Der Volkswagen-Konzern will seine ehrgeizige Elektroauto-Offensive unabhängiger von Akku-Lieferanten machen. Dazu investiert Europas größter Autohersteller viel Geld in eigene Fabriken für die Batteriezellen-Produktion. Das Unternehmen überlegt, später seine Batteriesparte an der Börse zu platzieren. Investoren interessiert das schon jetzt sehr.
Man registriere, „dass das Interesse am Thema PowerCo sehr groß ist. Das sollte ein positiver Fall sein“, sagte der Volkswagen-Vorstandsvorsitzende Hans Dieter Poetsch. Weitere Börsengänge von Konzerntöchtern seien derzeit nicht geplant.
Die Nachrichtenagentur Reuters hatte vor einigen Monaten berichtet, dass Volkswagen im Vorfeld eines möglichen teilweisen Börsengangs seiner Batteriesparte Gespräche mit Investoren führe. Entschieden war demnach aber noch nichts.
Allein in Europa will Volkswagen bis Ende des Jahrzehnts sechs Gigafabriken mit einer Gesamtkapazität von 240 Gigawattstunden (GWh) entstehen lassen. Diesen März hat die Batterie- und Energietochter PowerCo in der spanischen Region Valencia den Startschuss für den Bau ihrer zweiten Fabrik für Elektroauto-Batteriezellen gegeben. Die „Gigafabrik Valencia“ soll 2026 mit der Produktion der sogenannten Einheitszelle beginnen und künftig mehr als 3000 Menschen direkt beschäftigen.
Seit ihrem Start vor acht Monaten hat die PowerCo mit Salzgitter, Valencia und St. Thomas in Ontario/Kanada drei Standorte für Zellfabriken festgelegt, zwei davon befinden sich schon im Aufbau. „Unser Ziel steht: Wir wollen die PowerCo zu einem Global Player im Batteriegeschäft machen und mit nachhaltig gefertigten Batteriezellen den Weg für eine bessere Mobilität ebnen“, sagte Thomas Schmall, Konzernvorstand Group Technology und Aufsichtsratsvorsitzender der PowerCo.
Sollte Volkswagen die PowerCo tatsächlich an die Börse bringen, könnte der Konzern den Großteil der Sparte listen. Das hatte Schmall im vergangenen Jahr erklärt, jedoch betont: „Aber wir wollen das Steuer in der Hand behalten.“
Ossisailor meint
Der VW-Konzern treibt seine Unabhängkeit von externen Batteriezellen-Herstellern voran. Das ist die Botschaft. Und wenn die erfolgreich ist, kommt die Werkstochter an die Börse.
Und was kommt hier in den Focus im Forum: Die Prämien, Gehälter und Einkünfte der Manager. Was für ein Niveau!
Die Transformation zur Elektro-Mobilität eines solch großen Unternehmens fordert extrem hohe Investitionen. Und es ist ein ganz normaler Vorgang dabei, sich das zum Teil über einen Börsengang zu beschaffen, bei dem allerdings immer nur die Minderheit angeboten wird, weil man das Ruder ja in der Hand halten will. Der Börsengang kann allerdings nur klappen, wenn das Unternehmen Erfolg – sprich Rendite – verspricht.
Thomas Claus meint
Stimmt.
Daniel meint
Wenn man das Steuer in der Hand halten will, verkauft man es nicht.
MiguelS NL meint
Ich glaube VW (Vorstand) keinen Wort.
Die OEMs veräppeln uns doch. Machen seit Jahrzehnte Miljarden Gewinne und brauchen immer Geld (vom Staat, EU…).
Ich würde es nicht tun.
1.
Es is ja nicht so dass sie kein Geld haben.
2.
Und wenn keine Reserven, wieso nicht, wo fliesst das Geld hin, stimmt was nicht mit der Firmenkultur?
3.
Geht es darum Risiko zu tragen? Welches Risiko, man sieht doch an allen Ecken dass die Kurve (EV, EE…), wie schon lange erwartet, steil nach oben geht?
Thomas Claus meint
Die Investitionen sind halt schon sehr üppig. Ein paar Milliarden Euro einnehmen, warum denn nicht. Außerdem lassen sich so zusätzliche Werte heben. Der Börsengang von Porsche hat es doch vor gemacht. Ich finde die Idee gut und richtig.
Draggy meint
Und dann ist auch der Teil verdammt ständig zu Wachsen und mehr Geld zu verschenken. Börsengänge waren schon immer Unsinn und ein massiver Ballast. Der sich nur für die Manager mit ihre. Bonis gelohnt hat.
CaptainPicard meint
Um mit den Einnahmen zusätzliche Batteriefabriken zu finanzieren oder um dem Porsche Clan erneut eine dicke Sonderdividende auszuzahlen? Ich hab das Gefühl ich kenne die Antwort bereits.
ID.alist meint
Die haben lange gekämpft um aus dem VW-Konzern den maximalen Ertrag zu bekommen. Sei nicht so ein Miesepeter und gönne die mal was. ;-)
Mäx meint
Nicht zu vergessen die höheren Gehälter die man beim Management durchsetzen möchte…
AlBundy meint
was ist mit Variante 3?
nächste Erhöhung der Bezüge der Topmanager
„Bisher dürfen Vorstandsvorsitzende laut den Regeln pro Jahr maximal 12 Millionen Euro brutto verdienen, wenn man alle Gehaltsbestandteile einschließlich der Rentenansprüche berücksichtigt – sonstige Mitglieder des Vorstands höchstens 7 Millionen Euro. Künftig sollen es bis zu 15 beziehungsweise 8,5 Millionen Euro sein.“
Rückwirkend zum 1.1.2023
Blume is back und darf jetzt mehr verdienen.(äh bekommen)
wer das wohl beschlossen hat?
der Tarifabschluss der IGM für die Beschäftigten
hat 5,2 ab 1.6.23 und 3,3 ab 1.5.2024 gebracht.
An der Quelle sitzen die Knaben
Thomas Claus meint
Das ist er mal wieder, der deutsche Neid. Dabei gibt es doch gar keinen Grund dafür. Die Sonderdividende ist für VW Aktionäre eine kleine Entschädigung für die nicht gerade üppige Bewertung der VW Aktie. Wer außer den Aktionären hätte denn sonst von den Einnahmen aus dem Börsengang profitieren sollen?
ID.alist meint
Es hat wenig mit Neid zu tun, wenn man sich fragt in wie fern so ein Teilverkauf eines Konzernteiles nötig ist (Fehlender Investitionskapital) oder ob man nur auf das schnelle Geld ist (Sonderdividende).
Davon abgesehen, kein Aktionär braucht Entschädigt zu werden, wenn man Aktien kauft die etwas weniger volatil sind dafür aber weniger steigen, ist es halt so, und man braucht niemandem deswegen zu „entschädigen“.
MAik Müller meint
Auf dem Bild vom ID2? hier im Artikel sieht man ganz gut warum Eautos so viel günstiger in der Herstellung sind.
ID.alist meint
Leider vergisst Du, dass beim E-Auto einzelne Teile teurer sind.
Übrigens der Antriebsstrang eines Verbrenners sieht ähnlich aus. Du hast anstatt der große Alu Kiste ein paar Stahlrohre und hinter der Hinterachse einen Plastikbalg.