Numbat baut Schnellladestationen auf, die auch bei einem vor Ort eigentlich unzureichenden Stromnetz eingesetzt werden können. Bisher vor allem im Allgäu vertreten, hat das Start-up im Mai mit der breiteren Expansion begonnen. Gemeinsam mit der Supermarktkette Tegut will das Unternehmen das Angebot „in nahezu ganz Deutschland“ in diesem Jahr um bis zu 1000 Schnellladepunkte erweitern.
Anfang des Monats wurde auf dem Kundenparkplatz bei Tegut in Dipperz eine Schnellladesäule mit zwei Ladepunkten offiziell in Betrieb genommen. Kunden können damit ihre E-Autos mit bis zu 300 kW mit Energie versorgen. Die neue Stromtankstelle in Dipperz ist die erste Numbat außerhalb dem Allgäu.
Christian Günther, verantwortlich für das Energiemanagement bei Tegut: „Das Laden des E-Autos muss künftig nicht mehr geplant werden, sondern erfolgt schnell und alltagstauglich nebenbei. Wir haben mit dem Clean Tech Unternehmen Numbat einen Partner gefunden, der nicht nur genauso kundenorientiert denkt wie wir, sondern der darüber hinaus über das nötige Know-How und die entsprechende Technologie verfügt, um so ein Schnellladeangebot netzverträglich realisieren zu können.“
Die Umsetzung einer Schnellladeinfrastruktur erfordert mit den bisher üblichen Lösungen einen Anschluss an das Stromnetz, Trafostationen mit derzeit langen Lieferzeiten für Transformatoren, sowie umfassende Baumaßnahmen und hohe Investitionskosten. „Numbat setzt auf eine Kombination aus Schnellladesäule und Batteriespeicher“, erklärt Mitgründer Martin Schall. „Die Installation ist zum einen schnell und unkompliziert, Trafostationen sind hinfällig, und tegut… profitiert darüber hinaus von einem nachhaltigen und direkt umsetzbaren Schnellladeangebot für seine Kundinnen und Kunden. Zum anderen optimiert Numbat durch Energiemanagement den Strombezug in der Filiale und erzielt so Kosteneinsparungen.“
Tegut und Numbat haben im September 2022 angekündigt, gemeinsam bis zu 1000 Schnellladepunkte an weitestgehend allen Standorten mit Freiflächenparkplätzen in Deutschland umzusetzen. Darüber hinaus plant Numbat mit weiteren Kooperationspartnern wie der Tankstellenkette PM Pfennings Mobility und dem Elektronikhändler Euronics „einen schnellen Ausbau der Schnellladeinfrastruktur in allen Regionen Deutschlands“. Viele der Installationen seien bereits für 2023 geplant.
Gunnar meint
Mich würde die Kapazität des stationären Speichers interessieren. Davon ist abhängig, wie häufig und schnell in kurzen Abständen hintereinander geladen werden kann.
Wäre blöd, wenn die Säule frei wird, 5 Minuten später der nächste ran fährt aber dann noch eine Stunde warten muss, bis wieder Saft im stationären Speicher ist, um das schnelle Laden zu ermöglichen.
volsor meint
Wenn ich mich richtig erinnere ist der Speicher 200 kW groß.
Mäx meint
Seltsame Einheit für einen Speicher ;P
lanzu meint
Jeder Speicher hat Entlade- und Ladeleistung, die man kW angeben kann. Es ist eine normale Einheit für einen Speicher. Nur die falsche Einheit für die gespeicherte Energie, die hier gemeint war. Nur um alles richtig zu stellen.
M. meint
Ja, 200 kWh.
Mäx meint
Kommt ja auf die gewählte Anschlussleistung an.
Hat man 150kW gewählt kämen vermutlich 150kW aus dem Netz und 150kW aus dem Speicher um 300kW zur Verfügung zu stellen.
Eben für ein paar Minuten bis die Zelle sagt „I moag nimmer“.
Geht dann die Ladeleistung auf <150kW zurück wird sofort mit dem Rest der Speicher geladen usw.
Lädt also ein MEB Fahrzeug wird der Speicher fast gar nicht gebraucht.
Lädt ein i4, wird der Speicher nur für wenige Minuten belastet und bei 40% Ladestand des i4 der Speicher bereits wieder geladen.
Solange noch viele 400V Fahrzeuge und aktuelle Chemien mit den aktuellen Ladekurven durch die Gegend fahren denke ich wirds da keine Probleme geben.
M. meint
Naja, 200 kWh zieht ja quasi kein PKW.
Und 150+ kW auch nur bis vielleicht 50%.
Geladen wird mit 22 kW als Standard, wenn ich das richtig im Kopf habe. Die „gesaugten“ vielleicht 55 kWh kommen während des Ladevorgangs also nur zu 10 kWh aus dem Netz, werden aber in den nächsten 2,3 Stunden nachgeladen. Außerdem sind ja noch gute 150 kWh im Speicher.
