Für VWs neuen Elektro-Kleinbus ID. Buzz gibt es von Ausrüstern bereits Lösungen für Camping. Der Hersteller selbst wird vorerst laut einem Bericht keine Camping-Ausführung anbieten. Eigentlich war in wenigen Jahren eine entsprechende Variante als Ausbau der „California“-Modellreihe von VW Nutzfahrzeuge erwartet worden.
Als Camping-Mobil würde der ID. Buzz zu schwer, als dass er von Menschen mit einem Führerschein der Klasse B noch bewegt werden dürfte, berichtet das Portal Edison. Mit einer identischen Ausstattung wie der aktuelle VW California (Leergewicht je nach Antrieb und Ausstattung zwischen 2,3 und 2,6 Tonnen) würde ein ID. California demnach mindestens drei Tonnen wiegen. Obendrauf kämen noch die Insassen und Gepäck.
Stattdessen wird VW Nutzfahrzeuge auf dem Düsseldorfer Caravan Salon demnächst den „California Concept“ präsentieren. Basis des Prototypen ist der VW Multivan mit langem Radstand und Plug-in-Hybridantrieb. Die Serienversion soll im kommenden Sommer in Niedersachsen vom Band laufen.
„Er ist zum einen leistungsstark, sparsam und steht mit seiner rein elektrischen Reichweite für eine zukunftsorientierte und verantwortungsbewusste Mobilität, zum anderen bietet seine Langstreckentauglichkeit Sicherheit abseits der zentralen Routen“, wirbt VW Nutzfahrzeuge für das neue California-„Concept“.
Im bereits erhältlichen Multivan eHybrid mit 160 kW/218 PS (Leergewicht: 2195 kg, maximales Gesamtgewicht: 2750 kg) ermöglicht die Batterie mit einer Speicherkapazität von 10,4 kWh rein elektrisches Fahren über 49 Kilometer. Bei der Camper-Version dürften wegen des höheren Gewichts und dadurch steigenden Verbrauchs weniger E-Kilometer mit einer Ladung möglich sein.
VW Nutzfahrzeuge erklärte gegenüber Edison, dass ein Camper auf Basis des ID. Buzz mit langem Radstand nicht ausgeschlossen sei. „Es werde weiterhin intensiv an einer solchen Variante gearbeitet“, hieß es. Angekündigt worden war sie bereits Ende 2021 – ein Verkaufsstart noch in diesem Jahrzehnt sei jedoch illusorisch. Erst mit neuer, leistungsfähigerer, leichterer und kostengünstigerer Akku-Technologie könne ein solches Elektrofahrzeug umgesetzt werden.
Markus Müller meint
Ein BEV-Camper macht keinen Spass. In einem Camper hat man nie genug Energie; beim Fahren und beim Stehen.
Auf absehbare Frist geht ein elektrischer Camper nur mit Wasserstoff.
Matthias meint
Falsche Denkweise, mal wieder. Gerade in einem Camper (oder Cabrio) ist doch das Stehen, die Pause, das Campen gefragt, und nicht das pausenlose Rasen. Dafür gibt es Tesla, ICE und Airbus. Also ruhig auch den kleinsten Akku und wenig Grundausstattung anbieten und dafür mehr Spielraum in Sachen Gewicht und Finanzen ermöglichen. Und V2X! Mit Ladepausen werden die Besatzungen schon zurechtkommen, ggf. gemütlich an AC, mit Nickerchen oder Rad-Ausflug.
Noch wichtiger wäre ein großes E-Wohnmobil mit Stehhöhe.
Rolf meint
Mein Kommentar vom 21.07.2023 beim Artikel „ Schwächelnder E-Auto-Absatz: BEM fordert mehr Maßnahmen der Politik“.
Rolf meint
21.07.2023 um 13:20
Der kleine ID. BUZZ ist 2,6 T schwer. Ein Califonia Beach hat 2,2 T. Was wird der große ID BUZZ Califonia wiegen mit dem 111Kwh Akku , denke ca. 3,2 T. ?. Mit der Zuladungen über 3.5 Tonnen. Daher habe ich mich entschlossen nochmals einen T6.1 zu kaufen bzw. gekauft. Vielleicht 2035 mit neuer Akku Technologie einen ID. BUZZ Califonia.
