BMWs Entwicklungsvorstand Frank Weber hat im Gespräch mit der Welt am Sonntag über die Antriebsstrategie der Bayern gesprochen. Der Premium-Autobauer stellt sich vorerst noch flexibel auf, indem er seine wichtigen Modelle sowohl als Verbrenner, Plug-in-Hybride sowie Elektroautos bauen kann.
Der Konzern forscht auch weiter an Wasserstoff-Elektromobilität und bringt in diesem Jahr eine kleine Testflotte von entsprechend angetriebenen SUV auf den Markt. So will BMW seine Fahrzeuge in den diversen Märkten mit der jeweils richtigen, also nachgefragten und gesetzeskonformen Technologie ausliefern können. Die Konkurrenten Audi und Mercedes haben dagegen bereits die mittelfristige Umstellung auf ein reines Stromer-Angebot mit dafür ausgelegten Plattformen eingeleitet.
„Der Ruf der Wettbewerber nach einem schnellen, klaren Schnitt ignoriert die Wünsche der Kunden“, meinte Weber. Die Konzerne seien Teil eines ökonomischen und politischen Systems. Es gehe auch um Rohstoffketten, Stromerzeugung und Verteilung. Das alles müsse „grün werden“, sonst bringe das Elektroauto nur überschaubare CO2-Vorteile. Hinzu komme, dass es bei den Kunden die Sorge gebe, ob das Ladenetz ausreichen wird.
Dass BMW durch das weitere Vorantreiben mehrerer Antriebsarten die Elektromobilität verschläft, glaubt man bei dem Konzern nicht. „Unsere Technologieoffenheit wird oft falsch interpretiert. Sie ist das Plädoyer dafür, dass technologischer Wandel, der eine gewisse Zeit in Anspruch nimmt, als Gesamtsystem gedacht wird“, so der Entwicklungschef. Alle Teile des Systems müssten sich verändern. Die Antriebsvielfalt sei für BMW „eine Art der Versicherung“, denn Industrien veränderten sich nicht über Nacht.
Auch BMW elektrifiziert sich
Auch mit seiner flexiblen Herangehensweise hat BMW in diesem Jahr ein großes E-Auto-Angebot: Sowohl die Luxus- und Oberklasselimousinen 7er und 5er als auch das kompakte sowie das kleine SUV X3 und X1 gibt es in Vollstromer-Ausführungen. Hinzu kommen das Gran Coupé i4 und das als Technologieträger entstandene große SUV iX. In China wird zudem eine nur mit Strom betriebene Variante der Mittelklasselimousine 3er verkauft.
Bis auf den iX fahren die Elektroautos alle auf Plattformen, mit denen auch Verbrenner und Teilzeitstromer realisiert werden. Das erfordert Kompromisse, insbesondere bei der Effizienz und Reichweite. Dennoch schneiden die E-Autos von BMW bei Tests und am Markt erfolgreich ab. Die Zukunft liegt bei der Marke aber ebenfalls in reinen E-Auto-Plattformen.
Zur Mitte des Jahrzehnts kommt das erste Modell auf der Plattform „Neue Klasse“ auf den Markt. Ursprünglich sollte die Architektur noch einen Verbrennungsmotor erlauben, das wurde später aber angesichts des sich abzeichnenden E-Mobilitäts-Booms abgesagt. Zum Start sind ein Modell ähnlich des aktuellen 3er und ein kompaktes SUV geplant.
„Mit der neuen Klasse heben wir unsere Technologie in eine neue Dimension“, erklärte Weber. Die Fahrzeuge würden mit einer Kilowattstunde Strom 25 Prozent weiter fahren als die bisherigen Modelle von BMW. „Das ist ein Hub für das System, den man vergleichen kann mit dem Übergang zur Direkteinspritzung beim Diesel vor einigen Jahren.“ Das Entwicklungsprojekt sei die „größte Investition in der Geschichte des Unternehmens“.
ze4you meint
Technologieoffenheit ist längst zu einem ideologischen Kampfbegriff degeneriert, der den technologischen Wandel bremsen und in Teilen sogar verhindern soll. Wer in einem Atemzug, den Strombedarf von BEV’s als Argument heranzieht und dann als technologieoffene Lösungen H2 und e-fuels nennt, kann leider nicht ernst genommen werden. Und der Markt hat sich längst entschieden. BMW wird das auch noch merken, hoffentlich nicht zu spät.
Mäx meint
Auch BMW weiß wo die Reise hingeht.
