlichen Fahrleistungen vergleichst, taucht der Porsche auf ganzer Linie. Nein, der Taycan hat einfach viel Speck auf den Rippen. Dementsprechend benötigt man auch viel Batterie für eine adäquate Reichweite … nö, ein Effizienzwunder ist das nicht. 🙂
Helmar meint
Schon wieder dieser unsinnige Vergleich mit einem Model 3. Der Taycan ist eine andere Klasse, da müsste ein Vergleich mit dem MS oder EQS erfolgen, das wäre auf jeden Fall interessant.
Jessas meint
Warum sollte es enttäuschend sein, dass ein Sportwagen mit 6,44 facher Leistung mehr verbraucht als ein Kleinwagen??? Herr schmeiß Hirn vom Himmel
Paul meint
Männer……
ihr seit alle richtig lustig mit euren „verkrampft schlau“daher gerechneten Werten.
Aber der allerbeste ist Andi EE der tatsächlich den Taycan mit dem Tesla Model 3 vergleicht. Das tut weh, zeigt aber ganz klar aus, dass er offensichtlich mit keinem der beiden Fahrzeuge unterwegs ist, oder jemals war.
Fahr mal eine Woche Tesla und danach eine Woche Taycan,,,,,
dann melde dich nochmals zu Wort und bitte ohne Neidgeschwafel, denn wer wirklich die Wahl hätte, würde niemals den Tesla nehmen. Berechnungen spielen dabei keine Rolle!
Anonomos meint
Der Porsche wiegt eine Tonne mehr und ein Hinterreifen ist vermutlich breiter als beide Vorderreifen des Fiats zusammen. Was ist deine Erwartung, dass für Porsche die Gesetze der Physik nicht gelten?
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Und transportiert in dem Test ca. 150 kg Menschenfleisch von A nach B, genau wie der Fiat.
M. meint
Was gibt es denn da zu erklären?
Größere Masse -> mehr Energieaufwand
Rekuperation kann immer nur weniger als 100% der eingesetzten Energie zurückgewinnen, weil es eben in dem System Verluste gibt.
Daher wird das schwerere Fahrzeug einen solchen Vergleich (in absoluten Zahlen) immer verlieren – außer gegen ein Fahrzeug, das weitaus ineffizienter in der Rekup. ist oder gar nicht darüber verfügt (PHEV, Verbrenner, Fußgänger, …).
MAik Müller meint
Also Verbraucht der 500e 50% WENIGER !!!
Es wäre also sinnvoll KLEINE Autos mit WENIG Technik zu bauen :)
Das es aber NICHT um die Umwelt geht werden fette SUVs gebaut.
Mäx meint
Taycan = SUV
Verstehe verstehe
MAik Müller meint
@Mäx Tycan = schwer = hoher Verbrauch = SUV = mir ist die Umwelt sowas von egal!
Tim Leiser meint
Ja. Aber MAik hat SUV groß geschrieben, weil die Tastatur klemmt.
SUV=Stadtpanzer
MAik meint aber:
suv=Limousine
Mäx meint
Oh sorry Tim, da hab ich wieder nicht genug mitgedacht :D
M. meint
Einen Taycan braucht die Welt wirklich nicht. Da die Liste ist länger…
Trotzdem kann der Fiat alleine nicht die Lösung sein. Irgendwas zw. Taycan und Fiat 500e werden wir schon noch brauchen.
Schon alleine für die dicke Batterie, die du haben willst ;-)