Matthias meint
600 kg Zusatzmasse? Das wäre ein kompletter 111 kWh Akku, nicht der Unterschied zwischen dem bekannten 77/82er und einem 111er. 30 zusätzliche kWh sollten mit 200 kg machbar sein, für den längeren Radstand an sich sollten 100 kg reichen, für California-Ausstattung keine Ahnung. Unter drei Tonnen wohl machbar wenn der Akku irgendwann mittragend ausgeführt wird.
Ich würde zudem den 58/62er anbieten damit die Kunden weniger Kosten und Gewicht stemmen müssen. Wem die Reichweite nicht passt muss die Kombination ja nicht ordern.
hu.ms meint
Wer zuviel geld hat oder es handwerklich nicht drauf muss eben auf die fertiglösung warten.
Ich habe 2 bullis als camper selbst aufgerüstet mit bausätzen, den maschinen eines befreundeten schreiners und rd. 100 stunden. Das waren dann max. 150 kg für die einrichtung.
Aber ohne langem radstand und größerem akku ist das für den ID.Buzz aktuell uninteressant.
Kai Knüller meint
Entfernt. Bitte verfassen Sie konstruktive Kommentare. Danke, die Redaktion.
Jörg2 meint
hu.ms
Da bin ich ganz bei Dir.
Der Selbstausbau geht mit einfachsten Mitteln. Man(n) muss nur deutlich wissen, was man alles NICHT drin braucht.
Es wird sicherlich auch zügig Reinstellboxen (oft mit „vergoldeten“ Preisen) geben.
Trotzdem muss man immer beachten, dass das reingebaute Zusatzgewicht (so wenig es auch sein mag) nicht das Ende des Gewichtsproblems ist. Wenn es dann tatsächlich ans Campen geht, wird oft recht viel reingeräumt (von Klamotten über Bierkästen, Kühlboxen, Grill…). Beim polizeilichen Wiegen auf der BAB muss man sich dann vielleicht doch von einigen Dingen spontan trennen um die Weiterfahrt abzusichern. Es sollen schon Schwiegermütter auf Toiletten zurückgelassen worden sein… ;-))
Aber im Ernst:
Alleinig eine übliche Bodenplatte als Grundlage für den weiteren Aufbau hat schon erheblich Gewicht.
Und man wird sich wohl von Durchschraubungen des Bodens verabschieden müssen. Es geht deutlicher hin zum Kleben, zu Airlineschienen…
David meint
Ich denke, man will seitens VW Nutzfahrzeuge den mißlungenen T7 teuer abverkaufen. Mehr ist es nicht. Der Rest ist Panikmache nicht informierter Menschen. Einfach den T7 nicht kaufen und auf den langen ID.Buzz warten, ist meine Empfehlung.
Zu den Fakten: Etwa 500 kg addierte die bisherige California Ausstattung. Bei diesem Mehrgewicht, da bin ich bei anderen Kommentatoren, kann VW definitiv gegenüber dem Vorgänger sparen. Leichtbau war da ein Fremdwort. 400 kg sind ohne Raketenwissenschaft möglich. Selbst bei 2,6t für das Basisfahrzeug ist das Fahrergewicht dabei und somit ist ist bis 3500 kg Luft.
ShullBit meint
VW kann eben noch keinen Leichtbau. Obwohl der ID.3 deutlich kleiner als ein Model 3 ist, wiegt der ID.3 mehr. Beim ID.4 vs. Model Y ist es ähnlich. Ich bin nun wirklich kein Tesla-Fan, aber wenn Tesla einen Minivan ala ID.Buzz bauen würde, dann wäre der wahrscheinlich 300 kg leichter.
Es ist auch verständlich, dass VW momentan andere Prioritäten als ein Camping-Nischenmobil hat. Das aber gleich für die nächsten 7 Jahre auszuschließen, ist schon eine derbe Ansage. Zumal VW vor rund anderthalb Jahren noch explizit bestätigt hat, dass der ID.Buzz die Basis für einen ID.California wird. In 3 Jahren wird ein Facelift für den Buzz anstehen. Mit Batterien mit höherer Energiedichte und anderen Maßnahmen kann man dann bestimmt 100-150 kg wegsparen – wenn man denn will.
