Tesla hat noch keine Subventionen für sein Elektroauto-Werk in Brandenburg erhalten. Das berichtet die BZ. In der Gemeinde Grünheide nahe Berlin laufen seit März vergangenen Jahres Kundenfahrzeuge des mittelgroßen SUV Model Y vom Band, Baubeginn war im ersten Quartal 2020.
Nach Angaben des brandenburgischen Wirtschaftsministeriums laufe „gegenwärtig ein beihilferechtliches Notifizierungsverfahren in Brüssel“, berichtet die Zeitung. Ob und wann Tesla für den Standort Grünheide Fördergelder überwiesen bekommt, hängt demnach von der EU-Kommission ab.
Den Förderantrag hatte Tesla bereits im November 2020 eingereicht. Dass seitdem kein Geld geflossen ist, liegt laut der BZ vor allem daran, dass Tesla die beantragte Fördersumme „sehr oft geändert“ habe. Grundsätzlich könne das US-Unternehmen mit 6,8 Prozent Förderung rechnen. Bei kolportierten zwei Milliarden Euro Baukosten würden 136 Millionen vom Staat kommen.
Für die geplante Fertigung von Batteriezellen in Grünheide will Tesla keine EU-Fördermittel in Anspruch nehmen. Konzernchef Elon Musk verzichtet auf die rund eine Milliarde Euro, weil er mit den Förderbedingungen nicht einverstanden ist. „Wir haben unsere Lektion aus dem 2010/2011 erhaltenen Darlehen des US-Energieministeriums in Höhe von 465 Millionen Dollar gelernt – belastende Bedingungen übersteigen den Wert des erhaltenen Geldes“, sagte Musk dazu.
Wann in Deutschland auch Akkus von Tesla hergestellt werden, ist noch offen. Dem Elektroautobauer werden in den USA wie anderen Unternehmen umfassende Fördermittel im Rahmen des „Inflation Reduction Act“ in Aussicht gestellt. Tesla fokussiert sich deshalb vorerst auf seine neue „Gigafactory“ in Austin, Texas. Die Produktionsstätte für Batteriezellen in Deutschland wird dem Unternehmen zufolge aber weiter vorangetrieben.
Für den Elektroauto-Bau beschäftigte Tesla nach Aussage des brandenburgischen Wirtschaftsministers Jörg Steinbach im Januar 9000 Mitarbeiter in Brandenburg, die etwa 3000 Fahrzeuge pro Woche herstellen. Das Ziel der ersten Ausbaustufe des Standorts sind 12.000 Mitarbeiter, die 500.000 Fahrzeuge pro Jahr bauen, darunter später auch die Mittelklasse-Limousine Model 3.
Kasch meint
Als Aktionär hoffe ich, dass Tesla in den USA auf CCS-Zwang, Öffnung für andere Marken und damit auf Ladesäulenförderung verzichtet. Soll sich Biden die Kohle sonst wo hinstecken. Der schlanke dreipolige 1MW-Stecker mit relativ dünnem Kabel ist für den Semi, dem Cybertruck und in wenigen Jahren für alle PkWs von Tesla essenziell. Der ganze politische Ladeunsinn der in Europa politisch angezettelt wurde, ist teuer genug. Discounter- und Bauhausketten wehren sich inzwischen gegen kürzlich, gesetzlich definierten Zwang, Lader aufzustellen – ein einziges Trauerspiel !
BEV meint
Denkbar wäre in US auch eine Adapterlösung bzw. zur Not zwei Kabel.
Kasch meint
Tesla hat einen stationsfesten CCS-Adapter gefertigt und vorgeschlagen. Wurde von „Muskfreund“ Biden abgelehnt – nicht förderfähig. Damit hat sich CCS für Teala in USA hoffentlich erledigt.
Wasco meint
Das Batteriewerk in Grünheide ist bereits in Betrieb wie electrive schreibt.
Mäx meint
Es werden Batteriezellen in Grünheide hergestellt?
Das wäre mir neu.
Vermutlich ist eher die Integration von Batteriemodulen gemeint.
BEV meint
von BYD Zellen … das denke ich auch eher