Fastned stellt sein Netz auf höhere Ladeleistungen um. Ab Sommer sollen an den Standorten des europäischen Schnellladeunternehmens nach und nach 400-Kilowatt-Geräte installiert werden. Sie ersetzen im Bestand und beim Neubau die bisher eingesetzten 300-Kilowatt-Säulen.
Theoretisch soll mit den neuen Säulen das Aufladen auf 80 Prozent nur noch rund zehn Minuten dauern. Bisher gibt es allerdings keine Großserienfahrzeuge, die eine derart hohe Ladeleistung unterstützen. Selbst 300 kW sind derzeit nicht üblich, lediglich Exoten wie der Lotus Eletre, Rimac Nevera oder Lucid Air stoßen in diese Region vor.
Die erste Station des neuen Typs steht in den Niederlanden. An der A8 bei Oostzaan nördlich von Amsterdam fließt schon seit Ende vergangenen Jahres mit bis zu 400 Kilowatt Leistung Strom. In drei Minuten kann an der Hochleistungs-Ladestation Energie für 100 Kilometer Reichweite aufgenommen werden, wenn es das Fahrzeug unterstützt.
Ab Juni sollen an den 244 Schnellladestandorten von Fastend in den Niederlanden, in Deutschland, in Belgien, Frankreich und Großbritannien die bisher eingesetzten 300-kW-Ladestationen sukzessive durch die 400-kW-Geräte mit jeweils zwei Ladepunkten ersetzt werden, berichtet das Portal Edison. Das Unternehmen reagiere damit auf die steigende Zahl von Elektroautos mit einem 800-Volt-Bordnetz und Ladeleistungen von deutlich über 200 kW.
Zu den am schnellsten ladenden deutschen Elektroautos gehören derzeit der Porsche Taycan und der Audi e-tron GT, die auf Basis geteilter Technik bis zu 270 kW unterstützen. „Eine Ladeleistung von bis zu 400 kW ist der nächste Schritt“, sagte Fastned Experte Luc Bronc gegenüber Edison. In zehn Minuten könnte der Füllstand der Fahrbatterie so von 10 auf 80 Prozent angehoben werden.
Ein Nachteil von besonders schnellem Laden ist, dass dies die aktuellen Batteriechemien stresst. Wird häufig Strom mit sogenannten High-Power-Chargern Strom in die Akkus gedrückt, verlieren diese frühzeitig an Leistungsfähigkeit und E-Autos damit an Reichweite. Fastned rät, dass der Ladestand bei niedrigen Außentemperaturen nicht unter 20 Prozent fallen sollte. Und im Sommer sollte der Energiespeicher nur zu maximal 80 Prozent aufgefrischt werden. Auf langen Reisen seien eher mehr kurze Ladestopps zu empfehlen, um die Batterie zu schonen.
Anti-Brumm meint
Interessant zu wissen wäre, wie sowas in großem Maßstab infrastrukturmäßig gelöst wird.
Ein Ladepark an der Autobahn mit, sagen wir mal, 25 dieser 400kw-Punkte zieht dann 10 MW Strom.
Für die momentan Handvoll HPC stehen jetzt schon riesige Container mit Pufferspeichern im Hintergrund. Wie wird das dann mal aussehen, wenn raufskaliert wird?
Gibt es da schon konkrete Beispiele zu sehen? Bloß mit Kabel verlegen ist das ja nicht getan.
Anduko meint
Gleichheitsfaktor ist da das Ding.
Tesla bindet bei den V3 Ladern 4 Säulen mit zusammen 250kW an. Kann aber von anderen Gleichrichtern bis zu 595kW holen.
So merkt man selten das ein Gleichrichter ausgelastet ist.
Genauso sind die Stationen alle selten voll belegt. Und wenn dann ist einer voll ein der andere kommt dann neu. Nie sind die 25 Lader voll ausgelastet.
EnBW hat in Kamen 26 300kW Lader stehen. War schon einige Male dort. Mehr als 5 Autos habe ich nie gesehen die parallel geladen haben.
MichaelEV meint
„mit zusammen 250kW“
Mir ist bekannt, dass sich 3 /4 Ladepunkte 350 kW Leistung teilen. Wo haben sie die 250 kW her?
Anduko meint
Ein V3 und auch der neue V3 haben Gleichrichter mit 250kW Leistung. Steht so auf den Geräten und habe ich am SuC Nürburgring selbst getestet.
