Dacia hat 2021 mit dem kleinen SUV Spring sein erstes Elektroauto auf den Markt gebracht und freut sich über die gute Nachfrage. In diesem Jahr wurde ein Hybridantrieb für den Kompaktvan Jogger eingeführt. Ein weiterer Vollstromer von Renaults Günstig-Tochter lässt laut einem Bericht bis 2027/2028 auf sich warten.
Während der Spring eine für Dacia neue Baureihe auf Basis eines von Renault in China gebauten Fahrzeugs ist, soll das nächste Elektroauto der Rumänen ein bestehendes Modell sein. Autocar berichtet, dass für den 30 Zentimeter größer als der Spring ausfallenden Kleinwagen Sandero ein Batterie-Antrieb geplant ist.
Dacia-CEO Denis Le Vot sagte dem Portal, dass der neue Sandero der vierten Generation „2027 oder 2028“ auf den Markt kommen und „bis 2034 oder 2035 leben“ werde. Er solle als Flaggschiff für den kostengünstigen Weg der Marke zu einer emissionsfreien Produktpalette dienen.
„Wir werden eine kürzere Reichweite und längere Ladezeiten anstreben“ als die elektrische Konkurrenz im B-Segment, denn „wir wollen einen günstigeren Preis für den Kunden“, so Le Vot. Er wies darauf hin, dass die steigenden Einstiegspreise für Massenmarkt-Elektroautos von „35.000, 40.000, 45.000 Euro“ ein Hemmnis für eine breite Akzeptanz seien. Dacia möchte eine erschwinglichere Alternative anbieten.
Auch die anderen Dacia-Modelle sollen mit elektrischem Antrieb erhältlich sein. Nach der Markteinführung des neuen Duster im Jahr 2024 werden dem Bericht zufolge Fahrzeuge der Marke (mit Ausnahme des Spring) auf der CMF-B-Plattform des Renault-Konzerns basieren. Die Elektrofahrzeuge würden auf der eng verwandten CMF-BEV-Elektro-Plattform aufbauen.
Dacia strebe keine „500-600 km Reichweite und 20 Minuten Ladezeit“ an, sagte der CEO. Das Unternehmen suche auch nach Möglichkeiten, die Batteriechemie so billig wie möglich zu machen. „Vielleicht wird die Batterie auf Natrium-Basis sein. Manche behaupten, Natrium-Batterien seien nicht so toll, weil sie nicht viel Energie speichern und schwer sind. Aber sie sind billig.“
Neben dem Elektroauto könnte Dacia den neuen Sandero auch weiter als Verbrenner anbieten. Dann dürfte wie beim Jogger Hybridtechnik zum Einsatz kommen.
Jeff Healey meint
„Wir werden eine kürzere Reichweite und längere Ladezeiten anstreben“ als die elektrische Konkurrenz im B-Segment, denn „wir wollen einen günstigeren Preis für den Kunden“, so Le Vot.
Diese Aussage, und der Hinweis darauf, dass Dacia über die Verwendung der Natrium Ionen Technologie nachdenkt, ist bemerkenswert. Wie libertador unten schon angemerkt hatte, hat der Natrium Ionen Akku nicht nur Nachteile, sondern auch große Vorzüge. Gefährlich könnte jedoch bei der Technologie die Abhängigkeit von chinesischen Lieferanten sein (CATL, BYD) so lange das Damoklesschwert eines China/Taiwan-Krieges im Raum hängt.
Futureman meint
Hauptkostenpunkt ist nunmal der Akku. Und der kommt zum größten Teil aus China, mit rasend schnellen Ausbau der Kapazitäten. Da die europäischen Hersteller immer noch nicht anfangen überhaupt Akkufabriken in der nötigen Größe zu planen werden die Chinesen für ihre Autos immer im Vorteil sein.
Glück für die Europäer ist es, das die Kapazitäten noch nicht ausreichen und die Chinesen damit für ihre Modelle beruhigt die hohen Preise nehmen können.
Das wird sich aber noch ändern.
libertador meint
Wenn es Natrium-Ionen werden dann ist im Gegenzug doch eine gute Ladeleistung möglich. Dazu ist weniger Kühlung als bei Lithium-Akkus notwendig, weswegen das recht einfach möglich sein sollte.