Laut Daten des Marktbeobachters Jato für 27 europäische Märkte war das Tesla Model Y der am häufigsten zugelassene neue Pkw im März und auch im ersten Quartal 2023. Im Vorjahresquartal wurde das Modell noch auf dem 31. Rang gelistet, stieß nun aber mit einem Plus von 173 Prozent gegenüber Q1 2022 auf den ersten Platz vor.
„Dank der Produktionssteigerung und weniger Problemen in der Lieferkette konnte Tesla seine Kunden zuletzt zügig mit Fahrzeugen beliefern. Das Model Y wird am Ende dieses Jahres wahrscheinlich zu den fünf meistverkauften Produkten in Europa gehören“, so Jato-Analyst Felipe Munoz.
Der Erfolg des Model Y ging laut den Marktexperten auf Kosten der Mittelklasse-Limousine Model 3, die einen Rückgang der Neuzulassungen verzeichnete: von 42 Prozent im März 2023 im Vergleich zum Vorjahresmonat und von 40 Prozent im ersten Quartal 2023 gegenüber Q1 2022.
Die fünf beliebteste Elektroautos nach dem Model Y (71.683/+173 %) in den Top 5 waren im ersten Quartal des Jahres das Tesla Model 3 (19.621/-40 %), der ID.3 (17.316/+105 %) und ID.4 (16.646/+52 %) von VW sowie der Dacia Spring (14.066/+56 %). Die über alle Antriebsarten hinweg am meisten nachgefragten Modelle waren hinter dem Tesla-Elektroauto die Verbrenner Dacia Sandero (60.202/+27 %) und VW T-Roc (54.960/+50 %) sowie die auch als E-Autos erhältlichen Baureihen Peugeot 208 (53.336/+3 %) und Opel Corsa (53.307/+38 %).
Insgesamt stieg die Zahl der europäischen Neuzulassungen im März 2023 der Auswertung zufolge um 26 Prozent auf 1.414.815 Einheiten und im ersten Quartal um 17 Prozent auf 3.220.806 Einheiten – der höchste Stand seit 2019. Der Anstieg der Zulassungen ist laut Munoz größtenteils auf aufgelaufene Bestellungen aus den Vormonaten zurückzuführen, die aufgrund des damaligen Mangels an Komponenten nicht ausgeliefert werden konnten.
E-Autos treiben Neuzulassungen
Reine batteriebetriebene Autos (Battery Electric Vehicle/BEV) waren einer der Treiber des Wachstums: Mehr als die Hälfte der Zulassungen im ersten Quartal 2023 waren BEV, wobei das Volumen im März um 43 Prozent auf über 219.000 Fahrzeuge stieg. Mehr Modelle, niedrigere Preise und attraktive Anreize in allen Märkten haben laut Jato zu diesem Anstieg der Nachfrage beigetragen. Der Marktanteil von BEV habe sich in Q1 2023 auf 13,4 Prozent belaufen – der höchste, der jemals in einem ersten Quartal in Europa erreicht wurde.
Tesla-Fahrzeuge machten im März dieses Jahres 28 Prozent aller BEV-Zulassungen aus, im ersten Quartal 22 Prozent. Munoz: „Tesla zeigt in diesem Jahr stärkere Ergebnisse als 2022, trotz des Rekords im letzten Jahr. Das Wachstumstempo wäre jedoch noch höher gewesen, wenn es nicht den Siegeszug des Model Y und die darauf folgenden ausbleibenden Zulassungen des Model 3 gegeben hätte.“
Der Volkswagen-Konzern lag im Q1-2023-Ranking bei BEV 2400 Einheiten hinter Tesla, wobei sein BEV-Gesamtvolumen um 57 Prozent zunahm. Da Volkswagen im März besser abschnitt, stiegen die Zulassungen um 75 Prozent im Vergleich zu 44 Prozent bei Tesla.
Naveed meint
Also, als Familienvater von 3 Kindern habe ich Hyundai IONIQ, BMW i3, Polestar, Renault ZOE, ID 3/4, etc.. ausprobiert. Und Preis + Leistung ist nun mal der TESLA Y das echte Volkselektroauto.
Aus meiner Familie haben allein 4xPaare mit Kindern diesen Monat einen Tesla Y bestellt und steigen von BMW, Renault, Audi, VW, etc… auf Tesla Y um.
Fehlt nur noch Apple Carplay …
Kokopelli meint
Passt! 👍
Kuffel meint
Da freut sich der Fanboy wie Bolle.
Passt!
