Erneuerbare Energien haben im Jahr 2022 rund 47 Prozent des Bruttostromverbrauchs gedeckt. Das zeigen vorläufige Berechnungen des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW).
Damit ist der Anteil um fünf Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gestiegen. Für den Zuwachs verantwortlich waren vor allem der windreiche Jahresbeginn mit Rekordwerten in der Stromerzeugung aus Windenergie an Land und die sonnigen Sommermonate. Auch bei Windenergie auf See und Biomasse gab es leichte Zuwächse.
„Für eine sichere, unabhängige Energieversorgung der Zukunft sind Investitionen in Erneuerbare, aber auch in Speicher, Netze und wasserstofffähige Gaskraftwerke unabdingbar. Jede zusätzliche Kilowattstunde erhöht die verfügbare Menge Strom und kann künftig beitragen, die Versorgung zu sichern“, sagt Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung. „Der Ausbau der Erneuerbaren muss daher nicht trotz, sondern wegen der aktuellen Krise weiter vorangetrieben werden. Das bedeutet vor allem: mehr Flächen für Windenergieanlagen und PV-Anlagen, schnellere Planungs- und Genehmigungsverfahren sowie bei der Photovoltaik eine deutliche Verbesserung der Regeln für Prosuming, Mieterstrom und Energy sharing. Gleichzeitig müssen die Netze für einen steigenden Anteil Erneuerbarer Energien fit gemacht werden. Wir können uns aus dieser Krise nur herausinvestieren!“

In der aktuellen Situation seien es vor allem produzierende Unternehmen auf der Nachfrageseite, die mit erheblichen Investitionen in erneuerbare Energien vorangehen, erklärt Prof. Dr. Frithjof Staiß, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des ZSW. „Dies geschieht nicht nur, um kurzfristig die Auswirkungen der Energiepreiskrise auf das eigene Geschäft zu reduzieren, sondern auch, um sich langfristig gegen steigende Preise abzusichern und Lieferabhängigkeiten zu vermeiden. Zusammen mit den vielfältigen Aktivitäten zum Erreichen einer klimaneutralen Produktion macht dies aktuell die Unternehmen zu einer treibenden Kraft für den Klimaschutz.“
Aber auch Staiß mahnt: „Es ist jetzt an der Politik, mit der Festlegung des rechtlichen Rahmens das Marktumfeld schnellstens so zu gestalten, dass eine hohe Ausbaudynamik ermöglicht wird. Das betrifft die Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien, aber auch den Aufbau der Produktionskapazitäten für Elektrolyseanlagen für grünen Wasserstoff sowie die Infrastrukturen für Strom- und Wasserstoffnetze oder Betankungs- und Schnelllademöglichkeiten für Fahrzeuge mit alternativen Antrieben.“
Die Erzeugungszahlen im Einzelnen
Insgesamt wurden im Jahr 2022 nach vorläufigen Berechnungen rund 574 Milliarden Kilowattstunden (kWh) Strom erzeugt – knapp zwei Prozent weniger als im Jahr 2021 (2021: 585 Mrd. kWh). Davon stammten 256 Milliarden kWh aus Erneuerbaren Energien (2021: 237,1 Mrd. kWh): Windkraftanlagen an Land machten mit 99 Milliarden kWh den größten Anteil der regenerativen Stromerzeugung aus (2021: 90,6 Mrd. kWh). Photovoltaikanlagen lieferten gut 62 Milliarden kWh (2021: 51,4 Mrd. kWh), dicht gefolgt von Biomasse (einschl. dem biogenen Anteil der Siedlungsabfälle) mit knapp 47 Milliarden kWh (2021: gut 45,4 Mrd. kWh). Rund 25 Milliarden kWh Strom stammten aus Windenergieanlagen auf See (2021: 24,4 Mrd. kWh). Wasserkraftanlagen lieferten knapp 18 Milliarden kWh (2021: 19,4 Mrd. kWh).
Paul Trabb meint
Ich denke auch, dass Unternehmen für erneuerbare Energien unsere Zukunft sind. Allerdings hatte ich nicht erwartet, dass sie bereits 47 Prozent des Bruttostromverbrauchs abdecken. Ich denke, auch privat sind Investitionen in erneuerbare Energien nicht verkehrt.
