Die Chefin von General Motors Mary Barra hat auf einer Konferenz erklärt, dass Elektrofahrzeuge, die für weniger als 40.000 Dollar (ca. 37.300 Euro) verkauft werden, noch nicht profitabel sein können. Sie sagte den Konferenzteilnehmern laut der Nachrichtenagentur Reuters, dass die Kosten für Elektroauto-Batterien weiter zu hoch seien, um rentable Fahrzeuge in großen Stückzahlen zu bauen, die zwischen 30.000 und 40.000 Dollar kosten.
Die Managerin merkte an, dass die Kosten für Elektrofahrzeuge und für Modelle mit Verbrennungsmotor irgendwann in der zweiten Hälfte dieses Jahrzehnts gleichauf liegen würden. Vielleicht dauere es aber auch etwas länger.
Barra sagte auch, dass Tesla immer noch einen Vorsprung bei der Elektroauto-Technologie, der Rentabilität und den Stückzahlen habe, fügte aber hinzu, dass dieser Vorsprung nicht von Dauer sein werde.
General Motors hatte sich 2017 mit dem Verkauf von Opel weitestgehend aus Europa zurückgezogen. Nun nimmt der US-Traditionshersteller die Region wieder ins Visier. Im Herbst dieses Jahres startet das Unternehmen laut einem Bericht seine Rückkehr, im Fokus stehen dabei künftig Elektroautos. Diese sollen von mehr als einer Marke des Konzerns angeboten werden.
Zu den für Europa geplanten Modellen gehört einem Insider zufolge das Edel-SUV Lyriq von Cadillac. Auch die Ultra-Luxuslimosuine Cadillac Celestiq soll global angeboten werden. Der kompakte Chevrolet Bolt, früher hierzulande als Opel Ampera-e erhältlich, dürfte dagegen nicht exportiert werden, da diese Baureihe nur noch in diesem Jahr produziert werden soll. Das neue SUV Bolt EUV und der kompakte Crossover Equinox von Chevrolet dürften dagegen Kandidaten für Europa sein.
Dass es die E-Neuauflage des SUV/Pick-up-Trucks Hummer nach Europa schafft, scheint angesichts der für hiesige Verhältnisse enormen Größe unwahrscheinlich. Besser passen könnten einige in China von General Motors produzierte Elektroautos wie der mittelgroße Crossover Buick Electra E5. Mit der neuen US-Marke Brightdrop stellt der Konzern zudem batteriebetriebene Lieferwagen her, die für europäische Kunden interessant sein könnten.
michael_ohl meint
Bissher musste ich alle meinecFirmenwagen selbst bezahlen, und kein Steuerzahler hat mir einen Euro dazu gegeben. Das einzige was anders ist, das die Vorsteuer abgezogen werden darf, da das Kosten sind. Ich muss auchvalle Werkstattrechnungen bezahlen sowie KFZ Steuer u.a. der Unterschied ist das es von den unversteuerten Gewinnen und nicht von dem was nach den Steuern übrig bleibt bezahlt wird.
Dafür darf ich statt Pendlerpauschale zu bekommen den Geldwerten Vorteil versteuern. Davon das andere das bezahlen kann wirklich keine Rede sein. Passt aber schön in unsere heutigen Neiddebatten.
JaDo meint
Die amerikanischen Autohersteller haben traditionell Probleme in den niedrig- bis mittelpreisigen Segmenten profitabel zu sein, weshalb sie sich aus diesen Segmenten verabschiedet haben. Wieso sollte das jetzt bei Elektroautos anders sein? Aus meiner Sicht ist diese Nachricht eher als „Signaling“ an die anderen US Hersteller (außer TESLA) und Investoren zu interpretieren.
Kasch meint
Sehe ich nicht so. Konzerne sind weltweit, mit wenigen Ausnahmen, horizontal intergriert, sprich bedienen sich an einem globalen Netzwerk von Zulieferern, die auch gezielte Anpassung an Produkte ihrer Kundschaft übernehmen. Da das neue Produkt noch in rasanter Entwicklung steckt, fehlt das Netzwerk. Konzerne die selbst längst nicht mehr über eigene Entwicklungkompetenz verfügen, können allesamt an einem BEV unter 40.000 Euro derzeit keine Gewinne erziehlen. Wer im Geschäft bleiben will, muss parallel eine gänzlich neue, autarke Produktion, maximal vertikal intergriert, aufbauen, was mindestens 10 Jahre in Anspruch nimmt.
