MINI gibt erste Einblicke in das Design der künftigen vollelektrischen Modellfamilie. „Charismatic Simplicity“ heißt die reduzierte Formensprache, die laut dem Unternehmen den Blick auf das Wesentliche lenke. Dabei erhalte jedes neue Modell „einen starken individuellen Charakter, der sich in prägnanten Designmerkmalen widerspiegelt und sowohl Individualität als auch eindeutige Markenzugehörigkeit ausstrahlt“. Ein weiterer zentraler Bestandteil der neuen Designsprache seien nachhaltige Materialien.
„Mit unserer neuen Formensprache Charismatic Simplicity denken wir die Designikone MINI komplett neu. Unser puristisch progressiver Ansatz verbindet die Einfachheit von funktionalen Elementen mit der für MINI typischen Emotionalität“, sagt Oliver Heilmer, Leiter MINI Design. „Wir sind überzeugt, dass die bewusste Reduktion auf wenige, aber ausdrucksstarke Elemente Innovationen ermöglicht, die vorher undenkbar gewesen wären.“
Im Zentrum des optisch leichten Interieurs steht das für MINI typische kreisrunde Zentralinstrument, das in der kommenden Modellfamilie in Form eines OLED-Displays neu interpretiert wird. Als weltweit erster Automobilhersteller biete man ein Touch-Display mit einer vollständig nutzbaren runden Fläche, so MINI. Das OLED-Display mit einem Durchmesser von 240 Millimetern vereine die Funktionen von Kombiinstrument und Bordmonitor. Die Touch-Bedienung ermögliche eine neue, minimalistische Bedieneroberfläche über die auch die integrierten Infotainment- und Klimafunktionen gesteuert werden. „Mit dem puristischen Dashboard als Bühne für das kreisrunde Zentraldisplay knüpft MINI an das traditionelle Design-Erbe des classic Mini an“, heißt es.
Neben dem Zentraldisplay wurde auch das Lenkrad der nächsten Modellfamilie grundlegend neu gestaltet. In der Standard-Variante kommt es in einem Zwei-Speichen-Design. In der optionalen Ausführung erhält es neben einer sportlichen Geometrie zusätzlich ein markantes Stoffband als drittes Element. „Die kommende MINI Modellfamilie begeistert mit einer hochwertigen und nachhaltigen Material- und Farbvielfalt sowie innovativen textilen Designs“, so die Briten. „Ein wiederkehrender Farbakzent ist die Farbe Vibrant Silver, das mit seiner metallischen schimmernden Erscheinung außen wie innen einen besonderen Akzent setzt.“
Ähnlich vielfältig gestaltet sich das Angebot bei den Sitzen. Eine frische Kombination aus neuen Farben und Materialien, gepaart mit klassischen Stilelementen wie dem „Hahnentritt“-Muster, sollen die Brücke von der Vergangenheit in die Zukunft schlagen. „Kaschierte Sitzseitenblenden wirken besonders wertig und zeigen die Liebe zum Detail. Sie zahlen, ebenso wie die erstmalig in die Sitze integrierten Armlehnen, auf die wohnliche Atmosphäre des Interieurs ein“, erklären die Designer.
Auch die neu gestalteten Leichtmetallräder folgen dem Prinzip der neuen Designsprache. Bei den MINI-Rädern der kommenden Modellfamilie stehe nicht mehr die Skulptur der Speichenstruktur im Vordergrund, sondern eine grafische Gestaltung, die durch starke Farbkontraste geprägt sei, so die Designber. „So wird eine Größenwirkung erzielt, die von den nach außen zeigenden Speichen zusätzlich betont wird. Das reduzierte, zweidimensionale Raddesign trägt mit seiner eher geschlossenen, flächigen Gestaltung zu verbesserten Aerodynamik-Eigenschaften und einer gesteigerten Reichweite bei.“
Die nächste Generation der MINI-Familie startet mit dem Cooper Electric. Die neue Generation des 3-Türers steht, gemeinsam mit dem ab November 2023 im BMW-Group-Werk Leipzig produzierten MINI Countryman, in den Startlöchern für die geplante vollelektrische Zukunft der Marke. Ab 2024 soll der elektrische MINI Aceman die neue Modellfamilie vervollständigen. Weitere Vollstromer sind geplant.
Justin Case meint
Sir Alec Issigonis erschuf 1959 ein günstiges, sparsames kleines Auto um die Massen zu mobilisieren. 3,05m lang, Platz für 4 und 617kg leicht.
Ob ein elektrischer SUV „Countryman“ zu recht diesen Namen trägt?
Ich glaube nicht.
Die Frage nach einer elementaren, bezahlbaren elektrischen Mobilität wird zwar in China für Chinesen beantwortet, in Europa praktisch nicht. Selbst ein elektrischer Twingo oder ein up ist zwischenzeitlich sehr teuer geworden.
Schade.
Anti-Brumm meint
In China versucht man große Veränderungen in der Breite der Bevölkerung zu erreichen, so wie bei uns in der Nachkriegszeit.
Im gesättigten Europa geht es jetzt nur mehr um Gewinnmaximierung. Und der Erfolg von Mini beweist, dass es genug Leute gibt, die diese überteurten Style-Karren kaufen wollen.
Man muss immerhin wohlwollend bemerken, dass Mini immer noch relativ kompakte Autos baut und keine Schlachtschiffe.
Tommi meint
China ist wirklich ein Erfolgsmodell. Aber es hat auch seine Kehrseiten.
In China spart man an Löhnen, Arbeitnehmerrechten und Umweltauflagen. Aber auch an Bürokratie.
In Deutschland ist Arbeitskraft teuer und Umweltauflagen hoch, was gut ist, aber eben Geld kostet, welches sich auf den Kaufpreis niederschlägt. Aber auch die Bürokratie hier kostet Geld. Das hat eher wenig Vorteile.
M. meint
Die Frage nach der Alternative stellt sich.
Den Mini von 1959 würde heute niemand mehr kaufen, er wäre nicht mal zulassungsfähig. Und „Platz für 4 Personen“ war schon damals eher ein wohlwollender Kompromiss – mache Leute sind im VW Käfer mit 7-köpfigen Familien + Gepäck in Urlaub gefahren – zwei Kinder auf der Hutablage. Wollte sich das heute noch jemand antun?
Im Gegensatz dazu werden SUVs immer beliebter, das konnten nicht mal Lamborghini, RollsRoyce oder Aston Martin ignorieren – warum dann ausgerechnet Mini? Was ist mit dem Smart, hat der sich nicht auch verdoppelt?
Immerhin: der eigentliche Mini ist sogar kürzer geworden – wenn auch breiter, aber die Menschen werden halt auch immer breiter ;-)
Wenn die Chinesen für den eigenen Markt kleine Elektroautos bauen, ist das global betrachtet bestimmt sinnvoll. Man darf nur an der Stelle nicht den Fehler machen, das allein über die Stückzahlen zu betrachten – an kleinen Autos ist wenig zu verdienen.
Wenn die Inder für den eigenen Markt statt E-Autos eher E-Mopeds bauen, ist auch das zu begrüßen.
In Deutschland bieten beide (die Inder sowieso nicht) bislang kaum günstige Kleinwagen an, damit kann man die Frage, warum ein Twingo so teuer ist, ja fast schon beantworten.