Der weltgrößte Autohersteller Toyota ist ein Nachzügler bei Elektroautos. Der neue Chef der Japaner setzt wie sein Vorgänger weiter auf einen Antriebsmix, will Vollstromer aber verstärkt vorantreiben. Dazu gehört neue Technologie, in die der Konzern viel Geld investiert. Auf ein oder mehrere E-Autos der neuen Generation gibt es in diesem Jahr einen Ausblick.
Aktuell hat Toyota hierzulande das Batterie-SUV bZ4X im Programm, das auf einer mit Subaru entwickelten Plattform fährt. Die Technik gilt im Vergleich zu modernen Modellen der Konkurrenz als nicht sehr wettbewerbsfähig. Bis neue Lösungen zur Verfügung stehen, werden weitere Stromer auf der bisherigen Technologie aufbauen. Was danach kommt, will Toyota diesen Herbst mit einem Konzeptauto zeigen.
Ein kürzlich veröffentlichter Teaser lässt eine schnittig-futuristische Limousine mit flacher Windschutzscheibe, langem Radstand und Fließheck erwarten. Auf den Markt kommen wird es laut Automotive News im Jahr 2026. Die Leitmotive für die neuen E-Autos der Marke seien „mehr Effizienz“ und ein Design, das „die Herzen höher schlagen lässt“.
„Anstatt es in Worten zu erklären, dachten wir, es sei viel besser, wenn Sie die Konzeptmodelle sehen und uns Ihr Feedback geben“, sagte Chief Technology Officer Hiroaki Nakajima. Demnach könnten im Herbst mehrere Modelle vorgestellt werden. Koji Sato, seit April Chef von Toyota, erklärte, dass das Unternehmen bis zum Ende des Jahrzehnts zusätzlich umgerechnet rund 6,8 Milliarden Euro in die Entwicklung und Produktion von Elektrofahrzeugen investieren werde. Damit erhöhe sich das Gesamtengagement in diesem Zeitraum auf 33,9 Milliarden Euro.
Dreistufige E-Auto-Strategie
Sato hat vergangenen Monat eine dreistufige Strategie vorgestellt, um die Produktivität und Rentabilität bis 2030 durch Toyotas kommende Elektrofahrzeuge deutlich zu steigern. „Es wird ein anderes Konzept sein als das, was wir bisher hatten“, sagte er. Mit der dritten Stufe solle die Produktivität „deutlich gesteigert werden“.
Zunächst soll um das Jahr 2026 die zweite Stufe beginnen. Zu diesem Zeitpunkt wird Toyota eine komplett neue Elektroauto-Plattform einführen und eine weltweite Produktionskapazität aufgebaut haben, um etwa 1,5 Millionen reine Stromer zu verkaufen. Danach beginnt die dritte Stufe, in der der Konzern ein neues Fahrzeugsoftwaresystem einsetzt, um neue Einnahmequellen, Geschäftsmodelle und „hocheffiziente Produktentwicklungszyklen“ zu erschließen.
Die zukünftigen Elektroautos von Toyota werden laut Sato ihre Reichweite durch die effizientere Nutzung der Batterien verdoppeln und die Hälfte der Investitionen und Entwicklungsressourcen benötigen. Die verbesserte Produktivität werde es ermöglichen, die Preise zu senken und das Volumen zu steigern.
Diese Woche stellte Sato Toyotas neues Elektroauto-Entwicklungszentrum vor, mit dem sich der Konzern bei Elektroautos neu aufstellen will – vom Fahrgestell über die Software bis zu Batterien und Produktion. „Der wichtigste Punkt wird sein, wie wir die Kosten senken können“, sagte Technologiechef Nakajima. „Der Herstellungsprozess selbst wird völlig verändert werden. Durch sehr drastische Verbesserungen möchten wir die Kosten senken.“
Futureman meint
In 3 Jahren insgesamt! 1,5 Millionen reine E-Fahrzeuge. Bis dahin haben Tesla und BYD jedes Jahr eine weitere Fabrik mit jeweils! 1 Millionen Autos im Bau oder fertig. Da bleibt aber nicht mehr viel Anteil am Gesamtabsatz übrig für Toyota.
Gunnar meint
Während die einen noch zögern und zaudern, gibt Tesla Vollstrom. Der nächste Meilenstein ist geschafft. Giga Texas schafft jetzt auch 5000 Stück pro Woche. Gründheide wird voraussichtlich noch im Mai auf 6000 pro Woche ausbauen.