GrußausSachsen meint
Und der Konzern Knecht muss traurig zusehen. Passt
Ossisailor meint
Ich weiß nicht, wie die JATO-Zahlen zusammengestellt sind. Wenn ich mir aber die aufsummierten Zahlen für die von eu-evs.com beobachteten 13 Märkte Europas anschaue, dann liegt dort der VW-Konzern in Q1 immer noch vor Tesla, nämlich mit 74.800 zu 70.950 Einheiten. VW hatte dabei einen Zuwachs von 24.868 BEV (+49,8 %), Tesla von 24.553 (+52,9 %). Die beiden Konzerne liefern sich hier in Europa auf jeden Fall ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Zu beobachten ist dabei, dass beide zusammengenommen einen Marktanteil von über 45 % im BEV-Markt dieser Länder haben. Dabei gibt es naturgemäß eine große Lücke zu allen anderen Anbietern in diesen Märkten, die sich den Rest teilen müssen.
MichaelEV meint
„Ich weiß nicht, wie die JATO-Zahlen zusammengestellt sind“
Ist doch ganz einfach: Anders als ihre sind die Zahlen richtig zusammengestellt und lassen nicht das größte Land Europas mit den zweitmeisten Einwohnern vollständig aus der Betrachtung.
Gunnar meint
Europa hat 47 Länder. Die von dir erwähnte Seite zeigt die Daten nur von 13 Ländern an.
Somit ist der Fall klar.
Ossisailor meint
Das weiß ich. Diese 13 Länder bilden aber – bis auf Frankreich – den überwiegenden Absatz in Europa ab.
Natürlich kann es sein (und wird wohl so sein), dass im Gesamtbild Tesla einen Vorsprung von 2.400 Einheiten vor dem VW-Konzern hat. Wobei ich diesen letzten Satz des Artikel irgendwie nicht richtig einordnen kann:
„Da Volkswagen im März besser abschnitt, stiegen die Zulassungen um 75 Prozent im Vergleich zu 44 Prozent bei Tesla.“
OpaTesla meint
Glückwunsch, Tesla.
War abzusehen. Viele OEMs verkaufen lieber Lieferzeiten als Fahrzeuge und machen zum Teil schon verhandelte Kaufverträge teurer.
Jeder, der keine Lust hat, 15+ Monate zu warten, storniert und kauft bei der Konkurrenz.
In den Foren werden ausgiebig die Rücktrittsklauseln diskutiert.
Es wird sich noch rächen, ausschließlich Flottenziele per Punktlandung erreichen zu wollen. Da bei Tesla die überwiegende Zahl der Käufer privat ist, sind diese Kunden für die OEMs erst einmal für die nächsten Jahre verloren. Auch kaufen bei Tesla viele ein Fahrzeug weit über dem eigentlich gesetzten Budget. Das verstärkt sicher den Trend, so ein Fahrzeug länger zu halten.
Flo meint
Stimme voll zu. Man opfert eben Marktanteile für kurzfristige Gewinne. Mein Mitleid hält sich in Grenzen.
Tesla-Fan meint
Und später wird nach dem Staat gerufen, Rettungsschirm, systemrelevant und so…
Gunnar meint
Die Strategie von Tesla geht auf. Klar gibt es auch Kannibalisierungseffekte. Aber die gibt es immer, sobald ein Hersteller mindestens zwei Modelle anbietet, also nicht der Rede wert.
Im VW-Konzern sind die Kannibalisierungseffekte aufgrund der vielen Derivate auf MEB-Basis deutlich größer. VW konnte zwar prozentual stärker wachsen als Tesla, allerdings von einer deutlich kleineren Basis ausgehend. In absoluten Zahlen wird der Abstand zwischen Tesla und VW immer größer.
VW: Q1/2022 : 99.200 BEV / Q1/2023: 141.000 BEV
Tesla: Q1/2022: 310.048 BEV / Q1 2023: 422.875 BEV
Der Abstand ist von knapp 211 Tausend auf 279 Tausend Einheiten angewachsen.
Die Zahlen sind weltweit. Auf ein Jahr hochgerechnet ergibt das eine Differenz von mehr als einer Million Einheiten.
Ich halte es mit Oliver Kahn: „Wer will eigentlich deutscher Meister werden? War das die andere Mannschaft?“ ;-)
Kuffel meint
Was hier schon öfters diskutiert wurde, zeigen jetzt klar die Zahlen: Model 3 wird vom MY kannibalisiert. Vernünftig wäre, das Model 3 ganz einzustellen und nur noch MY zu produzieren.
Jörg2 meint
Kuffel
Nur so als Idee….
Es geht um Europa.
Welches Modell produziert TESLA in Europa?