Siehe „Neue Klasse“, BEV Plattform für nahezu alle (Volumen-)Modelle des Portfolios also mit einigermaßen Skalierungseffekt. Es sollen innerhalb von 2 Jahren direkt 6 Modelle erscheinen, bei einem Portfolio von 24 Modellen ist das ne ganze Menge (vorausgesetzt ein i3 und ein i3M50 zählen nicht als 2 Modelle…).
BMW geht auch von 50% BEV Absatz weltweit vor 2030 aus (revised übrigens von vor zwei Jahren wo es noch 2030 und 50% war).
Also es ist klar was passiert…aber ich schätze man möchte es nicht so deutlich sagen.
LOL meint
wir werden sehen …
ob schnell genug gehandelt wurde und ob die Produkte am Ende überzeugen
Peter meint
Es ist beim Marketing egal, was der Manager glaubt, relevant ist ausschließlich, was am Stammtisch geglaubt werden soll.
FahrradSchieber meint
„Technologieoffenheit“ wird dann zum ideologischen Kampfbegriff, wenn man unterstellt, dass dies „den technologischen Wandel bremsen und in Teilen sogar verhindern soll“.
Insbesondere bei BMW ist ja nun überdeutlich, dass dem nicht so ist.
Wir alle haben gerade erlebt, wie in knapp einem Jahrzehnt enorme technologische Fortschritte im Bereich der BEVs gemacht wurden.
Ich persönlich glaube nicht, dass H2- oder e-fuel-Autos eine Chance gegen BEVs haben werden, aber es wäre vermessen von mir, der einen Technologie Entwicklungssprünge zuzutrauen, und anderen Technologien diese abzusprechen.
Mit der Denke hätten wir mit dem Golf City-Stromer mit Bleiakkus den BEV beerdigt und gesagt „der Markt hat sich längst entschieden“.
Lysi meint
Wer BMW in Bezug auf Technologie nicht ernst nimmt, hat die letzten 110 Jahre geschlafen.
JaDo meint
Ein Argument, das hier im Kommentarbereich mehr Beachtung finden sollte, steht oben zwischen den Zeilen: der Umstieg auf Elektro- bzw. Wasserstoffmobilität ist ein politischer Prozess, der in den verschiedenen Regionen der Welt, in denen BMW tätig ist, unterschiedlich verläuft. Der Prozess der Umstellung kann Zeit dauern und u.U auch sogar Rückschläge erfahren. Da er politischen Entscheidungswegen folgt, ist das Ergebnis nicht immer vorhersehbar. So ist beispielsweise Wasserstoff immer noch Strategie in Japan und auch in Europa hat der Verbrenner mit den eFuels eine zweite Chance bekommen. Die Strategie von BMW sich von politischen Entscheidungsprozessen zu immunisieren, indem man für alle Wege bereit ist, ist teuer, aber gibt die Sicherheit, nicht auf dem falschen Fuße erwischt zu werden. Grundsätzlich ist dagegen nichts einzuwenden. Man erinnere sich a das Schicksal der deutschen Solarindustrie oder auch a die Ups and Downs der Windindustrie, die beide aufgrund von politischen Entscheidungen aufgepumpt und anschließend fallen gelassen worden sind. BMW geht hier seinen eigenen Weg und hat sich nicht von seinen Peers (VW, Mercedes) unter Druck setzen lassen. Aus Sicht der BMW Eigner sehr gut gemacht. Aus Kundensicht muss ich sagen gehören die BMW Elektroautos zu den besten in der Welt. Auch hier wurde trotz “Kompromissplattform” anscheinend vieles richtig gemacht. Ich freue mich darauf zu sehen, was BMW dann hinbekommt, wenn diese Einschränkungen wegfallen.
LOL meint
uiuiui.. solang die Dividende / Erfolgsbeteiligung stimmt, hat man alles richtig gemacht
kann man so sehen
South meint
Yoa, hoffen auf Rückschläge und dass die anderen Märkte hoffentlich nicht so schnell umstellen, dass doch Wasserstoff kommt oder am besten E Fuels.
Dann kann man als BMW nur noch hoffen, dass die anderen Hersteller auch auf Prinzip Hoffnung setzen oder, dass z.B.: Tesla bereits dieses Jahr mehr E Autos verkauft als BMW im ganzen Sortiment (incl. Verbrenner) und das kostengünstiger. Also Jungs… lasst es mal Sachte angehen … alles nur eine Frage der Zeit.