ID.alist meint
Meine Frage ist, macht hier Fastned eine bewusste Umstellung auf 400kW Ladestationen, oder nutzt Fastned einfach die nächste Alpitronic Generation die die Leistung besser verteilen kann und in der maximale Ausbaustufe bis 400kW auf einen Stecker liefern kann?
eBiker meint
Wenn ich das richtig verstehe geht es wohl um die Umstellung auf 800V – da werden die 400kW halt das Beibrot sein.
Was anderes ergibt für mich keinen Sinn.
ID.alist meint
Fastned baut schon länger Hypercharger die 800V fähig sind.
eBiker meint
Dann kapiert ich ehrlich nicht warum die die 300 kW Lader dann austauschen.
ID.alist meint
Ich habe bei Edison nachgeschaut, die werden jetzt Lader von EVBox nutzen. Bis auf der Tatsache, dass beide Unternehmen niederländische Wurzeln haben, sehe ich keinen großen Vorteil wieder den Hersteller zu wechseln.
eBiker meint
Ja vor allem weil das ja nicht gerade geringe Kosten sind.
Hätte man auch in neue Standorte stecken können.
Verstehe da Fastned überhaupt nicht – die waren mal echt ganz weit vorne – jetzt sind die eigentlich nur noch eine kleine Firma und vielen
ShullBit meint
Mit 400 KW hat man rechnerisch 500 Autobahnkilometer in 15 Minuten nachgeladen. Es braucht keine weiteren Innovationen auf Seiten den Ladesäulen, sondern die Batterien müssen sich verbessern – insbesondere die Ladekurven. Möglicherweise sind auch da die kommenden Natriumzellen im Vorteil, weil sie wenig temperaturempfindlich sind und höhere Ströme verkraften.
Michael meint
Meist wird ja die Leistung auf zwei Autos verteilt, so dass es real nur nich 200KW pro Ladepunt sind. Da können dann manche schon nicht mehr mit voller Leistung laden.
Ich suche daher für meinen Enyaq bereits jetzt nur noch 300KW Lader. Nur dann kann ich mehr als 70 KW laden.
Michael S. meint
Das hängt aber auch sehr von der Ladesäule und auch dem Anbieter ab. Die Alpitronic-Säulen z.B. können unterschiedlich konfiguriert sein, entweder bekommt der Erste an der Säule alles, oder es wird fair geteilt, aber es sind sicher auch andere Konfigurationen denkbar.
MAik Müller meint
Weiter so!
Damit die Umstellung auf Eautos funktioniert brauchen wir für ALLE Fahrezuege min. 300kW Ladegeschwindigkeit auf der Autobahn.
Zuhause freilich reichen hingegen 2,3 kW locker aus.
Kokopelli meint
Nö, „wir“ brauchen nicht für alle Fahrzeuge min. 300 kW Ladeleistung.
Völliger Nonsens, aber da du keine praktische Erfahrung mit Elektroautos hast, bleibst du lieber bei deinem Stammtischwissen…
Lorenz Müller meint
Einfach ignorieren. Für Argumente ist der gute Maik leider resistent.
Jörg2 meint
„Alternative Fakten“ sollten immer geradegerückt werden. Diese Dummheit brennt sich sonst ein.
(Meine sehr persönliche Meinung.)
MAik Müller meint
@Lorenz Müller Bitte sagen Sie wieviel Prozent der Fahrzeuge HEUTE auf der Autobahn Eautos sind. Wenn Sie ein Ergebnis haben und meinen es bleibt dabei sprechen wir uns wieder.
Ich gehe von 30-50% in 2035-2045 aus.
MAik Müller meint
@Kokopelli selbstverständlich benötigen wir min 300 kW Lader an der Autobahn.
Heute fahren von den 2% Eautos maximal 0,5% auf der Autobahn. Das funktioniert HEUTE ok. Schon bei 10-20% Eautos auf der Autobahn die laden MÜSSEN (Verbrenner müssen nicht tanken!) wird das mit 20min Laden pro Fahrzeuge NIX Freunde. Da gibt es gar keine Diskussion und das wissen auch alle.
Ansonsten fahre in der Firmen das Modell 3 LR.
ACHTUNG: zuhause reicht einen Leistungsgeminderte Schukodose für 350 tage im Jahr. Danke.