Elektromotoriker meint
Der EE-Anteil an der Bruttostromerzeugung liegt nicht bei 50, sondern bei 45 %. Die Rechnung ist also geschönt, je mehr exportiert (vor Jahren war es noch das doppelte) wird, desto höher die EE Anteile.
Das berifft dann auch den Co2 Ausstoß: Die EE, übrigens auch der Atomstrom, bleiben wie ein Wunder vor der Grenze hängen.
Glaube keiner Statistik…
nilsbär meint
Anteil der Erneuerbaren Energien am Bruttoendenergieverbrauch in Deutschland: 2021: 19,7% 2011: 12,5%. Zubau also 7,2% im letzten Jahrzehnt. In diesem Tempo sind wir in 100 Jahren noch nicht auf 100%. Wenn wir es bis 2100 schaffen wollen, müssen wir uns schon anstrengen. Wenn es 2050 sein soll, brauchen wir eine Art Kriegswirtschaft, wo alles auf ein Ziel ausgerichtet ist.
Gunnar meint
Der Ausblick beim Strommix ist leicht positiv.
Dieses Jahr bekommen die EE wieder 5% dazu.
Nächstes Jahr werden es aller Voraussicht nach deutlich über 50% sein.
In die PV-Branche kam dieses Jahr mächtig Schwung. 2022 wird das Rekordjahr 2012 in der Rubrik neu installierte Leistung ablösen. Und im nächsten Jahr wird mit den gerade beschlossenen Steuererleichterungen noch mehr PV-Leistung zugebaut werden.
Allerdings schwächelt der Windenergieausbau immer noch. Seit drei Jahren Stagnation bei circa 500 neuen Anlagen pro Jahr. Das muss schneller gehen.
elbflorenz meint
Es ist alles nur Gelaber mit dem Ziel 80% grünen Strom in 2030.
Da Wasser und Biomasse nur sehr gering wachsen werden (max. 15% in 2030), muss die Hauptlast von ca. 30%-Punkten Wind und Solar machen. Also in 8 Jahren eine Verdoppelung der jetzigen Anlagen.
Nicht berücksichtigt sind dabei allerdings weder ein möglicher (eher sehr wahrscheinlich) steigender Stromverbrauch – und auch keinerlei Ersatzinvestitionen. Zwar kommt es hier in der Regel auch zu einer Kapazitätserhöhung (ein altes 3 MWh Windrad wird durch ein modernes 6 MWh Windrad ersetzt), aber der Zubau beträgt halt dann nur 3 MWh.
Aber naja – Sie glauben ja auch daran, dass Menschen mit Erfahrungen in der Planwirtschaft (vor 32,5 Jahren übrigens) genau deshalb keine BEV’s kaufen. Pfff …
Gunnar meint
„Sie glauben ja auch daran, dass Menschen mit Erfahrungen in der Planwirtschaft (vor 32,5 Jahren übrigens) genau deshalb keine BEV’s kaufen.“
Schön wie du mir die Worte verdrehst. Habe ich so nie behauptet. ich sagte, dass die Menschen im Osten allgemein einfach weniger veränderungsbereit und technologiefeindlicher sind als der Durchschnitt. Ein Grund dafür ist natürlich auch die Jahrzehntelange Prägung durch das DDR-System. Das hinterlässt Spuren, ob du willst oder nicht. Das kannst du nicht leugnen.
Das heißt aber nicht, dass niemand im Osten BEVs kauft. Ich habe selber zwei.
Du musst halt genau lesen. Ich schreibe von WENIGER veränderungsbereit. Ist ein unterschied zu NICHT veränderungsbereit.
„Pfff“ Dein Pfff kannst du dir sparen, es bringt nichts, offensichtliche Wahrheiten zu ignorieren, nur weil sie einem nicht schmecken.
Gunnar meint
„Es ist alles nur Gelaber mit dem Ziel 80% grünen Strom in 2030.“
Nicht alles, aber vieles. Es muss sich noch einiges ändern, damit der Ausbau auch funktioniert. ich habe nichts anderes behauptet mit meinem Kommentar.
Eine Änderung könnte sein: Endlich weg von den Monokulturen für Biosprit und Biomasseanlagen und die Flächen freigeben für Freiflächen-PV und Lebensmittellandwirtschaft.
