Renault hat für seine Tochter Alpine mehrere Elektroautos angekündigt. Darunter befindet sich ein elektrischer Nachfolger des Verbrenner-Sportwagens A110, der das aktuell einzige Modell der Marke ist. Es sind zudem alltagstauglichere Lifestyle-Stromer geplant. Eine ursprünglich angekündigte gemeinsam E-Auto-Plattform mit Lotus steht nun offenbar auf der Kippe.
Die Renault-Gruppe neige dazu, die Plattform für ihre neuen Alpine-Sportwagen selbst zu entwickeln, berichtete eine mit der Situation vertraute Personen dem Branchenportal Automotive News. Die Expertise der französischen Ingenieure sei ausreichend, um Alpine insbesondere mit einer eigenen Plattform neu für die Zukunft aufstellen zu können.
Alpine soll mit Elektroautos zu einem sechsstelligen Absatz kommen. Dazu ist neben einem batteriebetriebenen Nachfolger für die Reihe A110 und der Serienversion des kürzlich präsentierten Kleinwagens A290_ß auch ein Crossover vorgesehen. Weitere neue Modelle sind möglich.
Das Absatzziel für Alpine, zu dem auch die Motorsportaktivitäten des Renault-Konzerns gehören, könnte sich mit der E-Auto-Expansion Berichten zufolge bis 2030 auf rund 150.000 Verkäufe pro Jahr belaufen. Im vergangenen Jahr setzte die Marke 3546 Einheiten des Verbrenners A110 ab.
Renault hatte 2021 eine Zusammenarbeit mit Lotus angekündigt, um eine Plattform für den Nachfolger des A110 zu entwickeln. Die neue Generation soll 2027 vollelektrisch auf den Markt kommen. Es sei unwahrscheinlich, dass eine Entscheidung von Alpine gegen Lotus-Technik die Beziehungen zu dem chinesischen Fahrzeugkonzern Geely, mit dem Renault bei anderen Projekten zusammenarbeitet, verschlechtert, sagten zwei Insider gegenüber Automotive News. Die britische Marke Lotus gehört heute zu Geely.
Eine Sprecherin von Alpine sagte Automotive News, das Unternehmen führe noch Gespräche mit Lotus über das Projekt und werde zu gegebener Zeit eine endgültige Entscheidung mitteilen. Eine Sprecherin von Renault lehnte eine Stellungnahme ab. Auch von Lotus liegt zum jetzigen Zeitpunkt keine Stellungnahme vor.
David meint
Das kann man Ihnen auch nur raten. Man merkt ja gerade, wie Automobilkonzerne verzweifelt versuchen, noble Marken zu kreieren. Alle wollen mit irgendetwas Luxus oder zumindest Premium sein. Denn dann kann man für gleichen Materialeinsatz und gleiche Arbeit viel mehr Geld bekommen. So die betriebswirtschaftliche Idee.
Aber praktisch alle guten Marken besitzen die deutschen Konzerne. Da zahlt sich jetzt aus, dass man nicht nur in die Markenkerne von Audi, BMW, Mercedes und Porsche, sondern vor etwa 25 Jahren auch in Bentley, Bugatti, Lamborghini, Maybach, Rolls Royce investiert hat. Stellantis hat Ferrari, Maserati und Lancia. Gut, es gibt Lotus und Jaguar. Und Renault hat immerhin Alpine und Matra.
Matra ist im Rennsport durch Renault ersetzt worden, die Marke ist also nicht so einfach zu entstauben. Aber mit Alpine haben sie immerhin einen aus dem Club. Also müssen sie da selber investieren und eine Nische finden. Dann haben sie auch die alleinige Wertschöpfung. Und das Produkt sollte ein echter Sportwagen sein. Da wäre es dann eh besser, wenn man technisch freier wäre.
nie wieder Opel meint
Du hast den Barkas-Vorgänger Framo vergessen gessen, den gibt es jetzt als E-Truck. Fehlt nur noch Robur und Wartburg. E-Trabant ist leider in der Versenkung verschwunden. Wartburg war’s zu seiner Zeit auch eine Luxusmarke.
MAik Müller meint
@nie wieder Opel zumindest bei der Reisegeschwindigkeit sind wir mit den akteullen Emöhrchen beim Trabbi angekommen :) Der Wartburg ist da schon schneller.