Der Brand des Autofrachters „Fremantle Highway“ wurde Gerüchten zufolge von einem Elektroauto ausgelöst, bestätigt ist das aber nicht. Bekannt ist lediglich, dass unter den fast 4000 Fahrzeugen auch mehrere Hundert Stromer sind. Während die Weltschifffahrtsorganisation IMO die Sicherheitsvorkehrungen für den Transport von E-Fahrzeugen erweitern will, sehen Fährreedereien an den deutschen Küsten keinen Grund dafür.
Die Brandgefahr von Elektroautos sei nicht größer als die von Verbrennern, sagte ein Sprecher der Reederei Stena Line laut Zeit.de. Da sich die Brandszenarien von E-Autos und anderen Autos allerdings unterschieden, würden entsprechende Geschehnisse regelmäßig trainiert. So wisse jeder, was im Brandfall zu tun ist. Stena Line betreibt unter anderem die Verbindung Kiel-Göteborg.
Auch bei der Reederei TT-Line mit Sitz in Lübeck-Travemünde hält man die Gefahr durch Brände von Elektrofahrzeugen auf den Autodecks ihrer Fähren für gering. Nach aktueller Studien- und Forschungslage sei die Wahrscheinlichkeit eines Brandes eines E-Autos gleich oder sogar geringer als die eines Fahrzeugs mit Verbrennungsmotor, sagte eine Sprecherin.
Moritz Bruns von der Reederei FRS Baltic, die zwischen Sassnitz auf der Ostseeinsel Rügen und dem schwedischen Hafen Trelleborg verkehrt, erklärte, dass bei einem Brand dessen frühzeitige Erkennung entscheidend sei, nicht die die Frage nach der Antriebsart. „Unabhängig von der Frage nach der Antriebsart investieren wir in neue Sicherheitssysteme“, sagte Bruns. Bauliche Veränderungen seien nicht geplant, schließlich könnten Elektrobrände auch von der Schiffstechnik ausgehen.
Die von der Deutschen Presse-Agentur befragten Unternehmen setzen Fähren ein, die nur relativ kurze Strecken zurücklegen. Bei einem Brand im Fahrzeugdeck würde das Schiff sofort zum nächstgelegenen Hafen fahren, der maximal 45 Minuten entfernt sei, so Annemarie Zinck, Sprecherin der Reederei Scandlines. Große Autofrachter wie die Fremantle Highway legen teils deutlich längere Strecken zurück, was je nach Standort die Reaktion auf Brände erschweren könnte.
Laut Dana Meißner, die den Bereich Forschung und Entwicklung am Institut für Sicherheitstechnik/Schiffssicherheit e.V. in Rostock-Warnemünde leitet, brennen Elektroautos nicht häufiger als Verbrenner-Pkw, aber bei einem Brand seien die zu erwartenden Folgen komplexer. „Es ist auch so, dass die Gefahr einer Übertragung eines Brands auf benachbarte Fahrzeuge im Falle eines E-Auto-Brands als höher zu bewerten ist, vor allem durch das längere Brennen und auch die Möglichkeit von Stichflammen oder wegfliegenden Teilen aus einer Lithium-Ionen-Traktionsbatterie.“
„Aber es hilft nicht weiter, das Elektroauto zu dämonisieren. Wir werden lernen müssen, mit den neuen Risiken umzugehen, und dafür gibt es mittlerweile eine ganze Menge gute Ansätze“, so Meißner.
Futureman meint
Wie würden das auch sonst die immer mehr werdenden Elektrofähren machen?
Djebasch meint
Was soll der Quark , Löschdecke über das Fahrzeug und gut ist , damit sich auch alle Sicher fühlen…
Die kauft man einmal als Reederei und halten ewig…
M. meint
Nutzen nur nichts.
Damit alleine hältst du so einen Brand nicht auf.
Das wurde hier in einem anderen Artikel doch erst erklärt.
banquo meint
Ich denke es sollten die Richtlinien bzgl. Brandschutz geprüft werden. Ein Brand auf einem Frachter unabhängig der Brandursache darf sich nicht ausbreiten. Löschwasser ist da.
M. meint
Dazu ist es wichtig, den Brand frühzeitig zu erkennen und dann gezielt (also nach Art der Brandursache) zu bekämpfen. Die Autos stehen so dicht, da kann ein Feuer schnell überspringen.