Um den gleichen Energieertrag zu erzielen, braucht PV mehr als 50 mal weniger Fläche als eine Monokultur-Plantage. Das ist der Wahnsinn, was wir uns hier für einen Luxus an Flächenverschwendung mit dieser Art von Landwirtschaft leisten. Das muss geändert werden.
el motzo meint
Windanlagen aber bitte vorrangig und ausschließlich in Regionen der grünen Wahlhochburgen…
Draggy meint
Dass die Braunen Mal wieder getragen werden müssen?
Ansonsten hier in BW sind wir zumindest offiziell grün Regiert, also gerne hier mehr Anlagen, und bitte ein paar auf die man rauf kann mit Aussichtsplattform.
Kasch meint
Hier eine der vielen Echtzeitkarten: https://app.electricitymaps.com/)
Gut, Tschechien ist im Moment noch übler als Deutschland. Soviel zu Sinn und Unsinn von Strom aus Sonne und Wind bei vollständigem Mangel von Speichermöglichkeit.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Irritierend ist Farbe „Grün“ bei Frankreich und auch das Suggerieren von überbordender franz. Stromproduktion, so dass Frankreich kein Strom importieren muss; die Realität dürfte inzwischen jeder hier im Forum kennen. Nette, bunte Kinderanimationen sind da wenig hilfreich.
Kasch meint
Jo, Strom aus Wind und Sonne, der umso mehr schmutzige Ausleichskraftwerke benötigt, je höher der Anteil wächst. Gibt da nette Karten mit „Echtzeit-CO2-Ausstoß“ im Netz. Spitzenreiter Polen, gefolgt von Deutschland und ups, na sowas, sauberstes Land GB ?
Der Laie staunt, der „Fachmann“ wundert sich :-)
Thomas meint
Also jetzt haben wir 50% EE und 50% Nicht-EE aus Ausgleichskraftwerken. Auf welchen Prozentsatz soll denn der Wert aus Ausgleichskraftwerken „steigen“, wenn der EE-Anteil auf 60% steigt? :-)
Kasch meint
Moment, bis x% sind Konzerne zur Abnahme verdonnert. Wo und wie hoch Konzerne, Sonntags bei Sonnenschein und Wind, sich alter, aufgebrummter Abnahmediktate des Überschusses kostenpflichtig entledigen, steht wo ? Montag morgens ists vieleicht trübe, windstlill und wer benötigt deutlich mehr Strom, als am Vortag ? Kaum was läuft auf Grundlast, ergo Ausgleichskraftwerke zackig aus standby auf 100%. Solange Überschuss nicht batterieelektrisch in gigantischer Größenordnung speicherbar und beliebig abrufbar ist (gerne dezentral per VPP, aber sicher nicht in Deutschland), macht die ganze Aktion der Erzeugung weder wirtschaftlich, noch umwelttechnisch Sinn.
Thomas meint
„Überschuss entledigen“ – wollen sie jetzt Verschwörungsmythen verbreiten? Sorry, da bin ich raus.
Thomas meint
Achja, Kasch, noch einen Tipp: auf Momentanwerte zu schauen ist nur bedingt hilfreich, um ein Land mit Eenrgie zu versorgen. Tipp vom „Fachmann“ und so ;-)
Egon Meier meint
Womit wir im Winter heizen?
Mit Holz natürlich: Aus eigenem Forst selbst gefällt, transportiert (mit BEV!!), gespalten und im wasserführenden System verfeuert.
Nachhaltig zu fast 100%, da es kein möbel- oder baufähigs Holz ist sondern nur dem Verrotten (unter c02-Abgabe) entzogen wurde.
Zur Statistik: Wenn der EE-Ausbau zügig weiter geht (danach sieht es jetzt aus) gibt es immer mehr Phasen, in denen h2 gewonnen werden kann – und das mit Überschussstrom wirtschaftlich sinnvoll. Das füllt dann die Speicher.
Ist natürlich ein Projekt für die nächsten Jahrzehnte aber der Weg sieht gut aus.
