Ab dem neuen Jahr gilt die schon länger angekündigte Anpassung der Stromer-Kaufprämie „Umweltbonus“. Der Staat konzentriert die Förderung auf Elektroautos und bald auch auf Privatleute, es gibt zudem weniger Zuschuss als noch 2022. Ob die Prämien wie ursprünglich geplant bis 2025 erhältlich sein werden, ist offen.
Der Umweltbonus wird gemeinsam vom Bund und den teilnehmenden Herstellern finanziert. Die Abwicklung übernimmt das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Seit 1. Januar 2023 gibt es bei der Anschaffung eines batterieelektrischen Autos zum Nettolistenpreis von unter 40.000 Euro noch 4500 Euro vom Staat, zuvor waren es bis zu 6000 Euro. Die Hersteller geben 2250 Euro als Nettorabatt hinzu.
Für teurere Fahrzeuge bis zu einem Netto-Listenpreis von bis zu 65.000 Euro gibt es jetzt 3000 statt 5000 Euro. Die Hersteller beteiligen sich mit netto 1500 Euro. Modelle, die über 65.000 Euro kosten, werden weiter nicht gefördert. Die Kaufunterstützung für Plug-in-Hybride ist 2022 ausgelaufen.
Eine weitere Änderung ist, dass die Mindesthaltedauer auf 12 Monate bis 24 Monate angehoben wird. Auch Gebrauchtfahrzeuge werden weiter bezuschusst, die Beträge sind hier geringer als bei neuen E-Autos. Neu ist, dass die bisherige Einschränkung entfällt, dass junge Gebrauchtfahrzeuge nur bei Anmeldung auf den Zweithalter gefördert werden können.

Beim Bundesanteil gilt für den Umweltbonus das Datum der Erstzulassung. Wer also ein Elektroauto oder einen Plug-in-Hybrid bis Ende Dezember 2022 erstmals zugelassen hat, kann die bis dahin gültige Kaufprämie auch 2023 noch beantragen. Die Hersteller gewähren ihren Anteil an der Förderung direkt beim Kauf.
Prämie wird weiter zurückgefahren
Ab 1. September 2023 wirs der Umweltbonus für gewerbliche Käufer gestrichen. Neben Unternehmen werden dann auch gemeinnützige Organisationen nicht mehr bei der Anschaffung eines Stromers vom Staat unterstützt. Im Jahr 2024 sollen die Förderprämien weiter sinken. Förderfähig sind batterieelektrische Autos ab dann nur noch bis zu einem Nettolistenpreis von 45.000 Euro. Die Höhe des Umweltbonus beträgt nur noch 3000 Euro.
Wann der Umweltbonus komplett ausläuft, entscheidet die weitere Nachfrage nach der Subvention. Sind die für 2023 bereitgestellten 3,4 Milliarden Euro verteilt, soll der Fördertopf nicht mehr aufgefüllt werden. Einige glauben angesichts der anhaltend hohen Nachfrage, dass schon in diesem Jahr das Geld ausgehen könnte. Der Umweltbonus würde somit 2023 statt wie ursprünglich vorgesehen erst 2025 enden.
Eine für Unternehmen sehr attraktiver Vorteil mit Elektroautos und Plug-in-Hybriden bleibt 2023 in unveränderter Form bestehen: Wer ein gewerblich zugelassenes Auto auch privat nutzt, muss das als geldwerten Vorteil versteuern. Bei der Pauschalbesteuerung muss bei konventionellen Pkw Steuern ein Prozent des Bruttolistenpreises pro Monat versteuert werden. Für Elektroautos ab 60.000 Euro Bruttolistenpreis sowie für alle Plug-in-Hybride unabhängig vom Preis ist die Bemessungsgrundlage dagegen halbiert (0,5-Prozent-Regel). Bei Batterie-Autos unter 60.000 Euro muss nur ein Viertel (0,25 %) versteuert werden.
Yoshi84 meint
In Anbetracht der Tatsache, dass diese Neufasssung auch von der Porsche-Partei der Koalition mitgetragen werden musste, ist dies hier wohl das Maximalergebnis. LG
eBiker meint
Warum muss man eigentlich eAutos überhaupt fördern?
Angeblich fahren die so billig, dass die ja eh viel günstiger als Verbrenner sind.
Ben meint
Warum gab es eine Abwrackprämie, ich dachte Verbrenner halten min 1Mio. km ohne Wartung.
MAik Müller meint
@Ben zumindest haten Verbrenner LÄNGER als die E-Gurken mit der bisherigen Akkuchemie!
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
Die Abwrackprämie gab es zur Ankurbelung der Konjunktur, als es mit dieser Berg ab ging. Auch damals gab es Kritik daran, dass Fahrzeuge die noch lange fahren könnten bereits viel zu früh verschrottet wurden.
Clemens meint
Die Abwrackprämie gab es nur für Fahrzeuge die mindestens 9 Jahre alt waren. Ich hab das 2009 auch genutzt, mein Auto war 11 Jahre alt mit 500.000 km
Dagobert meint
Deshalb wurden ja auch so häufig die Papiere der Verschrottung gefälscht und die Autos ins Ausland verkauft. Die meisten fahren dort wahrscheinlich immer noch.
https://www.welt.de/wirtschaft/article5373894/Abwrack-Autos-werden-ins-Ausland-verschoben.html
Ben meint
@Maik aka. Dieseldieter, dann erklär mir mal warum der Leasing Golf des Arbeitskolegen nach knapp 1200km nen Motorschaden hatte und mein gebrauchtes M3 nach 90000km noch prima fährt?
