In Köln wurde Ende 2022 das Forschungsprojekt TALAKO zum induktiven Laden von elektrifizierten Taxis erfolgreich abgeschlossen. Die Ladeanlage dazu am Hauptbahnhof der Stadt ist seit Mai vergangenen Jahres in Betrieb, wurde getestet sowie verbessert und läuft laut den Projektverantwortlichen nun zuverlässig.
Die sechs im Rahmen des Projektes für diese Anlage umgerüsteten Taxifahrzeuge haben seit der Inbetriebnahme im Mai 2022 rund sechshundertmal geladen, berichtet die Bergische Universität Wuppertal, deren Forschende bei TALAKO mitgearbeitet haben. Das kamerabasierte Positionierungssystem funktioniere „exakt und die Sicherheit für Mensch und Tier ist gewährleistet“. Weitere Ergebnisse werden nicht genannt.
Mit dem Abschluss des Vorhabens wird die Ladestation nicht abgebaut. Bereits im Mai 2022 wurde mitgeteilt, dass die im Auftrag des Projektpartners RheinEnergie aufgebauten induktiven Ladeplätze nach dem Ende des Projektes weiter betrieben werden sollen. Zwei Partner von TaxiRuf Köln haben im Rahmen von TALAKO fünf Plug-in-Hybrid-Taxis beim Hersteller LEVC bestellt und betreiben diese seither.
Ziel des Projektes war die Entwicklung einer Lösung, mit der E-Taxis während des Wartevorgangs kontaktlos geladen werden können. Dabei wurde ein modularer Aufbau nach dem Baukastenprinzip angestrebt, um die Ladestationen je nach Standort flexibel dimensionieren zu können. Ein weiteres wichtiges Ziel war die Absicherung der elektromagnetischen Verträglichkeit, damit von der Anlage keine gesundheitsgefährdenden Gefahren für Menschen und Tiere ausgehen.
Das Projekt „Taxi-Lade-Konzept für den öffentlichen Raum“ (kurz: TALAKO) war im Oktober 2019 mit einer Laufzeit von drei Jahren und einem Fördervolumen von zwei Millionen Euro gestartet. Federführend geleitet wurde es von der Universität Duisburg-Essen. Die weiteren Projektpartner waren die INTIS GmbH, die RheinEnergie AG, die Stadt Köln, LEVC Ltd sowie der Taxiruf Köln.
edwhar meint
@GLASKUGELGUCKER
2030 kommt Level 4.
Wer so viel Wissen hat und so weit in die Zukunft blicken kann, der sollte Lotto spielen.
McGybrush meint
Nur eine einzige Information. Nur eine einzige Information wo alle schon seit über 100 News zu diesem Thema warten.
Das man die Ladeverluste hier nicht mal durch die Blume nennen will lässt erahnen wie krass es sein muss.
Niemand fährt ein Rennen zum Sieg und verheimlicht es. Glückwunsch aber zu einem Kamera System was ein Gegenstand perfekt ausrichten kann. Gibts sicher auch genug Anwendungen für.
libertador meint
Wenn ich das Projekt richtig verstehe, ging es mehr um die Integration der Ladepunkte in den Taxialltag als um das Ladesystem. Dieses wurde vom Projektpartner INTIS gestellt. Auf deren Website wird eine Übertragungseffizienz von über 90% genannt (Netzanschluss bis DC-Batteriezwischenkreis)
https://intis.de/induktive-energieuebertragung.html
Releit meint
Indiktives Laden hat sehr große Verluste und ist eine enorme Elektrosmog-Schleuder. Bitte verschont uns mit dieser Technik vor allem in dieser Zeit wo Energiesparen so wichtig für unsere Zukunft ist und unsere Umwelt eh schon so Funkwellen verseucht ist.
Einen Stecker einstecken sollte jeder noch schaffen, sonst kann es auch ein Roboter übernehmen.
Tesla-Fan meint
Stammtischwissen.
Die Ladeverluste beim induktiven Laden bewegen sich mit 5-10% in eine ähnlichen Größenordnung wie der herkömmliche Ladestecker.
Bezüglich EMV gibt es vorgeschriebene gesetzliche Grenzwerte, die einzuhalten sind.
Einzig aufgrund der Anschaffungskosten hat sich das bisher nicht durchgesetzt, es ist wesentlich teurer als ein Stecker/Dose.
Releit meint
Wenn ein Stecker 5-10% Verluste hat brennt er wegen schlechtem Kontakt ab. Die Ladeverluste von steckerverbundenen Laden kommen beim Induktiven Laden genauso noch dazu. Das sind die Verluste der Ladeelektronik.
Tesla-Fan meint
Von meiner Seite ist alles gesagt.
alupo meint
Da muß ich Relait Recht geben.