Djebasch meint
Seit wann ist Verbrennen Nachhaltig, bitte mal darüber nachdenken…
Bäume fangen erst nach 3 Jahren an Co2 zu speichern und wenn man Bäume verbrennt wird dieses CO2 dann einfach verpuffen , ne ist klar…
Wenn wir CO2 binden wollten dürfte kein Baum mehr je Verbrannt werden, eigentlich müssten diese in Lagern gesichert werden und nie wieder das Tageslicht erblicken falls Sie absterben…
IchAuchMal meint
Holzverbrennung ist c02-neutral.
Bei Wachstum wird c02 aufgenommen und im Holz gespeichert – beim Absterben des Baumes und seinem Zerfall wieder abgegeben. Letzteres wird beim Verbrennen nur vorgezogen.
Es ist ebenso c02- und klimaneutral wie pv und Windenergie.
Anders ist es nur in Mooren, die als c02-Senken dienen können. Wer sich einmal die dünne Humusschicht eines Waldes ansieht weiß, dass dort nichts gespeichert wird.
Gunnar meint
„Holzverbrennung ist c02-neutral.“ Aber nicht in unserer heutigen Gesellschaft, weil weltweit mehr Holz geschlagen und verbrannt wird als zur gleichen Zeit nachwachsen kann. Somit nicht CO2-neutral. Mit jedem verbrannten holzstück gelangt mehr zusätzliches CO2 in die Atmosphäre.
Randy meint
Beim Verbrennen von Holz entstehen jede menge giftiger Schadstoffe und Feinstaub in sehr hoher Konzentration. Umweltfreundlich ist das auf keinen Fall.
Gunnar meint
Wer heute noch glaubt, dass Holzverbrennung CO2-neutral ist, ist einem Ammenmärchen unserer Politik aufgesessen. Das hat nichts mit der Realität zu tun.
Djebasch meint
Bei diesen Zahlen sollte man immer bedenken das es sich hier nur um die reine Stromproduktion handelt.
Hierbei handelt es sich nicht um Wärme die noch mit 6 TW zu buche schlägt.
Wenn wir auf elektrische Wärmeerzeugung wechseln würden kann man von 1,5 bis 3 TW rechnen die dazu kommen müssten um die Klassischen zu ersetzen.
Das wir also so schnell wie nur möglich die noch benöitigten ca. 4800 Windräder bauen müssen sollte denke ich klar sein.
Nur unsere Regierung meint wir können noch Kaffeekränzchen machen…
Thomas meint
Auch hier das gleich Phänomen wie in anderen Foren: die Energiewendegegner/-skeptiker schäumen vor Wut, nur weil eine simple Statistik veröffentlicht wird. Da scheint ein wunder Punkt getroffen zu sein. :-)
Aus irgendeinem Grund reiten diese dann auf der Dunkelflaute rum, die ja bekanntlich Teil der veröffentlichten Statistik ist. Dabei wird phantasiert, irgendwer wolle den Energiebedarf nur mit PV decken, es gäbe keine Langzeitspeicher (lustigerweise wird deren Füllstand täglich in den Medien publiziert) oder behaupten, dass irgendjemand nicht bedacht hätte dass es Schwankungen gäbe und es dafür keine Lösung gäbe.
Broesel meint
@Thomas
Also ich bin kein Energiewendegegner und fahre ein E-Auto. Aber der Punkt mit dem Langzeitspeicher würde mich jetzt schon sehr interessieren. Also Gasspeicher kann ja nicht gemeint sein, denn der hat mit „erneuerbar“ nun bisher nichts zu tun. Was mag es also sein? Erhellen sie mich bitte!
Die Lösung für die Schwankungen ist z.B. im Dezember 2022 mit 3,8 TWh Strom von 1. bis 18. Dezember aus Wind tatsächlich die Kohle und sonst gar nüscht! Ich empfehle hierfür: http://www.windbranche.de oder auch app.electricitymaps.com
Die CO2/kWh Werte waren im Dezember bis gestern tatsächlich gruselig. Gemäß Windy.com wird es ab heute besser. Gut wird dieser Dezember aber schon nicht mehr. Tatsachen dürfen auch alle zur Kenntnis nehmen, Befürworter wie Gegner.
MichaelEV meint
Wieso kann Gasspeicher nicht die Lösung sein? Ca. 42 TWh aus Biomasse würde ca. einen Monat für 24/7 60 GW Leistung reichen. Statt direkt verstromen einspeisen und speichern.