MAik Müller meint
@Ben sag mie leiber warum mein TDI 270000km gefahren ist und warum die MEISTEN nicht Alle ~ 400000km laufen.
Da Frag man sich „woran hats gelegen“ ?
EselAusWesel meint
Für Vielfahrer ist das korrekt. Bei dem durchschnittlichen Fahrer ist die finanzielle Einsparung ggf. nicht so groß die noch vorhandenen Mehrkosten im Anschaffungspreis zu amortisieren.
Warum also würde man das fördern wollen?
Eben für die Fälle, wo es sich finanziell nicht oder wenig lohnt. Entsprechend gibt es ja auch Deckel bzgl des Listenpreises. Wenig-Fahrer brauchen ja kein 100.000 Euro Auto.
Und solche Fälle möchte man fördern, da es umwelt-/klimatechnisch für die Gesellschaft halt vorteilhaft ist, wenn weniger Verbrenner-Antriebe am Straßenverkehr teilnehmen. Die Förderung von eAutos ist da der kleinste Baustein bei dem Vorhaben. Ausbau von ÖPNV oder Radwege ist da noch wirksamer insgesamt. Aber nur für Ballungsgebiete.
hu.ms meint
Kann man pauschal nicht sagen.
Wer von der eigenen PV laden kann fährt umschlagbar billig und sauber.
Wer haushaltsstrom laden muss kommt bei 40ct kwh gerade noch so hin.
Wer an öffentlichen ladern mehr zahlen muss fährt TCO teurer als mit einem stinker.
MAik Müller meint
@hu.ms daraus ergibt sich für die breite Masse kein Kaufanreiz für Eautos und Autos allgemein!
Michael S. meint
@MAik das ist ja auch gut so, schließlich wird durch die Autos jede Menge privates und öffentliches Geld direkt oder indirekt vernichtet bzw. in große Konzerne und deren Eigentümer umverteilt…
Mäx meint
@Michael
Wie meinen?
Thomas meint
Maik, 75% aller PKW haben einen festen Stellplatz (Mobilität in Deutschland, 2017 ). Die „breite Masse“ kann also bereits heute mit günstigem AC-Haushaltsstrom elektrifiziert werden.
Stefan meint
Fester Stellplatz heißt in etwa der Hälfte der Fälle aber Mietwohnung mit Tiefgaragenplatz oder vorm Mehrfamilienhaus.
Es kommt dann auf den Eigentümer an, ob und zu welchen Kosten eine Wallbox installiert wird. Günstiger Strom von der Solaranlage gibt es nur ganz selten für Mieter. Haushaltsstrom schon eher.
Bernhard meint
Das mit dem billig fahren vom PV-Strom ist doch eigentlich ein Ammenmärchen. Jeder meint er braucht eine Wallbox die 11 kWh Strom liefert. Aber eine durchschnittliche PV-Anlage in optimaler Südausrichtung ohne Verschattung müsste dann mindestens 15 kWp haben, um diese Leistung im Sommer bei optimalen Bedingungen vielleicht drei Stunden zu liefern. Zu einer Zeit, wo die Autos nicht zu Hause stehen, weil man damit zur Arbeit fährt. Und die Regelungstechnik mit speziell angepasstem Wechselrichter sowie dazugehöriger Wallbox ist ebenfalls saumäßig teuer. Dann wird die Ladeleistung dermassen an die PV angepasst und runtergeregelt, dass nur noch ein Schnarchladen übrigbleibt. Völlig unpraktisch.
Wer allerdings Homeoffice machen kann und zur Mittagszeit seinen BEV im Sommer laden kann hat klar einen Vorteil. Gerade wenn er so wie ich eine 12 Jahre alte PV hat und für den verkauften Strom noch 28 ct und den selbst verbrauchten noch 12 ct bekommt.
Kauft euch PV-Anlagen mit einem Akkuspeicher, wenn ihr den Platz und die Kohle habt. Aber bitte nicht wegen einem E-Auto. Das ist totaler Unsinn.
Frank von Thun meint
Was gerne vergessen wird ist, dass Häuser und Wohnungen einen Grundverbrauch von verschiedenen Geräten, Kühlschrank u.a., haben. Dieser Verbrauch wird durch Solar abgedeckt. Diese Einsparung kann ich zumindest teilweise für mein Auto nutzen. Mit Glück komme ich, als wenig Fahrer, damit auf Null Verbrauch für das Auto.
Bei meinen Verbrennern hat mich der Verbrauch, bzw Benzin-Preis, nicht vom Kauf abgehalten, warum soll das beim E-Auto plötzlich anders sein.
WhyLee meint
man hat die entwicklung dieser technologie gefördert. es war nie das ziel e-autos generell zu fördern, weil man davon ausgegangen ist, daß sich diese technologie dahingehend entwickelt, daß diese von sich aus konkurrenzfähig ist.
das ist in bestimmten anwendungsfällen jetzt schon der fall, das wachstum ist hoch, manche produkte sind ausverkauft.
damit hat man mit der förderung das ziel erreicht und kann diese jetzt schritt für schritt ausschleichen. schritt für schritt deshalb um keine desruptionen am markt zu erzeugen. schritt für schritt auch deshalb, weil noch etwas entwicklung notwendig ist um das preis/leistungsverhältnis noch etwas zu verbessern.
eigentlich läuft hier alles nach plan und auch genauso wie es soll.