Petronas Lubricants International (PLI) hat die Ergebnisse einer europäischen Studie veröffentlicht, in deren Rahmen 7000 Verbraucher aus sechs Ländern befragt wurden. Die Ergebnisse zeigen laut dem Schmierstoffhersteller, dass die Verbraucher zwar oft wissen, welche Maßnahmen für nachhaltige Mobilität notwendig sind, es ihnen aber schwerfällt, diese in die Praxis umzusetzen.
Dennoch gaben 80 Prozent der Deutschen an, dass sie zu einer umweltfreundlicheren Autoindustrie beitragen wollen. Rund zwei Drittel der Befragten (67 %) wären bereit, mehr für alternative Produkte zu bezahlen.
Aus der Studie geht hervor, dass viele europäische Länder durchaus bereit sind, für umweltfreundlichere Produkte tiefer in die Tasche zu greifen. In Deutschland gaben 41 Prozent der Befragten an, dass sie 11 bis 20 Prozent mehr für nachhaltige Produkte ausgeben würden. Im Vereinigten Königreich hingegen ist diese Bereitschaft allerdings am geringsten.
Auch zwischen den Generationen gibt es Unterschiede: 76 Prozent der Generation Z (geboren zwischen 1995 und 2010) in Deutschland würden mehr bezahlen, um einen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten. Dagegen sind knapp die Hälfte der über 55-Jährigen der Meinung, dass die Preise nicht steigen sollten (49 %).
Wie Fahrzeuge die CO2-Bilanz verschlechtern, ist weitgehend bekannt. Dennoch besteht die Gefahr, dass darauf nicht geachtet wird, um kurzfristig Geld zu sparen. Für die deutschen Befragten gehören folgende Faktoren zu den fünf wichtigsten Einflüssen: Verwendung des richtigen Kraftstoffs (76 %), Alter des Fahrzeugs (78 %), Fahrgewohnheiten (79 %), Wartung des Fahrzeugs (70 %) und Öl (74 %).
Im Durchschnitt sind sich 12 Prozent der befragten Europäer über die Möglichkeiten zur Reduzierung der CO2-Emissionen ihres Autos im Unklaren. Während in Deutschland nur 5 Prozent nicht wissen, welche positiven Maßnahmen sie selbst ergreifen können, sind es im Vereinigten Königreich sogar 30 Prozent.
Nach 40 Prozent aller Befragten (in Deutschland 25 %) könnte die Automobilindustrie Fahrzeuge noch nachhaltiger gestalten. Angesichts des hohen CO2-Ausstoßes sind 81 Prozent der Meinung, dass die Unternehmen die Einführung von E-Fahrzeugen stärker fördern müssen, um den ökologischen Fußabdruck von Autos zu verringern. Auch hier sind die Kosten ein wesentliches Hindernis für das Erreichen von Nachhaltigkeitszielen. In diesem Zusammenhang fordern 39 Prozent niedrigere Preise und eine bessere Auswahl für Menschen mit unterschiedlichen Fahrzeuganforderungen (28 %).
Fritzchen meint
Würden Sie gerne mehr für umweltfreundlichere Produkte ausgeben?
Diese nun wirklich dumme Fragestellung ist ja nicht neu. Aus moralischem Hintergrund heraus wird dies gerne bejaht . Da können die Hersteller ja schon mal die Preise erhöhen.
Die gute Nachricht kommt allerdings aus China. Dort gibt es kaum Absatz für eAutos aus deutscher Produktion. Vielleicht besinnen sich VW & Co. mal wieder auf die Heimat. Mit bezahlbaren Fahrzeugen für Otto Normalverdiener.
Andi EE meint
Petronas Lubricants … ist der malyische Erdölkonzern Petronas. Und so liest sich doch diese Studie. Wischiwaschi schlimmer gehts nicht, als wenn Schmierstoffe, Kraftstoffe irgendwas Sustanzielles zur Verbesserung von Umwelt- und Klinabilanz der Verbrenner beitragen könnten. Und ja, wir wissen dass die Elektromobilität teuer ist, zu teuer ist.
Kommt so wie die Marlboro-Studien die damals die Gesundheitsgefährdung durch Rauchen zu verniedlichen versucht haben. Für mich wieder so ein Artikel, den man nicht publizieren kann, wenn man sich der CO2-Vermeidung / Elektromobilität verschrieben hat. Aber ja, wer zahlt befiehlt.
Mike meint
„Würden Sie gerne mehr für umweltfreundlichere Produkte ausgeben?“
Die gesellschaftlich anerkannte Antwort ist „ja“, weshalb viele diese bei Umfragen auch geben. Allerdings beim Autohändler des Vertrauens dann anders handeln.
Thrawn meint
Die deutschen Autofahrer wollen vielleicht „umweltfreundliche“ Verbrenner mit Efuels, aber mehrheitlich sicherlich keine BEVs. In meinem privaten Umfeld gibt es niemanden, der die Anschaffung eines elektrischen Autos in Erwägung zieht. Da wird vielleicht mal drüber nachgedacht, am Ende steht doch wieder ein Verbrenner oder PHEV in der Garage. Also bleibe ich der einzige weit und breit, der seit fast acht Jahren elektrisch fährt.
Natürlich ist mein privater Bekanntenkreis nicht repräsentativ. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass es woanders großartig anders ist.
Maik Müller meint
@Thrawn 2% sind Eautos und 98% Verbrenner :) :)
hu.ms meint
Genau das kann ich auch in meinem umfeld feststellen. Sie hoffen auf H2 bzw. efuels. Bis dahin wird ein plugin gekauft, damit man ein E-kennzeichen bekommt und damit fortschritt zeigen kann.
Hier in der EFH-strasse haben mind. die hälfte 2 autos pro haushalt – könnten also locker mit einem auf BEV wechseln. Die letzten beiden jahre haben mind. 8 neue autos gekauft – nur einer davon war ein BEV (oranger e-corsa für mutti). Das ist die traurige realität !
three e's meint
…weil auf dem Titelbild ein schöner ID.3 zu sehen ist, hier ein Hinweis, den die wenigsten bisher wahrgenommen haben:
der ID.3 ist der erste bilanziell CO₂-neutral gefertigte Volkswagen!
Er wird Dir sozusagen klimaneutral vor die Haustüre gestellt – was Du dann daraus machst, darfst allein Du entscheiden…
Maik Müller meint
@three e’s da mußt auch du sicher laut lachen.
hu.ms meint
Ich fahre selbst seit 11/20 ID.3 und lsde im jahresdurchschnitt zu 75% von der eigenen PVA.
Halte aber die „ausgleichsmassnahmen“ durch VW für äusserst fragwürdig. Ist eher ein werbegag. Interessanter erscheint mir da, dass man LG-chem auferlegt hat, WKA in Polen aufzubauen, wo die zellen für die ID überwiegen herkommen.
Ich gehe bei meinen vergleichsberechnungen davon aus, dass die MEB-produktion genausoviel emissionen erzeugt wie die der VW-stinker.
Maik Müller meint
Umweltschutzbei immer weiter steigenden SUV Zulassungszahlen? Wohl kaum!