Kunden registrieren das selbstverständlich nicht. Da steht er doch, der VW, der Audi, der BMW, … als BEV – ja, aber unwirtschaftlich produziert und selbst mit chinesischen Startups finanziell nicht konkurrenzfähig. BYD und Tesla können inzwischen Preise aufrufen, denen Verbrennerkonzerne nur mit Negativmarge folgen können – weltweit !
Wer eine riesige Apfelplantage hat, wird seine Bäume weiterhin pflegen und nicht parallel eine Birnenplantage anpflanzen, nur weil die Kundschaft mehr und mehr Birnen statt Äpfel will. Ein Verhalten das entsprechende Konsequenzen nach sich ziehen wird. Vereinzelte Birnbäume mitten in der Apfelbaumplantage erschweren und verteuern die gesamte hochautomatisierte Ernte.
Hansaxel meint
Toller Vergleich, der meiner Ansicht nach die Situation gut beschreibt!
Andi EE meint
Sie (Barra) nähert sich zumindest dem „Wording“ vom Ford-CEO, der ja eigentlich der einzige CEO der OEMs war, der zugegeben hat, dass man grad bezüglich Profitabilität weit hinter Tesla mit den BEVs zurücksteht. Bis jetzt war sie ja eher für vollmundige Aussagen zuständig. Ich frag mich, wieso dieses Kreidefressen jetzt angesagt ist?
Tesla ist in den USA wieder viel positiver besetzt, an der Börse herrscht Zuversicht über den eingeschlagenen Plan, auf Menge statt Marge zu schauen. Dann natürlich die Preise von Tesla, wo die anderen US-Hersteller nicht mitkommen / ja sogar beim Verbrennerabsatz Probleme bekommen könnten. Auch eine Rolle könnte die Ladenetzkooperation spielen, die Tesla mit Ford eingegangen ist … was GM in eine defensivere Position bringt.
gekko meint
GM wird ebenfalls ab 2025 auf „NACS“ aka Tesla Plug umstellen.
Damit ist CCS in NA erledigt.
kliko meint
Dann bemühe dich das es funktioniert schaut euch Tesla an . Aber wenn sie immer nur alte Strukturen macht wird das nichts .
Kokopelli meint
Tja, wenn man den alten Rucksack mitschleppt, der das Geld für die Transformation erwirtschaftet, ist das nicht so einfach. 🙃
David meint
Tesla sollten sie sich besser nicht anschauen. Da sieht man ja gerade, dass deren Plattform zu teuer ist, um einen wirklichen Preiskrieg loszuschlagen. Ohne Förderung kostet der billigste Tesla mit winzigem Akku in den USA etwa 42k – also genau das, was die Mary sagt. VW könnte runtergehen, die bieten den ID.4 ab 38k an.
Markus Lornz meint
60 kWh sind jetzt auf einmal winzig, 40k sind jetzt 42k hmmm…….
Mäx meint
Die 39k (nicht 38k) Variante hat eine EPA Range von 209mls, der Tesla von 270+mls.
Mit 275mls kostet es 5k mehr…also bist bei 43k ohne AWD wie beim Model Y. Das kostet nochmal knapp 4k…Huch jetzt ist’s auf einmal teurer…und von Ausstattung will ich gar nicht anfangen…
Mäx meint
Korrektur: Mit großer Batterie bist bei 44k nicht 43k.
AWD also knapp 48k!
Andi EE meint
Tesla skaliert mit dem was man in Zukunft verkaufen kann. Deine 5% BEV Hersteller dümpeln zwischen Bedeutungslosigkeit und Unfähigkeit herum … und ja, jammern permanent an Rahmenbedingungen rum.
Dass du diese inferiore Leistung deiner Hersteller immer noch so schönschwatzt, find ich wirklich abenteuerlich. Ich als Tesla-Verfechter hätte nie gedacht, dass die Konkurrenz von den OEMs derart schwach ausfällt. Die Skalierung ist trotz vieler Modelle, nicht vorhanden… so wie ich immer gesagt hab, man kann nicht skalieren weil man viel zu teuer ist. Es zeigt sich einfach, dass sie primär PC-Bauer sind. Zusammenschustern was andere für sie entwickeln, mehr geht nicht, deshalb funktioniert auch nichts mit OTA. Die Basis der Technik/Komponenten ist veraltet.
Tesla-Fan meint
Und Tesla wird in den nächsten beiden Jahren noch weiter enteilen.
Dann mit 100% eigenentwickelten (nicht zwingend eigengefertigten) Steuergeräten, über die sie softwareseitig die volle Kontrolle haben (und nicht nur über eine Bosch-oder Conti- oder what ever API zugreifen dürfen), vollständiger Ersatz der 12V Ebene durch 48V (und kein solches Durcheinander von 12 und 48V wie bei den Alt-OEM) und weiter optimierte Groß-gussteile.
