Nach der Erschöpfung des Fördertopfes der Förderrichtlinie „Ladeinfrastruktur an Wohngebäuden“ im Oktober 2021 ist der Anteil an Installationen von geförderten Ladestationen für Elektroautos deutlich gesunken. Das geht aus einer Studie von EUPD Research hervor.
Die Marktforscher haben 2021 und 2022 jeweils 400 Installateure von Ladestationen in Deutschland befragt. Demnach ging der Anteil Installationen von Ladestationen, dessen Finanzierung mit einem Förderantrag einherging, um 59 Prozentpunkte zurück. Auch die Zahlen der Nationalen Leitstelle Ladeinfrastruktur bestätigen diesen Rückgang: Im Jahr 2022 wurden circa 618.000 Ladestationen weniger gefördert als noch im Jahr 2021.
Trotz wachsender Installationszahlen bei der öffentlichen Ladeinfrastruktur müssen sich immer mehr Elektroautos einen Ladepunkt teilen. Während es im Jahr 2020 laut der Auswertung noch circa sieben reine Stromer pro Ladepunkt in Deutschland gab, waren es Ende 2022 bereits 15. Für viele E-Auto-Fahrer sei dementsprechend die Möglichkeit des Ladens zu Hause beim Kauf eines Stromers entscheidend.

Die Entwicklung der auf Bundesebene geförderten Ladepunkte über die letzten drei Jahre zeigt laut EUPD, dass 2021 bisher die meisten Ladestationen gefördert wurden: Während in den Jahren 2020 und 2022 circa 232.000 beziehungsweise 242.000 Ladestationen auf Bundesebene gefördert worden seien, so seien es im Jahr 2021 mehr als 850.000 gewesen.
Der Hauptgrund für diesen Anstieg sei das Inkrafttreten der ‚Förderrichtlinie Ladeinfrastruktur an Wohngebäuden“ gewesen. Von August 2020 bis Oktober 2021 konnten sich Privatpersonen einen Zuschuss von 900 Euro pro installiertem Ladepunkt im Eigenheim sichern. Laut der Nationalen Leitstelle Ladeinfrastruktur wurden über diese Förderrichtlinie insgesamt 877 Millionen Euro an Fördermitteln eingesetzt und insgesamt 974.000 Ladepunkte gefördert. Mit Erschöpfung dieses Fördertopfes im vierten Quartal 2021 blieb auf Bundesebene vor allem die finanzielle Unterstützung für Gewerbe und Kommunen bestehen.
Insgesamt ist der Anteil der finanzierten Ladestationen im Jahr 2022 im Vergleich zum Vorjahr deutlich zurückgegangen, was sich auch in den Ergebnissen einer Studie von EUPD Research ablesen lässt. Bezüglich der Finanzierung der installierten Ladestationen gaben die dazu befragten Installationsbetriebe an, dass 17 Prozent ihrer Installationen im Jahr 2022 durch Eigenfinanzierung mit Förderantrag finanziert wurden. Noch im Vorjahr waren es mehr als drei Viertel der Installationen. Insgesamt verzeichnete der Anteil an geförderten Ladestationen laut Studienvergleich einen Rückgang um 59 Prozentpunkte.
Anti-Brumm meint
Warum sollte man sich auch heute schon eine Wallbox zulegen, wenn das Auto erst in frühestens einem Jahr lieferbar ist?
:-)
MAik Müller meint
@Anti-Brumm die große Masse wird wohl erst in 5-10 Jahre eine Wallbox brauchen :)
David meint
Ich denke aber auch, dass informierte Bürger, die jetzt nicht direkt eine Wallbox benötigen, noch warten, bis die regulatorischen Hürden rund um V2G und V2H sowie induktives laden geklärt sind. Denn das ist das nächste big thing, wo man eine gewisse Investitionssicherheit hat, wenn man das mitnimmt.
Der letzte Sprung in diesem Sinne war vor einigen Jahren, als es noch möglich war, in Wohngegenden von Großstädten 22 kW Ladesäulen zu bekommen. Da hatte ich zugeschlagen. Das ist ein Goldschatz, den ich erst beim übernächsten Auto mit Feststoffakku so richtig heben kann. Während um mich herum die 11 kW-Gurken von der Netzgesellschaft abends auf 2,3 kW runtergeregelt werden, haue ich über Nacht 180 kWh durch.
OpaTesla meint
Stimmt. 180 kWh über Nacht in deinem 250kWh Akku, damit Du deine tägliche Strecke von 1250km einfach ohne Pinkelpause durchfahren kannst…was ne gequirlte Schei….
Und aktuell kann keine, nochmals, keine der Wallboxen vom Energieträger abgeschaltet werden. Außer sie hat nen eigenen Zähler.
OpaTesla meint
Meine Wallbox hat vor 11 Jahren genau 349€ gekostet. Holländischer Hersteller, 11kW Ladeleistung, Mode 2.
Kein hipper Shit, kein Internet, keine App, kein Rfid, nix. Nur nen Fi und 7m Typ 2.
Und sie macht was sie soll: Sie lädt zuverlässig sämtliche Fahrzeuge seit dem ersten Tag.
Und mehr muss sie auch nicht. Ist halt ne dicke Steckdose.
Das Auto selber weiß gang genau, was wie wann zu steuern ist.
Der ganze Förderwahnsinn dafür hat nur ne Branche fett gemacht. Sonst nix.
South meint
Also da hatte ich so einen Aha Moment. Ich habe mir vor der Förderung ein Angebot geben lassen. Nach der Förderung hat die Branche gut abgeschöpft und die Preise deutlich erhöht. Gut zwei Drittel der Förderung gingen schlicht für Preissteigerungen drauf…. an sich klar, aber trotzdem irgendwie komisch, wie man direkt sehen kann, wie Subventionen versickern…
Stdwanze meint
Keine Ahnung was da alle machen, meine hat dank Förderung anno ’21 genau 20 euro gekostet.
MacGyver meint
Die Schlange wird also kürzer sobald das Freibier wieder was kostet.
Das ist für mich in den top 10 der unnötigsten Nachrichten dieses Jahr bisher.