David meint
Tesla baut aber keinen Minivan. Eines ihrer Probleme. Das Model Y mit großem Akku wiegt mindestens 2054 kg nach EU-Norm. Dass Tesla mit windigen Angaben, die nicht Standard sind, das verbrämt, ist bekannt. So sind sie eben. In den Papieren steht aber 2054 kg. Der VW ID.4 kommt mit großem Akku ab 2049 kg. Da ist also keine große Diskrepanz.
Mäx meint
Die ID.4 AWD Modelle wiegen 2.200+kg.
Was bringt es einen AWD mit einem RWD zu vergleichen?
Jörg2 meint
Er bekommt es halt anders argumentatorisch nicht hingebogen.
Sandro meint
Die Gewichtsersparnis gegenüber dem ID.4 resultiert aus dem fehlenden Dämmmaterial, und das merkt man auch deutlich.
Mr. Market meint
Sandro, du glaubst das wirklich, oder?
278 kg an Dämmmaterial? Wo soll das denn bitte versteckt sein…
ADAC Messwerte
Model Y Long Range: 1986 kg, 68 dB(A) 130 km/h
ID 4 GTX: 2.264 kg, 67 dB(A) 130 km/h
ID 4 Pro 77 kWh: 2.160, 67,1 dB(A) 130 km/h
Eine Pegeländerung von 1 dB ist gerade noch hörbar, mit Messtoleranzen von +/- 0,5 dB(A) aber vernachlässigbar.
nie wieder Opel meint
Model Y LR RWD: 1984 Kilogramm leer. Zum Vergleich mit ID4 GA (großakku) FWD….
David meint
Gut, sind 65 kg. Ist doch nicht im Ernst ein erwähnenswerter Unterschied.
Mr. Market meint
Also David, schön wär es…
Model Y Long Range: 1986 kg (Allrad)
ID 4 Pro 77 kWh: 2.160 kg (Heckantrieb)
Differenz: 174 kg.
Zum Allrad sind das nochmal knapp 100 kg.
ID 4 GTX: 2.264 kg,
Macht eine Differenz von 278 kg.
Ach ja, das sind ADAC Messwerte und keine geschönten Katalogangaben.
alupo meint
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
nie wieder Opel meint
Nun, es ist sicherlich kein Problem für VW, eine Sonderausstattung nicht unbedingt selbst zu machen sondern den darauf spezialisierten Ausrüstern zu überlassen. Die zu lösenden Aufgaben im Konzern sind größer als die, zeitnah ein Kleinserien-Campingmobil anbieten zu müssen.
Duesendaniel meint
Artikel nicht gelesen? Das Problem des zu hohen Gewichtes wird auch durch Auslagern nicht gelöst.
Dirk meint
Natürlich wird es das – man kann sowohl leichte Materialien als auch eine ganz andere Ausstattung wählen.
VW hat sich m.W. nicht unbedingt mit den besten Lösungen hervorgetan und ganz sicher nicht mit Gewicht: allein die (theoretisch) rausnehmbare 3er-Sitzbank im T5/6 ist nicht mal zu zweit tragbar, die wiegt knappe 100kg.
Zum Vergleich die unsrige aus dem Vivaro, die könnte ich sogar alleine tragen, nur ist die etwas zu unhandlich.
Die T6/6-Cali-Ausstattung mit Glas-Ablageflächen und allem möglichen schweren Schnickschnack lässt sich in vielen Punkten besser lösen.
Jörg2 meint
Dirk
Eigentlich will man im Camper, gerad auch in einem vergleichsweise so kleinem engen Fahrzeug, Materialien im Möbelbau, die Gedrängel und Geschubse aushalten. Die Türen müssen mit haltbaren Scharnieren und Schließen ausgestattet sein. Da ist dann nichts mit bezahlbaren leichten Materialien.
Hinzu kommen die gefühlten Notwendigkeiten der Nutzer von PV-Autarkie für unendliche Zeiten, Frischwasservorräten für tägliche Wannenbäder und gern eine ökologische Trenntoilette mit Geruchsfeinfilter aus dem mitgeführten Moosterrarium…
Mit: ein paar Baumarktlatten und ner reingeworfenen IKEA-Dünnmatratze ist da nichts.