… kommt euch bekannt vor … mir auch … hätte man vor zehn Jahren lesen können … da hat man sogar noch gehofft, dass E Autos sich gar nicht durchsetzen… wohl eine zerplatze Hoffnung. Dafür treten die anderen Hoffnungen sicher ein … oder ein hoffnungsloser Fall ? :-)
Jeff Healey meint
Tendiert meines Erachtens Richtung hoffnungsloser Fall: Das E-Auto wird sich weltweit schneller durchsetzen als unseren alten OEM‘s lieb sein kann.
MichaelEV meint
Tja, hätte sich Solarworld mal ein zweites Standbein mit einer Spezialisierung auf Kohlekraftwerke geschaffen, dann würde es die heute noch geben…
Am Ende ist es relativ egal, was die Politik will, der Markt setzt sich durch, dagegen zu subventionieren kann sich kein Staat lange leisten. PV und Wind setzen sich am Markt durch und wenn selbst darauf spezialisierte Unternehmen nicht bestehen konnten, dann erst recht nicht die, die sich in einer Technologieoffenheit mit mehreren Irrwegen verzetteln. Bei BEVs läuft es genauso.
Kona64 meint
E-Fuels haben in Europa keine Chance bekommen. Das war ein Scheingefecht der FDP um die Leute zu verschaukeln. Es wird 2035 (12 Jahre) weder E-Fuels in ausreichenden Mengen noch zum akzeptablen Preis geben und sicherlich gibt es dann auch keinen Motor der nur mit E-Fuels betrieben werden kann. Die E-Fuels sollen schließlich in den vorhandenen Motoren eingesetzt werden.
South meint
Sehe ich genauso. Es wird in 12 Jahren weder genug H oder E Fuels vorhanden sein, um diese für Autos zu verschwenden, geschweige denn, dass diese günstig zu betreiben wären, mal davon ist die Technik bei H Teuer und Komplex… das BMW Statement bezüglich der Technologieoffenheit hat auch nichts mit der Realität zu tun. BMW entwickelt bereits eine eigene Plattform und stellt bereits auf E Autos um … das aktuell E Autos, Hybride und Diesel/Benziner gleichzeitig von einem Band laufen ist eher eine Übergangsphase, hat mit Technolgieoffenheit nix zu tun. VW hat mittlerweile auch eigene Fertigungslinien nur mit E Autos…solche Statements zeigen aber die kränkelnde Mentalität bei den alten Herstellern … ich würde mir nie ein E Auto einer Mischplattform kaufen. Die Flexibilität bringt nur dem Hersteller Vorteile und ich als Kunde muss mit dem Kompromiss bei Platz und mit der fehleranfälligen Technik leben… wenn man z.B. in jede Ritze irgend eine Accu reinstopft….
Rene meint
Na, wird BMW der Begriff der „Technologieoffenheit“ zu heiß?
Die Politiker der FDP verwenden den Begriff ja gerne, um auch möglichst lange bei den alten Technologien zu bleiben, sprich, zu bremsen – sei es durch Volker Wissing, der in der EU ein schönes Chaos angerichtet hat und das nachträgliche Neinsagen nach bereits getroffenen Beschlüssen hoffähig gemacht hat bis zur nunmehrigen „Technologieoffenheit“ beim Gebäudeenergiegesetz, wo die gute alte Holzheizung wieder hervorgekramt wird.
LOL meint
das beste ist ja immer, und das sagt der Herr hier ebenfalls, der KUNDE SOLL ENTSCHEIDEN .. der MARKT REGELT DAS …
einen sch… regelt der Markt und einen sch… entscheidet der Kunde.
Wenn das BIO Gemüse teurer ist als die Currywurst, viele entscheiden sich dann für die Wurst. Sinnvoll ist das nicht, aber der Kunde wollte es so haben!!
DerOssi meint
„„Der Ruf der Wettbewerber nach einem schnellen, klaren Schnitt ignoriert die Wünsche der Kunden““
🤣 …als ob sich tatsächlich jemand ein Wasserstoff-Auto wünschen würde, wenn er erstmal die Preise gesehen hat, dann die tatsächlichen Reichweiten, und dann das H2-Tankstellen-Netz und dann die Kosten für 1 Kg H2… 🤣
Mäx meint
Ja eben, aber weils noch keiner gesehen hat (genau so wie die eFuels Preis) wills jeder haben > Wunsch des Kunden
LOL meint
das ist ja der Witz, der Stammtisch denkt scheinbar, Wasserstoff ist wie Benzin, steckt ja „Wasser“ drin, also was soll da so schwer sein? ;-)
Und die, die viel Geld haben, wollen einfach nicht länger als 5min beim Laden stehen. Auch wenn der ganze Tankenprozess in Wirklichkeit länger als 5min dauert, sie haben das Gefühl dabei was getan zu haben und nicht Gewartet bis vollgeladen ist. Batteriewechselstationen sind für solche Leute wahrscheinlich gar nicht so schlecht, bis sie dann merken, dass das gar nicht mehr nötig ist.