Das ist sicher nicht die Lösung für Standorte mit dauerhaft hohem Ladeaufkommen, aber gerade dort, wo nicht ständig geladen wird und sich der entsprechende Netzanschluss nicht lohnt, kann das schon eine Alternative sein. Bei Rock am Ring o.ä, da hat man zwar Netzanschluss (den braucht man eh), aber keinerlei fest installierte Ladesäulen, die 350 Tage im Jahr niemand brauchen würde. Also 10 von den Dingern hinstellen, 10x 22 kW dran und die noch kleine Riege der BEV-Fahrer ist versorgt.
M. meint
Korrektur: Netzanschluss ist variabel zw. 39–86,6kW.
https://www.ads-tec-energy.com/fileadmin/user_upload/Datenblatt_ChargePost_DE.pdf
Davon geht freilich noch etwas für den Eigenbedarf ab, z.B. Displays oder Klimatisierung.
(nicht wundern – Numbat ist nicht der Hersteller, sondern ein Kunde des Herstellers)
Gunnar meint
Hab gerade durch Zufall eine Numbat-Werbeanzeige gesehen. Scheinbar sind es 200kWh Akkukapazität. Klingt erst mal ausreichend. Allerdings fehlt noch die Ladeleistung des Akkus. Wie schnell ist der wieder voll? Hoffentlich hängt der nicht an einer 3,7kW-Leitung. Wäre blöd. Dann ist nach einem BMW iX und Tesla Model X schnell Ende Gelände und es dauert einen Tag, bis der nächste wieder in den HPC-Genuss kommen kann.
M. meint
Sind 22 kW, glaube ich.
Zum Glück kommt ja nicht jeder mit einem iX oder MX um die Ecke – und mit leerem Akku, der auf 100% gefüllt werden muss. Dafür gibt es dann eher diese Dinger ;-)
https://www.ads-tec-energy.com/news#/images/der-chargetrailer-ein-leistungsstarkes-mobiles-batteriesystem-mit-10-ladepunkten-und-320-kw-maximale-ladeleistung-je-ladepunkt-2589107
eBiker meint
kann dich beruhigen. Habs gerade nachgelesen. Es ist eine Anschlussleitung von MINDESTENS – hab ich extra groß geschrieben – 20kW nötig.
Also drunter geht schon mal nix.
Gunnar meint
Danke, 22kW Leistung klingt ganz ordentlich.
Klar, mein iX- und MX-Szenario ist etwas überspitzt dargestellt :-)
Ökoman meint
@M.: Ach wirklich?
Ich habe gedacht, Numbat und ADS-TEC seien Wettbewerber?
M. meint
Nö. Sind sie nicht.
Numbat hat bei ADS-TEC bestellt und ist (war) der erste Kunde des CargePost.
Das weiß ich zufällig genau. Ich darf hier (vermutlich) nur nicht sagen, warum. ;-)
Futureman meint
Der Netzanschluss erfolgt schlimmstenfalls an einen Standard 30kW Hausanschluss. Damit wird schonmal nur alles über 30kW Ladeleitung aus dem Speicher (200kWh) gezogen. Da müsste die Auslastung schon sehr hoch, damit es zu Wartezeiten kommt.
Im vielen Fällen wird es trotz der Kosten für Speicher günstiger sein als einen größeren Netzanschluss zu legen. Und vor allem viel schneller umsetzbar.
Dann noch eine 30kWp-PV-Anlage mit dran und das System wäre rund.
eBiker meint
Naja die PV würde da direkt nicht wirklich was bringen – was glaubst du was so ein Supermarkt an Stromverbrauch hat ;-) Da ist der PV Strom aufgebraucht, so schnell kann man gar nicht schauen – naja vielleicht bleibt im Hochsommer Mittags was übrig.
M. meint
Ja, 100 kW kann man da zu Hoch-Zeiten schon mal rechnen – je nach Größe auch mal mehr.
Ändert aber doch nichts daran, dass man 30 kWp PV gut brauchen könnte.
Ob der Strom dann in die Kühltheke geht oder in ein Auto, ist dann auch egal. Jedenfalls kommt er nicht mehr aus dem Netz.
MAik Müller meint
@M. es wäre dann auch ganz nett wenn man im Winter dann NICHT lädt weil sonst würden wieder die Kraftwerke den Strom erzeugen :)
Und Bitte auch die Wärmepumpe nur im Winter möglichst ausschalten oder mit PV-Strom betreiben.
M. meint
Ne, MAik. Wie immer falsch.
Im Sommer kommt mehr Strom aus PV, im Winter kommt mehr Strom aus Windkraft. Tagsüber mehr PV (logisch), nachts mehr Wind.
Über das Jahr gleicht sich das gut aus.
Warum hängen sie viele Menschen an Stammtischweisheiten von DieselDieter, AtomAnton und KohleKarl?
Ist es so schwer, sich mal selbst zu informieren, statt jahrelang das wiederzukäuen, was vor 5 Jahren schon falsch war?