Gemeinsam mit dem Deutschen Tourismusverband e.V. (DTV) hat die Nationale Leitstelle Ladeinfrastruktur eine Umfrage unter den Akteuren im Deutschlandtourismus zu Ladeinfrastruktur im Tourismus durchgeführt.
Von allen Betrieben, die mitteilten, über eigene Parkflächen zu verfügen, gaben 42 Prozent an, bereits über Ladeinfrastruktur für Gäste, Mitarbeitende oder die allgemeine Öffentlichkeit zu verfügen. Der Großteil verfügt über einen Ladepunkt, einige über zwei Ladepunkte, wenige haben mehr Ladepunkte installiert. 38 Prozent aller befragten Betriebe planen Ladeinfrastruktur aufzubauen oder die bestehende zu erweitern.
Mehr als die Hälfte (51 %) der Betriebe, die die Frage nach der Häufigkeit der Nutzung ihrer Ladeinfrastruktur beantwortet haben, gaben an, dass diese „mehr als einmal pro Woche“ (16 %), „täglich oder fast täglich“ (23 %) oder „mehrmals täglich“ (13 %) benutzt wird.
Gefragt wurde auch nach der installierten Ladeleistung der bestehenden Ladepunkte. Beim Großteil der Betriebe, die die Frage beantwortet haben, liegt die Ladeleistung zwischen 3,7 bis 22 kW (73 %). Bei jeweils rund 10 Prozent sind es bis zu 3,7 kW oder 22 bis 50 kW pro Ladepunkt, rund 4 Prozent bieten mindestens einen Ladepunkt mit mehr als 50 kW Leistung. Eine weitere Frage nach der zukünftig geplanten Ladeinfrastruktur zeigte, dass der Trend zu höheren Ladeleistungen geht. 13 Prozent planen Ladepunkte mit 50 kW Leistung oder mehr, davon planen rund 4 Prozentpunkte mit 150 kW Leistung oder mehr.
Die genannten Gründe für den Aufbau von Ladeinfrastruktur in Tourismus-Betrieben waren: „Gehört heutzutage zum Standard“ (64 %), „Aus Gründen des Umweltschutzes“ (58 %), „Zur Kundengewinnung/Kundenbindung“ (56 %) und „Wurde von Gästen nachgefragt“ (31 %).
Der am häufigsten genannte Grund gegen den Aufbau war eine „zu geringe Nachfrage bei unseren Gästen“ (53 %). Auch „fehlende finanzielle Mittel“, „fehlende Fachkenntnis für Planung und Umsetzung“ oder „fehlende Förderung“ wurden häufiger genannt.
„Ladeinfrastruktur entscheidend für Erfolg der E-Mobilität“
„Der Aufbau von Ladeinfrastruktur an touristischen Standorten ist entscheidend für den Erfolg der Elektromobilität in Deutschland“, so Johannes Pallasch, Sprecher des Leitungsteams der Nationalen Leitstelle Ladeinfrastruktur. „Die Umfrageergebnisse geben uns wertvolle Einblicke in die Bedürfnisse und Herausforderungen von touristischen Betrieben beim Aufbau von Ladeinfrastrukturen für Elektroautos. So können wir gezielte Strategien und Maßnahmen entwickeln, um den Ausbau von Lademöglichkeiten an touristischen Standorten besser zu unterstützen. Dazu zählt die Optimierung von Förderprogrammen sowie die Bereitstellung von Wissen und von Informationen, um technische und finanzielle Hürden zu überwinden. So können wir gemeinsam das Angebot von Ladestationen kontinuierlich erweitern.“
„Das Bewusstsein für nachhaltiges Reisen wächst kontinuierlich und die Nachfrage nach nachhaltigen Reisen zieht deutlich an“, so Norbert Kunz, Geschäftsführer des Deutschen Tourismusverbandes. „Da der Pkw das Hauptverkehrsmittel für die Urlaubsreise in Deutschland ist, ist es wichtig und richtig, dass eine attraktive und ausreichende Ladeinfrastruktur in den Destinationen und Betrieben dem Gast vorgehalten wird. Mit dem Masterplan Ladeinfrastruktur II der Bundesregierung haben wir ein Instrument, welches den Ausbau im Deutschlandtourismus beschleunigt. Die Umfrageergebnisse liefern uns wichtige Erkenntnisse für die nächsten Schritte und Umsetzungsmaßnahmen.“
Matthias meint
„Der am häufigsten genannte Grund gegen den Aufbau war eine „zu geringe Nachfrage bei unseren Gästen“ (53 %).“
Dass E-Fahrer primär Häuser mit Ladeangebot aufsuchen, und nicht erst bei den ohne-Hotels anfragen, scheint den Hoteliers noch nicht klar geworden zu sein. Sind ja auch nur 2% E-Autos im Bestand, die kann man locker ignorieren. Irgendwann allerdings geht das locker in unlocker über, und dann in insolvent.