Außer bei den BMW SUVs, die heute mit Verbrenner schon fast 3t haben, wirds wirklich schwierig hier ein BEV unter 3,5t zu bauen, das total ineffizient ist und trotzdem genug Reichweite hat. Aber vielleicht müssen die lernen, dass das ohnehin nicht sinnvoll ist.
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
„Daran zweifle ich nicht, Comfort können sie, …… Aber mehr Gewicht bedeutet nicht nur Verlust in der Sportlichkeit sondern, ganz banal, da wurde auch Material verbaut.“
Du hast die Lösung eigentlich schon in deinem eigenen Posting stehen. Was heißt den Comfort bei dir? Das was ich bei Fahrzeugen mit Comfort verbinde bekommt man nicht umsonst, dazu muss man auch mehr Material verbauen. Du bekommst das eine nicht ohne das andere. Wer elektrisch verstellbare Sitze haben will, brauch da Motoren drin. Da wiegt der Sitz halt mehr als ohne. Wer bei > 130 km/h nicht merken und hören will wie schnell er fährt, der brauch halt mehr Material zur Geräuschdämmung, usw.
Franz Bauer meint
Klar kommt mit Comfort ein höheres Gewicht. Doppelverglasung usw.
Vergleiche ich einen 3er mit einem Hyundai Fastback dann liegen wir ca 80Kg auseinander.
Hier reden wir von einem Unterschied von 450Kg. Damit liegt der I4 gerade mal 50Kg unterhalb des EQE! Respect!
Justin Case meint
Der Grund dafür, warum BMWs Interpretation von Technologieoffenheit so gut in die Welt am Sonntag passt:
https://twitter.com/ChrisStoecker/status/1641813527139692547
LOL meint
ja Wahnsinn, aber das viel schlimme ist, dass dem alten weißen Mann das Viele dann glauben und sich bestätigt fühlen
Er hat ja nicht in allem unrecht, bestreitet aber, jeglichen Einfluss des Menschen und wir können sowieso nichts ändern, nach mit die Sintflut
South meint
BMW interpretiert klar Technologieoffenheit falsch. Im Forschungs- und teilweise im Entwicklungsstadium ist es natürlich clever, sich erstmal nicht auf eine Technologie im Vorfeld festzulegen. Aber bei der Umsetzung und Produktion ist es sehr teuer viele Modelle mit sehr unterschiedlichen Antriebssträngen zu produzieren. Für jeden Strang Fachpersonal zu rekrutieren von der Entwicklung, Produktion bis zur Reparatur und Ersatzteilen. Mit Kundenwünschen hat das herzlich wenig zu tun, das wahre Motiv steht darunter „eine Art der Versicherung“. BMW kann sich nicht damit abfinden, dass die Kosten für die Wasserstoffforschung vermutlich eher nur für einen Nischenmarkt taugen und sie auf das falsche Pferd gesetzt haben.
Das alte Problem von BMW, war auch schon bei Carbon so. Man hat mal was entwickelt und dann muss es unbedingt in den Markt, sonst wäre es ja eine Fehlentwicklung. Deswegen war der I3 auch, naja, kein Erfolg, mit Carbon viel zu teuer für die niedrige Klasse.
Es ist ein schmaler Grad zwischen Technologieoffenheit und Technologiebesofffenheit… es gab trotz vieler Falschdarstellungen immer Technologieoffenheit, sogar heute noch. Keiner verbietet H Autos, sie wurden und werden sogar immer noch stark gefördert. E Autos haben den H Autos aufgrund der Vorschritte technisch einfach den Rang abgelaufen…
Daniel meint
Na ja, es ist nun mal so, dass derzeit immer noch ca. 85% der Neuzulassungen kein BEV sind. Mit der Herangehensweise von BMW kann eine Fertigungslinie optimal ausgenutzt werden, egal wie sich die Anteile verschieben. Mit getrennten Plattformen hätte man da wesentlich mehr Probleme und würde derzeit noch zu große Elektroautomontagelinien durchschleppen und demnächst wären die Verbrennerlinien schlecht ausgelastet. Abgesehen vom erhöhten Platzbedarf für verschiedene Linien.