Ende April hat Tesla schon von einer aktuellen Kapazität von 250T für Texas und 300T für Grünheide gesprochen.
Somit sind die 2 Millionen dieses Jahr weiterhin machbar und realistisch.
Djebasch meint
Also einen Tag einen Tag so…
Erst wird Wasserstoff als Zukunft bezeichnet dann wieder Elektro…
Aber ob die Entwickler begeistert sind wenn Sie in 2 Jahren bereits eine „neue“ Generation rausbringen sollen mit „der“ Technik…
Also andere Hersteller sind weiter als Toyota und brauchten 3 Jahre für die Entwicklung einer Plattform und hatten aber auch vorher schon damit angefangen , siehe VW.
Das man auf diese Weise Tesla überholt halte ich für fraglich.
BEV meint
3 Jahre? reines Wunschdenken, bei solch großen Schritten brauchen die Autobauer mindestens zwei Generationen und weit mehr als 10 Jahre um was handfestes in großer Stückzahl zu bringen.
Weshalb ich davon ausgehe, dass Toyota entweder Luftschlösser baut oder sich stark unter die Arme greifen lässt. Mit BYD kann mans scheinbar ja neuerdings, auch wenn mich stark wundert, dass Japaner mit Chinesen ernsthaft zusammen arbeiten wollen.
BEV meint
aber wenn es ernst gemeint ist mit ab 2026, dann sieht man schon dass Toyota mittlerweile erkannt hat wie ernst es ist
Peer meint
@BEV
Ich bin beruflich sehr oft in China.
Das Verhältnis China – Japan hat sich deutlich verbessert.
Wie weit das noch gehen wird wird die Zukunft zeigen.
Persönlich finde ich es sehr gut.
elbflorenz meint
Aber ein gewisser Herr Biden legt sich ganz sehr ins Zeug, dass dieses Verhältnis nachhaltig zerstört wird. Wie übrigens auch das Verhältnis China – Südkorea.
BEV meint
Wenn Toyota es gelingt in so kurzer Zeit den Rückstand aufzuholen und genau die wesentlichen genannten Punkte anzugehen („weltweite Produktionskapazität“, „Fahrzeugsoftwaresystem“, „hocheffiziente Produktentwicklungszyklen“, „mehr Effizienz“, „Reichweite“ usw.), dann wäre das wirklich beachtlich.
Ob das ohne fremde Hilfe in so kurzer Zeit gelingt, stelle ich in Frage. Allerdings verkauft Toyota immer noch die meisten Autos und sollte spätestens mit dem Model Y erkannt haben, dass hier Handlungsbedarf ist. Vielleicht hilft ja doch jemand Anderes mit und greift hier kräftig unter die Arme.
Toyota verkauft noch sehr viele Verbrenner und das wird noch eine Weile so weiter gehen. 1,5mio Fahrzeuge sind im Vergleich zu der Gesamtzahl an Fahrzeugen, die Toyota baut, nicht viel, aber immerhin. Für Toyota ist der Fokus auch nicht auf Europa.
Mike meint
Kurz: kauft keine aktuellen BEV (lieber einen unserer Hybride), denn erst in ein paar Jahren bringen wir die richtig guten BEV.
MiguelS NL meint
Wie bei alle anderen Herstellern, ist seit Jahrzehnte so.
BEV meint
allerdings dafür, dass Toyota stand heute richtig schlecht aufgestellt ist, wundert mich etwas, dass hier „schon“ von 2026 die Rede ist, also in absehbarer Zeit
Peer meint
Toyota sollte sich um die Effizienz ihrer Fahrzeuge bemühen. Unsere Toyota BEV liegen im Winterverbrauch definitv weit hinter den Wettbewerbern.
Jetzt, da es wieder milder wird, wird auch der Verbrauch besser. Es gibt sonst keine Probleme mit den Fahrzeugen. Nur eben der Verbrauch ist bei Kälte zu hoch.
BEV meint
das steht auch im Text, dass das die Ziele sind
Peer meint
@BEV
Ich wollte es nur noch einmal verdeutlichen da wir 9 Toyota BEV in der Firma haben.
Die funktionieren ohne Probleme. Nur der Verbrauch ist……