Freddy K meint
Trotzdem das nur das Y n EU produziert wird sind beide Modelle erhältlich….
Und da hat das Model 3 gelitten zu früher.
Gunnar meint
Model Y Q1/2022: 26.000 Stück, Q1/2023: 71.683.
Model 3 Q1/2022: 32.700 Stück, Q1/2023: 19.621.
Unterm Strich also ein Plus von etwas mehr als 32.000 verkauften Fahrzeugen. Also nicht so dramatisch, ganz im Gegenteil. Es wurden auch neue Käuferschichten erschlossen.
Jörg2 meint
Freddy
Klar!
Und wenn ein Produzent oder Händler nicht importiert, dann kann man sowas auch selbst in die Hand nehmen.
Mir ging es um den Beitrag von Kuffel, der zu einem Artikel, in dem es um Europa geht, anmerkt, die Produktion des M3 könne doch vollständig eingestellt werden.
Es gibt bisher keine M3-Produktion in Europa.
Kuffel meint
Durch die sinkende Nachfrage nach Model3 wird es auch vernünftigerweise nie in Europa produziert werden.
GrußausSachsen meint
Das könnte dem Konzern so passen. Muhahaha
Aktuell wird gerade die Führungsriege der Cariad gefeuert. Sicher wei sie so gute Arbeit abliefert.
Gunnar meint
Zum Glück entscheidest nicht du, was vernünftig wäre.
Nach deiner Logik müsste VW alle MEB-Fahrzeuge bis auf eins sofort einstellen, weil sich die MEB-Fahrzeuge natürlich auch gegenseitig zu einem Teil kannibalisieren.
Das Model 3 ist trotz Absatzrückgang auf Platz 2 der BEV-Charts in Europa. Der Rückgang beim Model 3 wurde vom Model Y um ein vielfaches kompensiert, sodass unterm Strich weiterhin ein dickes Plus steht.
MichaelEV meint
Sind die Zahlen vom Model 3 jetzt zu gering oder was? Nach dem Gusto kann man allen anderen Hersteller doch auch gleich empfehlen ALLES einzustellen!
Das Model 3 hat eine Produktionskapazität, die nicht mehr viel wachsen wird, die in dem Rahmen ausgelastet ist und an den Kunden gebracht wird. Jetzt weniger konzentriert in Europa, die Welt ist groß, der Horizont mancher hier ist es nicht.
Tesla-Fan meint
Beim Model 3 steht eine Überarbeitung zu Q3/2023 im Raum – das dürfte auch eine Erklärung für den Rückgang beim Model 3 sein.
Kokopelli meint
Wahrscheinlich auch ein Faktor, aber die größere Praktikabilität mit Familie lässt viele zum Model Y greifen. Aber ich bin auf das Facelift gespannt. 👍
MichaelEV meint
Die Nachfrage nach einem Fahrzeug wie dem MY ist sehr viel höher als nach dem Format wie M3, hat wahrscheinlich nie einer was anderes behauptet. Für mich würde das M3 auch nie in Frage kommen.
Umgekehrt heißt das ja aber nicht, dass es nicht eine gewisse Nachfrage nach Limousinen geben würde, denen mit kleiner Heckklappe. Und die wird bedient…
Flo meint
Der Elon hatte beim Launch des MY gesagt dieses würde das M3 bei den Verkäufen klar übertreffen.
Mäx meint
Wenn es schon vorgestellt worden wäre okay, aber ansonsten ist das eher Bubble Wissen als in der Allgemeinheit bekannt.
Letztes Jahr hat ein Freund von mir ein Model 3 SR+ gekauft. Wenn ich den Frage, ob er weiß, dass ein Facelift geplant ist wird er mir das mit Sicherheit nicht sagen können.
Dass allgemein die Stückzahlen groß zurückgehen obwohl offiziell nichts bekannt ist wage ich daher zu bezweifeln.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Die Schokoriegel „Mars“ und „Snickers“ haben sich sicherlich auch über die Jahre mal in die eine oder andere Richtung „kannibalisiert“, der Hersteller Mars Inc. lebt trotzden prächtig davon und damit.
S EDE meint
wer möchte so einen unschönen SUV freiwillig fahren?
Andi EE meint
Ich denke wir sind jetzt wirklich in einer entscheidenden Phase, jetzt werden die Weichen gestellt, wer es schaffen kann und wer vom Markt ausgesiebt wird.
Ich frag mich auch, was das in den Köpfen der Konsumenten bewirkt, wenn viele OEMs einfach keine BEVs in ausreichender Zahl liefern können. Irgendwann haben doch die potenziellen Käufer die Ausreden satt und wechseln die Marke.