Lasst die doch einfach mal machen. Nach den ganzen Unkenrufen, die hier in den letzten Jahren abgesondert wurden, dürfte es ja schon längst keine deutsche Autoindustrie mehr geben.
Warum wird in dieser Blase immer so getan, als würden nächsten Monat weltweit nur noch BEV verkauft. Ein bisschen Realitätssinn sollte man sich doch erhalten.
South meint
Eine Blase ist es, wenn man als Hersteller an der H Technologie verbissen festhält, trotz der unüberwindlichen Nachteile und jahrzehntelanger vergebener Forschung. Zum Realitätssinn gehört, dass man unter Technologieoffenheit nicht die aktuelle Organisation von Fertigungslinien versteht, sondern von einer strategischen Ausrichtung eines Herstellers und alle Richtungen war noch nie eine gute Idee. Und Realität ist auch, dass man als Hersteller weit vor der vollständigen Umstellung auf E Autos existenzielle Probleme bekommt. Zur Realität gehört auch, dass man bei den E Autosstückzahlen mittlerweile auch eigene Plattformen und komplette Fertigungslinien aufbauen hätte können, wenn man nicht den Trend verschlafen hätte… das bedeutet nicht, dass es keine deutsche Autoindustrie mehr gib….und ein großer Teil der Umstellung wird in wenigen Jahren erfolgen … für einen Autohersteller ist das, wie für dich der genannte Monat (den keiner genannt hat) … ;-)
Peter meint
Jetzt mal bitte nicht Henne und Ei verwechseln.
Diese 85% sind die gewollte Folge von bewussten Entscheidungen. Sie sind das Ergebnis bewusster Produktionsplanung, bewusster Marketingmaßnahmen und bewusster Lobbyarbeit.
Justin Case meint
„WELT am Sonntag“ – alles klar.
Ich finde das Angebot von u.a. BMW so attraktiv, dass ich jetzt einen Tesla bestellt habe – obwohl ich Musk für einen gefährlichen Wirrkopf halte.
LOL meint
wenn ich lese was die Vorstandschaft in München von sich gibt, dann weis ich nicht wer hier der größere Wirrrkopf ist
die reden sich nur um Kopf und Kragen um weiterhin gute Zahlen zu schreiben, haben dabei aber überhaupt keine Vision, wollen am liebsten weitermachen wie bisher, Stinker bauen und fahren
Peter meint
Naja, die Vision von Musk sind doch ziemlich klar. Hardcore-Republikanische „Wahrheiten“ und das Recht des Stärkeren.
Djebasch meint
Also 200 Wasserstoffautos die per Hand gefertigt werden nennt man Technologieoffenheit…
Dann baut wenigstens mal um die 20000 dann seit ihr Technologieoffen, ansonsten ist BMW nur ein weiterer Abstauber von Förderungen…
LOL meint
selbst 20.000 sind Unfug .. die werden noch mehr davon bauen, da bin ich mir sicher, bringt aber nichts, außer, dass immer noch Menschen glauben, sie würden dann in 5 Jahren ein H2 Auto für 30.000 Euro kaufen
Libertador meint
„Das erfordert Kompromisse, insbesondere bei der Effizienz und Reichweite.“
Ich beobachte bei BMW eher Kompromisse bei der Raumnutzung. Durch die Mischplattform muss für alles Platz bereitgestellt werden, was den Nutzraum beschränkt und die Außmaße der Fahrzeuge im Verhältnis dazu enorm macht.
Franz Bauer meint
Ich persönlich finde das Gewicht ebenfalls ein Problem. Gerade ein Autobauer, der auf Sportlichkeit wert legt sollte nicht 23% schwerer sein als ein Konkurrent, der Ebenfalls Sportlichkeit auf die ahnen geschrieben hat. Bei Mercedes könnte das als Komformerkmal verkauft werden, aber Gewicht ist im Bezug auf Sportlichkeit trumpf. Natürlich kann man über ein hoch komplexes Fahrwerk viel ausgleichen, aber in den Kurven merkt man jedes Gramm. Auch die lange Motorhaube könnte man zumindest für Stauraum nutzbar machen, aber das würde ja die gemeinsame Verbrennerlienie durcheinander bringen. Und der Kunde braucht das eh nicht ….
