Neben Elektroautos verkauft Mercedes-Benz schon länger auch rein batteriebetriebene Transporter. Während der Absatz von E-Pkw bei den Schwaben deutlich steigt, fallen die Verkaufszahlen der leichten Nutzfahrzeuge noch vergleichsweise gering aus. Mercedes-Benz-Vans-Chef Mathias Geisen sprach in einem ausführlichen Interview mit der Automobilwoche über die Elektrifizierung seines Bereichs.
Mittlerweile habe man die komplette Fahrzeugflotte elektrifiziert und von Januar bis Juni 20 Prozent mehr E-Vans als im ersten Halbjahr 2022 abgesetzt. „Mit der Entwicklung sind wir sehr zufrieden“, so der Manager. Er verwies darauf, dass sich der Van-Markt vor allem im gewerblichen Bereich deutlich vom Pkw-Markt unterscheide. Deshalb könne man die Entwicklungen bei Pkw nicht 1-zu-1 mit denen im Bereich der elektrischen leichten Nutzfahrzeuge vergleichen.
Doch auch die Transporter-Kunden werden vermehrt auf Elektro setzen, glaubt man bei Mercedes-Benz Vans. Aktuell rechnet das Unternehmen mit einem Anteil von bis zu 20 Prozent elektrischer Vans am Gesamtabsatz im Jahr 2026 und über 50 Prozent zum Ende des Jahrzehnts. Das Wachstum soll insbesondere auch mithilfe der neuen VAN Electric Architecture (VAN.EA) gelingen, die rein auf elektrische Transporter ausgelegt ist. Neben der Alltagstauglichkeit moderner E-Transporter setzt Mercedes-Benz Vans auf bessere Rahmenbedingungen wie die Infrastruktur.
Die Elektro-Architektur VAN.EA werde in der Zukunft „das Rückgrat unserer Produkte sein“, sagte Geisen. „Erstmals werden wir mit nur einer Architektur für mittelgroße und große Elektro-Vans alle relevanten Segmente bedienen und Anwendungsfälle abdecken: von der V-Klasse bis zum Sprinter.“ Hierdurch könne die Komplexität deutlich reduziert, Skaleneffekte generiert und Prozesse beschleunigt werden. Gleichzeitig wolle Mercedes-Benz Vans mit der neuen Plattform „den Maßstab bei Vernetzung und digitalen Anwendungen“ setzen.
Darauf angesprochen, ob Brennstoffzelle oder Wasserstoffmotor eine Alternative für das Unternehmen wären, erklärte Geisen, dass sich Mercedes-Benz Vans „klar für die Batterie als Antrieb entschieden“ habe, „weil wir davon überzeugt sind, dass diese Technologie für die meisten Anwendungszwecke ideal ist“. Das zeigten auch Daten-Analysen des Unternehmens zu den heutigen Nutzungsgewohnheiten seiner Kunden.
nie wieder Opel meint
Jetzt wird es interessant.
Ein 4×4 im Transporter-Segment – soweit überhaupt angeboten – kostet ab 73 k EUR. Bis 5,5 Tonnen gibt es kaum Alternativen. Einige Nischen-Ausrüster wie IGLHAUT, aber auch die großen Exmo-Hersteller müssen neidisch über den Teich blicken, was dort an Chassis für Individualisierung verfügbar ist.
Unser Monteure möchten am WE wieder nach Hause, und das recht zügig. Bin mir sicher, denen einen aktuellen e-vito oder die Opel-BEV-Kiste hinzustellen wäre ein Kündigungsgrund. Ein ordentlicher Sprinter, der „in Echt“ 350 km schafft, hätte deren Akzeptanz. Pinkelpause + Kaffe, und die mitunter 400km An/Abreise sind auch elektrisch möglich.
Ich mache mir nichts vor, dafür werden bestimmt 80k EUR im Leasingvertrag stehen. Wenn die Wirtschaftlichkeit sich aber wie bei unserer Tesla-Flotte darstellt, dann gibt es kein Argument mehr für Dieselsprinter.
Cadrick Bauer meint
Danke für diese klaren Worte aus der Unternehmens-Praxis!