Wenn erstmal 3 Autos brennen, ist das Ding durch, egal wo und wie es angefangen hat. Man kommt ja auch kaum bei, um zu löschen.
Löschwasser ist da, das stimmt, aber für Verbrenner der falsche Stoff. Da nimmt man Schaum. Für BEV funktioniert es.
MAik Müller meint
Entfernt. Bitte verfassen Sie konstruktive Kommentare. Danke, die Redaktion.
Tom meint
Danke Ecomento!
Ben meint
Danke Ecomento!
Andy Reisenauer meint
Zum Beispiel: Handy
Praktisch jeder hat diese ,,gefährliche“ Batterietechnik im
Wohnzimmer, im Schlafzimmer, im Flugzeug, am Arbeitsplatz,
sogar Kinder spielen damit.
Ein Wunder das nicht mehr passIert ???
Peter Wulf meint
Der Unterschied ist das bei modernen E Autos es ein Batterie Management gibt das Überhitzung vermeidet. Ferner gibt es bei modernem Autos Abschaltung der Strarkstrombatterie bzw des Systems. Benziner haben durch den heissen Kathalisator schon Brände auf Rasenflächen/Waldboden ausgelöst.
Bei Geräten im Haushalt ist das nicht der Fall da reicht schon das Ladegerät oder öfters heruntergefalles Handy Smartphone was zu Beschädigung führt oder Hitzestau .
volsor meint
“ … oder wegfliegenden Teilen aus einer Lithium-Ionen-Traktionsbatterie.“
Wie bitte soll ich mir das vorstellen? Das Gehäuse aus Hochfestem Stahl springt aus Angst zur Seite?
ID.alist meint
Es sind die neuesten Maßnahmen gegen ein thermisches Durchgehen. Die noch nicht brennenden Zellen werden mit einem sanften Kaboom!! von der brennende Batterie getrennt. ;-)
Andreas meint
Diese Aussage kommt mir auch komisch vor. Hatte ich doch vor kurzem erst gelesen, dass das Risiko des Überspringens eines Autobrandes gerade bei Verbrennern sehr hoch ist, da auslaufender, brennender Treibstoff das Feuer auf benachbarte Autos überträgt. Wäre schön, wenn irgendwer hierzu konkrete Fakten hätte.
Cadrick Bauer meint
Vermutlich wird das in 99,9999999999…% der extrem seltenen Batteriebrände nicht passieren. Das mit dem auslaufenden Sprit als Brandverteiler ist natürlich korrekt.
Cadrick Bauer meint
2022 oder 2021 ist in den USA jemand nachts mit einem Model 3 innerorts mit einem Affenzahn über eine Kreuzung gebrettert, hat die Kontrolle verloren, ist über einen Bordstein dann fliegen gegangen und in ein Haus geballert. Dabei hat’s tatsächlich die Batterie regelrecht zerrissen, die einzelnen Zellen flogen brennend gut 100m weit durch die Gegend. Konnte man, da es dunkel war, auch auf dem Video des Crashs gut sehen.
Leider finde ich das auf youtube nicht mehr. War schon richtig übel. Ich glaube nicht, daß da jemand diesen Irrsinn überlebt hat. Anwärter für den Darwin-Award.
M. meint
War das nicht ein Model S? Sowas habe ich in Erinnerung. Irgendwie mit 200 km/h in ein Haus. Nur noch Trümmer. Kann aber früher gewesen sein.
Ich meine… an der Stelle ist es dann nicht mehr sinnvoll, auf „ein BEV“ als Unfallfahrzeug hinzuweisen, da wäre man aus nichts mehr lebend rausgekommen.
M. meint
Meistens ist da viel Alu drin – ist leichter.
Aber ja, die Gehäuse sind schon recht stabil, da die auf den Seitenaufprall ausgelegt werden. Unten sind die zu, oben ist der Stahldeckel verklebt und verschraubt. So einfach fliegt da nichts weg.
Aber WENN, dann wird’s nicht lustig.
Tesla-Fan meint
Wenn das der MAik Müller wüsste…
MAik Müller meint
@Tesla-Fan ich baue seit 2009 selber LiFePo4 Akkupacks von A123. Hast du Fragen?
Kai Knüller meint
Oh, der große Experte lötet im Keller zu Hobbyzwecke einzelne Zellen zusammen. Ja, das macht dich natürlich zu einem vollwertigen Experten. Wau, beeindruckend…(nicht)
Tesla-Fan meint
Ich unterhalte mich lieber mit Fachleuten.