Das Kosten-Ding ist durch!
Andi EE meint
Stimmt, man muss es nicht selber herstellen, aber die Ansteuerung und Updatebarkeit über den eigenen Softwarestandard muss gegeben sein. Jetzt hab ich gehört, dass Tesla mit einem Siebtel der Kabellänge von Ford auskommt. Keine Gewähr, vielleicht hab ich es falsch verstanden, aber das muss man sich mal geben, was alleine bei der Verkabelung eingespart werden kann.
Was mich bei Tesla fasziniert, ist nicht nur dass alles updatebar ist, nein es ist auch alles was vom User bewegt werden kann, mit einem elektrischen Stellmotor versehen. Man kann also alles zentral ansteuern, was eben auch Fahrerprofile ermöglicht, die dann in Sekundenschnelle die Hardware auf den jeweiligen Fahrer einstellen. Oder die Klimatisierung für Hunde ermöglichen oder eine Präparation für die Waschanlage und in Zukunft wird sicher noch viel mehr kommen.
Hab ich dieses Stellmotoren nicht schon in der Hardware drin, kann ich solche Lösungen vergessen, weil ich das gar nicht zentral ansteuern kann. Viele Hersteller bekommen die Komponente als autarke Einheit die in sich gut funktioniert, keine Frage. Aber eben nicht updatebar und oft auch nicht genügend variabel von aussen ansteuerbar ist.
Man sieht in diesen Dingen immer wieder das weisse Papier, auf denen die Teslas entworfen wurden! 🙂
Tesla-Fan meint
Und alles, was elektrisch geht, kann man auch unabhängig von der Benutzung mittels Diagnose-Jobs überwachen.
Einfaches Beispiel, historisch. ;)
Eine Glühbirne im Frontscheinwerfer – man schickt einen ganz kleinen Prüfstrom durch, von dem der Glühfaden nicht warm wird. So kann man den Birnenschaden vor der Benutzung diagnostizieren und merkt es nicht erst beim Einschalten.
Kokopelli meint
David, du hast vollkommen Recht, es ist gut, wenn sich VW nichts bei Tesla anschaut. Denn Tesla verdient mit dem Elektrofahrzeugen Geld, VW noch nicht, hat selbst Arno Antlitz zugegeben. Und ein niedriger Verkaufspreis lässt nichts, aber auch gar nichts auf die Herstellkosten schließen. Aber wem erkläre ich das, der offenbar nichts mit Herstellkosten oder Verkaufspreis anfangen kann.
Futureman meint
Evtl liegt es auch daran, das Tesla für seine Autos gleichzeitig die Ladeinfrastruktur aufbaut. Pro Auto wird da auch einiges hängen bleiben. Aber so langsam hat es eine kritische Masse erreicht und finanziert sich selbst. Die nächsten Preissenkungen sind also nur eine Frage der Zeit. Gleichzeitig sinken in Asien die Akkupreise, das wird auch für weiter sinkende Preise sorgen. Allerdings gibt bisher nur Tesla Preisänderungen zeitnah weiter.
MAik Müller meint
Und der nächste Hersteller der sagt Eautos sind zu teuer.
Das scheint nun bei fast allen Herstellern so zu sein.
Selbst wenn es einen gäbe der günstiger sein könnte wird er heimlich still und leise die Marge hoch halten.
Quallest meint
Die „alten“Hersteller denken immer noch dass sie die Preise hoch halten können. Tesla und BYD werden da nicht mitspielen……
MAik Müller meint
@Quallest Bitte melde dich sofort bei mir wenn es günstige Kompakte gibt.
Ein Tesla ist nach wie vor viel viel zu teuer und von BYD habe ich gehört das es noch viele Jahre dauert bis es hier Fahrzeuge geben könnte.
Nun stellt sich die Frage warum sollten die ihre Autos günstiger verkaufen als der Markt hergibt?
Der Markt in Deutschland besteht zu einem gro0ßenteil aus den Firmenwagen die der Steuerzahler zwangsweise bezahlt.
eCar meint
@MAik Müller: Falschaussage!
Nehmen wir den TM3: 41.999 € bis 54.990 €
BMW: 3er: ab 45.200 € bis 73.900 €
Dann TMY: 44.890 € bis 60.990 €
BMW X3er: ab 55.900 € bis 79.900 €
Wie du siehst, ein Elektroauto ist nicht zwangsläufig teurer als ein Verbrenner…….