Broesel meint
@MichaelEV
Vielleicht ein kleines Bisschen am hier und jetzt orientieren? Momentan scheint es als würden wir die Gasspeicher für Erdgas benötigen, oder? Wie lange wird es wohl dauern, bis Speicher vakant wird? Wenn wir dann die geplante Sektorenkopplung weiter vorangetrieben haben, werden wiederum 60 GW Leistung nur sehr wenig ausrichten. Sehr erschwerend hinzu kommt: 42 TWh Gas ergeben bei 50% Wirkungsgrad eben 30 GW Strom 24/7 für einen Monat. Bei Kraft/Wärme-Kopplung mehr, aber übers Jahr gerechnet auch nicht so viel mehr. Muss dann aber auch mal erst vorhanden sein, dass entsprechende Fernwärmenetz. Das gibt´s nicht einfach, nur weil jemand sagt, das geht. Geht schon, gibt es aber gerade noch nicht. Und „gerade“ ist in Deutschland grundsätzlich sehr lange.
Und zum Biogas: Momentan wird viel Biogas ganz direkt ohne Speicher verstromt. Dank EEG noch teilweise ganz schön lange. Weiterhin laufen gerade bestimmt jede Menge Projekte an, bei denen Biogas direkt verwertet wird. Das kommt garantiert in keinem Speicher an. Wir als winziges Ingenieurbüro haben gerade mit zwei Projekten zu tun, die jeweils im zweistelligen Megawattbereich liegen. 1x Stadtwerke mit Landkreisvergärungsanlage, 1 x 2 Firmen, die Gas von 5 Biogaserzeugern übernehmen. Von dem Gas kommt also nichts bei einem Langzeitspeicher an.
MichaelEV meint
Ich dachte ihnen geht es um zukünftiges Potential. Im hier und jetzt ist es vollkommen irrelevant, dass Dezember 2022 Kohle und fossiles Gas in dem kleinen Zeitfenster, in dem Wind und Sonne nicht funktionieren, verstromt werden müssen.
Kohle und Gas werden noch weite Teile des restlichen Jahres verstromt und das zu ersetzen hat Priorität, nicht der Dezember 2022. Würden wir nur noch im Dezember Kohle und Gas brauchen und den Rest des Jahres nicht mehr, wäre das Ziel schon fast erreicht.
Die 42 TWh sind der Wert der letztjährigen Verstromung. Das Potential von Biomasse stumpf unflexibel zu verstromen ist ziemlich das Gegenteil von schlau, man sollte jetzt die Weichen stellen, um damit zukünftig etwas wirklich nützliches zu erreichen.
Ich vermute mal, bei der jetzigen Verstromung wird vom Wärmepotential nicht viel genutzt. Noch mehr verschwendetes Potential. Und natürlich gibt es bereits genug Potential die Abwärme zu nutzen, vieles an Gas-Verstromung ist Wärme-gekoppelt.
Aus der Sektorenkopplung kommt sehr viel Flexibilisierungspotential. Dadurch brauchen wir insgesamt wesentlich mehr Erzeugerkapazitäten, ohne das viel zur Grundlast dazukommt. Damit wird die Lücke eher nur deutlich kleiner.
Broesel meint
@MichaelEV
Zum Thema jetzt schon die Weichen stellen. Zwei Bekannte von mir haben vor zwei und drei Jahren neue Biogasanlagen gebaut. In beiden Fällen Dauerläufer ohne nennenswerte Gasspeicher. Die laufen jetzt mit EEG 17 und 18 Jahre. Selbst der Dümmste sollte eigentlich wissen, dass zumindest auf Spitzenlasttauglichkeit oder zumindest nur Teilbetrieb bei Biogas gesetzt werden sollte. Aber scheinbar ist das bei den Entscheidern unbekannt. Ich befürchte dies gilt auch jetzt noch.
Thomas meint
@Broesel:
Saisonale Speicherung läuft über synthetische (Kohlen-)Wasserstoffe. Die unterirdischen Gasspeicher sind dafür prädestiniert (Speicherkapazität > 200 TWh). Sie „Wege zu einem klimaneutralen Energiesystem“, Fraunhofer ISE.