Lorenz Müller meint
Auch wenn ich weiß dass ich bei dir meine Zeit verschwende:
90% meiner Autobahnfahrten decke ich mit dem Saft den ich Zuhause lade bzw. mit Saft den ich am Zielort lade. Damit kann ich mit Anhänger 750km an einem Tag fahren, ohne auch nur einmal an der Schnelladesäule zu stehen. Ging mit meinem A5 Diesel nicht, da war mindestens ein Tankstop angesagt. Wenn dann unterwegs doch mal geladen wird, dann steht man vielleicht 5 Minuten, wenn man sich vertratsch auch mal 10 Minuten, man lädt ja nicht mehr, als man für seine nächste Etappe oder zum Zielort benötigt.
Und damit bewege ich mich weit über dem Durchschnitt. Die meisten Pendler die auf der Autobahn unterwegs sind fahren weniger als 100km bis zu ihrem Zielort. Die meisten Schnellladeparks sind obendrein aktuell noch absolut leer, dass es bei einigen wenigen Anbietern (*hust* Ionity) aufgrund von sehr attraktiven Einführungsangeboten und unterdimensionierten Ladeparks etwas zugeht ist klar. Die ganzen EnBW und Tesla Parks sind auf jeden Fall noch maßlos unterfordert, es ist nicht selten, dass man an einem SuC Standort mit 24 stalls alleine lädt.
Es kommen täglich neue Ladeparks dazu, die Ladeparks werden zudem immer größer, ich mache mir also keine Sorgen dass es zu Kapazitätsproblemen kommen könnte.
Kokopelli meint
Ich hab gelesen, dass du mal mit dem Model 3 deines Chefs fahren durftest. Ist jetzt aber nicht so, dass dich das zum Experten macht.
Genau, Verbrenner müssen nicht tanken, nie…Deshalb sind auch „nie“ welche an den Tankstellen auf der Autobahn zu finden. Du merkst selber nichtmal welchen Quatsch du erzählst…Unglaublich.
McGybrush meint
Mir reichen 200kW die dann aber auch bis 70% gehalten werden.
Die Autos sind ja bei 45% oft schon deutlich unter 150kW. Die +200kW liegen ja selten über 5min an.
Porsche und Audi sind Exoten und stellen nicht den Durchschnitt dar.
Wenn 400kW in 2x 200kW geteilt werden ist doch super. Ich stelle mich oft mit Absicht an den 150kW Lader wo ich 75kW bekomme. Besser für den Akku. Schneller lade ich nur wenn ich wirklich 1400km am Stück fahren will.
Für Sprinter mögen 400kW Sinn machen wenn sie mit 200kWh Akkus und 500km Autobahnreichweite unterwegs sind.
ID.alist meint
„…durch die 400-kW-Geräte mit jeweils zwei Ladepunkten …“ Was nichts anders heißt als: die meisten Autos werden immer mit peak Power laden können, selbst wenn der andere Stecker belegt ist.
MAik Müller meint
@McGybrush auch für dich NOCHMAL. Es bleibt NICHT bei den 0,xx % Eautos auf der Autobhan.
Wann verstehst du endlich das es 2035-2040 30-50% Eautos sind. WANN?
Da kann nicht jeder 20min vor sich hin laden.
Kokopelli meint
Wir sind im Jahr 2023…Und natürlich werden die Ladeparks in Zukunft größer und die Ladeleistung höher. Aber selbst dann braucht nicht jedes Fahrzeug eine Ladeleistung von 300 kW…Und klar können die Fahrzeuge dann 20 Minuten vor sich hinladen, an Tankstellen sind es mit Tanken und Bezahlvorgang ca. 10 Minuten, bei weit weniger Zapfsäulen.
Matthias Rauh meint
Lass mich raten: Selber noch nie Langstrecke mit nem E-Auto gefahren?
Und oh, es gibt viele Autos/ Menschen, die fahren NIE Langstrecke, die brauchen natürlich auch 300kW MINDESTENS…
Kokopelli meint
Er, der Dieselmaik, ist einmal das Model 3 seines Chefs gefahren und nun ist er der Experte für Elektromobilität.
Ach ja, und im Keller lötet er für sein Modellbauhobby auch Li-Ion Akkus zusammen.
Mehr Expertise kann man doch fast nicht haben, oder? 🤣
Ach ja, ich brauche auch keine 300 kW…Der Ausbau von Ladeparks schreitet ja weiter voran, einzelne Schnellladesäulen verschwinden glücklicherweise.