Thomas Claus meint
Von welcher Marke zu welcher Marke wollen Sie denn wechseln? Bis auf Tesla haben alle eher lange Lieferzeiten. Manche verkaufen bei langen Lieferzeiten zumindest viele E Autos.
Andi EE meint
@Thomas Claus
Auf andere Marke die auch skalieren können. Z.B. BYD, dort gibt es jede Menge Anzeichen, dass es in ähnlichem Stil wie bei Tesla gelingen wird.
Es ist sogar wahrscheinlich, dass BYD vor Tesla hier im tieferen Preissegment sich breit macht. Wenn man noch nicht die Masse hat, wird man den Preis testen. Aber da darf man sich nicht in Sicherheit wiegen, wenn die Chinesen jetzt noch „unverständlich“ hohe Preise verlangen. Sobald die Produktionskapazität da ist, werden die Preie massiv sinken und hiesigen Hersteller ein massives Problem bekommen.
Kuffel meint
“ sobald die Produktionskapazität da ist “
Gilt für alle Hersteller, auch für die hiesigen. Ist also kein Argument für China, da alle Hersteller ihre Kapazitäten hochfahren werden.
Andi EE meint
@Kuffel
„… da alle Hersteller ihre Kapazitäten hochfahren werden.“
Ja eben, es geht um dieses Märchen. Die einen können skalieren und die anderen nicht. Wenn man zu hohe Kosten in der Produktion hat oder die Modelle nicht so nachgefragt werden (VW in China), skaliert niemand, das ist das Problem. man kann doch nicht etwas skalieren, was sich nicht rechnet. Ich weiss, bei euch liegt das Problem bei den Zulieferern … seit 2 Jahren.
Und natürlich ist es ein Argument für BYD. BYD hat letztes Jahr den gesamten VW-Konzern bezüglich BEV-Absatz mal locker überholt. 2021 sah es noch ganz anders aus (siehe verlinkter Artikel).
https://insideevs.de/news/635711/elektroauto-weltmarkt-grosste-hersteller-2022/
Und was noch zu denken geben sollte, VW bemüht sich ja schon deutlich mehr als ein Jahr in China seine BEVs abzusetzen … mit bescheidenem Erfolg. BYD hat die Karte bezüglich Europa-Export noch gar nicht gespielt.
Kuffel meint
BYD findet hier keine Käufer, das ist einfach Fakt!
Kokopelli meint
Tja Kuffel, woran liegt das wohl? Vielleicht dass der Markteintritt mit einem Modell erst in Oktober 2022 stattgefunden hat oder das weitere Modelle erst jetzt eingeführt werden.
Aber es wäre wünschenswert wenn Volkswagen es schafft seine Position in Deutschland und Europa zu verteidigen.
Powerwall Thorsten meint
Applaus für jedes BEV, welches einen Verbrenner möglichst ganz ersetzt – in diesem Fall eben standing ovations für Tesla.
Der Markt ist sehr sehr groß, da muß noch viel ersetzt werden ;-)
Mit der Preisschraube, die Tesla langsam anzieht, werden die Mondpreise der vergangenen Jahre hoffentlich bald der Vergangenheit angehören.
OMG meint
Leider ist ein Einstiegspreis von um die 40.000€ immernoch sehr weit entfernt vom vielzitierten Massenmarkt. Da müssten die Preise noch sehr weit fallen. Aber der „echte“ Massenmarkt definiert sich sowieso über die Verfügbarkeit günstiger gebrauchter Autos. Und da ist Tesla ja auf dem besten Weg. Dauert halt wie immer noch „zwei Wochen“ ;-)
GE meint
Danke! Wird ja gerne Übersehen, das für die kostensensitive Masse eigentlich das Angebot an Gebrauchten entscheidend ist.
Mäx meint
Naja die gewerblichen Halter sind deutlich über 50% mehr als die privaten Halter (Neuzulassungen). Da sind glaube ich auch Preis von >40k aufrufbar.
Grundsätzlich werden aber immer mehr Fahrzeuge. Nicht umsonst liegt der Durchschnittspreis auch bei ca. 40k.
MiguelS NL meint
„Der Erfolg des Model Y ging laut den Marktexperten …“
Finde den Fehler.
MiguelS NL meint
Falsche Stelle.
Thomas Claus meint
Richtig. In der letzten Zeit wurden tatsächlich meist Mondpreise verlangt. Ist auch jetzt meist noch der Fall. Hängt oft auch mit der Förderung zusammen. Siehe auch PV und Wärmepumpe. Nachfrage und Angebot zählen natürlich auch mit rein.