Ford baut den Standort Köln für die Elektroauto-Zukunft um und informiert über den Fortschritt der Arbeiten. Den winterlichen Werkurlaub nutzte das Unternehmen laut einer Mitteilung, um ein 68 Tonnen schweres Teilstück einer Stahlbrücke im neu ausgerichteten Lackbereich zu installieren.
Das erste, zwölf Meter lange Turmbrückenstück war bereits im Dezember 2022 an das PTEC-Gebäude (PTEC – PreTreatment Electrical Coating) angebaut worden. Die letzten fehlenden elf Meter werden nun analog zusammengebaut und in Höhe von acht Metern auf der einer Seite mit dem jüngst installierten Teilstück sowie auf der anderen Seite mit der Halle verbunden, sodass insgesamt eine über 62 Meter lange Brücke die beiden Gebäude verbindet.
Geplant ist, dass der gesamte Brückenrohbau, sofern das Wetter mitspielt, Mitte Januar und inklusive Verkleidung, Dämmung sowie staubfreier Innenverkleidung bis Ende Februar 2023 fertiggestellt sein wird.
Aufgrund der Umstellung der gesamten Fertigung auf ein neues Elektroauto, dessen Karosse laut Ford größer und schwerer ist als die des aktuellen Fiesta, muss auch die Logistik der Lackierung umgestaltet werden. Dazu sind Brücken zwischen einem neuen PTEC-Gebäude für die Lackvorbehandlung sowie der Halle Y notwendig, in der der übrige Lackbereich sowie die Trockenöfen untergebracht sind. Durch die 4,80 Meter breite und final 62 Meter lange Brücke gelangen die Karossen von der Tauchlackierung zu den Trockenöfen.
Ford nutzte auch den Werkurlaub, um weitere umfangreiche Arbeiten durchführen zu lassen. Ebenfalls mithilfe eines Krans wurden die letzten Komponenten eines neuen Ofens auf das Dach der Endmontage gehievt. Dazu mussten die zwei darunterliegenden Etagen des Gebäudes zeitweise geräumt werden. „Dieser neue Ofen zeichnet sich durch eine innovative Luftführung aus, die speziell an den strukturellen Karossenaufbau der kommenden Elektrofahrzeuge angepasst ist“, hieß es. Dadurch verspricht sich der Autobauer einen optimierten und effizienten Trocknungsprozess der Elektro-Beschichtung. Die bis zu 140 Meter langen neuen Öfen dienen der Aushärtung der verschiedenen Lackschichten.
Das Ford-Werk im nördlichen Kölner Stadtteil Niehl wird seit knapp anderthalb Jahren zum Cologne Electrification Center umgebaut. Ab Jahresende 2023 sollen hier die ersten vollelektrischen Volumenmodelle des Herstellers vom Band laufen. Insgesamt investiert das Automobilunternehmen eigenen Angaben nach zwei Milliarden US-Dollar in den Umbau des Werkes zu seinem ersten europäischen Electrification Center. Nach aktuellem Stand sind drei neue E-Modelle für Europa geplant, zwei davon auf dem Stromer-Baukasten MEB von Partner Volkswagen.