Fritzchen meint
Beispiel Norddeich. Supercharger, 14 Plätze. In 2 Wochen habe ich kein einziges Auto zum Laden gesehen. Bin 6 mal täglich vorbeigekommen.
3 Wochen später, Osterferien. Auch meine Tochter hat dort kein einziges Fahrzeug laden sehen.
Ich weiß, purer Zufall. Soviel zum Thema Lademöglichkeit im Urlaub.
Auch die Ladesäule vor unserem Fewo-Komplex war unbenutzt.
Teslas mit NOR habe ich viele gesehen.
Matthias meint
Supercharger? Thema nicht verstanden. Es geht um Destination Charger, wenn wir schon Tesla-Begriffe verwenden.
Tesla-Fan meint
Die Auslastungsdaten sind kein Geheimnis bei Tesla.
Überlastet war der genannte SuC letzen Monat nicht, aber doch regelmäßig besucht. 7 von 12 frei – also 5 belegt im Peak. Hast einfach Pech gehabt beim Vorbeifahren.
https://teslalogger.de/suc-stat.php?suc=3244
andi_nün meint
Kann mich noch gut erinnern, als Tesla in St. Anton am Arlberg den ersten Supercharger in Tirol eröffnet hat. Da haben sich noch viele gefragt warum;-)
Kuffel meint
Das fragen sich viele heute auch noch ..
eCar meint
@Kuffel: Schade nur, dass dein Arbeitgeber VW bislang nichts auf die Reihe bekommen hat. Sogar OTA mussten sie stoppen. Die IDs möchte außer den Deutschen keiner haben und Tesla verkauft von Monat zu Monat mehr Autos. Wie heißt es so schön: Hochmut kommt vor dem Fall….
Duesendaniel meint
„Die IDs möchte außer den Deutschen keiner haben“
Ich verstehe ja die Erregung auf Kuffels Erguss, aber ganz so schlimm ist dann ja doch nicht:
Verkaufszahlen Europa Jan-Feb 2023:
Platz 1: Model Y – 24.432
Platz 3: ID.3 – 8.752
Platz 5: ID.4 – 8.485
Das Model 3 ist unter den Top 10 übrigens gar nicht dabei.
Daniel S meint
Ich frage jedes Hotel an, das ich mit neinem BEV anfahre, ob es Lademöglichkeit hat oder in der Nähe vermittelt. Ein Ja ist ein riesiger Vorteil für meinen Entscheid dort zu buchen.
Mike meint
Ditto. Wenn das Hotel keine Lademöglichkeit hat, aber fußläufig in <10min mehrere öffentliche AC-Ladepunkte erreichbar sind, reicht mir das aber auch.
MAik Müller meint
@Daniel S ich bin schon zufrieden wenn wir mit Familie in den Ferien wenn alle buchen überhaupt einen Unterkunft bekommen. Die Frage nach einer Lademöglichkeit würde uns heute extrem Einschränken.