Wenn man z.B. 5-10% Verluste an einem Stecker hätte, dann wäre nach der Aufladung z.B. meines BEVs (ich rechne mal nur mit 60kWh) der Stecker mit einer Verlustleistung (=Wärme) von 3-6kWh konfrontiert. Das entspricht der Leistung von 3 bis 6 elektrischen Heizlüftern mit maximaler Heizleistung (2kW) über eine halbe Stunde (Ladezeit) lang.
Wenn diese Wärmemenge auf einer solch kleinen Fläche wie in meinem BEV in einem kleinen Typ2 Stecker frei wird wollte ich diesen Stecker nach dem Ladevorgang nicht ausstecken müssen. Der würde innen glühen. Aber mein Typ2 Stecker wird auch bei 140kW nucht heiß.
Leider habe ich diese Behauptung auch schon mal woanders gehört habe. Dennoch, die Stecker bleiben kalt.
Anders ist es, wenn man eine alte Schukosteckdose aus den 70-er Jahren mit 16 A (3,7kW) belastet. So etwas ist wirklich brandgefährlich. Aber wer baut schon solch einen Mist? Ich hoffe niemand. Ich denke, auf so einen ungebührlichen Vergleich bezieht sich die obige Aussage der Steckerhitze..
Tesla-Fan meint
Induktiv lädt man über den fahrzeugeigenen Bordlader, also 3,6 kW oder 7kW oder 11kW. Die Unterschiede zum konduktiven Laden sind aufgrund der hohen Frequenz beim induktiven Laden sehr gering. Aufgrund der hohen Frequenz ist auch der Luftspalt zwischen den beiden Spulen nicht so kritisch. (so war es zumindest Stand als ich in Ruhestand ging, glaube nicht, das sich seitdem die Physik grundlegend geändert hat. 😎 Die Schweizer Firma Brusa hatte damals (vor 10 Jahren?) Prototypen entwickelt und allen OEM angeboten)
Die Umwandlung der Netzspannung in die Hochfrequenz benötigt eine Elektronik im Boden und ein Gegenstück mit Elektronik im Auto. Das war damals so teuer, sodass es niemand gemacht hat.
McGybrush meint
Ein Ladestecker kann nicht gleich schlecht sein als Kontaktlos. Bzw kann kontaktlos nicht so gut sein wie mit Kontakt. Das ein Widerspruch in sich. Das ist unmöglich das beides gleich effizient ist.
Wäre dem so dann gäbe es die Info in Fetten Buchstaben als Schlagzeile und sie wären ab morgen Mrd Schwer bewertet.
Gunarr meint
Das Laden über ein Kabel hat auch Verluste. Soweit ich gehört habe, ist das induktive Laden gar nicht unbedingt schlechter. Wäre natürlich schön gewesen, wenn Ecomento recherchiert hätte, was bei diesem Feldversuch nun konkret herausgekommen ist. Aber allein die Tatsache, dass diese Technik in Zeiten hoher Strompreise weiter genutzt wird, zeigt, dass die Effizienz nicht allzu schlecht sein kann.
Releit meint
Beim induktiven Laden gibt es genauso Kabel um die Energie zu übertragen. Es wird nur ein möglichst kurzes Stück der Gesamtstrecke zusätzlich über die Luft übertragen. In diesem Teilstück fallen zusätzliche Verluste und viel Elektrosmog an.
Michael S. meint
Ich meine, das Problem „Elektrosmog“ sollte man nicht überbewerten. Bekanntlich sinkt die Feldstärke quadratisch mit dem Abstand. Ich schätze mal, dass maximal der Fahrer nennenswert „was abbekommt“. Es gibt ja die Regeln für EMV. Als Passant oder Anwohner ist das aus diesen Gründen vermutlich vollkommen unbedenklich.
edwhar meint
@ Releit
Der Sender Mühlacker in Mühlacker bei Pforzheim hatte zu Betriebszeiten eine Sendeleistung von 100kW.
Wir leben damit. Wir müssen damit leben oder wir schrauben unseren Lebenswandel drastisch zurück. Wohlstand und Komfort haben einen hohen Preis, im wahrsten Sinne.
edwhar meint
… und auch beim Laden mit dem Kabel entstehen nun mal induktive Felder. Das bringt der Wechselstrom so mit sich.
Michael S. meint
Ja nun, Schnellladen ist ja in der Regel DC (Gleichstrom). Da sollten also während des Ladevorgangs nur bei Änderungen des Stroms Magnetfelder auftreten…
Shullbit meint
Das stimmt so pauschal nicht mehr. Es gibt mittlerweile induktive Ladetechni9k mit minimalen Verlustleistungen. Dafür ist es aber meist nötig, dass Sender und Empfänger präzise zueinander ausgerichtet sind. Dafür gibt es wiederum verschiedene technische Ansätze, aber die sind allesamt aufwändig und somit teuer. Letztelich ist der einzige Sinn und Zweck des induktiven Ladens, dass man sich das Ein- und Ausstöpseln des Steckers erspart. Genau das kann in der Tat ein Roboterarm weitaus preiswerter realisieren
Shullbit meint
Meines Erachtens Nonsens der Kategorie: Lösungen für die kein Problem existiert.