Die Gewichtssituation ist gut auf den einschlägigen Campingmessen zu beobachten. Die Mobile und Anhänger für die Normalfahrerlaubnisinhaber sind ab Werk bereits fast vollausgelastet. Wenn man sich dann den Möbelbau und die Scharniere ansieht (Dünnblech), dann wird klar, dass da fast unlösbare Zielkonflikte bestehen. Da lässt dann schnell die nachgerüstete Markise das polizeiliche Wiegeergebnis auf der BAB-Raststätte ins rote Feld laufen.
Markus Müller meint
@ Jörg2: Genau so isses. In einem Camper hat man immer zu viel Gewicht und nie genug Energie. Darum ist die Batterie als Energiespeicher dafür etwa die unpassendste Lösung und auf absehbare Frist nicht wirklich brauchbar. Grün kommen da eigentlich nur Wasserstoff oder eFuels in Frage.
Dirk meint
Ich weiss wovon ich rede, ich hab professionell Fahrzeuge ausgebaut.
Ein Cali war nie mit Toilette und Warmwasseranlage zu haben – Deine Messlatte hängt deutlich zu hoch, was ein Camper können muss.
Wir haben im Moment einen Vivaro, den wir zum Campen nutzen, natürlich mit Minimalausstattung – aber die kleinen Kastenwägen haben nunmal nicht viel mehr an Bord als 2 Schlafplätze, nen Kühlschrank, irgendwas mit Wasser und ne Kochmöglichkeit. Den Rest liefert der Campingplatz.
Verbrauch unter 20kWh/100km, mit 150W-Solarmodul und LiIon-Batterie.
Fette Gasflaschen sind out, das macht man heute mit einem Induktionsfeld.
Ein fettes Schlafhochdach geht natürlich nicht, aber wir reden hier von Cali-Niveau, die hatten maximal ein Aufstelldach.
Jörg2 meint
Markus
Mit der Weiterentwicklung der Batterietechnik geht es Stück für Stück hin, zum Ein-Energieträger-Camper. Dann nicht mehr Diesel-Strom-Gas…
Jörg2 meint
Dirk
Da warst Du vielleicht nicht tief in der Materie.
Natürlich gab es VW-Bus-Ausbauten mit WC und Dusche. Das sowohl vom Profi (Karmann Karuso) als auch als Bausätze.
Dirk meint
Natürlich gab es die – aber nicht von VW. Wenn ich als Zulieferer ALLES in einem Tx-Camper stecken will dann bekomm ich sofort ein Gewichtsproblem. Drum wurden dann Auflastungsfahrwerke entwickelt, aber elektrisch kann man das vorerst noch knicken.
Auch bei allen anderen Fahrzeugen, selbst LKW sind regelmässig überladen, weil die Leute einfach alles haben wollen und das superstabil wie zuhause.
Wir sprachen davon, dass man ein campfähiges Auto mit geringem Gewicht (also merklich geringer als VW das kann…) bauen kann, natürlich muss man dann ein paar Sachen downgraden, die die üblichen Camper haben.
Wer bitte braucht ne Warmwasser-Dusche in einem Campfahrzeug, mit dem man eh nie frei rumsteht, weil mittlerweile fast überall verboten? Ich hätte das auch gern, aber wiegt halt.
Jörg2 meint
Dirk
Da gebe ich Dir vollkommen recht!
Ich habe (für mich) in den letzten Jahrzehnten mehrer WoMo (unterschiedlicher zGG) ausgebaut. Der Umfang an Technik die rein kam, wurde immer weniger.
Am grusseligsten finde ich im Bereich der Ausbauerei die „gewollt aber nicht gekonnt“ Superautarken auf 8×8 MAN mit atombombensicherem Container, die dann bei MAN um die Motorsteuerungssoftware der Bundeswehr betteln… Ich frag mich immer, wo die in Europa hinwollen, wo man sowas braucht….
nie wieder Opel meint
So nicht richtig. Die modulare Camp-Ausstattung bei Reimo z.B. ist nicht schwerer als Ausstattung mit allen Sitzen. Hochdach inklusive.