Sandro meint
Ich mache hauptsächlich Urlaub auf Bauernhöfen, da gibt es an jeder Scheune oder Stall mehrere 400V CEE Dosen, das reicht locker und bezahlen musste ich da auch noch nie.
eHannes meint
Für Hotels reichen nach meiner Erfahrung wenige AC-Wallboxen mit je 11kW: Das sollte Standard werden für das Laden über Nacht – gegebenenfalls mit 4-Stunden-Time-Slot-Verteiler, der die BEV auf die erste oder zweite Nachthälfte einteilt, falls das Hotel einen externen Stromanbieter einsetzt. Dann muß ich die Kiste nicht mehr von der Säule trennen, um Standgebühren zu vermeiden. Für Restaurants wären 22 kW AC und mehr noch >50 kW DC-Lader mein Wunsch.
Mike meint
Ich kann auch mit 3,7kW leben. Lieber drei 3,7kW Ladepunkte als ein belegter 11kW Ladepunkt.
David meint
Hier muss man definitiv ran. Das gibt es einfach noch zu wenig. Die Anlage darf ja gerne ein Lastmanagement haben und der Preis muss nicht gratis oder billig sein. Aber mit 100% SoC morgens abzufahren ist ein Komfortmerkmal.
Tesla-Fan meint
Vielleicht für Taycant-Leaser.
Tesla-Fahrern ist der morgendliche SoC egal, die fahren einfach los und den Rest macht die Software im Auto.
Kuffel meint
Ja genau, die fahren einfach los, auch mit 0% SoC. Der heilige St. Elon schickt einen Blitz direkt in die Batterie :-))
Tesla-Fan meint
Der Fall 0% SoC im Tesla nur dann ein, wenn der Fahrer meint schlauer zu sein als die Fahrzeug-Software.
Aber das wüsstest du, wenn du mal einen Tesla gefahren hättest.
Stefan meint
Eine intelligente Software (oder Gehirn) würde dich nicht mit 0% am Ziel ankommen lassen, sondern vorher schon entsprechend aufladen, damit du es vom Ziel dann zumindest zum nächsten Ladepunkt schaffen würdest.
eBiker meint
„Von allen Betrieben, die mitteilten, über eigene Parkflächen zu verfügen, gaben 42 Prozent an, bereits über Ladeinfrastruktur“ – und wie soll man denn ne Ladeinfrastruktur anbieten wenn man keine eigenen Parkflächen hat?
David meint
Die Frage zeigt, dass du nicht oft unterwegs bist. Klassiker sind Stellflächen in einer öffentlichen Tiefgarage, oft mit Zugang zum Hotel. Und dort kann es durchaus Ladeinfrastruktur geben. Auch ist es nicht so selten, dass die Stadt vor einem Hotel Ladesäulen installiert.
eBiker meint
Öffentliche Tiefgarage – und wie soll das Hotel in der öffentlichen Tiefgarage denn selber dort Lademöglichkeiten anbieten?
Natürlich kenne ich auch so was, aber das sind eben nicht die Stellplätze vom Hotel sondern nur vom Hotel gemietet.
Und was soll der Hinweis auf die Stadt? hat mit meiner Frage nix zu tun.
Es geht um das Hotel als Anbieter – nicht ob da irgendwas von irgendwem steht.
eBiker meint
Noch was zum Thema unterwegs.
Ich was schon in sog. Cityhotels die gar keinen Parkplatz hatten.
Ja das sind nicht die großen Häuser – aber auch sowas gibts.
David meint
Der Kunde möchte laden. Am Hotel. Wem was gehört, interessiert ihn nicht. Darum gibt es hier im Artikel auch nicht. Ich kenne drei Hotels, die eine öffentliche Parkgarage nutzen und dort sind jeweils Ladestationen vom örtlichen Anbieter. Genial und abends oft frei. Wird jeweils als Ladestruktur vom Hotel beworben, zurecht.