Je nach Größe des Taxi-Unternehmens fahren Taxis 100-200km am Tag und nirgends sind Taxis wirklich 24 Stunden am Tag im Betrieb. Gerade weil da typischerweise viel Stadtverkehr dabei ist, lassen sich solche Fahrleistungen bei heute typischen Reichweiten von BEV mit mit einem halbvollen Akku realisieren. Es ist dann kein Problem, ein Taxi an einer Wallbox oder einem HPC zu laden.
Wenn wir etwas weiter schauen: Wir können uns streiten, ob autonomes Fahren in 2, 3, 5 oder 7 Jahren kommt. Aber es wird kommen, weil das ökonomische Potential weltweit bei mehr als 1 Billion pro Jahr liegt. Das Teuerste am Taxifahren ist der Taxifahrer und sowie autonomes Fahren funktioniert, ist der weg. Autonome Taxis/Maas fahren dann Nachts an eine Ladestation und die wird aufgrund der Kosten garantiert nicht induktiv sein.
MAik Müller meint
@Shullbit frühetens 2030 kommt Level 4. Vom autonomen fahren sind wir also gute 20 Jahre entfernt!
Shullbit meint
Jeder der glaubt, da präzise Vorhersagen machen zu können, leidet an Selbstüberschätzung. Ganz egal ob diese Vorhersagen nun besonders optimistisch oder – wie Ihre – besonders pessimistisch sind.
U.a. gibt es jetzt neu hochauflösende LiDAR-Systeme, die das Auflösungsvermögen von Kameras erreichen. Das kann ein Riesensprung für autonomes Fahren sein. Bislang hat ein LiDAR signalisiert „Da ist was“. Das Auflösungsvermögen hat aber häufig nicht gereicht, um zu beurteilen, was da ist. Das ist für die Entscheidungsfindung aber häufig wichtig, z.B. ob ein Kind oder ein Müllsack am Fahrbahnrand steht. Dafür brauchte es Kameras. Das war ein Grund, warum Musk dann auf LiDAR und Radar verzichtet
Mäx meint
Wir haben schon Level 4, siehe Waymo oder Cruise.
Mal wieder top informiert. Aber gleich kommt bestimmt eine Relativierung oder sonstige Entschuldigungen.
MichaelEV meint
Dieses Jahr schon geladen? Laut Maik sollte doch jeder jetzt > 1 €/kWh auf der Rechnung stehen haben;-)
eBiker meint
Nicht so ganz richtig Shullbit.
In grossen Städten fahren Taxis gerne mal im Dreischicht Betrieb,
Und an starken Tagen kann das dann schon mal deutlich über 200 Kilometer sein.
Gerne auch mal 400 km und mehr.
Und an solchen Tagen ist nix mit HPC oder Wallbox – da ist Laden wenn man am Stand steht perfekt.
Und was die Zukunft bringt – werden wir sehen. Aktuell ist das durchaus interessant.
Tesla-Fan meint
Lesen würde helfen. – Im Text stand was von 5 Plugin-Hybriden, da reicht der kleine Akku nicht über eine ganze Taxi-Schicht.
David meint
Eigentlich ist induktives Laden spannend, wenn es am Parkplatz dazu führt, dass man wenige Stalls aufteilt ohne Kabel ein- und ausstecken zu müssen. Heißt, z.B. 10 induktive Parkplätze, aber nur eine Einheit mit Lastverteilung. Und du musst nur per App mitteilen, ob und wie du mitladen möchtest. Auch am privaten Parkplatz wäre es Komfortgewinn. Der Killer wäre aber Induktion in der abgetrennten rechten Spur von Autobahnen, so dass Lastzüge aber auch PKW dort autonom und ladend mit 80 km/h fahren könnten.
Ola meint
Das ist so, als wenn man Verbrenner während der Fahrt auftanken wöllte. Unnötig, teuer, ineffizient, umweltschädlich… Moderne Elektroautos schaffen bis zu 500 km…
Stefan meint
Auf Autobahnen wäre eine Oberleitung für die LKW deutlich günstiger und einfacher.
Auch wenn Oberleitung über Hunderte Kilometer Milliarden kosten.
Wenn PKW auf der Autobahn der Induktion laden wollen, müssten diese auch kräftig Maut bezahlen.
Tesla-Fan meint
David denkt wie immer das Big Picture.
Ich wäre schon froh, wenn die Strassenmeistereien mit dem fachgerechten Verschließen von Schlaglöchern hinterherkommen würden.