Warum weisen Sie darauf hin, dass diese heute nicht erneuerbar sind? Das ist doch selbstverständlich, ansonsten hätten wir ja 100% EE. Und wer würde den letzten und teuersten Schritt vor dem ersten gehen? Saisonale Speicherung ist der letzte Baustein auf dem Weg zu einem 100%-System.
Broesel meint
@Thomas
„Dabei wird phantasiert, irgendwer wolle den Energiebedarf nur mit PV decken, es gäbe keine Langzeitspeicher (lustigerweise wird deren Füllstand täglich in den Medien publiziert)“
„Den Konjunktiv II brauchst du, wenn du einen Wunsch oder einen Traum ausdrücken möchtest, der aber zunächst mal nicht der Wirklichkeit, also der Realität, entspricht.“ Dies wäre dann die Definition des Wörtchen „Gäbe“. Wirklichkeit momentan ist: Gasspeicher werden für Erdgas benötigt. Der Phantasierende, der sagt es „gäbe“ keine Langzeitspeicher hat damit schlichtweg momentan recht. Sie hatten also von einer (fernen) Zukunft geredet? Hatte ich tatsächlich so nicht erkennen können. Das die Speicher irgendwann dafür genutzt werden können, hätte ich nie in Zweifel gezogen. Sie werden dann aber viel zu klein sein und Neubauten sind in Deutschland unglaublich schwierig.
Thomas meint
Brösel, sie geben also zu dass es Langzeitspeicher gibt, in denen man Methan speichert? Wo genau ist jetzt nochmal ihr Problem?
Broesel meint
@Thomas
Deutschland stellt gerade auf Flüssiggaslieferungen um. Wäre es möglich, dass die entsprechenden Terminals wesentlich mehr auf gleichmäßige Lieferungen und damit Zwischenspeicherung angewiesen sind, als bisher? Bei einer Pipeline lässt sich die Menge zweifelsohne leichter anpassen, als bei LPG Terminals, da es hier ohnehin an geeigneten Schiffen mangelt. Das Speichervolumen liegt bei max. 25 % des Jahresverbrauchs, Stand 2021. Es werden in den nächsten Jahren eher mehr „Langzeitspeicher“ für das LPG gebraucht, statt weniger. Diese Speicher jetzt gleichzeitig zu Speichern für erneuerbare Energie zu deklarieren, mag dem deutschen Zeitgeist entsprechen, ist aber schlicht grober Unfug. Und wenn sie schon Methan erwähnen, nehmen sie auch noch zur Kenntnis, dass die speicherbare Menge zwar in cbm gleich bleibt, aber eben kurz Mal grob 30 % des Energiegehalts in kWh flöten gehen.
Osir meint
https://www.agora-energiewende.de/service/agorameter/chart/power_generation/22.03.2022/25.03.2022/today/
EVrules meint
Trotz des Anstiegs der EE verschlechtert sich der Strommix, dies war 2021 zu beobachten und vmtl. wird dies 2022 ebenso der Fall sein.
Ich sage das mit dem Hintergrund, wie dringlich es ist von Kohle und Gas weg zu kommen, damit alle nachgeschalteten Verbraucher davon profitieren.
MAik Müller meint
@EVrules ABER 2022 haben wir soviel Kohle wie noch nie verfeuert :)
Was meinen die mit Wandel? Hin zur Kohle?
Kokopelli meint
@Maik Müller
Du glaubst wirklich was du schreibst, oder? Wir haben also soviel Kohle wie noch nie zur Stromerzeugung verfeuert? Also entschuldige, aber du hast wirklich keine Ahnung…
Ein paar Fakten zur Erzeugung von Strom aus Kohle (Stein- und Braunkohle):
2022 Stichtag 20.12.22:
Steinkohle: 54,3 TWh
Braunkohle: 104,4 TWh
2017
Steinkohle: 81,7 TWh
Braunkohle: 134 TWh
Selbst wenn die Kohlekraftwerke den Rest des Jahres auf Volllast laufen, werden die Werte von 2017 nicht überschritten. Und jedes Jahr davor wurde mehr Kohle verstromt als 2022.
Quelle: Energy Charts des Fraunhofer Institut
MAik Müller meint
Mit welcher Energieform heizt ihr in diesem Dezember?
Beantwortet diese Frage!