Envision meint
Leichter kommt wohl mit Ende der Mischplattform – wobei aktuell der Unterschied in Lautstärke zu einem leichten aber halt auch deutlich lauteren Tesla schon erheblichen Komfortunterschied ausmacht, gerade auf Langstrecke für mich ein Kriterium gewesen, dazu haben i4 wie i5 serienmäßig Luftfederung auf Hinterachse.
Franz Bauer meint
Daran zweifle ich nicht, Comfort können sie, wie auch das Auto bauen an sich. Denke Qualitativ sind sie weit vorne. Aber mehr Gewicht bedeutet nicht nur Verlust in der Sportlichkeit sondern, ganz banal, da wurde auch Material verbaut. Solange das nicht gratis ist, bedeutet das auch Kosten. Die haben ein fünftel eines alten Golfs zusätzlich verbaut, im billigsten Fall als Bleiplatten und selbst die müssen zusätzlich befestigt werden. Das kann unmöglich kostendeckend sein, selbst im Premiumsegment.
Andi EE meint
@Franz Bauer
Ja Gewicht ist wichtig beim Kurvenfahren. Aber nicht so wichtig, dass man es mit einem BEV nicht gut umsetzen könnte. Im Link gibt es den Vergleich zwischen den M3 von Tesla und dem BMW M3.
https://youtu.be/DSRWKxytW40
Der Tesla ist zwar schwerer, beschleunigt aber viel schneller als der Verbrenner aus den Kurven und hat selbstverständlich die viel bessere Gewichtsverteilung. Meiner Meinung nach wird das Gewicht stark überbewertet. Wenn der Verbrenner wirklich leicht wäre, könnte man der Intention nach weniger Gewicht ja zustimmen, aber leider ist es nicht so. Verbrener sind auch schwer, einfach etwas weniger schwer.
Der BMW i3 wurde genau unter dieser falschen Prämisse gebaut. Karbon ist ein tolles Material, aber einfach viel zu teuer in der Verarbeitung. Was man da an Gewichtsersparung/Performance gewinnen kann, ist marginal im Vergleich zu den ausufernden Kosten bei der Herstellung. Das Dogma des Gewichts treibt den Preis in die Höhe und reduziert die adressierbaren Kunden erheblich. Dass man immer wieder mit der Platte bei BMW kommt, hängt natürlich mit dem „sportlichen Fahren“ für das die Marke steht. Aber seit Tesla mit dem M3 am Start ist, kommt das nicht mehr so glaubwürdig rüber. Alles was BMW anbietet, hat halt ordentlich Speck angesetzt.
Franz Bauer meint
Ich vergleich natürlich 2 Elektroautos mit vergleichbarer Gewichtsverteilung und dem Anspruch auf Sportlichkeit. Und hier ist Gewicht alles.
Der I3 wurde, auch wenn viele es anders erzählen, nicht wegen der Gewichtsreduktion aus Karbon gefertigt (Nein auch Ingenieure von BMW wussten das das nichts mit dem Verbrauch zu tun hat) sondern da BMW den ID immer nur als Kleinserie gedacht hatte und sich so die horrenden kosten für große Presswerkzeuge sparen. In kleinen Stückzahlen ist das Karbonchassi sogar billiger. Drum wollten sie ihn ja auch oft auslaufen lassen, da nie mit der Stückzahl gerechnet wurde.
LOL meint
BMW erreicht dafür, dass die Nachteile so deutlich sind, eine gute Effizienz, das bedeutet allerdings, dass ein hoher Aufwand und Kosten in jedes Auto gesteckt wird um das zu erreichen, würde man konsequenter ran gehen, wären die Autos deutlich effizienter und günstiger
Dann kann man auch mit weniger „deutscher Gründlichkeit“ rangehen, braucht keine teuren Sonderlösungen, kann die Autos günstiger bauen und ist trotzdem noch gut dabei.
Aber das versteht man halt nicht. Lieber alles immer noch komplexer machen und ingenieurmäßig immer nur das Beste vom Besten, was im Gesamten dann aber nicht mehr das beste Produkt ergibt und schon gar nicht das günstigste.
Solange es genug gibt, die das bereit sind zu Zahlen, mag das vielleicht noch gehen. Aber ist diese Komplexität noch beherrschbar? Oder ist es den Aufwand wert diese Komplexität zu beherrschen? Würde man sich nicht lieber auf andere Themen fokussieren anstatt nur Komplexitätsbeherrschung zu betreiben?
Tja solangs umgeht, muss man nichts ändern.