Tim Schnabel meint
Heizen? Pfff garnicht, nen pullover und dicke Socken reichen. Den Rest machen die Wohnungen über und unter mir
Randy meint
Dann viel Spass mit ner verschimmelten Wohnung..
elektromat meint
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
Der Kommentar, auf den Sie sich beziehen, wurde bereits entfernt. Die Redaktion.
stromschüssel meint
Der Kommentar, auf den Sie sich beziehen, wurde bereits entfernt. Die Redaktion.
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
Der Kommentar, auf den Sie sich beziehen, wurde bereits entfernt. Die Redaktion.
Kokopelli meint
Der Kommentar, auf den Sie sich beziehen, wurde bereits entfernt. Die Redaktion.
elektromat meint
Bitte dann den Maik Müller auch entfernen der ist an sich von grund auf nicht sachlich. Das nennt sich Forumstroll und die Redaktion läßt in ungestört rumtrollen. Auf den Deckel bekommen nur die Leute denen langsam die Hutschnur platzt.
Mäx meint
Ich hatte ja schon mal vorgeschlagen nur noch antworten alá „Nö“ zu kommentieren.
Ernsthafte Dialoge sind sowieso nicht zu führen.
Peer meint
@MAik Müller
Mit Kohle und Gas. Zumindest die Berliner Kraftwerke. 2 (Reuter West und Moabit) verarbeiten weiter Kohle. Alle anderen Gas.
Wurde gerade verlängert bis 2028.
Hab auch kein Problem damit.
stromschüssel meint
Nö. Schreib du erst einmal einen sinnvollen Komentar. Danach können wir uns ggf. unterhalten.
Flo meint
Mit Herzenswärme. Gute Besserung.
Dark Erebos meint
Holz und Öl, aber hauptsächlich Holz.
EVrules meint
Die Energieform beim Heizen nennt man Wärmeenergie, in Form von Infrarotstrahlung (Wärmestrahlung).
Andi EE meint
@MAik
Die die in eine Wärmepumpe investiert und eine installiert haben, können jetzt schon einen sensationell hohen Anteil pro Kopf zur Energie Wende beitragen. Es ist ja technisch alles da … leider auch die tausend Ausreden, die Zweifler und Nörgler. Aber die muss man ja nicht beachten, wir haben es selber in der Hand die Sache bezüglich Energiesicherheit / Autarkie und Klima, dramatisch zu verbessern.
Gunnar meint
Mit thermischer Energie. Womit sonst? Mit kinetischer oder potenzieller Energie kann man bekanntlich nicht Heizen.
MAik Müller meint
@Gunnar ich gehe davon aus das du auch mit Kohle oder Gas heizt und das ncht zu knapp :) :) :)
Gunnar meint
Hast recht, ich beschmeiße meine Wärmepumpe mit Kohlebriketts und stell noch einen Gasheizpilz direkt vor die Wärmepumpe.
South meint
Hahaha. MAik. Der alte Schelm. Bei dir ist die Frage einfacher zu beantworten. Du verwendest das ganze Jahr über einen Diesel. Vor dir muss ich mich also bestimmt nicht rechtfertigen…. ;-)
Bei der E Technik wird im Winter über die wenigen kalten Wochen diskutiert, aber jemand der im Sommer bei 30 Grad mit einem Verbrenner rumdieselt ist ok ? Das passt ja nicht einmal mehr logisch zusammen…
MAik Müller meint
@South dann heiz du mal schön im Sommer.
Ich heize seit 10 Jahren zu 100% nur mit Holz (~3rm/Jahr).
Und wenn meine Fahrzeuge ZUENDE gefahren sind kaufe ich KEINEN Verbrenner sondern ein Eauto.
South meint
Klar, auch im Sommer will ich warmes Wasser… im Sommer heize ich nahezu zu 100% mit Solar …
Thomas meint
Oh, Maik! Du nutzt eine wenig nachhatlige Nischenenergie? Dann mal ran, und Wärmepumpe bestellen!
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
@Thomas: Schau dir noch mal die Definition von „nachhaltig“ an.
Futureman meint
Mit Holz aus nachwachsender Anpflanzung. Macht sogar dreimal warm.
Insgesamt aber schon bei 70 Prozent Solarstrom für Warmwasser, heizen, kochen und Auto fahren und das bisher sogar noch ohne Speicher.